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Alt 11.02.2010, 18:07
susaloh susaloh ist offline
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Standard Eierstock- und sonstige Metastasen

Hallo,
Ihr seht´s ja schon am Titel, es gibt keine guten Nachrichten. Komme heute aus der Klinik zurück und stehe noch unter Schock. Wie beim ersten Mal, kamen Tag für Tag neue schlechte Nachrichten hinzu, kaum hatte ich mich mit den jeweiligen neuen Fakten dann halbwegs abgefunden, kam prompt die nächste. Jedesmal wieder dieser elektrische Schlag, diese Übelkeitswellen - meine Frage in dem Thread von neulich, wie man das verkraftet, ist jedenfalls nun erschöpfend beantwortet.

Und wie beim ersten Mal, nix mit Früherkennung und Anfängen, nein, mein Krebs wächst ewig durchsichtig vor sich hin, macht auch keine Beschwerden, und dann mit einem Schlag explodiert er und verhärtet sich und ist riesig und überall.

Also, kurz zusammengefasst:

1) Das 8 cm große, kugelrunde und glatte Ding neben meiner Gebärmutter war - zu allseitigem Erstaunen - tatsächlich eine Brustkrebs-Metastase. Sie haben die Kugel - sogar endoskopisch - sauber rausschneiden können. Innendrin fand man die Reste des einen Eierstocks.
2) Schnellschnitt ergab, dass der unauffällig aussehende andere Eierstock ebenfalls Brustkrebszellen enthält. Wurde natürlich auch rausgenommen.
3) Im Bauchraum gibt es befallene Lymphknoten. Gebärmutter scheint okay zu sein.
4) CT ergibt, dass die Leber frei ist (der einzige Trost bisher), auf der Lunge ist auch noch was (da wollten sie sich aber noch nicht festlegen) und auf den Knochen haben sie mit dem CT schon gesehen, dass da scheinbar osteoblastische Knochenmetas sind.

Alle weiteren Daten stehen noch aus, morgen geht´s zum Knochenszinti, nächsten Mittwoch Therapiebesprechung. Bei der Abschlussbesprechung sagte man mir noch wieder eindringlich, ich sollte mich nicht mit den staging-Ergebnissen so aufreiben, es käme in diesem Stadium gar nicht darauf an, wieviel und an wieviel Stellen sie finden, denn die Behandlung wird die gleiche sein. Wir stünden erst am Anfang und hätten noch alle Optionen offen und ich bräuchte meine Beerdigung noch nicht planen.

Das Letzte haben sie so natürlich nicht gesagt, ich bin nur gerade in der sarkastischen Phase. Die Phasen wechseln stündlich. Heute morgen hatte ich die allerschlimmste Phase, die, wo man meint, sich das selbst eingebrockt zu haben: "Warum hab ich nicht darauf bestanden, mir die Eierstöcke rausnehmen zu lassen und einen Aromatasehemmer zu nehmen" - denn in meinen Augen hat das Tamoxifen ja wohl schmählich versagt. Zu dem Thema Antihormontherapie haben sie sich bisher auffällig bedeckt gehalten, es war nur von Chemo die Rede. Allerdings sind die Hormonrezeptoren ja auch noch nicht bekannt.

Tja, so fühlt es sich also an, wenn einem die Zukunft ein zweites Mal geraubt wird. Ein bischen Zukunft wird es ja wohl noch geben - lange genug vor allem, dass die Menschen um mich rum sich an den Gedanken gewöhnen können. Jetzt habe ich gerade ganz andere Probleme: Mein Sohn hat Abi in 2 Wochen - was sag ich ihm bloß.
 

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