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  #31  
Alt 08.11.2005, 17:58
Benutzerbild von Sandra!
Sandra! Sandra! ist offline
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Standard AW: Wie verarbeitet Ihr die Trauer, den Schmerz?

Hallo Gärtner!

Die unangenehme Sache mit den Schlafstörungen habe ich seit dem Tod meines Vaters auch. Damals konnte ich immer und überall schlafen. Aber nun ... jede Nacht werde ich ohne irgendeinen Grund mehrmals wach. Habe nun auch schon verschiedene Sachen ausprobiert, damit ich vielleicht doch mal durchschlafe. So habe ich mir schon mal ein Gläs'chen Wein als Betthupferl gegönnt oder bin so spät ins Bett gehen, dass ich vor Müdigkeit schon fast umgekippt bin. Aber nichts hilft, egal was ich mache, ich werde ständig zwischendurch wach. Schlaf- und Beruhigungsmittel habe ich allerdings noch nicht genommen, da ich Angst habe, dass ich dann morgens verschlafe, da ich früh raus und zur Arbeit muss.

Ich habe gehört, dass man gegen Schlafstörungen und zur Beruhigung Johanniskraut (als natürliches Mittel) nehmen könnte?! Ob das wohl wirkt?! Als natürliches Mittel kann es doch bestimmt keinen Schaden anrichten, oder?!

Liebe Grüße Sandra
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  #32  
Alt 08.11.2005, 18:06
wetterfee wetterfee ist offline
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Standard AW: Wie verarbeitet Ihr die Trauer, den Schmerz?

[QUOTE=Sonny]Hallo,
habe vor einem halben Jahr meine Freundin an metastierendem BK verloren. Wir hatten eine wunderbare Freundschaft, als Jugendliche vor 27 Jahren geschlossen. Zwölf Jahre lang war es ein auf und ab mit dieser Krankheit. Die letzten 10 Monate- sie waren die Hölle. Aber jetzt, wo sie nicht mehr da ist, ist es noch viel, viel schlimmer. Als es ihr ganz schlecht ging , dachte ich, dass der Tod die Erlösung sein wird, aber für wen ? Sie fehlt mir so schrecklich! Gestern hat mir mein Sohn (14) sein neues Thema in Religion gezeigt: Krankheit-Tod-Auferstehung. In seinem Buch wurde die Geschichte eines jungen Mädchens mit Krebs geschildert (es sind auch Bilder drin: vor der chemo, nach der Chemo). Ich war unfähig einen klaren Gedanken zu fassen- ich bekam einen regelrechten Weinkrampf. Wie oft denke ich an dich, liebste Freundin und es schmerzt noch genauso wie am ersten Tag. Das Gedicht von Little Watergirl hat mich sehr betroffen- genauso geht es mir auch. Ich denke, es wird mein ganzes Leben lang weh tun, meine Freundin verloren zu haben. Es geht hier allen gleich- danke, Jutta, dass du diesen Thread eröffnet hast.
Liebe Grüße an euch alle
Sonny[/QUOTE

Hallo Sonny, meine Freundin ist im August 2005 gestorben, wo ich die Nachricht von ihren Sohn erfahren habe hab ich geweint, etwa 4 Wochen später an ihrem Grab hab ich zum ersten mal begriffen das Sie wirklich nicht mehr wiederkommt. Sie war eine so lebendige Frau, wir haben viel gelacht, uns gegenseitig bei der Krankheit motiviert, wir haben beide Kinder wo wir uns erzählt haben. Wenn ich in mein mobiles Telefon bei Nachrichten nachschau finde ich ihre SMS und fange an zu weinen weil sie nicht mehr da ist. Gekannt haben wir uns ein gutes Jahr, vertraut waren wir in der Zeit als ob wir uns schon ewig kennen. Ich hab kein Bild von ihr ich trage sie in meinem Herzen. Meine große Trauer will gar nicht kleiner werden. Sie hat eine Spur in meinem Leben hinterlassen.
Liebe Grüße an alle

Wetterfee
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  #33  
Alt 08.11.2005, 18:54
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Kerstin63 Kerstin63 ist offline
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Standard AW: Wie verarbeitet Ihr die Trauer, den Schmerz?

Hallo Sandra!

