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Alt 02.10.2009, 14:39
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bamby10 bamby10 ist offline
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Registriert seit: 27.02.2009
Ort: Ruhrgebiet
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Standard Angehörig und man geht mit durch die Hölle

Hallöchen Ihr Lieben,

richtet Euch bitte jetzt auf einen langen Beitrag ein, ich hab Euch leider viel zu erzählen, aber das muß jetzt einfach sein

An einen schönen Januar vormittag klingele mein Händy, meine Mama,: "Bitte kommt ins Kaffe .... wir sind in einer halben Stunde da, bitte kommt auch, es ist wichtig"

Ich hatte schon so eine Vorahnung, das bedeutet nichts gutes.
Meine Mama leidet schon sehr lange an Polyarthritis (Reuma, Arthrose, Osteoprorose in einem) ich dachte es hat damit was zu tun.
Oder das mit der Scheidung meiner Eltern wird nun fällig.

Die Autofahrt dort hin schossen alle Gedanken durch den Kopf und ich hatte einfach schon riesen Angst.

Dann waren wir endlich da, erst mal was trinken....und dann kam der Schock meine Mama hat Brustkrebs

Ich konnte meine Tränen nicht verstecken und bin erst mal auf die Toilette geflüchtet.

Dann der nächste Hammer, ich wuste es ja schon seit Jahren aber dann auch noch die Nachricht :
Meine Mama sagte auch klipp und klar das sie sich trennen wird, sobald es ihr möglich ist und die Scheidung wird auch geschehen.

Der Tag war für mich erst mal im Eimer


Nun gut, was jetzt ?was macht man? Internet sich informieren, das war die beste Idee die mir mein Schatz geraten hatte, mach dich schlau und beruhig dich erst mal.
Tage und Nächte lies mich die Kiste nicht weg, bis ich erst mal wuste, was das alles überhaupt bedeutet für meine Mama und für Uns.
Das Leben ändert sich schlachartig.

Lange Zeit blieb uns leider nicht , Arzt Besuche waren jetzt Tagesordnung unsere Klinik ist und war die Uniklinik Münster.

Dann die genaue Diagnose:
pT2(m) (22mm) pN2a (5/14) cM0 L0 V0 G2 R0

Ich hatte inerhalb eines Monats einen Kreschkurs in Medizin, in Bürokram und einen Spagat zwischen 2 Haushalten führen und die Reifeprüfung des Lebens hab ich auch in kürzester Zeit absolviert.

Alles etwas viel für mich sag ich Euch.
Aber um die Gedanken freien lauf zu lassen, gab es gott sei Dank keine Zeit zu.

Danach ging alles sehr schnell OP der kompletten Brust war am 29 Januar.
Nächster Schock die Narbe heilt nicht zu eine Nekrose hat sich gebildet.Die Haut stirbt also ab.

Dann kamen alle 14 Tage die Chemos drann, 8 Stück insgesamt.
4x EC (q2w) 4x Taxol (q2w) (Citron).

Also wir wurden ja realiv gut vorbereitet was die Nebenwirkungen angingen und uns wurde auch mitgeteilt das meine Mama es noch schwiriger hat wie andere Patienten, durch ihre Vorerkrankungen.
Trotzdem wurde uns gesagt das meine Mama alles schaffen kann und eine sehr gute Heilungschance hat.

Aber das es so heftig wird, das war mir nicht klar.
Krankenkassen die sich wehren, Ärzten,denen "ich" sagen muß, "bitte" tun sie was, geben Sie ihr Medikamente dagegen, "das" muß auf der Überweisung draufstehen... Nebenwirkungen, die in der Art und Weise, meine Vorstellung übertrafen....
Übelkeit,offener Mund, Geschmacksinn komplett anders, Fressatacken oder garnichts essen, Zittern, Kopfwackeln, Sprechstörungen, Launenhaftigkeit vom "aller Feinsten", Hitze und Kältewellen, Schmerzen im ganzen Körper aber am schlimsten Hände und Füße, Wassereinlagerungen wo man denkt jetzt platzt es auf, so schlimm sah es aus...hab ich noch was vergessen?

Es war und ist die Hölle. Ich darf ganicht drann denken was wir alles duchgemacht haben wärend der Chemo.

Für mich war aber alles noch schlimmer, weil ich den ganzen Papierkram erledigt hatte ,Krankenbett, Rollstuhl, Rolator, Badewannenlift und und und beanragen kämpfen das man einen Psychater an der Seite hat, und wo finde ich eine Selbsthilfe Gruppe und wo bekomme ich unterstutzung.

Das schlimme was auch noch dazu kam war das Finazielle, Tabletten die meine Mama brauchte die die Krankenkasse nicht komplett bezahlt und die Wundversorgung das Material wird auch nicht alles kommplett übernommen...
Ich sag Euch das war nicht einfach!


Mein Papa ist auch noch Kneipengänger, das war auch nicht einfach dann auch noch Abends drauf zu achten, hat meine Mama alles was sie braucht um die Nacht allein klar zu kommen? weil ich ja nicht wuste, ist er nüchtern, past er auf das nichts passiert?
Wann kommt er heute nach Hause? oder geht er Heute nicht?

Dann kommt dazu mein Papa ist 64 er hat letztes Jahr seine Mama verlohren und kommt mit dieser Situation natürlich auch überhaupt garnicht klar!
Aber ich doch auch nicht.
Manchmal weiß ich garnicht wo ich dir Kraft her nehmen soll.
Ich war bisher noch nie in so einer Lage wo ich mich um soviele Sachen gleichteitig kümmern mußte oder gar für meine Mama irgentwas machen brauchte, Sie hat doch immer alles meistern können, klar hilft man gern und macht doch alles zusammen aber jetzt alles bleib an mir hängen.

Wenn es denn nun langsam einfach mal aufwärts ginge...

Stand Heute :
Meine Mama ist im Krankenhaus, es geht ihr schlimmer wie wärend der Chemo.
Es sind mitlerweile 15 Wochen vorbei, nach der letzten Chemo und keine wirklich Verbesserung ist zu sehen.

Positiv ist aber die Wunde ist mitlerweile zu und die Haare wachsen super nach *freu*

Negativ : Sie bricht andauernt und wird langsam immer schwächer und die Nebenwirkungen sind wieder alle da die eigentlich weniger waren nach der letzten Infusion, essen geht garnicht mehr, das bekommt sie übern Port und die jetzigen Untersuchungen die sie jetzt im krankenhaus hatte waren ohne Befund, was eigentlich sehr schön ist aber anderer seits immer noch keine Behandlung dann auch möglich macht

Man ist sooo hilflos und machtlos, aber wem erzähle ich das ihr kennt das a auch mehr oder weniger.
Wo hohlt ihr nur die Kraft und Ruhe her das alles zu meistern?

Wir sind auch noch gerade nebenbei alleine Umgezogen und meine Gedanken sind einfach nur bei und um meine Mama.
Selbst mal ruhig entspannen in der Badewanne was ich früher richtig toll fand geht nicht mehr alles muß nur schnell gehen oder wird verschoben auf morgen....ja morgen mach ich....

Heute hab ich richtig bange um meine Mama, heute wird eine Lumbalpunktion gemacht, eigentlich ein Eingriff der bei einem "gesunden" Menschen mir keine Sorgen bereiten würde, aber bei meiner Mama hab ich große Angst, was kommt als Ergebniss raus und wie gehts ihr danach noch mehr Nebenwirkungen?

Oh ich muß essen machen mein Schatz kommt gleich von der arbeit

Danke fürs lesen erst mal

liebe Grüße Tanja
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