|
#1
|
|||
|
|||
AW: Raus damit!
Lieber Ralf
Auch ich bin ein ständiger Mitleser deiner Beiträge. Ein Vorbild mit welch einer Sachlichkeit und einem Schuss Sarkasmus du der Krankheit mit deiner Wanja trotzt. Ich weiß eigentlich nicht was ich sagen soll. Du wirst hoffentlich gut mit Medikamenten eingestellt und nutzt die Zeit gemeinsam. In Gedanken Aureli |
#2
|
|||
|
|||
AW: Raus damit!
Lieber Ralf und auch liebe Wanja,
Ihr seid wirklich ein tapferes und wundervolles Team! Auch ich brauchte etwas länger um deine Worte zu verstehen und zu verdauen: es tut mir so unendlich leid. Du bzw. ihr habt so tapfer gekämpft, aber diese sch. Krankheit ist so tückisch... Genießt die Zeit und lasst euch -auch wenn ich euch nicht kenne- von mir umarmen. Kruelue |
#3
|
|||
|
|||
AW: Raus damit!
Ich habe immer mitgelesen - mein Mann hat Leberkrebs (HCC). Es gibt gute und schlechte Zeiten. Aber immer ist wichtig, den Tatsachen ins Auge zu blicken und sich auszutauschen, nie das Gespräch abzubrechen. Nutzt die Zeit, die ihr habt. Man hat vielleicht vordergründig verloren, aber man gewinnt auch viel, obwohl man es nicht sofort sehen kann. Eine Zeit, die man intensiv nutzen kann , auch um vielleicht viele Dinge zu klären. Ich wünsche euch, die Zeit zu nutzen und den Frieden zu finden, obwohl das sehr, sehr schwer ist für beide Seiten. Gehen und gehen lassen ist der größte Liebesbezeigung! Miss Elsy
|
#4
|
|||
|
|||
AW: Raus damit!
Ach Ralf, was für eine ätzende Perspektive. Ich wünsche Euch schnell die nötige Gelassenheit, damit Verzweiflung, Traurigkeit oder Wut zurückgedrängt werden.
Ich drück dich aus der Entfernung Katharina |
#5
|
|||
|
|||
AW: Raus damit!
Lieber Ralf,
auch ich verfolge deine Geschichte schon länger. Anfangs dachte ich, Darmkrebs, das schafft er noch lange, der ist ja nicht so schlimm. Was ihr durchgemacht habt und noch durchmacht, kann ich nur erahnen. Und wie es ist, selbst betroffen zu sein, kann ich mir nicht vorstellen. Eine weiß ich aber, sollte es Mal so weit kommen, werde ich deine Beiträge rauskramen und mir deinen Kampf zum Vorbild nehmen. Und deiner Frau möchte ich sagen, einem Menschen, den man liebt, nicht helfen zu können, tut so weh, ich ziehe meinen Hut vor ihr und ich möchte sie einfach mal still in den Arm nehmen. Und dich auch. Du wirst mir und sicher vielen anderen auch unvergessen bleiben. Und noch bist du bei uns und dafür bin ich dankbar. |
#6
|
|||
|
|||
AW: Raus damit!
Lieber Ralf,
durch Zufall bin ich - eigentlich Lymphomiker - gestern auf diesen Beitrag gestoßen und er hat mich nicht mehr losgelassen. Dein erster Beitrag hatte mich schon ob der Art deiner Schreibe, die Wortwahl, die Ironie beim Umgang mit dem Thema gepackt. Deswegen bin ich dabeigeblieben. Beim Lesen hoffte und litt ich mit. Manchmal wollte ich abbrechen, kam mir vor wie ein Voyeur. Doch als ich den vorerst letzten Artikel las, wusste ich, dass ich dir etwas schreiben muss. Ich habe noch nie einen so tapferen Menschen kennenlernen dürfen; auch wenn du ein Schisser bist, der nur mit Vollnarkose in den Krieg ziehen würde - habe mich fast schlappgelacht! - hast du deinen Weg beschritten auf deine Weise, hast dich nicht verbogen oder gebeugt. Und wenn es schwülstig klingt: Du bist ein Held. (Sicher würdest du jetzt lieber kein Held, sondern geheilt sein. Jedoch... manchmal hat man diese Wahl nicht.) Der Krebs hat letztendlich deinen Körper erobert, aber nicht das, was dich ausmacht - deinen Humor, deine Liebe, deinen Unternehmungsgeist und deine ganze Art. Das ist dein Triumph. Chapeau! Ich wünsche dir und deinen Lieben, den letzten Weg möglichst lange und möglichst schmerzfrei zu gehen. Hierfür sende ich dir viele gute Gedanken und all die Kraft, die ich habe. Mit all meiner Hochachtung Sabine
__________________
05/2017 Knoten in der Brust ertastet 06/2017 Biopsie: NHL B-Typ, großzellig, Staging: Stadium Ie (extranodal), nur in der Brust, 6 x R-CHOP 11/2017 OP Entfernung verkapselter Tumor 5 x 5 cm 01/2018 20 x Bestrahlung seit 02/2018 Remission |
#7
|
|||
|
|||
AW: Raus damit!
