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  #16  
Alt 21.09.2013, 16:48
Benutzerbild von Gina79
Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Für immer losgelassen...

Liebe Tina! Lass es dir gut gehen und genieße die Urlaubstage! Schön, dass du dich jetzt schon ein bisschen darauf freuen kannst auch wenn es nicht die selbe Freude ist wie früher. Unser Leben hat sich eben verändert, wir sind mit einem Schlag "erwachsen" geworden (hat jetzt nichts mit dem Alter zu tun), haben das Leben einschließlich dem Tod kennengelernt. Diese Leichtigkeit im Leben ist verloren gegangen, ich bin zum Beispiel viel ernster geworden. Aber auch die Freude auf etwas wird langsam wieder zurückkommen!

Ich würde meinem Papa auch noch so gerne soooo viele Dinge sagen! Aber ich erzähle ihm jetzt auch ganz viel und sag ihm Dinge die ich leider vorher nicht mehr sagen konnte. Unsere Eltern sind echte Kämpfer die alles dafür gegeben haben dass sie uns schützen!

Irgendwie glaube ich schon dass unsere Zeit die wir hier leben und der Zeitpunkt wann wir gehen müssen von vornherein vorbestimmt sind. Und mich tröstet dass wir alle mal gehen müssen, keiner von uns bleibt hier!

So, Schluss jetzt, ich könnte schon wieder Romane schreiben! Ich wünsche dir schöne Tage und dass du dich erholen und entspannen kannst!
Komm heil wieder heim! Alles Liebe
__________________
Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom
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  #17  
Alt 29.09.2013, 19:35
Almnixe Almnixe ist offline
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Standard AW: Für immer losgelassen...

Ihr Lieben, ich bin wieder da. Die Tage taten gut, ich habe total viel erlebt und gesehen und ich kann nur sagen, dass Ibiza supercool ist!

Aber ehrlich gesagt musste ich schon ziemlich oft an Mama denken. An unsere letzten gemeinsamen Urlaube und wie schön es immer war. Am meisten hat mich gequält, dass ich ihr nichts von dem, was ich erlebt habe, erzählen kann. Ich habe mich auf dem Rückweg ganz oft dabei erwischt, wie ich darüber nachdachte, dass Mama nun eigentlich auf meinen Anruf warten würde, um zu hören, dass ich wieder gut gelandet bin. Ich hatte echt überlegt, ob ich einfach trotzdem zuhause anrufen soll. Das erschien mir dann aber doch ein bißchen zu verrückt...Ich musste in der Woche auch gar nicht weinen (vielleicht einmal ganz kurz am Strand, als gerade mal nichts los war) und muss aber heute schon den ganzen Tag weinen, als hätte sich etwas aufgestaut...vielleicht trifft einen aber auch nur die Realität ganz hart, wenn man nicht zum Telefonhörer greifen kann und der Mama sagen kann, dass der Urlaub super war und alles gut geklappt hat und ihr einfach ein bißchen davon erzählen kann.

Heute bin ich wirklich unendlich traurig...

LG! Tina

PS:Mami ich hab Dich so lieb und ich vermisse Dich ganz schlimm!
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  #18  
Alt 29.09.2013, 19:59
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Für immer losgelassen...

Liebe Tina,

du hast es halt im Urlaub ganz gut geschafft dich abzulenken.
Und hier hat dich die Realität wieder total eingeholt, kann ich mir vorstellen, dass du heute besonders traurig bist.

Mir geht es manchmal heute noch so, mein Vater ist 10 Jahre tot und ich vermisse ihn immer noch.
Aber der Schmerz wird anders, erträglicher, irgendwie zum Leben dazu gehörend, genauso wie die schönen Erinnerungen dazu gehören.

Kopf hoch,
Monika
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  #19  
Alt 30.09.2013, 14:22
Tiina Tiina ist offline
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Standard AW: Für immer losgelassen...

Liebe Tina,
das kann ich so gut nachvollziehen, wie es Dir fehlt, Deiner Mama von dem Urlaub zu erzählen!! Das erging mir ganz genauso.
Aber schön, dass Du den Urlaub trotzdem genießen konntest, dass Du viel erlebt hast.

Jetzt ist wieder die Zeit für mehr Tränen...

Liebe Grüße,
Anja
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  #20  
Alt 30.09.2013, 16:43
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Für immer losgelassen...

Hallo Tina! Mir ist es nach dem Urlaub genauso ergangen wie dir! Ich denke das geht jedem gleich! Wir vermissen unsere Lieben halt so sehr und wir würden alles dafür geben dass sie noch bei uns wären und ihnen noch viel erzählen könnten!

