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  #46  
Alt 10.08.2002, 23:18
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Hallo Nadine.
Ich bin mir auch nicht sicher es durchzustehen und auch ich möchte oftmals lieber aufgeben.Nur bitte wie sieht sie denn aus die Alternative?Ich bin auch mitgestorben als mein Mann starb,was hier noch rumtabbelt ist die so oft beschriebe Hülle.Keine Hoffnung,Freude oder Wünsche.Aber ich hab mal hier im Forum geschrieben:Wir dürfen nicht das wegwerfen,wofür unsere Lieben gekämpft haben-Das Leben.Also Bitte !!!!!
Glaub mir, ich weiß wie schwer es ist und bedeutet jeden Tag ein neuer Kampf,aber es gibt keine andere Möglichkeit.Einfach weiermachen!!Alles liebe B.
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  #47  
Alt 11.08.2002, 09:22
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Hallo,
Habe mich nach längerer Zeit mal wieder hier eingeklickt und einige Beiträge gelesen.Seit langer Zeit schreibe ich in anderen Rubriken und wir haben einen kleinen "Freundeskreis" aufgebaut.Auch ich verlor meinen Mann vor fast einem Jahr.Es hört sich für die Hinterbliebenen wie eine Floskel an,wenn man sagt-das Leben geht weiter.Doch ich habe festgestellt,dass es die Wahrheit ist.Der Mensch ist irgendwo ein Gewohnheitstier.Man denkt abends-morgen wache ich nicht mehr auf-doch man wacht auf.Man verfällt in den Alltagstrott zurück-ob man will,oder nicht.Oftmals denke ich,ich gehe an mir selbst vorbei.Ich glaube,alles ist nur ein böser Traum,rieche seine Haut,höre seine Stimme und sehe ihn zur Tür herein kommen.Der Schmerz über diesen Verlust vergeht nie.Er wird vielleicht einmal geringer,wenn man wieder etwas findet,auf das man sich konzentrieren kann.Ich trauere heute noch genauso,wie damals,aber ich muss auch versuchen,wieder in mein Leben zurückzufinden.Da sind die kinder und die Familie,gute Freunde die immer für mich da sind.Oftmals bin ich richtig undankbar und egoistisch.Ich denke-die haben gut Reden-aber dennoch weiss ich-sie wollen nur helfen.Das Forum hier hat mir sehr geholfen.Natürlich brauche ich ab und zu eine Auszeit-doch ich komme immer wieder hierher zurück.Man redet mit Menschen,die das gleiche Schicksal haben.Wir versuchen,uns gegenseitig etwas aufzubauen,wieder einen kleinen Sonnenstrahl zu entdecken und wir wissen alle-wir müssen weitermachen.Auch für uns bringt das Leben noch etwas.Es wäre nicht im Sinne unserer Lieben,jetzt alles wegzuwerfen und aufzugeben.Ich möchte euch gerne den Spruch schreiben,den ich in die Todesanzeige meines Mannes setzen ließ:"und wenn ich sterb,
dann stirbt nur ein Teil von mir,
und stirbst du,bleibt deine Liebe hier."
Diese Liebe kann uns keiner nehmen,sie bleibt tief in unseren Herzen.Ich wünsche euch viel Kraft und gebt nicht auf.Eines Tages wird auch für uns die Sonne wieder scheinen und wir hören die Vögel zwitschern und spüren die Wärme des Sommers.Was bleibt,sind wunderschöne Erinnerungen,die uns keiner nehmen kann.Seid lieb umarmt.Margit.r
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  #48  
Alt 11.08.2002, 09:37
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Hallo liebe B.

