Tipps zur Vorbereitung - Chemo steht mir bevor.

Hallo Ihr Lieben Alle,
noch vor meinem Urlaub, hatte ich Gewissheit. Der Tumor in meiner re. Brust ist krebsartig (Grad 1, 2-3cm). Gestern in einer weiteren Untersuchung (MRT) stellte sich heraus, dass der Tumor ca. 10 cm groß ist. Brusterhaltende OP ist damit nicht mehr möglich, auch nicht bei vorgeschalteter Chemo. Je nach den Ergebnissen der mir noch bevorstehenden Untersuchungen, werde ich wohl innerhalb einer Studie mit dem TAC-Regime eine neoadjuvante Chemo erhalten (6-8).
Ich habe in letzter Zeit oft eure Beiträge zu den verschiedenen Themen des Brustkrebses gelesen, aber mich noch nicht so richtig getraut, selbst zu fragen. Die vielen Tipps/Tricks/Hinweise für die Nebenwirkungen sind schon mal sehr hilfreich.
Aber ich würde mich gern auf die Chemo irgendwie vorbereiten (habe ca. noch 2 Wochen bis dahin - genauer Termin wir noch festgelegt).
Kann mir vieleicht jemand dazu einen Rat geben, oder muss ich einfach abwarten was passiert?
Danke schon mal.
Andrea

Hallo Andrea,
auch ich hatte einen Tumor mit 9 cm grösse. Ich habe ebenfalls an einer Tac-Studie in Ffm. teilgenommen und nach der neoadjuvante Chemo war der Tumor weg. Die anschl. brusterhaltende OP hat auch nichts mehr gefunden. Neben Zink und Selen habe ich nichts genommen. Tu was für deine Psyche - suche kontakt zu einer Psychoonkologien. Dann schaffst Du es.
Melde dich - wo du behandelt wirst - poste hier bzw. der Chat hat mir sehr geholfen - die Zeit zu überstehen.
Es ist nicht leicht - aber man kann es schaffen.
Liebe Grüsse
Bärbel

Liebe Andrea,
keine Angst, bei mir war die Chemo wirklich nicht so schlimm, wie ich befürchtet habe.
Ich habe während und nach der Chemo "Zofran" bzw. "Kevatril" gegen die Übelkeit genommen, und mir war kaum schlecht. Übergeben mußte ich mich nie, ich fühlte mich die ersten Tage nur etwas schlapp.
Außer Mulitvitamintabletten mit Zink und Selen habe ich sonst nichts genommen, habe immer das gegessen, worauf ich gerade Appetit hatte. Ich habe sogar 10 Kilo zugenommen, mache jetzt eine leichte Diät.
Meine Haare sprießen auch wieder, Arme, Beine, und Schambereich mußte ich schon mehrmals rasieren.
Du hast ja in meinem Beitrag gesehen, man kann es schaffen!!! Im Februar riet man mir wegen schlechter Prognose (multizentrisch invasiv, nach brusterhaltender OP nicht im Gesunden entfernt) zur sofortigen Ablatio, aber ich wagte diesen Schritt noch nicht, war zu der Zeit total am Ende und völlig down.
Jetzt habe ich den Schritt gewagt und bin auf Nummer sicher gegangen, habe mir gleich beide Brüste entfernen lassen, und siehe da, es waren keine Restherde mehr in den entfernten Brüsten.
Ich konnte es nicht glauben, außer ein paar harmlosen Zysten steht es da schwarz auf weiß: Kein Tumornachweis!
Ich habe mir immer gesagt, die Chemo ist kein Gift, sondern soll mir helfen. Und mir hat sie geholfen.
Ich hoffe sehr für Dich, daß Du es auch packen wirst.
Nachdem ich am Anfang gar nicht daran glauben konnte, sehe ich jetzt doch wieder ein Lichtlein am Horizont.
Alles Gute für Dich, es stimmt, die Zeit wird nicht ganz einfach werden für Dich, aber kämpfen lohnt sich!!!
Liebe Grüße
sterni

Liebe Andrea,

ich mußte damals Eisenpräparate nehmen, da ich akuten Eisenmangel hatte. Wie schon von sterni gesagt, habe ich auch Zofran genommen und mußte mich keinmal übergeben. Ich glaube, viele Vitamine sind wichtig, 1 x die Woche zur Blutuntersuchung.