Das mit dem Anrufen zuhause weiß ich nicht ob dir das gut tun würde!? Wir haben ja Papa sein Handy (natürlich ohne Akku) ins Grab mitgegeben weil er es so gerne hatte und so stolz auf sein Smartphone war. Ich habe dann öfters noch seine Nummer angerufen und probiert aber es ist mir nachher nicht gut gegangen. Ich habe auch vor kurzem seine Nummer aus meinem Handy gelöscht! Es tat weh aber ich denke es ist für mich gut so! Jeder Mensch ist da anders, da kann man glaube ich keine Ratschläge geben!

Ich freue mich dass dir der Urlaub trotz allem gut getan hat und du dich ein bisschen ablenken konntest!

Wie Monika schon schrieb, die Realität holt einem dann halt spätestens daheim wieder ein! Im Urlaub versucht man viel zu verdrängen und sich abzulenken. Für mich war das "Heimkommen" dann auch eher wieder ein "Ankommen in der Leere", ich fühlte mich anfangs auch ganz schlecht und traurig, hatte mich aber dann irgendwie wieder dran gewöhnt und der Alltag hatte mich wieder!

Aber es freut mich auch dass du wieder da bist und wieder schreibst!

Alles Liebe

PS: Du bist ein starkes Mädel!!!!!!!!!!!!!
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  #21  
Alt 30.09.2013, 21:54
Almnixe Almnixe ist offline
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Standard AW: Für immer losgelassen...

Liebe Monika, liebe Anja und liebe Nina,

uns geht es allen gleich, nicht wahr? Ihr kennt diese Tiefs auch sehr gut und ich bin froh, dass ich das mit Euch teilen kann.

Ich fühle mich gerade so alleine. Ich weiss, ich habe noch meine Schwester, die auch jederzeit für mich da wäre, aber sie ist gerade so beschäftigt mit ihrer eigenen kleinen Familie und Julius, der bald auf die Welt kommen wird. Meine Schwester hat mal zu mir gesagt, dass es vor Mamas Tod für sie schwerer ist, weil sie ihre eigene Familie und die Krankheit von Mama unter einen Hut bringen muss, aber nach Mamas Tod würde es schwerer für mich, da ich niemanden habe, der mich ablenkt. Darüber hat sie sich große Sorgen gemacht...

Gerade habe ich ganz laut geschimpft und geflucht auf diese verdammte Krankheit. Sie ist auch so grausam und verbreitet soviel Leid...ich bin so wütend und sauer!!! Das finde ich gerade besser als traurig zu sein und mich selber zu bemitleiden...es hilft ja alles nix. Das Leben ist eben endlich...

Meine Schwester hat mir heute erzählt, dass ein guter Freund von ihnen, auch an Krebs erkrankt ist. Ich kenne ihn auch und wir haben mit ihm, seinem Lebensgefährten und unserer Mama die letzten zwei Sylverster verbracht. Sie waren beide ganz wunderbar während Mamas Krankheit und auch danach noch. Die Nachricht hat mich sehr schockiert und diese Angst ist sofort wieder da....das drückt wahrscheinlich noch mehr meine Stimmung.

Morgen gehts bestimmt wieder. Es tut so gut, sich hier mal kurz alles von der Seele zu schreiben.

LG! Tina
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  #22  
Alt 01.10.2013, 20:23
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Gina79 Gina79 ist offline
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Hallo Tina! Bei uns ist auch, gleich nach Papas Tod eine liebe Bekannte, die uns so oft unterstützt hat, an Krebs erkrankt. Auch schon weit fortgeschritten und inoperabel. Bei mir ist auch sofort wieder diese Angst hochgekommen, dieses Ausgeliefertsein und diese Hilflosigkeit gegen diese fiese Krankheit wo wir noch immer nicht wirklich und genau wissen woher sie kommt und wie man sie in den Griff bekommt. Diese liebe Bekannte trinkt keinen Alkohol, hat niemals geraucht und ernährt sich sehr sehr gesund und bewegt sich viel! Sie macht eigentlich alles richtig aber es hat auch sie erwischt! Ich frage mich schon manchmal mit welchem "Monster" wir es zu tun haben und ich finde es wird immer schlimmer und diese Krankheit verbreitet sich immer mehr!
Wir fliegen auf den Mond, haben die tollsten technischen Geräte, sind medizinisch wirklich schon sehr gut drauf aber gegen diese fiese Krankheit sind wir oftmals machtlos!
Sicherlich, Rauchen ist ein großer Faktor aber nicht jeder Raucher erkrankt daran und auch Nichtraucher erkranken an Krebs!? Ich muss einfach immer wieder darüber nachdenken und gerade wenn wieder ein lieber Mensch daran erkrankt und diesen fiesen Kampf aufnehmen muss!

