Mein Papa ist eingeschlafen...

[daggi]

Hallo Nicole,
mein Dad ist verbrannt worden, und ich habe noch nie eine Urnenbeisetzung mitgemacht. Aber Du hast schon Recht, irgendwie schafft man es wohl.

Danke für deine Antwort

[stef777]

liebe daggi,

mir geht es auch so mit der todesanzeige. auch heute erschrecke ich jedes mal, wenn ich den namen von meinem vater auf dem grab sehe...für mich ist der name mit noch soviel leben verbunden, daher...aber es ist ja auch noch nicht lange her.

die beerdigung von meinem vater war eigentlich sehr schön, wie er sie sich gewünscht hätte. aber ich habe vieles wie im film wahrgenommen...für mich war es wichtig, ihn nochmal im sarg gesehen zu haben. ich wünsch dir viel kraft für den tag!

LG
stef.

[daggi]

Hallo Stef

ja, ich hätte ihn auch lieber noch einmal in einem Sarg liegen sehen, aber er wollte verbrannt werden, und damit habe ich echt ein großes Problem.
Aber na ja, da müssen wir jetzt durch

[Katja11]

Hallo Daggi,

es tut mir sehr weh wenn ich deine Zeilen lese. Auch mein Vater ist am 09.05. diesen Jahres kurz vor seinem 56. Geburtstag gestorben. Ich kann sehr gut nachempfinden wie es dir geht. Die Todesanzeige, die Beerdigung, das erste Treffen auf Familie und Freunde... es ist sehr schwer. Mein Papa wurde auch verbrannt und die Sargfeier haben wir am geschlossenen Sarg durchgeführt. Ich kann von meinen Empfindungen nur sagen, dass ich froh war Ihn nicht nochmal im Sarg liegen gesehen zu haben. Dies hätte den Tag noch schwerer gemacht als er ohnehin schon war. Wir konnten zu Hause Abschied nehmen als die Bestatter Ihn abgeholt hatten. Ich fand es auch besser so, da alle anderen Angehörigen und Freunde Ihn so in Erinnerung behalten konnten wie er vor seinem schweren Krebsleiden war.

Ich wünsche Dir und deiner Familie alle Kraft für die Beerdigung und das was danach kommt.

LG Katja

[teddy 34]

Hallo Daggi,
meine Ma ist auch verbrannt worden.Also für mich war es ergal ob ich hinter einen Sarg oder hinter der Urne herlaufe.Schwer gefallen ist es mir sowieso.


Liebe Grüsse Nicole

[daggi]

Hallo Katja,
mein Beileid auch für Dich . Ja, dann ist es bei Dir ja auch noch ganz frisch, und Du weißt, wie man sich fühlt.
Gestern war die Beerdigung,und heute fühle ich mich einfach nur schwach und müde. Irgendwie noch schlechter als davor
Jetzt wird einem erst mal bewußt, dass er wirklich nicht mehr wiederkommt, und einfach alles vorbei ist. Und das tut mir sehr, sehr weh

Liebe Nicole
ich glaube , ich bin z.Zt auch die einzige, die ein Problem damit hatte, dass der Papa verbrannt worden ist.Aber auch damit werde ich zurechtkommen müssen.


Danke für Eure Nachrichten,
es tut gut, zu wissen, dass hier noch ein paar Leute sind, die sich auch austauschen möchten

LG
Daggi

[Katja11]

Hallo Daggi,

vor der Beerdigung war mir das ganze Geschehen auch sehr unreal, erst bei der Beerdigung wird einem relativ bewußt was eigentlich passiert ist. Obwohl man (so empfinde ich) es trotzdem noch nicht begreifen kann. Mir läuft jedes Mal ein Schauer über den Rücken, wenn ich an seinem Grab stehe und den Namen meines Vaters lese. Trotzdem wird es von Mal zu Mal "normaler" (fällt kein anderes Wort ein), ich lerne zu begreifen, dass mein Papa nicht mehr wieder kommt. Ich weiß aber, dass er immer auf uns aufpasst von da oben und uns begleitet. Wir haben nach der Beerdigung (auch jetzt noch) sehr viel Zeit gemeinsam als Familie verbracht (meine Mama, meine Schwester und ich), Familie ist meines Erachtens mit das Wichtigste. Hab immer Angst meine Mama alleine zu lassen, dass Sie da sehr traurig wird. Obwohl man auch Raum zum Trauer lassen muss und sich nicht gegenseitig "erdrücken" darf. Ich denke es ist sehr wichtig, dass man richtig trauert damit man mit dem Geschehenem klar kommt. Es trauert jeder auf seine Weise, ich gehöre zu den Menschen die es mit sich selbst ausmachen oder anonym in einem Forum schreiben...

Ich wünsche Dir, das du auch die für dich richtige Weise zum Trauern findest und ganz viel Kraft für die kommende Zeit!