Informier Dich über die Misteltherapie und (ich komm jetzt leider nicht auf den Namen), ein Präparat für die Leber, frag mal bei Deinem Apotheker nach. Du solltest Dich vor Infektionen schützen. Da ich Cortison bekommen hab, hab ich in der ganzen Zeit nicht einmal eine Erkältung gehabt und sonder Dich trotz Krebs und Chemo nicht ab. Versuch trotz allem Deine Kontakte zu pflegen.
Ich wünsch Dir alles alles Gute. Die Haare wachsen danach wieder viel besser.

Liebe Grüße
Claudia

Ihr Lieben,

vielen Dank für eure Info's. Ich werde mich mit ein paar Mitteln bevorraten, aber doch abwarten was passiert. Vieles hat mir schon geholfen, dass ich ganz zu Anfang hier gelesen habe.
Claudia44 (meine beste Freundin heist auch Claudia), nein ich schotte mich bestimmt nicht ab, dazu bin ich viel zu offen, habe gute Freunde - besonders unter meinen Arbeitskollegen und mein Mann und meine Tochter (16) sind bisher große Klasse gewesen (Mein Kind sitzt gerade bei mir und sagte: Das bleibt auch so!).
Babe07 ich glaube gut für meine Psyche sind zur Zeit die Menschen aus meiner Umgebung. Ich werde in meiner Nähe, im Brustzentrum Halle betreut. Alles was ich zu Anfang über Brustkrebs gelesen habe und auch hier im Forum teilweise wiederfand, bestätigte sich in den dortigen Beratungen, so dass ich mich eigentlich auch sicher aufgehoben fühle. Dein Tumor war auch 9cm groß und trotzdem wurde erhaltend operiert? Mir sagte man, bei dieser Größe sollte man sich von der Hoffnung verabschieden. Erzähle mir mehr, wenn du sagen kannst, warum das ging.
sterni, danke, du hast mir sehr viel Mut gemacht.
Mein Motto zur Zeit heist (ich hoffe ich stehe es auch durch):
"Heute fühle ich mich gut. Ich will mich nicht heute schon schlecht fühlen weil es mir morgen schlecht gehen "könnte" und wenn ich mich morgen schlecht fühle, will ich ganz fest daran glauben, dass es mir übermorgen wieder gut geht."

Andrea

Hallo Andrea,
sicherlich ist es richtig, sich bei dieser Grösse des Tumors darauf vorzubereiten(habe ich getan), daß nicht brusterhaltend operiert werden kann. Ich war in einer Studie"Tac-Gepar-Trio" und habe Docetaxel i.v.mit Doxorubicin als Chemo erhalten. Der Tumor wurde immer kleiner und vor der 6 Chemo im Ultraschall nicht mehr sichtbar. Es wurde dann testweise brusterhaltend operiert mit dem Hinweis, daß evtl. nachoperiert werden muss. Ich habe es gewagt - und es wurden keine Zellen mehr gefunden, auch die Lymphknoten waren nicht mehr befallen.
Dein Motto ist richtig. Gib deinen Gefühlen nach - ein Tag ist besser - einer ist schlechter, das habe ich auch so gemacht. Während der Chemo habe ich jeden Tag so genommen wie er kam. Ging es mir gut habe ich was unternommen - ging es mir schlecht - dann halt nicht.
Es ist wichtig, daß du dich in deinem Brustzentrum wohl fühlst und versuch einfach :"Lass es dir gut gehen".
Viele liebe Grüsse
Bärbel

Hallo Ihr Alle,
wie versprochen werde ich von nun an ein bisschen mit Fragen nerven.
Ich habe einiges darüber gelesen, dass es gut ist, sich während der Chemo einen Port legen zu lassen. Manche raten auch davon ab. Sollte ich meine Ärztin fragen, ob man den bekommen kann bevor die Schwierigkeiten anfangen oder sollte ich lieber abwarten, ob er überhaupt nötig ist?

Andrea42

Hallo Andrea42,
bekomme zur Zeit selber TAC (3 hab ich schon überstanden) und beantworte dir gerne Fragen. Ich hab nach meiner ersten Chemo selber eine zur TAC-Chemo ins Forum gestellt und daraufhin viele nützliche Antworten bekommen, vielleicht magst du ja auch dort mal nachlesen ("TAC-Schema Nebenwirkungen").

Mir hat meine Ärztin zum Port geraten, weil das Risiko, dass die Armvenen langfristig beschädigt werden sehr hoch ist, auch wenn man wie ich sehr gute Venen hat. Ich habe mich sehr dagegen gesträubt, die erste Chemo auch ohne POrt gemacht und mir dann zur zweiten jedoch einene Port legen lassen. Und ich kann es wirklich nur empfehlen!