Ich habe auch gerade keine so guten Tage! Bei uns wird im Moment alles kaputt! Angefangen vom Rasenmäher über den Rasenmähertraktor, Mamas Auto und jetzt seit gestern noch die Heizung!
Heute ist schon der Heizungstechniker gekommen und er kommt morgen wieder! Mama und ich, wir zwei Mädels kämpfen uns durch aber es sind immer wieder schlaflose Nächte und Aufregungen!
Das sind alles Dinge die Papa immer erledigt hat, er hat repariert oder er hat zumindest jemanden gewusst der es reparieren kann!
Wir haben eh ganz liebe Menschen um uns die uns zur Seite stehen aber man muss halt immer wieder fragen und bitten und warten und wenns gar nicht wird dann reparieren lassen und viel bezahlen! Aber daran werden wir uns wohl gewöhnen müssen!

ICh hoffe dir gehts morgen auch wieder besser! Morgen soll ja die Sonne wieder ein bisschen durchkommen, vielleicht auch in unser Herzchen! Alles Liebe und erholsamen Schlaf!
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  #23  
Alt 10.10.2013, 22:54
Almnixe Almnixe ist offline
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Liebe Mama,

heute sind es ganze drei Monate, seit wir dich loslassen mussten. Ich denke jeden Tag an Dich. Mami weißt Du noch als Du mich gefragt hast ob wir Dich nicht loslassen können und ich ganz fest gesagt habe "doch" und Du mich zweifelnd angeschaut hast und ich dann zugeben musste, dass wir das eigentlich doch nicht können? Da habe ich Dir gesagt, dass ich Dich einfach ganz, ganz schrecklich vermissen werde. Und Du hast gesagt, dass Du mich auch sehr vermissen wirst. Mami es ist so. Ich vermisse Dich so ganz, ganz schrecklich. Tust Du das auch?

Ich hab Dich und Papa sehr lieb!

Eure Tochter.


@Nina: Liebe Nina, ich hoffe es geht Dir inzwischen wieder etwas besser, Der 3. Oktober ist bei uns ja ein Feiertag und ich war ein paar Tage in der Heimat, um mal wieder nach dem Rechten zu schauen. Ich kann Euch gut verstehen. Mir ist zuhause auch einiges zu viel und ich möchte eigentlich nur da sein und die Zeit genießen und nahe bei meinen Eltern sein, aber es muss doch so viel gemacht werden. Ich bewundere meine Mama sehr dafür, wie sie das in der Zeit ohne meinen Papa und trotz schwerer Krankheit alles so gut geschafft hat.
Über die Krankheit an sich muss ich auch immer viel nachdenken. Gerade die Krankheit unserer Lieben ist einfach so heftig. Auch das es seit Jahren keine neuen ERkenntisse und Medikamente dazu gibt. Das ist schon verrückt und ich finds auch unfair. Nach wie vor. Ich bin froh, wenn es mal irgendwann soweit sein sollte und es gibt ein wirksames Mittel dagegen. Gleichzeitig werde ich wohl unendlich traurig sein, dass es unseren Lieben nichts mehr nutzen wird...

Drück Dich! Tina
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  #24  
Alt 11.10.2013, 15:21
Tiina Tiina ist offline
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Standard AW: Für immer losgelassen...

Liebe Tina,
3 Monate ist es schon her...
Diese ganzen Dinge, die zu erledigen sind, fand ich auch sehr belastend... Und ich kann mir gut vorstellen, dass da auch sehr viele Erinnerungen hochkommen - gerade weil Du ja sonst nicht dort wohnst.

Ach liebe Tina, ich umarme Dich mal virtuell!
Traurige Grüße,
Anja
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  #25  
Alt 11.10.2013, 19:35
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Gina79 Gina79 ist offline
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Hallo Tina! Danke, mir geht es jetzt halbwegs gut! Wir haben wieder alles so halbwegs im Griff, der Fernseher, den Papa vor Weihnachten noch gekauft hat spinnt ein bisschen aber das werden wir auch noch hinkriegen! Ansonsten haben wir alles eingewintert und viel geschafft! Gerade bei diesen Arbeiten, die ja Papa immer erledigt hat, kommen die Erinnerungen und natürlich auch die Traurigkeit. Aber wir haben, denke ich, alles in Papas Sinne gemacht und er ist sicher stolz auf uns!
Ich kann dich gut verstehen, gerade wenn du nicht immer in der Heimat bist, tut es dann noch mehr weh weil es ja so selten ist. Wohnt im Moment niemand in diesem Haus?