Ich denke es ist ganz "normal" dass Du zur Zeit unter solchen Auswirkungen wie Schlafstörungen usw. zu leiden hast. Es ist ja noch ganz frisch bei Dir, Du stehst ja eher noch unter Schock, denn auch die Zeit von der Diagnose bis zum Tod Deines Vaters war ja sehr kurz. Mein Vater hatte nach seiner Diagnose (Darmkrebs) noch 2 "gute" Jahre, bis er nach den Folgen einer OP von April bis zu seinem Tod im Juni letztes Jahr 9 Wochen auf der Intensiv lag. Ich hatte also viel längere Zeit um mich seelisch darauf einzustellen, und trotzdem ist es dann am Ende immer ein Schock. Das alles war für Euch bestimmt alles sehr überwältigend und schmerzhaft - ist doch klar, dass das Auswirkungen hat, es ist wie ein Trauma oder ein Schock. So sehe ich das. Ich hatte schon 1-2 Jahre vor dem Tod meines Vaters zunehmend Panikattacken und Ängste und Schlafstörungen entwickelt, aber als er dann auf der Intensiv lag und nach seinem Tod wurde es ganz schlimm. Komischerweise habe ich diese Probleme damals garnicht mit ihm in Verbindung gebracht, schwer zu erklären, war aber so. Jetzt ist es über ein Jahr her und ich bin (allerdings auch mit Hilfe) inzwischen stabil. Aber ich würde sagen, mindestens im 1. halben Jahr war alles aus den Fugen. Man spricht ja nicht umsonst vom Trauerjahr, ich denke die Zeit braucht es meistens schon um den schlimmsten Schmerz zu überwinden.

Ich habe mich in dieser Zeit sehr intensiv mit dem Tod und allem was passiert war (der Krebs, das Koma, Sterben) auseinandergesetzt, viele Bücher gelesen, war andauernd am Grab, hab die ganzen Krankenhausunterlagen durchgelesen... ich bin irgendwie noch mal richtig durch den Schrecken hindurch gegangen. Jeder findet seinen Weg, mit der Trauer umzugehen. Ich denke, die Trauer verschwindet ja auch nicht einfach, aber man lernt sie ins Leben einzubauen... weiss nicht wie ich das sonst ausdrücken soll.

Mir hat die Schlaflosigkeit damals sehr zu schaffen gemacht. Mein Thera hat mir geraten: auf gar keinen Fall Alkohol trinken, lieber den Schlafdruck erhöhen (spät ins Bett, kein Mittagsschlaf), nie länger als 15 Min. ohen einzuschlafen im Bett bleiben, lieber aufstehen und ca. 20 Min. was anderes (langweiliges, beruhigendes...) machen und dann wieder ins Bett. Ich dachte immer oh je ich werde krank weil ich zu wenig schlafe.... aber mein Thera hat mir die Angst genommen, so schnell wird man nicht krank von weniger Schlaf.... und damit nahm es mir ein wenig den Druck aus der Sache "schlafen zu müssen".... hört sich vielleicht verwirrend an?

Johanniskraut schadet sicher nicht, oder Baldrian, mir hat es leider noch nie geholfen. Kannst ja mal im Internet unter Schlafstörungen googlen, da gibts ne ganze Menge, ich hätte nie gedacht dass so viele Menschen schlecht und wenig schlafen....

Alles Gute
Kerstin
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  #34  
Alt 09.11.2005, 00:37
Angi52004 Angi52004 ist offline
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Standard Wieso ??

Hallo,

Ich habe auch zwei Familienangehörige (Onkel und Tante), die an Krebs erkrankt sind, meine Tante ist daran gestorben.

Ich möchte Dir ganz großen Mut machen und wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du Dir Zeit nimmst, Dich mit dem Leben nach dem Tod auseinanderzusetzen und Dich auf das Leben nach dem Tod vorbereitest. Das ist das eigentliche Leben, worum es hier auf der Erde als Vorbereitung geht. Natürlich ist es schön, möglichst lang und einigermaßen gesund hier auf dieser Erde zu leben. Das ist auch gut so. Den Zeitpunkt, wann dieses Leben zu Ende sein soll, haben wir Menschen jedoch nicht in der Hand. Im ewigen Leben erwartet uns ein besseres Leben in Liebe, Gerechtigkeit, ohne Schmerz, ohne Leid und das für immer und ewig. Es ist so schön, über das zukünftige Leben im Paradies zu lesen. Ich wollte Dir das einfach als freie Äußerung weitergeben (bin in keiner Sekte oder ähnlichem).