LG Katja

[daggi]

Hallo Katja,

ja, mir hets da genauso wie Dir . Bin auch oft bei meiner Ma, versuche es aber auch jetzt etwas einzuschränken, weil ich auch nicht immer abends da sein kann.
Ich mache es auch mit mir selber aus, und das klappt bis jetzt ganz gut. Meine Schwester ist erst 17 , und die geht ganz krass auf Ablenkung u Party. Aber so geht eben jeder auf seine eigene Art & Weise damit um.
Habe mir jetzt mal ein Buch von James van Praagh gekauft, zur Trauerbewältigung.

LG
Daggi

[Katja11]

Hallo Daggi,

wir waren am Wochenende das erste Mal mit meinen Großeltern am Grab meines Papa's, da mein Opa eher gesundheitlich nicht in der Lage war. Naja, das war wieder ganz schön schlimm weil es eben das erste Mal war für Oma und Opa. Pass aber trotzdem auf deine Schwester auf, in dem Alter kann man auch ganz schnell in was rein geraten (weißt sicher was ich meine, wir waren ja auch mal in dem Alter) vorallem wenn man gefühlsmäßig angeschlagen ist. Sie soll sich auf jeden Fall ablenken, wenn Ihr das hilft wie gesagt jeder auf seine Weise.

LG Katja

[daggi]

Hallo Katja,
ja, die Mutter meines Vaters lebt auch noch. Ganz schön schlimm,denn vor 5 Jahren ist mein Opa gestorben.
Zu meiner Schwester, sie macht ihre Sache z.Zt sehr gut, aber wir reden auch alle sehr viel, und haben das auch während der Krankheit schon mit meinem Dad gemacht. Ich glaube die ganzen Gespräche, die wir auch in den letzten Wochen noch hatten, lassen es jetzt erträglicher werden.

Ich vermisse ihn so schlimm, das kann ich gar nicht beschreiben. Das Leben wird doch irgendwie nochmal neu geordnet, oder ? Alles ist anders, seit mein Dad nicht mehr da ist.

LG & schönes WE

Daggi

[Michael M. P. Wittmann, T]

Liebe Trauernde, der Tod kam unerwartet - und Ihr habt Euch nicht verabschieden können. Dies ist es wohl gewesen. Letztlich aber seid dankbar, dass Ihr die letzte Zeit alle zusammen sein konntet. Mit stillem Gruss: Michael M. P. Wittmann, Fronhof 2, 79359 Riegel

t, weil irgendwann der Zeitpunkt kam, an dem nur noch das hier und jetzt für unsere Familie zählte.
Mein Papa(54) ist am Dienstag , den 29.05.07 um 05.00 Uhr eingeschlafen, und ich bin so traurig, dass ich im Moment nicht mehr weinen kann. Kennt das einer von Euch ?
Er hatte ein malignes Melanom , Metatsasen auf der Wirbelsäule, im Gesäß und in der Lunge . Vor 4 Wochen wurde noch ein Tumor am Kehlkopf festgestellt und jetzt ist er einfach nicht mehr da.

Ich hatte vor einigen Wochen ein langes Gespräch mit ihm , über seine Krankheit, über den Tod, und darüber wie es jetzt weitergeht. Er sagte, dass er in Ruhe, und ohne Schmerzen einschlafen will. Am Montag haben wir ihn zur Palliativstation ins Klinikum nach Aachen gebracht, weil es zu Hause nicht mehr ging. Er bekam keine Luft mehr, und war auch schon ganz verwirrt vom ganzen Morphium. Und er hat immer gesagt, dass er dort gerne hin möchte, wenn`s nicht mehr geht.Die Schwestern u. Ärzte waren sehr nett, und haben sich sehr viel Mühe gegeben, und ich glaube niemand hätte gedacht, das er noch in der Nacht sterben muß.

Da die Tage vorher zu Hause so schlimm anstrengend waren , weil er ja auch noch laufen konnte, und ihm immer etwas einfiel, was er noch machen könnte, haben meine Mutter und ich gesagt, dass wir erst mal diese Nacht zu Hause verbringen . ( Er hat 3 Nächte nicht geschlafen, weil er Angst hatte!!! )
Um viertel vor Fünf wurden wir dann angerufen, und waren beide zu spät bei ihm
Er fehlt mir so sehr, das kann ich gar nicht in Worte fassen. Außerdem habe ich das Gefühl, dass wir ihn im Stich gelassen haben, weil wir ihm versprochen haben, für ihn da zu sein . Er hatte allerdings keine Schmerzen, und auch keine Panik mehr, als er gestorben ist, er ist ruhig eingeschlafen .
Meine Schwester ist erst 17, und sie tut mir so leid.

