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  #1  
Alt 30.11.2005, 20:19
sanne2 sanne2 ist offline
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Beiträge: 1.085
Standard AW: Die neue Frau meines Vaters

Hallo Gaertner,
ich habe von Dir und Deinem Sohn gelesen und auch Deinen Versuch mit dem Schmerz fertigzuwerden!
Dagegen sind meine Probleme und Fragen vollkommen unwichtig.
Ist es mir jetzt irgendwie auch!
Eine Trennung meiner Eltern habe ich damals, wie viele Andere auch, bereits durchgemacht. Meine Mutter hatte meinen Stiefvater bereits 4 Wochen nach der Trennung von meinem Vater kennengelernt und ich hatte mich damals für sie gefreut, so wie ich mich heute für meinen Stiefvater freue. Er könnte sie uns nur mal richtig vorstellen und nicht von uns erwarten das wir Initiative ergreifen.
Ich wünsche Dir, das Dein Schmerz irgendwann weniger wird und vielleicht besser zu ertragen!
Liebe Grüße!
Sanne
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  #2  
Alt 01.12.2005, 01:37
bettyblue bettyblue ist offline
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Beiträge: 10
Standard AW: Die neue Frau meines Vaters

Liebe Sanne,

danke für deine Antwort. Du hast recht, jeder hat seinen weg zu trauern und jeder macht es zu einem anderen Zeitpunkt. Gerade in diesen Tagen besinnen wir uns doch besonders und denken an die lieben Menschen die wir verloren. Ich verstehe gut, dass in eurer gesamten Lage nicht viel Zeit zum trauern um deine Mutter blieb und es ist gut und richtig, wenn du dir diese Zeit nun nimmst.Vielleicht solltest du einfach einmal ein Gespräch mit deinem Stiefvater führen, sicher würde es gelingen mehr gegenseitiges Verständnis für die Emotionen beider Seiten aufzubringen...auch er hat deine Mutter nicht vergessen und auch nicht "ersetzt"...da bin ich mir sicher! Aber was er in sich trägt, kann er mit ihr nicht mehr gemeinsam leben und sie hätte sich sicher nicht gewünscht, dass er einsam alt wird.

dass dein Mann auch so schwer erkrankte tut mir sehr leid und ich hoffe, dass es ihm zwischenzeitlich besser geht.

Am Samstag jährt sich der Todestag meines Mannes zum ersten Mal. Vieles läuft immer wieder wie ein Film an mir vorüber, in dem uns die Rolle der Statisten zuteil wurde...

du fragtest wie alt meine Kinder sind: sie sind 9, 15 (in ein paar tagen) und 16. Ich selbst hab meine Mutter verloren als ich 8 jahre alt war, also so klein wie mein Jüngster, als er nun seinen Papa verlor.

Im übrigen hab ich hier ein Gedicht veröffentlicht, dass ich zwar schon vor einiger Zeit schrieb, aber es behält seine Gültigkeit auch noch in diesem Moment. Mein Mann bleibt immer ein Teil von mir, auch wenn wir das Leben nicht mehr teilen können.

Lass dich mal drücken...ich denk du wirst einen Weg finden, all das Erlebte zu verarbeiten!

Liebe Grüße
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  #3  
Alt 01.12.2005, 14:39
sanne2 sanne2 ist offline
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Beiträge: 1.085
Standard AW: Die neue Frau meines Vaters

Hallo bettyblue,
dann ist Dein Mann letztes Jahr kurz vor Weihnachten gestorben?
Das muss ja wirklich eine schlimme Situation für Euch gewesen sein!
Wie sind denn Deine Kinder damit klargekommen?
Ich weiß nicht ob Du darauf antworten möchtest, oder ob Du lieber nicht mehr darüber reden ( schreiben) magst.
Meine Kinder haben vor zwei Jahren ganz fürchterlich gelitten und ich war bestimmt keine große Hilfe. Leider war ich viel zu sehr mit meinen Gedanken und Sorgen beschäftigt um auf sie einzugehen. Leider!!
Meine Tochter ist deswegen mit 18 Jahren von zu Hause ausgezogen, weil sie mit der Situation nicht klar kam. Wir verstehen uns trotzdem sehr gut, vorher auch schon. Mein Sohn bekam Probleme mit seinen schulischen Leistungen, die Lehrer hatten null Verständnis für seine Situation (ausgebildete Pädagogen). Er wiederholt jetzt die 10.Klasse und hat sich teilweise um 2-3 Noten verbessert, in den einzelnen Fächern. Da frage ich mich wie Du es gemeistert hast mit Deiner Trauer und der Trauer Deiner Kinder umzugehen?
Meinem Mann geht es übrigens wieder sehr gut,entgegen aller schlechten
Prognosen ! Uns allen dadurch natürlich auch!
Auch Du sei lieb gedrückt und einen schönen Tag wünsche ich Euch!
Sanne
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  #4  
Alt 01.12.2005, 18:50
bettyblue bettyblue ist offline
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Beiträge: 10
Standard AW: Die neue Frau meines Vaters

hallo Sanne,

ein paar Tage nach der Beisetzung im letzten Jahr, hat mein Sohn das erste Mal Geburtstag ohne seinen Papa gefeiert...kurz darauf unser erstes Weihnachten...und ich war heilfroh, dass meine jüngere -stiefschwester mit ihrem Freund anbot, am Heilig Abend bei uns zu sein...So waren alle etwas abgelenkt und ich musste mich nicht allein um die Belange der Kinder kümmern.

Im Moment brüte ich gerade was aus und merk ja auch, dass es mir nicht gut geht in den letzten Wochen, ...das Seelchen ist auch nach einem Jahr noch nicht wieder im Lot...

Die Kinder haben auch ihre Hochs-und Tiefs. Meine Tochter hat es bisher sehr tapfer getragen, auch schulisch hat es sich bei ihr nicht gravierend ausgewirkt. Ganz anders beim Mittelsten, der anfangs sehr souverän überspielte wie traurig er ist, aber nach einem guten halben Jahr dem nicht mehr Stand halten konnte und auch schulisch extrem einbrach....Ich hoffe sehr, dass er sich wieder fängt.

Der Kleine spricht viel von seinem Papa, es gibt oft Situationen wo er sagt: weißt du noch, da hat der Papa das gesagt...oder getan...
Ich finde es auch ganz wichtig, dass er Thema ist und bleibt---sie halten die Erinnerung lebendig.
Abgeschlossen ist die Trauerarbeit aber lange noch nicht...bei keinem von uns..

Ich freue mich für Euch, dass es deinem Mann zwischenzeitlich gut geht und wünsch euch, dass dies so bleiben möge.
Ich habe auch einen sehr guten Draht mit meiner "Großen", da sie noch 2,5 jahre zur Schule geht, wird sie eben diese Zeit hoffentlich auch noch daheim verbleiben...aber irgendwann ist es eben so weit, da sind sie flügge...wollen eigenständig sein...der/die eine früher...mancher später!

Lieben Gruß

Geändert von bettyblue (01.12.2005 um 18:54 Uhr)
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