Ich weiß nicht, inwiefern Dein Vertrauen in Gott durch die vergangenen Erlebnisse getrübt sind. Die Frage "Wieso lässt Gott das zu?" besteht vielleicht auch. Ich kann diese Frage sehr gut nachvollziehen. Gott hat alles unter Kontrolle, wenn Du Dich ganz auf ihn einlässt und ihm ganz vertraust, kann ich Dir aus eigener Erfahrung bestätigen, dass er Dich niemals im Stich lässt. Er geht überall mit durch. Auch durch die schrecklichsten Momente/Phasen. Er ist an Deinem Wohl interessiert. Er sitzt an Deinem Bett und weint mit Dir, wenn Du das zulässt. Er sammelt alle Deine Tränen in einem Krug und zählt sie.

Ich habe mich vor einigen Jahren in einer fürchterlichen und für mich auswegslos erscheinenden Lebenssituation befunden und wollte meinem Leben ein Ende setzen. Jesus saß an meinem Bett und weinte mit mir. Er tröstete mich. Es dauerte, Wochen, Monate, Jahre bis es wieder einigermaßen ging, aber ich habe es nur mit Jesus geschafft. Ich kann Dir nur ganz arg empfehlen, heute noch ihn als Deinen Freund und Begleiter auszuwählen. Er möchte so gerne gemeinsam mit Dir durch die Not gehen. Es tut ihm weh, wenn er sehen muss, wie Du alleine kämpfst. Er ist ein sehr konkreter, greifbarer Gott. Du kannst es Dir erst vorstellen, wenn Du ihn kennenlernst.

Das Gottesbild, das in unserer Gesellschaft herrscht, gibt leider nicht das wirkliche Wesen Gottes wieder, sondern verkörpert Gott gerne als Opi im Himmel, oder als Märchenfigur. Das ist er aber nicht. Er ist lebendig, und uns Menschen sehr ähnlich. Wir wurden schließlich zu seinem Ebenbild geschaffen, sind ihm also ähnlich gemacht worden, jedoch nicht perfekt und fehlerlos, so wie er es ist.

Fang doch mal an, in einer neuen Bibelübersetzung (Hoffnung für alle/ Gute Nachricht) oder auch online in der Bibel zu lesen. Es wird Dich beeindrucken, wenn Du liest, wie Gott ist und seine geliebten Kinder unterstützt und wie sich seine Kinder an ihn in ihrer Not wenden. Ich habe diese Psalmen zum Teil einfach nachgebetet, habe die Sätze unterstrichen, die mir aus der Seele sprachen und Gott laut in meinem Bett mit Hilfe dieser Sätze angesprochen. Wenn er vor vielen Jahren darauf reagiert hat, tut er es heute genauso. Er tat es, er hat sehr sehr viele meiner Gebete erhört. Er ist mein enger Vertrauter.

Ohne Jesus an der Seite zu haben möchte ich durch keine Not mehr durchgehen. Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht, wie Himmel und Hölle.

Ich wünsche Dir und jedem, diese Erfahrung zu machen. Ich habe es keine Sekunde bereut.

Angi
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  #35  
Alt 09.11.2005, 09:15
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Petra_S Petra_S ist offline
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Standard AW: Wie verarbeitet Ihr die Trauer, den Schmerz?

Hallo Angi,
ich will deinen Glauben nicht in Frage stellen, es ist dein Glauben. Doch interessiert mich deine Beantwortung der Fragen : Ist Gott allmächtig oder nicht? Wenn ja, stößt ein Vater seinem Kind ein Messer in den Bauch (oder sieht zu), damit es Schmerzen ertragen lernt und er sich als tröster erweisen kann? Oder steht Gott dem Bösen doch OHNMÄCHTIG gegeüber???

Viele Grüße Petra
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  #36  
Alt 09.11.2005, 09:38
Sandra6 Sandra6 ist offline
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Standard AW: Wie verarbeitet Ihr die Trauer, den Schmerz?

Hallo Petra,

irgendwie hast Du ja recht mit Deinen Fragen. Habe, als ich von Angi gelesen habe, genau die gleichen Gedanken gehabt. Beten ändert nichts an dem was geschehen ist und bringt auch niemanden zurück.

