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Alt 15.05.2012, 18:28
Nici79 Nici79 ist offline
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Standard AW: Hormonersatz nach Adenokarzinom der Gebärmutter

Hallo Snoppy

Ich habe lange überlegt was ich nun tun soll. Ich habe danach mit dem Chefarzt der Klinik, die mich operiert hat Kontakt aufgenommen für eine Stellungsnahme. Ich war noch nicht ganz aufnahmefähig als dies in der Klinik disskutiert wurde. Ist noch spannend im Nachhinein zu merken, dass ich zum damaligen Zeitpunkt dies nicht mitbekommen habe. Ist doch eine sehr wichtige Entscheidung.

Dies war seine Antwort und die tönt für mich sehr nachvollziehbar:
Sie haben in der Tat insofern Recht, als dass bei Endometriumkarzinomen der Einsatz von Hormonersatztherapien eigentlich kontraindiziert sind. Normalerweise sind Patientinnen mit Endometriumkarzinomen in der Postmenopause, sodass sich die Frage nach dem Hormonersatz meist nicht stellt.

Bei Ihnen ist die Situation etwas anders. Sie erlitten Ihr Endometriumkarzinom im zarten Alter von 32 Jahren. Wir mussten Ihnen neben der Gebärmutter auch die Eierstöcke entfernen, womit Sie unmittelbar in eine viel zu frühe Menopause kommen. Das Wegfallen der weiblichen Hormone führt zum einen zu den sehr unangenehmen Wechseljahrerscheinungen (Hitzewallungen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen usw). Zum anderen führt das auch zu Problemen wie Osteoporose usw.

Was nun folgt sind einige recht hypothetische Überlegungen, welche sich zum Teil möglicherweise auch etwas „schwierig“ anhören könnten. Wir haben Sie mit dem Ziel auf Heilung behandelt. Das heisst, wir hoffen und gehen davon aus, dass mit der chirurgischen Entfernung der Gebärmutter keine Krebszellen mehr zurück bleiben. Wenn keine Tumorzellen mehr in Ihnen sind, dann sollten auch weibliche Hormone keinen negativen Einfluss auf Ihr „onkologisches Outcome“ haben. Wäre es so, dass trotz allem Tumorzellen zurückgeblieben sind, dann wäre der Einsatz von weiblichen Hormonen tatsächlich aus onkologischer Sicht ungünstig für den Verlauf. Handkehrum kann man sich in einer solchen Situation auch überlegen, dass wenn Tumorzellen zurück bleiben und die Krankheit früher oder später wieder ausbrechen sollte, dass es dann umso wichtiger wäre, dass die Zeit bis dahin mit einer möglichst guten Lebensqualität verläuft. Bei Ihnen hoffe ich sehr und gehe eigentlich auch davon aus (soweit man das in der Medizin überhaupt kann) dass Sie durch die Operation geheilt wurden. Damit sollte sich unsere Sichtweise nicht nur auf die momentane onkologische Situation einer gut 30-jährigen Frau fokussieren, sondern wir sollten auch die nächsten mehr als 50 Jahre für Sie im Auge behalten. Deswegen denke ich, wie ich das damals mit Ihnen besprach, dass der Einsatz von Tibolon (welches angeblich weniger stimulierend auf die Gebärmutterschleimhaut wirkt) sinnvoll ist.

Ich werde mir dies nun in Ruhe überlegen und ob ich noch eine Zeitmeinung einhole.
Wie Du sagst ging die Zeit unglaublich schnell vorbei und das Thema Krebs steht nicht immer im Vordergrund, sondern wieder das Leben und dies ist unglaublich schön

Lieber Gruss
Nici
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