Ja, ich hoffe auch, dass diese furchtbare Krankheit irgendwann gut erforscht ist und wir wissen wo sie herkommt und wie wir sie bekämpfen können. Sicherlich, unsere Lieben haben es nicht mehr geschafft weil die Krankheit zu mächtig war, aber ich freue mich trotzdem über jeden Menschen der diesen Kampf gewinnt!

Ich wünsche dir ein ganz schönes Wochenende und viel ERholung! Liebe Grüße
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  #26  
Alt 14.10.2013, 21:20
Almnixe Almnixe ist offline
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Hallo Ihr Lieben,

es ist tatsächlich schon drei Monate her, dass Mami gehen musste. Es kommt vor wie eine Ewigkeit...ich werde in zwei Wochen wieder nach Hause fahren und das Haus für die Winterzeit vorbereiten. Ich weiß noch gar nicht so genau, worauf ich alles achten muss, aber irgendwie glaube ich, dass es mir einfällt, wenn ich da bin. Das Haus steht gerade leer. Einmal im Monat kommt Mamis Putzfrau und entstaubt und lüftet. Der Gärtner kümmert sich nun um den Garten und macht ihn winterfest und ansonsten passen alle Nachbarn gut auf. Und ich bin ja auch einmal im Monat da...alles nicht so einfach. Wenn Mami jetzt noch da wäre, dann müssten wir uns diese ganzen Gedanken nicht machen und hätten auch noch ein richtiges zuhause...

Ich saß gerade auf dem Fahrrad auf dem Weg nach Hause und wie aus dem Nichts ist wieder so ein Gedanke angeschossen gekommen und ich habe überlegt, ob Mami wohl große Angst hatte. Ich glaube die letzten zwei Wochen hatte sie keine Angst mehr. Aber davor, als sie noch so voller Hoffnung war und auch nicht gehen wollte...das macht mich gerade so traurig und ich frage mich, ob wir wirklich genug für sie da waren und ihr ein wenig Schutz und Ruhe geben konnten.

Beim Lesen in den anderen Threads ist mir aufgefallen, dass LK schon eine der überwiegenden Todesursachen ist. Wie sehr ich diese Krankheit hasse...

LG! Tina
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  #27  
Alt 15.10.2013, 19:23
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Gina79 Gina79 ist offline
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Hallo Tina! Ja, mir ist es auch aufgefallen dass LK eine der überwiegenden Todesursachen ist! Es ist halt, mit ein paar anderen Krebsarten auch eine der aggressivsten Krebsarten und so heimtückisch weil es ja oft schon zu spät ist wenn man es erkennt. Bei meinem Dad war es ja auch schon sehr spät als wir die Krankheit dann wirklich erkannt hatten. Aber unsere Eltern hatten ja wirklich die aggressivste Tumorart "erwischt"!
Ich kann dich sehr gut verstehen dass bei dir schön langsam auch diese Gedanken "ob du wohl genug für deine Mum getan hast und ob sie Angst hatte " kommen. Als der erste Schock und die vielen Erledigungen vorbei waren sind diese Gedanken auch gekommen. Und ich habe sie noch immer! Gerade gestern habe ich wieder daran denken müssen warum ich bei Papa die Marmorierung an den Beinen nicht sehen oder nicht deuten wollte und warum es mir niemand gesagt hat.
Ich glaube dass auch unsere Lieben, genauso wie wir einen Schock hatten und das alles in dem ganzen Ausmaß wie es wirklich war gar nicht wahrgenommen haben.

Gestern, als ich diese Gedanken wieder hatte, bin ich zu Papa ans Grab und habe ihm von meinen Gedanken erzählt. Irgendwie spürte ich in mir oder hörte ich ihn sagen dass es alles genau so gut war wie es eben war. Es war alles richtig und gut! Ich denke diese Vorwürfe werden uns noch länger beschäftigen und immer wieder mal in unserem Kopf auftauchen aber ganz tief drinnen weiß ich doch dass wir für unsere Lieben ALLES was zu diesem Zeitpunkt in unserer Macht stand, gemacht haben!

Schön, dass die Nachbarn das Haus ein bisschen bewachen! Ich hoffe sie stehen dir auch ein bisschen zur Seite wenn du Hilfe brauchst im Haus!?? Wir haben auch ganz liebe Nachbarn die wir jederzeit um Rat fragen können.
Möchtest du wieder in das Haus einziehen?