Aber es ist doch bei jedem anders, dem einen hilft es, dem anderen nicht. Ich denke es ist nicht allein der Glaube, sondern die Ruhe die man beim Beten findet. Andere würden vielleicht Joga machen oder stundenlang spazieren gehen.

Vielleicht hätte Angi das alles etwas anders schreiben sollen.
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Geändert von Sandra6 (09.11.2005 um 09:45 Uhr)
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  #37  
Alt 09.11.2005, 09:52
Sandra6 Sandra6 ist offline
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Standard AW: Wie verarbeitet Ihr die Trauer, den Schmerz?

Hallo Gaertner,

es ist schön zu hören das es Dir gut geht und ich hoffe das es eine Weile so bleibt. Man kann nicht immer traurig sein, was auf gar keinen Fall heißt das man vergißt.

Ich denke ich bin noch weit entfernt von dem gut gehen. Es sind jetzt sechs Wochen und immer noch ist es als würde er jeden Moment anrufen oder in der Türe stehen, doch er ist weg. Aber ich versuche das beste draus zu machen und bei Dir sehe ich immer wieder das man auch mit noch schlimmeren Dingen weiter machen muß und das es geht. Es macht einem Mut.

Danke und liebe Grüße Sandra
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  #38  
Alt 09.11.2005, 16:48
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AndreaS AndreaS ist offline
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Standard AW: Wie verarbeitet Ihr die Trauer, den Schmerz?

Oh ja Petra, berechtigter Einwurf!

Ich möchte Angi auf gar keinen Fall zu nahe treten, ganz bestimmt nicht, ist mir auch ganz wichtig, das im Vorfeld gleich klarzustellen.

Mir liegt es auch fern, zu verurteilen oder zu kritisieren, jeder muss seinen Weg finden, der ihm hilft, wenn es die Bibel ist, ok.

Dennoch bleibt für mich auch seit längerer Zeit ein bitterer Beigeschmack, wenn ich mir so über den "lieben Gott", wie er einem gerne nah gebracht wird nachdenke. DAS kann es für mich nicht sein. Auf gar keinen Fall. Welcher "liebe Gott" kann zulassen, dass z.B.Gärtner seinen Sohn an diese grausame Krankheit verliert. Welcher "liebe Gott" kann zulassen, was Liz und Willy an Schicksalschlägen zu verkraften haben, um jetzt nur einige Beispiele hier aus dem Forum zu nennen. Und du glaubst wirklich daran, was du schreibst? Der "liebe Gott" lässt einen niemals im Stich? Meinen Mann schon! Meinen Bruder auch!

Weißt du, mir gibt die Vorstellung an einen "lieben Gott", der meine Tränen aufsammelt und zählt nicht wirklich viel. Einer, der verhindert hätte, dass ich sie weine, wäre mir da schon lieber.

Es ist so, dass ich immer ein sehr dankbarer Mensch war. Auch heute noch bin. Ich habe mich tagtäglich für mein Schicksal bedankt, für meinen Mann , für meine Kinder, mein Elternhaus. Ich habe niemanden angefleht oder zu beten begonnen, als mein Mann krank wurde. Ich habe nämlich niemanden als zuständig angesehen, es kann niemanden geben, der das zu verantworten hat. (wie gesagt, ich rede jetzt nur ganz beschränkt auf die Schicksale, die mir hier im Forum begegnet sind einschließlich meinem eigenen, die Hungersnöte, Krieg - und Erdbeben - Flut oder sonstige Naturkatastrophen- Opfer gar nicht mit berücksichtigt....)

Ich glaube an ein Leben nach dem Tod, ich spüre, dass das Leben auf einer anderen Ebene weitergeht. Und ich glaube auch an eine höhere Macht bzw. an etwas, was zu lernen unser Job hier auf Erden ist. Ich glaube an die Liebe und ich glaube daran, dass es unser Ziel sein muss, Liebe zu erfahren und Liebe zu geben. Ich glaube daran, dass wir lernen müssen, dass die, die früh sterben, bereits mehr wissen, als die, die vermeintlicher Weise mit einem langen Leben beschenkt werden.

Ich persönlich habe mehr Trost in Peter Jakobys Buch: "Auch du lebst ewig" gefunden, als mir die Vorstellung an Gott in der Form der Kirche und dem Glauben an ein jüngstes Gericht jemals geben könnte. (@Petra, vielleicht wäre das Buch auch etwas für dich -- vielleicht erkennst du da auch irgendwie den sonderbaren Autounfall nochmal....)

