Ich habe sehr viel Angst

[Warum]

Hallo Ihr Lieben,

ich weiß nicht wo ich anfangen soll zu schreiben.

Ich hatte mich schonmal hier vorgestellt. Bin mittlerweile 24 und habe 3 weitere geschwistern. Wir sind eine sehr sehr große Familie. Und bin im März Tante geworden, darüber kann ich mich noch nicht mal richtig freuen. Mein Vater ist 47 Jahre alt. Ein ganz lieber mensch. Er hat bis heute vielen menschen geholfen und tut es immer noch. Ich weiß nicht wie es bei euch ist, aber die Krankheit verfolgt mich tag und nacht. Ich denke nur an das schlimmste, ich versuche nicht daran zu denken, aber wie gesagt, es verfolgt mich.

Nachdem mein Vater Lungenkrebs besiegt hat haben wir uns natürlich alle sehr gefreut. Nur paar monate später ging es ihm nicht mehr gut. Daraufhin lag er 3 Wochen lang im Krankenhaus. Es wurden sehr viele Untersuchungen gemacht. Nach der PET-Untersuchung hieß es dann, dass mein Vater am schulter, an der nebenniere und am Leber Metastasen hat. Und an der Lunge auch. Das Problem war aber, was ich bis heute nicht verstehe, ist, dass bevor PET Untersuchung gemacht wurde, haben die ärzte 2 mal Bronchosk. gemacht, dort hieß es, dass durch Bestrahlungstherapie sich Narben bzw. flecken gebildet haben und die dadurch keine 100% diagnose festellen können. 1 Tag später kam der Arzt zu uns und sagte, dass an der Lunge nichts ist. Naja jetzt haben wir die Diagnose:

Metastasen an der Nebenniere und Leber.

Heute hat er wieder untersuchungen und ich sitze hier auf der Arbeit und habe sehr viel Angst, weil seit 2 Tagen hat er schmerzen am Brust. Die Blutergebnisse gingen letzte Woche immer wieder hoch und runter der HB-Wert war 8,7 und die Leuykos 2,5 gestern musste er wieder Blut abgeben und dort sind die ergebnisse viel viel Besser. Leukos 4,5 und HB 9,0.

Ich habe sehr viel Angst. Ich will nur hoffen, dass wir heute gute nachrichten hören. Bei der letzten untersuchungen ist die Leber mehr geschrumft.

Ich bin nicht mehr glücklich, mein Vater leidet nur noch. Ich kann es nicht mehr ertragen. Es sind so viele Menschen betroffen, das hätte ich mir nicht gedacht. Heute höre ich jeden Tag die Diagnose. Am Anfang sagte der Arzt zu meinem Vater er habe nur noch 3 Monate Überlebenschancen. Nur ist ist seit dem 28. März 2009 1 Jahr vorbei. Mein Vater denkt heute noch an die Worte von dem Arzt.

Ich habe Angst, dass mein Vater uns verlässt. Wir können ohne ihm nicht leben. Er ist nicht nur unser Vater sondern unser LEBEN. In unser Umgebung sind wir eine sehr beliebte Familie. Mein Vater ist unser vorbild. Nich nur unser sondern von vielen Menschen.

Als wir neu in Deutschland waren, müssten wir im Asylbewerberheim Leben. Es war eine schreckliche Zeit, aber heute denke ich, wenn ich die Zeit Rückgängig machen könnte würde ich mein ganzes Leben dort Leben, denn damals war mein Vater kern gesund. Ich würde sehr gerne noch mehr schreiben wollen, aber ich muss auch weiter Arbeiten. Ich hoffe ihr versteht mich.

Wünsche euch allen viel kraft. Und gib die Hoffnung nicht auf.

[Uta41]

Ich denke, jeder hier in diesem Forum kann deine Gedanken und Ängste gut nachvollziehen. Es ist gut, dass du alles aufschreibst. Hier wirst du verstanden, hier kannst du alles rauslassen.

Ich drücke die Daumen für eine positive Diagnose und bessere Werte.

Liebe Grüße Uta

[Warum]

vielen Dank für die netten zeilen, ich weiß, dass mich hier jede versteht, übrigens ist papa gerade zuhause und die ergebnisse kriegen wir morgen. Vielen Dank Uta, dass du mir geschrieben hast.


Liebe Grüße