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Alt 27.10.2015, 22:21
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Martina2015 Martina2015 ist offline
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Standard Oh mein Gott ! Kleinzeller Stadium IIIB bei meinem Lebensgefährten

Seit Anfang des Jahres ist alles anders: bei meinem Lebensgefährten (Anfang 60, ich bin Mitte 50) wurde ein kleinzelliges Bronchialkarzinom Stadium III B festgestellt. Wir sind seit mehr als 3 Jahrzehnten zusammen und haben eine Tochter und 2 Enkel. Die Diagnose hat uns total aus der Bahn geworfen.

Wir waren starke Raucher, ich habe aber vor langer Zeit aufgehört, er rauchte weiter. Das spielt aber keine Rolle für mich, ich habe es ihm nie vorgeworfen, dass er weiter in meinem Beisein raucht und auch in unserer Wohnung.

Nun hat er 6 Chemozyklen mit Cisplatin/Etoposit hinter sich, ab 4. Zyklus parallel Bestrahlung des Primärtumors (ca. 60 Gy insgesamt) und dann noch die prophylaktische Kopfbestrahlung. Das ganze zog sich mit allen Höhen und Tiefen bis Ende September des Jahres hin. Wir dachten, nun könnten wir Kraft sammeln und hätten etwas Zeit. Falsch gedacht. Beim Staging Anfang Oktober kam ein Rezidiv zutage. Was wie genau, es ist die rede von Rippenfellbeteiligung, habe ich nicht genau verstanden, der Schock war zu gross. Morgen gehts zum Gespräch im Strahleninstitut. Da bin ich dabei. Ich habe so oft wie möglich versucht, immer dabei zu sein, gerade weil es zum Start des nächsten Zyklus immer zur Chemo stationär zur Notaufnahme geht und da manchmal die Wartezeiten unterirdisch sind. Aber ich arbeite noch ganztags und habe fast allen Urlaub und Überstunden gebraucht bis jetzt, keine Reserven mehr da. Mein Lebensgefährte ist Gott sei Dank Rentner.

Oh Mann, ich schreibe so viel, aber die letzten 10 Monate waren furchtbar. Alles wird durch die Krankheit diktiert, keine Erholung, nur Arbeit, funktionieren. Jetzt nach all der Hoffnung nach fast vollständiger Remission ein so schnelles Rezidiv, das zieht mich total runter. Ich habe auch noch alte Eltern, die will ich weitmöglichst schonen, sie haben ihre Krankheiten auch, aber eben kein Krebs. Am schlimmsten ist für sie zu sehen, dass ich vielleicht mich übernehme glaube ich. Unsere Tochter will helfen, wohnt aber 200 km weit weg und hat ja auch ihre Familie.

Ich fühle mich so alleine und hilflos, wir haben Freunde, Verwandte und Bekannte und auch meine Kollegen sind sehr zuvorkommend, aber die große leere Hilflosigkeit ist unbeschreiblich. Ich will ihm ja helfen, er läßt mich auch of nicht und ist tw. so grantig. Ab und zu sagt er, er will nicht mehr. Dieses auf und ab macht mich so fertig. Und am nächsten Tag muss ich ab 7 uhr auf der Arbeit wieder voll da sein ! Das ist jetzt seit 10 Monaten so und ich weiss nicht, wie lange ich das noch kann. Außerdem habe ich furchtbare Angst davor, was noch kommt.

Danke fürs zuhören/lesen.

Geändert von Martina2015 (13.10.2016 um 12:35 Uhr)
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