Wie gesagt, letztlich ist es egal, woraus man Kraft und Lebensmut zieht. Nur, mein Fall ist das nicht, zu viele Ungerechtigkeiten und Ungereimtheiten.

LG
Andrea
__________________
Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι
και δεν επέστρεψες
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  #39  
Alt 09.11.2005, 17:50
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Sandra! Sandra! ist offline
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Standard AW: Wie verarbeitet Ihr die Trauer, den Schmerz?

Hallo Kerstin,

habe gestern noch Johanniskraut und Baldrian Hopfen in Drageeform für mich und meine Mutter besorgt. Und ein paar Google-Tipps werde ich auch mal berücksichtigen! Mal sehen ob die Nächte und Tage demnächst „entspannter“ werden?! Irgendwas muss man gegen die Schlafstörungen unternehmen, finde ich. Ich kann ja schließlich nicht den ganzen auf der Arbeit rumgähnen und wirklich fit fühle ich mich nach solch unruhigen Nächten auch nicht. Meine Mutter meinte schon, dass es vielleicht nach der Beerdigung besser wird?! Da mein Vater eingeäschert wird, dauert alles etwas länger. Meiner Ansicht nach etwas zu lange. Teilweise habe ich mir schon Sorgen darüber gemacht, ob er bzw. sein Körper nicht etwa verloren gehen kann. Aber Arbeitskollegen haben mich diesbezüglich auch schon beruhigt, dass das alles normal ist und nichts „passieren“ kann.

Nach dem Tod meines Vaters habe ich auch einige Bücher von Kübler-Ross (über den Tod und das Leben danach) , Guggenheim (Trost aus dem Jenseits) und Moody (Leben nach dem Tod) gekauft und gelesen. Und ich muss sagen, dass mir das Buch von Kübler-Ross besonders am Herzen lag und mich im Nachhinein etwas „getröstet“ und beruhigt hat. Denn während der vier Monate, in denen ich meinen Vater intensiv begleitet habe, sind manchmal schon „seltsame“ Sachen passiert, vor allem in seiner Sterbephase. Daher bin ich mir sicher, dass es unseren verstorbenen Liebsten nun richtig gut geht und sie an einem ganz schönen Ort sind, wo sie auf uns warten. Und wenn unsere Zeit irgendwann gekommen ist, werden sie uns abholen.

Kerstin, du hast ja so recht; die Krankheit hat uns absolut überrascht und völlig umgehauen. Zumal mein Vater noch nie großartig krank war. Es gab auch keine Anzeichen auf seine schwere Erkrankung! Er hat immer recht gesund gelebt und Sport gemacht. Er war ein Bild von Mann.(Mein Traummann – aber das sagen wohl viele Töchter über ihre Väter!? ) Nach der OP ging es so schnell bergab, dass er nach kürzester Zeit nur Haut und Knochen war und kaum mehr laufen konnte. Wie gern wäre ich mit ihm noch mal spazieren gegangen und in den Urlaub gefahren. Vor allem hätte ich ihm gerne unser nun fertig gestelltes Haus gezeigt. Wir haben uns so beeilt; waren aber nicht schnell genug. Er war immer so ehrgeizig und tapfer und hat sämtliche erfolgversprechende Behandlungen mitgemacht. Aber leider hat nichts mehr genützt. Wenn ich mir nun vorstelle, dass dieser Kampf zwei Jahre oder länger gedauert hätte, so bin ich froh, dass es bei ihm „nur“ vier grausame Monate bis zur Erlösung waren.

Nichtsdestotrotz ist der Verlust eines geliebtem Menschen eine unglaublich schmerzhafte Erfahrung, die man wohl irgendwie bewältigen muss. Irgendwie muss ich wohl nun lernen damit umzugehen, dass er viele Ereignisse in meinem Leben nicht persönlich miterleben wird, sondern nur als „Zuschauer von oben“.
Das ist alles so schwer zu realisieren und zu begreifen. Ich glaube, dass ich noch viel Zeit dafür brauchen werde.

Liebe Grüße Sandra
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  #40  
Alt 24.11.2005, 21:35
Sandra6 Sandra6 ist offline
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Standard AW: Wie verarbeitet Ihr die Trauer, den Schmerz?

