Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 23.03.2002, 01:35
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard SOS -Was für ein Leben?

Wer weiß Rat?
Mein Schatz ist jetzt vor 4 Monaten an diesem schei... Krebs gestorben und irgentwie wird diese Wut auf das Leben immer größer.Ich bin nicht nur unsagbar traurig sondern auch ganz furchtbar wütenet.Wütent darauf auf diese Ungerechtigkeit das ein lieber Mensch eine so furchtbare Krankheit bekommt und daran sterben muß.Vorher aber noch der Kampf, die Hoffnung und dann???
Es kommt mir so sinnlos vor ,dann hätte doch der da oben gleich sagen sollen jetzt ist Schluß.
Warum dieser Umweg über das Leid der Schmerzen und der Angst Sterben zu müssen.Mich machen die Vorstellungen verrückt,was wohl in im vorgegangen ist,denn er hat nicht viel darüber geredet.Eigentlich garnicht.
Seither halte ich den Menschen als ziemliche Fehlkonstrucktion der Natur.Er wird geboren um zu lernen zu leben,um dann irgentwann jung an einer Krankeit zu sterben oder bestenfalls dem körperlichen Verfall wieder zusehen zu müssen.
Sorry,das klingt wahrscheinlich fürchterlich was ich da geschrieben habe aber diese Gesdanken machen mich im Moment einfach, kürre.
Hier in diesem Forum schreiben so viele über ihre Gefühle und Gedanken,da dachte ich kann das einfach mal los werden.Vielleicht weiß ja einer Rat,wie ich damit umgehen kann.
C.
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 23.03.2002, 09:28
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard SOS -Was für ein Leben?

Liebe Chiara,
Ich kann das, was jetzt in Dir vorgeht gut verstehen. Mein geliebter Mann ist jetzt genau 8 Wochen tot.Er fehlt mir von Tag zu Tag mehr. Auch ich frage mich so oft, warum gerade er. Ich würde so eine furchtbare Krankheit nicht mal meinem ärgsten Feind wünschen.Auch mein Mann hat am Anfang noch sehr gehofft und nicht geglaubt, daß er an dieser Krankheit so schnell sterben wird. Er hatte großes Vertrauen zu den Ärzten und war der Meinung, sie würden ihm mit Sicherheit helfen können. Deshalb ist er zwar voller Angst, aber sehr zuversichtlich am 3.12.01 zu der großen OP gegangen. Er hat "nur" 2 Monate unwahrscheinlich leiden müssen und ich mit ihm. Die OP war erfolgreich und er hat wieder gehofft. Nur 3 Wochen später
stellte man eine Hirnmetastase bei ihm fest. Diese konnte nicht mehr operiert werden. Er war so sehr verzweifelt, trotzdem hat er nie geklagt, sondern bis zum letzten Tag versucht, mich aufzumuntern. Am 25.1.02 ist er bei einem Krampfanfall, hervorgerufen durch diese Hirnmetastase, gestorben.
Nun beschäftigt auch mich immer wieder die Frage, was ist wohl in ihm vorgegangen?
Ich wußte, er kann nachts nicht schlafen.Wenn ich ihn fragte, ob er vielleicht viel grübeln muß, dann stritt er das ab. Ich wollte aber auch nicht immer in ihn dringen, denn er hatte noch nie in seinem Leben gern über Krankheiten und Tod gesprochen. Nun kann ich ihn nicht mehr fragen und so vieles bleibt für immer unbeantwortet. Er muß nun nicht mehr leiden, nicht mehr den täglichen Verfall seines Körpers miterleben. Es ist alles kein wirklicher Trost für Diejenigen welche zurückbleiben.
Für wird es wohl eine lange Leidenszeit geben. Es ist deshalb gut, daß es dieses Forum gibt. Die Menschen, die sich hier austauschen, haben dieses Leid alle selbst
erlebt oder erleben es noch. Kein noch so gut meinender Ratschlag von Nichtbetroffenen kann einem besser helfen.

Liebe Chiara, melde Dich bald wieder. Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß man hier gut aufgehoben ist.

Liebe Grüße Christiane
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Waltonsvilla Lungenkrebs 9112 11.09.2008 16:21
Dem Leben vertrauen Umgang mit Krebs und Krankheitsbewältigung 13 22.06.2005 14:43
Leben "nach" dem Krebs? Brustkrebs 8 20.12.2004 18:52
Filme zum Thema Tod und Sterben Sonstiges (alles was nirgendwo reinpaßt) 20 31.10.2004 06:30


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 16:21 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55