Liebe Mitstreiter,
vielen lieben Dank für die Reaktionen nach meinem letzten Beitrag. Allerdings, und das meine ich wirklich ernst, bin ich weder tapfer geschweige denn ein Held. Eigentlich bin ich ein großer Egoist, hilft mir mein "Geschreibsel" doch ein bisschen dabei, die jeweilige Situation zu verarbeiten. Jetzt könnte ich mir natürlich die Frage stellen: warum schreibst du dann öffentlich und nicht in Form eines Tagebuch, für dich allein? Die Hoffnung, das vielleicht jemand einen entsprechenden Nutzen aus der Geschichte ziehen kann. Denn, ganz ehrlich, am Anfang einer solchen Krankengeschichte kennt man weder den (möglichen) Verlauf, noch die Möglichkeiten, diesen Ereignissen zu begegnen. Und die Erkenntnis: nutzt die Zeit, wann immer es geht! Ich liege jetzt also in meiner dritten Woche auf der Palliativstation. Gestern wurde ein Versuch gestartet, die Magensonde durch die Bauchdecke mittels "CT-Aufklärung" zu verlegen. Und es gelang. Die Gastro-Enterologin, mir bisher unbekannt, einigte sich mit mir vor dem Eingriff in meinem Sinne auf die Arbeitsteilung: ich würde schlafen, sie arbeiten. Nach dem Aufwachen war mein erster Griff reflexartig an die Nase. Und tatsächlich, der Schlauch der Sonde war weg. Welch Wohltat nach 14 Tagen. Nun erscheint besagter Schlauch also etwas oberhalb des Bauchnabel an der Oberfläche und führt in den Drainagebeutel. Bisher durfte ich nur Getränke zu mir nehmen. Ich spüre sie noch durch den Rachen laufen, da ist es auch schon im Schlauch zu sehen, auf dem Weg in den Beutel. Man könnte meinen: was für eine Verschwendung! Der Körper kann keinerlei Nutzen mehr aus der Zufuhr beziehen. Weit gefehlt. Rein physisch mag das zutreffen. Aber alleine der Gedanke, morgens meinen heißgeliebten Kaffee mit Genuss trinken zu können, hilft mir enorm. Ebenso der Gedanke, Speisen jeglicher Art nur noch "passiert", also feinst zermahlen und mit entsprechender Flüssigkeitsmenge zu sich zu nehmen. Erst kürzlich habe ich mir in Gedanken ausgemalt, was ich (dummerweise) alles im Tiefkühlfach deponiert habe, um es zu gegebener Zeit zuzubereiten. Rehgulasch, Wildschweinbraten usw macht man sich ja nicht "mal eben zwischendurch" sondern wartet auf einen besonderen Anlass. Jetzt bleibt mir zumindest noch die Freude der Zubereitung, ergänzt durch das Erleben des Geschmacks in Form der Sosse. Selbst diese kleine Annehmlichkeit würde ohne Sonde wegfallen. Letzte Woche gab es dann auch noch einen emotionalen Schwerpunkt: wie sagt man einer 82-jährigen Mutter, das nun endgültig in absehbarer Zeit der jüngste Sohn das zeitliche segnen wird? Bisher keimte ja immer noch ein wenig Hoffnung in der Geschichte mit. Und, ehrlich gesagt, haben wir versucht, die Dramaturgie immer ein wenig abzuschwächen. Das ließ sich nun leider nicht mehr aufrechterhalten. Entsprechend war die Reaktion. Nächste Woche geht es wohl nach Hause. Nicht nur, das ich endlich Wanja, die Fellnasen und die gewohnte Umgebung wiedersehe. Wir werden auch noch einmal unseren neuen Wohnwagen nutzen und ab Mittwoch an den Rhein tingeln. Schließlich haben wir ihn jetzt erst vier Tage genutzt und werden die Seele am Ufer baumeln lassen. Es mag angesichts der Entwicklung gerade nach kürzester Zeit erstaunlich klingen, aber bei diesen Gedanken bin ich glücklich. Weit entfernt von Vorhaben wie Outdoor-Küche oder Badezimmer unter dem Dach. Aufgaben solchen Umfanges sind nicht mehr machbar, und deshalb unerheblich. Leben, mit dem was geht! Ich wünsche allen ein schmerzfreies sonniges Wochenende und viel Freude bei allem, was ihr tut. LG Ralf |
Lesezeichen |
Stichworte |
bauchfellkrebs, hipec, lebermetastasen, peritonealkarzinose |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|