Ach Tina, die Jahreszeit trägt auch nicht unbedingt zu einer besseren Stimmung bei aber versuche trotzdem so viel Kraft wie möglich zu tanken und denk daran, wir kämpfen uns durch!

PS: Ich hasse diese Krankheit auch!

Alles Liebe und schönen erholsamen Abend!
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  #28  
Alt 15.10.2013, 21:55
Almnixe Almnixe ist offline
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Hey Nina,

das stimmt. Wir standen alle unter Schock und man konnte gar nicht richtig fassen, was da gerade passiert. Bis zu einem gewissen Zeitpunkt habe ich den Gedanken, dass Mama tatsächlich sterben könnte, auch gar nicht zuende gedacht. Mama bestimmt auch nicht. Aber wie auch? Dann würde man ja alle Hoffnung verlieren, die in diesem Moment so wichtig ist, damit man überhaupt weiter machen kann. Das ist bestimmt auch eine Art von Schutzfunktion, die man sich zulegt, um in dieser Zeit stark zu sein.
Diese quälenden Gedanken sind wirklich schlimm. Früher, wenn man dachte man hätte etwas falsch gemacht, konnte man zu unseren Lieben gehen und sie haben einen in den Arm genommen und gesagt, dass alles gut ist. Es ist schön, dass Du Deinen Papa gespürt hast und er dir vermitteln konnte, dass alles richtig und gut war. Als ich das gelesen habe, ist mir wieder eingefallen, dass Mama noch zuletzt zu mir sagte, dass sie es nicht besser haben könnte, da wir immer bei ihr sind in dieser schweren Zeit....

Ich denke schon, dass mir die Nachbarn helfen werden, wenn ich sie darum bitte. Die Nachbarschaft ist eine gute Gemeinschaft und alle sind super hilfsbereit. Und ein paar Freunde von mir wohnen auch noch dort unten...

Ach Nina. Wir kämpfen uns durch. Das stimmt. Meine Schwester ist heute ins KH gekommen, da sie ganz schlechte Leberwerte hat und das Baby nun eventuell schnell geholt werden muss. Sie hat mir erzählt, dass sie zuhause irgendeine Tasche gegriffen hat, um diese zu packen. Im KH hat sie dann die letzte Geburtstagskarte von meiner Mami an sie darin gefunden...Wir denken, dass Mami ihr ein Zeichen geschickt hat, dass sie nun bei ihr ist...

LG und drück Dich! Tina
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  #29  
Alt 15.10.2013, 22:07
monika100 monika100 ist offline
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Hallo Tina,

alles Gute für deine Schwester.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass eure Mutter ihr da ein kleines Zeichen geschickt hat. Das wird ihr sicher Kraft geben.
In der wievielten Woche ist sie denn?

LG Monika
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  #30  
Alt 16.10.2013, 19:37
Almnixe Almnixe ist offline
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Liebe Monika,

danke! Meine Schwester ist ab morgen in der 38. Schwangerschaftswoche. Also kein Frühchen mehr. Die Leberwerte haben sich über den Tag verschlechtert und die Geburt wurde vor ca. 1 Stunde eingeleitet. Nun bekommt sie alle 4 Stunden eine Tablette. Es kann jetzt zwischen 12 Stunden und 5 Tagen dauern, bis das Baby kommt...Meine Schwester hat mir gerade gechrieben, dass heute auch in Jonathans (1.Kind meiner Schwester) Zimmer ein Kärtchen von meiner Mama lag, dass sie einmal geschrieben hat. Mein Schwager konnte sich nicht erklären woher es kam...Mami ist ganz bestimmt da und kümmert sich um meine Schwester und Jonathan.

Als mir meine Schwester sagte, dass die Geburt nun eingeleitet wird, habe ich mich total gefreut, weil Julius nun bald bei uns ist. Dann musste ich sofort an meine Mami denken, die so gerne dabei gewesen wäre. In ihren letzten Tagen, als sie auch schon ein wenig verwirrt war, hat sie immer wieder von Julius gesprochen. Das hat sie sehr beschäftigt und sie wollte immer auf meine Schwester aufpassen und hat auch oft gefragt, ob Julius nun schon da sei. Ich bin seit 1 Stunde so dermaßen durch den Wind und kann eigentlich gar nicht aufhören zu weinen...meine Schwester ist auch sooo traurig und gleichzeitig freuen wir uns natürlich so sehr...Es ist gerade ein ganz schlimmes Gefühlschaos...
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