Ich verstehe Deinen Standpunkt,- aber wenn Du nach elf Jahren noch davon sprichst, daß Du als "Hülle" herumtabbelst (genauso geht es mir ja auch), frage ich mich nach dem Sinn des Ganzen. Es ist sicherlich auch eine Altersfrage. Ich bin nicht mehr so jung und ein "zweites" Leben werde ich nicht haben (auch nicht wollen ohne meinen Mann)!
Bezgl des nicht "wegwerfens".Mein Mann hat gekämpft dafür mit MIR weiterleben zu können,-UNSER Leben fortführen zu können.Für mich fällt das als Grund weg,- ER ist nicht mehr da und UNSER LEBEN ist auch nicht mehr da. Es ist NICHTS übriggeblieben!
Ich bin in diesem letzten Jahr (seit der Diagnose) zur "alten" Frau geworden. Es ist alles unwichtig geworden.Ich bin dabei eine Menge Dinge zu regeln (denn man hat ja doch Verantwortung für das Eine oder Andere)und dann werde ich mich entscheiden.
Aus Deinem Brief spricht soviel Traurigkeit, daß es mir "das Herz zerreisst".Ich verstehe Dich genau.Hast Du Kinder? Oder bist Du alleine wie ich?
Du triffst für Dich sicherlich die richtige Entscheidung! Ich bewundere Dich für Deinen Mut und Dein Durchhaltevermögen!
Alles Liebe, Nadine
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  #49  
Alt 12.08.2002, 09:03
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Liebe Nadine,
ich kann durch aus deine Trauer, deine Hoffnungslosigkeit und z. T. wohl auch Wut verstehen (bei mir ist ja "nur!" die Schwester gestorben - aber ich merke auch an mir, dass ich neben mir stehe) - aber vor allem für meinen Vater muss ich stark sein.
Zur Zeit frage ich mich, was hätte meine Schwester gewollt... und handle dann entsprechend.
Wäre dies nicht auch ein Versuch wert, bei dir, dich mal zu fragen, was dein Mann gewollt hätte...
Ich kann mir nicht vorstellen, dass er es gewollt hätte, das du dich aufgibst.
Er wäre stolz auf dich, wenn du versuchen würdest, zu kämpfen, neuen Mut zu fassen und auch ein neues Leben beginnen würdest.
Ich habe Angst um dich und mache mir ernsthafte Sorgen (dies sind keine leere Worthülsen).
Wie können wir denn helfen...
Wichtig ist, dass du versuchst deinem Leben einen neuen Sinn zu geben...
es gibt so viele Stellen, wo man um jede Hilfe dankbar wäre...
es gibt so viel Elend in der Welt... wäre es nicht eine Möglichkeit? Ich habe vor einigen Tagen einen Bericht über eine Mutter in 3Sat gesehen. Ihre Tochter ist einem Gewaltverbrechen zu Opfer gefallen ...
Die Mutter wollte auch nicht mehr - nun hat sie ihrem Leben einen neuen Sinn gegeben und hilft Opfern von Gewaltverbrechen, die überlebt haben.
So helfen sie sich gegenseitig, die Mutter hat einen neuen Lebensinhalt - die Opfer eine Anlaufstelle.
Wäre denn vielleicht die Kinderkrebshilfe nicht ein Weg...
oder vielleicht die Gründung einer Sebsthilfegruppe...
Es gibt doch leider sehr viele Frauen, die ein vergleichbares Schicksal haben... dies merkt man doch schon hier im Forum.
Aber ich möchte dir keine "blöden" Ratschläge geben - verstehe es bitte als Denkanstoss, als kleine Hilfe.
Von Herzen alles Liebe
Lisa
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  #50  
Alt 12.08.2002, 09:30
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Liebe Lisa,
dank Dir für Deinen Brief und auch die "Denkanstöße".Das Problem ist, daß ich selbst krank bin und mit Mühe meine eigenen Dinge bewältigen kann.Mir fehlt die Kraft mich anderweitig zu engagieren. Die Erkrankung meines Mannes und die Pflege haben mich an den Rand meines ertragbaren Körpergewichts gebracht und zusätzliches Engagement kann ich mir aus eben diesen Gründen nicht leisten. Ich muß sehen, wie ich meine Dinge geordnet bekomme.
Bzgl des Wunsches meines Mannes:wir wollten gemeinsam "gehen",- er war nur zu "schnell". Ich habe den Anschluß verpasst. Er wollte mich nicht SO zurücklassen.
Aber ich vestehe, daß Du, ohne unsere Hintergründe zu kennen, diese Ratschläge gibst. Sie sind im Prinzip ja gut.
Ich ertrage "draußen" auch andere Menschen nicht. Aber ich habe gelesen, daß das auch anderen Witwen so ergeht.
Mach Dir keine Sorgen um mich.Irgend etwas wird sich ergeben!
Ich danke Dir für die Mühe, die Du Dir gemacht hast,mir einen Brief zu schreiben.
Dir auch alles Liebe, es tut mir leid um Deine Schwester, -Nadine
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  #51  
Alt 12.08.2002, 14:23
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Liebe Nadine,
ich kann Dich nur zu gut verstehen !!!
Mir geht es ähnlich wie Dir. Auch ich bin jetzt ganz alleine auf dieser Welt (nur mein Katerchen gibt mir ein wenig Halt). Und wenn man selbst schon ziemlich aufgezehrt ist, sieht man wirklich keinen Ausweg mehr. Auch ich habe gesundheitliche
Probleme, die - welch Wunder - momentan nicht noch mehr hervor-brechen.
Ich sehe ehrlich gesagt auch keinen Sinn mehr momentan im Leben und sehe auch keinen Funken Licht am Horizont.
Ich stehe nur jeden Tag von neuem auf und erledige meinen Tag, um abends wieder ins Bett zu gehen. Und das mach ich jetzt seit 2 1/2 Monaten so.
Aber ich hoffe inständig (oder vielleicht ist es ja unbewußtes WISSEN), daß "es" auch irgendwann mal leichter werden m u ß !
Daß das Leben für uns auch noch ein paar sonnige und freundliche - vielleicht in ferner Zukunft sogar ein paar glückliche - Stunden bereit hält.
Auch ich habe mit Freunden schon lange drüber diskuttiert, "nachzugehen". Alle wollen wir das einfach nur ausreden. Das find ich z.B. auch schlimm.
Aber ich denke, wir haben für diesen Schritt Zeit, denn diesen Schritt können wir jederzeit machen, der läuft uns nicht davon. Aber Zurückkommen, das können wir nicht mehr !
Also bitte bitte, mach keine Kurzschlußhandlung !!!
Und denk auch dran. Unsere Lieben "drüben", die wollen, daß es uns gutgeht, da bin ich mir ganz sicher. Auch wenn Du mit Deinem Mann vorher vielleicht etwas anderes vereinbart hast.
Vielleicht findest Du einen Weg mit Deinem Mann "zu reden",
dann weißt Du was ich meine.