Sorry, das ich soviel geschrieben habe, aber es mußte mal raus[/QUOTE]

[Michael M. P. Wittmann, T]

Ups, jetzt bin ich wohl versehentlich in den Text. Entschuldigung.
Liebe Grüßle aus Riegel:

Michael M. P. Wittmann, Theologe, Fronhof 2, 79359 Riegel, 01716826322

[Katja11]

Hallo Daggi,

die Großeltern sind die Eltern meiner Mama. Aber die Mutti von meinem Papa lebt auch noch, Sie ist 88 Jahre alt und lebt in einem Pflegeheim. Wir haben lange überlegt ob wir Ihr es überhaupt sagen, weil Sie auch sehr vergesslich ist (in dem Alter völlig normal denke ich). Wussten ja auch nicht wie Sie es aufnimmt. Haben uns aber trotzdem dafür entschieden es Ihr zu sagen, man kann schwer einschätzen wie sie es verarbeitet. Ob Sie es überhaupt begriffen hat oder vergessen hat. Ich schätze mal dass Sie es einfach akzeptiert, meine Oma ist sehr gläubig und da gehört der Tod nunmal zum Leben dazu. Sie sieht das bestimmt anders, eben sehr gläubig. Wir hatten als mein Papa nach Hause gekommen ist auch sehr viel drüber geredet wie's danach weitergeht, hauptsächlich deshalb damit er sich keine Sorgen machen brauchte. Drüber reden ist sicher für alle Beteiligten sehr wichtig in dieser Situation. Der Alltag an sich läuft fast so weiter wie vorher, aber die Einstellung zum Leben ändert sich völlig. Vorallem findet alles bzw. vieles eine völlig neue Bedeutung und Priorität. Familie ist nach wie vor mit das Wichtigste. Meine Schwester und ich leben jeweils mit unseren Partnern zusammen, unsere Mama muss Ihren Alltag eher neu gestalten da Ihr der Lebenspartner genommen wurde. Trotzdem ist alles anders (wie du schon sagtest), es wird auch nie wieder so werden wie vorher. Es ist anders und man muss das Beste draus machen. Vermissen werden wir Sie immer.

Ich wünsch Dir und deiner Familie ein schönes Wochenende, vieleicht unternehmt Ihr ja etwas schönes zusammen. Bei uns ist ein schönes Stadtfest, hoffentlich spielt das Wetter mit (aber ich denke das wird Papa schon regeln...)

LG Katja

[daggi]

Hallo Katja

hattest Du ein schönes WE ? Meins war ganz ok.
Am Freitag war ich alleine auf dem Friedhof, und plötzlich mußte ich mal so sehr weinen, wie es bisher noch nicht da war. Ich glaube, so langsam kommt alles raus :-(

Wie alt bist Du eigentlich ? Ich bin 32 , und hätte mir sehr gewünscht, dass mein Vater seine Enkelkinder ( wenn es dann noch mal welche gibt :-) ) mal erlebt hätte. das hat er sich immer so sehr gewünscht .

Gruß
Daggi

[Katja11]

Hallo Daggi,

mein Wochenende war soweit auch ganz nett, waren auf dem besagten Stadtfest und am Sonntag sind wir mit meiner Mama kurz auf das Dorffest in Ihrem Ort gewesen. Das hat aber nicht so recht geklappt, es war halt noch zu früh, zu viele Erinnerungen. Aber ich freue mich dass es meine Mama wenigstens versucht hat. Das Wetter hat soweit auch gut durchgehalten (...Danke Papa!). Nun geht wieder die Alltag-Woche los.

Dass war bestimmt mal ganz gut, dass du alleine auf dem Friedhof warst und deiner Trauer mal freien Lauf lassen konntest. Ich versuche mich immer zusammen zureisen wenn jemand dabei ist, vorallem meine Mama. Ich möchte Ihr ja Kraft geben und denke eben wenn ich vor Ihr weine macht Sie das noch trauriger. Natürlich habe ich auch Momente in denen es aus mir raus brechen will, diese Gefühle mache ich aber mit mir selbst aus.
Das mit den Enkelkinder empfinde ich genauso, es ist sehr traurig dass mein Papa nie Enkelkinder haben konnte und seine Töchter nicht zum Traualtar führen konnte. Das sind alles solche Ereignisse, bei denen man seinen Papa besonders schmerzlich vermissen wird.

Ich bin übrigens 26 jahre jung und schreibe derzeit an meiner Diplomarbeit, was sich nicht immer als einfach gestaltet. Eine Woche vor Beginn meiner Diplomzeit hatten wir die Diagnose bekommen, da kannst du dir vorstellen wie die Konzentration bisher war (es wird aber langsam besser). Ich hab meinem Papa schließlich versprochen das ich einen guten Abschluß hinlege.

Ich wünsche Dir einen guten Start in die Woche.

LG Katja