Hallo Andrea,

das ist das was ich meinte... Jeder auf seine Weise, aber ich nicht mit der Bibel.

Es ist nicht jedermans Sache mit dem "lieben Gott". Ich denke irgendwie glaubt fast jeder an ihn, jeder auf seine Weise, aber nicht in so schlimmen Momenten.

Liebe und Hoffnung ist mir wichtig, ob das was mit Gott zu tun hat....

Ich habe mir gestern Dein Buch bestellt und werde es am Wochenende lesen. Vielleicht hilft mir das, auf einen Versuch kommt es an.

Gruß Sandra
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  #41  
Alt 02.12.2005, 23:40
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Aeris Aeris ist offline
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Standard AW: Wie verarbeitet Ihr die Trauer, den Schmerz?

Hallo Ihr Lieben,

Also ich habe im August 2004 meinen geliebten Opa verloren, und ich muss Sagen das ich noch sehr verschlossen bin .

Ich Träume viel von ihm, ich Weine viel, und kann ich es doch nicht verstehen.

Es fällt mir schwer,und immer wenn ich an ihn denke dann ist es als würde ich in meiner Trauer ersticken, aber ich versuche immer positiv zu denken.

Ich versuche nach vorne zu sehen, daraus zu lernen auch wenn es wirklich schwer fällt aber man fällt immer wieder in dieses Leere Schwarze Loch .

Ich wünsche allen viel Kraft LG Jasmin
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  #42  
Alt 03.12.2005, 00:23
gaertner gaertner ist offline
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Standard AW: Wie verarbeitet Ihr die Trauer, den Schmerz?

Hallo Jasmin,

tut mir leid mit deinem opa. du schreibst , das du sehr verschlossen bist und noch viel weinst. du liebst deinen opa sehr und er wird das wissen und auch jetzt spüren.
es freut mich , das du den mut gefunden hast , hier zu schreiben.

mach es ruhig öfter , dies gibt dir die möglichkeit , deine trauer rauszulassen.

erzähl doch mal was von deinem opa.


lg gaertner
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Jede Lebensphase hat ihren eigenen Wert

und ihr eigenes Glück.


daraus das Beste zu machen

ist der Schlüssel zur Zufriedenheit.
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  #43  
Alt 04.12.2005, 19:45
Miezmauz Miezmauz ist offline
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Standard AW: Wie verarbeitet Ihr die Trauer, den Schmerz?

Meine liebe Jasmin,

dich begrüße ich ganz besonders in unserer Runde im Kk.
Schön das du den Weg hierher nun endlich gefunden hast.Es war nicht schwer hier zu schreiben,stimmts?
Ich weiß wie du dich fühlst,und ich weiß wie du denkst und du erzählst mir immer deine Träume von deinem Opa (meinem Vater).
Ja wir vermissen ihn sehr.Er war ein ganz besonderer Mensch für uns.
Deine Leere ist auch meine Leere.Aber wir helfen uns viel mit Gesprächen über ihn.Meine liebe Tochter,ich freue mich das du hier im KK geschrieben hast.
Mach weiter so.Es hilft ganz doll.
Ich habe dich lieb
Deine Mama
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  #44  
Alt 06.12.2005, 04:50
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Wie verarbeitet Ihr die Trauer, den Schmerz?

Liebe Jasmin,

Ich freue mich, daß Du den Weg hierher gefunden hast, und noch viel mehr, daß Du den Mut hast zu schreiben.

Die Gefühle für Deinen Opa, die ganz drinnen wohnen und schwer auf Dir lasten, denen kannst Du hier freien Lauf lassen. Ich habe einen Sohn, der das leider nicht kann. Als seine über alles geliebte Omama starb, hat er sich mit seiner Trauer und seinem Schmerz ganz zurück gezogen.

Auch wenn Du eine superliebe Mama hast, die Dich in Deiner Trauer begleitet, bist Du hier gut aufgehoben. Es gibt nichts was Du nicht schreiben kannst.
__________________
Jutta
_________________________________________




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  #45  
Alt 06.12.2005, 07:44
Wolke Wolke ist offline
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Beiträge: 252
Standard AW: Wie verarbeitet Ihr die Trauer, den Schmerz?

huhu Jasmin,

ich hoffe wir können dir ein wenig in der Zeit der Trauer helfen.

Wolke
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