Und denk dran, keinen Kurzschluß !
Ich kann Dich wirklich sooooo gut verstehen !
Wenn man´s bei einem anderen liest, dann bekommt man plötzlich Angst vor dem, was man selbst überlegt.

Liebe Grüße und ganz viel Kraft!!!!!!!!!!!!!!!!!
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  #52  
Alt 12.08.2002, 15:05
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Liebe Nadine,
wie kann ich dir helfen?
Ich weiss, durch das andere Forum dass du im Großraum Frankfurt wohnst.
Da ich in Frankfurt wohne, können wir uns gern einmal treffen, um zu reden.
Ich möchte dir nichts ausreden - aber der Weg zurück, den gibt es wie Petra C es schon geschrieben hat nicht.
Deshalb überlege sehr gut, bevor du handelst.
Deshalb - keine Kurzschlusshandlung.
Bezüglich deiner gesundheitlichen Probleme - bekommst du denn durch die Krankenkasse keine Haushaltshilfe oder vielleicht wäre ja auch eine Kur sinnvoll?
Dich einmal verwöhnen lassen, ausspannen, mal "Tapentenwechsel"...
und vor allem auch eine Therapie (sinnvollerweise eine Einzeltherapie).
Du schriebst, dass du an der Grenze deines ertragbaren Körpergewichtes bist (ist es zuviel oder zuwenig?)
Sicherlich kann man da auch etwas machen, damit es dir besser geht. Ein bisschen Spazierengehen... vielleicht irgendwann einmal in die Taunustherme...
Im Großraum Frankfurt gibt es doch jede Menge Möglichkeiten - auch um allein etwas zu machen.
Wichtig sind, kleine Schritte - sog. Babyschritte.
Durch meinen Fast-Schwager (zur Hochzeit ist es ja leider nicht mehr gekommen) weiss ich, wie Tief das Loch sein muss, wenn man einen Lebenspartner verliert. Auch er ist in einem tiefen Loch...
auch hier versuchen wir, mit kleinen, zaghaften Babyschritten, langsam und sacht eine kleines Stückchen Normalität zu erreichen und ihn aus der Isolation zu holen.
Liebe Nadine - lass dir von uns helfen.
Gib bitte nicht so schnell auf...
Sei gedrückt und viel, viel Kraft für dich
Lisa