Ich hatte bei der 1. Chemo tierisch Angst, dass was daneben laufen könnte und das passiert beim Port in der Regel nicht (Klar,Ausnahmen gibt es immer).

Die Port-OP und die Tage danach waren nicht so toll, weil ich doch ziemlich Schmerzen von der OP hatte, aber heute merke ich den Port an sich überhaupt nicht und er stört mich auch nicht. Ich würde ihn allerdings immer wieder unte Vollnarkose legen lassen.

Wenn du einen haben willst, sollte es schon vor den ersten Schwierigkeiten möglich sein, ansonsten besteh einfach drauf.

Noch Fragen? Viele liebe Grüße
Maren

Danke Maren,
ich werde meine Ärztin fragen und es machen lassen.

Noch zwei Fragen.
Kann schon während der 1 Chemo Übelkeit (Erbrechen), Schwindelgefühl o.ä. auftreten? Ich habe einen Anfahrtsweg von mindestens 45 min. (u.a. Autobahn), sollte ich für den Rückweg Vorsichtsmaßnahmen treffen (Tüte, Eimer oder so). Ich fahre natürlich nicht selbst.
Dazu habe ich auch noch eine Frage. Ich hoffe die ist nicht blöd!
Beim ersten mal will mich mein Mann hinbringen, also da wäre es nicht so schlimm, wenn es mir nicht gut gehen sollte. Aber die nächsten Male werde ich mich irgendwie kümmern müssen, denn er muss ja arbeiten. Wird der Transport vom Krankenhaus organisiert oder muss man sich selbst ein Taxi besorgen. Mann muss ja hin und zurück, das Taxi kann doch aber zwischendurch nicht so lange warten.
Und noch etwas:
Habt oder hattet ihr auch Tumorschmerzen (unangenehmes Ziehen bis Stechen)? Ich empfinde jetzt oft Schmerzen, das kann ich mir doch nicht einbilden oder? Angst habe ich nur deshalb, weil ich den gleichen Schmerz (aber seltener) auch in der anderen Brust, an einer anderen Stelle empfinde. Die MRT Untersuchung, wobei die andere Brust untersucht wurde, ist noch nicht vollständig mit mir ausgewertet worden.
Jetzt hab ich ein bisschen Sch..., dass da auch was ist. Ach ich warte einfach ab und mach nicht schon vorher verrückt, so.

Herzliches Danke und liebe liebe Maren, auch für dich alles Liebe. Ich hoffe es geht dir gut, den Umständen entsprechend. Ich werde gleich deine Erfahrungen unter dem Thema nachlesen.

Tschüss
Andrea

Hallo Andrea,
mir ist gesagt worden, dass Chemopatienten das Taxi als Krankentransport noch bezahlt bekommen, aber am besten vorher mal mit der Krakenkasse abklären. Klar kann das Taxi nicht auf dich warten, aber du kannst dir danach doch ein neues rufen lassen. Wenn deine Chemo in einem Krankenhaus gemacht wird, stehen an sich doch sowieso immer genügend Taxen da rum.

Ich möchte dir aber den Tip geben, dass du vielleicht veruchen solltest, dass dich jedesmal ein lieber Mensch begleitet. Mir hilft das sehr, ich weiß dass wenn doch irgendetwas sein sollte, cih jemand habe zum Heulen, Motzen oder was auch immer nötig ist. Und es ist auch für die Psyche einfach ganz gut, wenn die blöde Chemo von eine nette Begleiterscheinung ( nämlich die Begleitung eines lieben Menschens )hat. Vielleicht irgendeine Feundin oder jemand aus deiner Familie?

Es kann schon während der ersten Chemo und direkt danach Übelkeit auftreten. Mir ist das zum Glück erspart geblieben, vielleicht hats du auch Glück. Du bekommst in der Regel direkt vor der ersten Infusion jedesmal Medikamente unter anderem gegen die Übelkeit. Frag auf jeden Fall, damit das auch wirklich bei dir gemacht wird (wobei ich noch nix anderes gehört habe).

Zu Tumorschmerzen kann ich dir leider nichts sagen. Ist dein MRT inzwischen ausgewertet? Ich wünsch dir dafür alles Gute. Aber vielleicht liegt dir das ganze sprichwörtlich nur uiemlich "auf dem Herzen" und deshalb hast du den Schmerz? Hoffentlich!!

Weißt du schon, ob du einen Port bekommst?

Liebe Grüße
Maren

Hallo Maren,
die Auswertung des MRT habe ich am Freitag, sowie das Gespräch über den endgültigen Verlauf meiner Therapie. Heute war ich zum "Echodingsbums-Herzuntersuchung" und danach noch das Gespräch mit der Ärztin, bei der ich dann die Chemo mache. Wenn nix neues mehr dazukommt, werde ich nächsten Dienstag einen Port bekommen, am nächsten Tag die erste Chemo und einen Tag später darf ich wieder heim. Da bringt und holt mich mein "Dicker", gar keine Frage. Aber regelmäßig wird er mich wohl nicht begleiten können. Die Ärztin sagte mir, dass ein Taxi doch auch wartet, wenn man vorher eine Vereinbarung getroffen hat. Ich habe einen Arbeitskollegen, dessen Frau Taxifahrerin ist, die hat von meiner anderen Arbeitskollegin regelmäßig den Papa gefahren (leider in diesem Jahr verstorben)und da werde ich einfach fragen, wie sich das verhält.
Weist du, heute war ich ein bischen fertig, weil nun doch der Termin schon so konkret ist. Meine Kollegen haben es mir gleich angesehen, denen kann ich nichts vormachen, sind alle so lieb.
Gerade habe ich mit meinem Bruder gesprochen und jetzt geht es mir wieder ganz gut. Ich warte ab, will nicht schon vorher jammern.
Wie geht es dir derzeit, alles zu ertragen? Ich wünsche es dir "dölle".

Tschüss bis vieleicht bald
Andrea

Hallo Andrea,
mir geht es im Moment ganz gut, gestern war ich mit Freundinnen einen Tag an der nordsee, das war einfach nur klasse. Sowas immmer mal wieder zwischendurch fördert doch sehr mein Durchhaltevermögen.
Ich wünsch dir alles Gute für die Port-OP und auch für deine erste Chemo. Ist doch vielleicht ganz gut, dass es "endlich" los geht, dann ist es auch irgendwann wieder vorbei.
Bekommst du den POrt unter Vollnarkose oder örtlicher Betäunung?
Jammern ist erlaubt!! Mnachmal fühlt man sich doch einfach besser, wenn man sich mal so richtig alles von der Seele jammern konnte.

Bin gespannt,wie dir das alles nächste Woche bekommen wird. Ich drück dir ganz fest die Daumen!! Und scheu dich bloß nicht, die Ärzte zu löchern und zu nerven, wenn dir was weh tut, dich etwas belastet oder du irgendetwas nicht verstehst. Dafür sind die nun mal da und dafür werden die schließlich auch bezahlt!!

Alles LIebe für den Start!!
Maren

Hallo Maren und alle Anderen,
wie leicht man doch glücklich zu machen ist. Habe am Freitag erfahren, dass alle anderen Untersuchungen (Lunge, Leber) ohne Befund sind, was zwar eigentlich sowieso zu erwarten war, aber doch macht es einen froh es zu hören. Knochensintigraphi ist aber noch nicht ausgewertet, das erfahre ich erst am Dienstag, wenn ich wegen des Ports sowieso ins Krankenhaus muss. Bekomme dann am Mittwoch direkt dort meine erste Chemo und darf am Donnerstag 02.09. - Geburtstag meines Mannes - wieder nach hause.
Es wird ernst, hab a' bissel Angst - aber die erste Hürde werd ich schon nehmen.
Danke für's Daumen drücken und feste weiter halten, mach ich auch für euch.
Alles Liebe und bis zum 02.08.
Andrea

Hallo an Alle,
bin auch wieder da. Konnte mich ein paar Tage nicht melden, da ich ja im Krankenhaus war. Habe also am 02.09. meine 1. Chemo bekommen (Geburtstag meines Mannes). Am Tag vorher wurde mir der Port gelegt, unter lokaler Betäubung - war nicht schlimm. Da ich später noch mal zum röntgen musste und, kraft meiner Wassersuppe, glaubte laufen zu können (Fahrstuhl und ein paar Schritte) bin ich dann promt umgefallen.
Seit 03.09. bin ich nun zu Hause und es geht erst mal so. Meine Zunge ist total taub, fühle mich ganz schön schlapp und habe eine fette Angina.
Tschüss auch wieder an Alle
Andrea42

[Michaela]

Liebe andrea,
wünsche dir gute Besserung. Mist, dass auch noch eine Halsentzündung dazu gekommne ist.

allews Alles Gute für Dich und gute Besserung
Michaela