Liebe Petra C.,
auch dir ganz viel Kraft und Mut für einen Neuanfang...
auch für dich gilt, Babyschritte - ich bin stolz auf dich, und vor allem auf deine Ansichten bezüglich des Kurzschlusses.
Lass dich drücken
Lisa
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  #53  
Alt 12.08.2002, 17:24
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Liebe Petra C,

dank Dir für Deinen Brief,

Einsame finden sich immer irgendwo.Es tut mir leid, daß es Dir auch nicht besser geht.Du weißt selbst, wie die Tage dann aussehen.....
Ich denke auch, daß solche "Schritte" des nachfolgens sehr gut überlegt sein wollen. Und Du solltest bei Deiner Einstellung bleiben,"gehen" kannst Du immer noch.Vielleicht kommt doch nochmal ein besserer Tag,- ich wünsche es Dir von Herzen!
Nur jeder ist halt ein wenig anders und denkt ein wenig anders.
Ich wünschte, ich könnte mit meinem Mann sprechen,- ich tue es auch,-nur er "antwortet" einfach nicht.Ich habe überall im Haus Bilder von ihm und auch an unserem Grab spreche ich mit ihm,- aber er WILL nicht!
Auch Dir,- ich begehe KEINE "Kurzschlußhandlung!"Versprochen!
Ich wünsche Dir, daß es Dir langsam besser geht, streichle Dein Katerchen von mir,alles Liebe Nadine
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  #54  
Alt 12.08.2002, 17:36
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Liebe Lisa,

ich habe Dir schon ins andere Forum gemailt.Ich weiß, Du meinst es gut mit Deinen Ratschlägen,- aber ohne meine Situation zu kennen ist das ein wenig schwierig.Ich möchte Niemand um mich haben(also auch keine Haushaltshilfe).Eine Kur bräuchte ich sicher dringend,- möchte ich aber nicht (ich wiege übrigens viel zu wenig,- nicht zuviel,deshalb auch die Probleme mit der Arbeitsbewältigung .Ich habe keine Kraft mehr im medizinischen Sinne.ICH MÖCHTE AUCH NICHTS UNTERNEHMEN! Sei mir nicht böse,- Du kennst mich und meine Probleme nicht,- aber ich weiß es zu schätzen, daß Du Dir so den Kopf zerbrichst um mir zu helfen. Das ist lieb von Dir.Es tut gut, zu wissen jemand ist da und versucht zu helfen!
Ich verspreche auch Dir,- ich begehe keine "Kurzschlußhandlung"! Zufrieden?
Ich wünsche Dir, daß Du den Verlust Deiner Schwester mit Deiner Familie zusammen bald besser ertragen könnt.
Alles Liebe, Nadine
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  #55  
Alt 13.08.2002, 10:05
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Liebe Nadine,
natürlich bin ich dir nicht böse.
Deine Situation kann ich natürlich nicht kennen, daher ist es wirklich schwierig Ratschläge oder dergleichen zu geben.
Ich wollte dir lediglich helfen - das Angebot steht immer noch.
Positiv finde ich dein Versprechen, keine Kurzschlusshandlung zu machen.
Dies beruhigt mich schon sehr.
Danke für deine lieben Wünsche - ja ich bin tatsächlich noch relativ jung und es macht wohl doch einen gewissen Unterschied, ob die Schwester oder der Lebenspartner stirbt
- aber glaube mir, der Schmerz ist sicherlich genauso intensiv.
Nur sage ich mir - meine Schwester hätte nicht gewollt, dass ich mich aufgebe, sie hätte gewollt, dass ich kämpfe und für sie weiter lebe. Ihr Leben in gewisser Weise mitlebe und dies gibt mir Kraft.
Wenn du dich nicht outen möchtest - du musst es ja nicht.
Ich selbst schreibe ja auch unter einem anderem Namen und meine Familie weiss auch nichts davon, dass ich hier im Forum schreibe.
Für sie muss ich stark sein - und die Kraft und den Mut gibt mir das Forum.
Also - liebe Nadine...
wenn du irgendwie meinst, dass ich dir helfen kann, lass es mich wissen.
Liebe Grüße
Lisa
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  #56  
Alt 14.08.2002, 12:52
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Hallo Nadine,

ich habe viele Deiner Beiträge gelesen.....

Was Du durchmachst kann ich nicht nachvollziehen, denn ich habe diese Situation Gott-sei-Dank noch nicht erlebt. Mein Mann ist sehr krank und wie viel Zeit uns bleibt,darüber will ich nicht nachdenken- verdränge ich.

Ich möchte Dir nur meine Einstellung sagen´, und die ist:

Man wirft sein Leben nicht weg!
Du weisst nicht was Dir noch bevor steht. Niemand kann in die Zukunft gucken- vielleicht hast Du noch eine Aufgabe zu erfüllen.....?!
Ich bin zwar kein Kirchengänger, aber ich glaube nicht, dass mit dem Tod alles vorbei ist.-Wer weiss was uns als Selbstmörder erwartet...- ich hätte da Angst vor.
Und ich glaube nicht, dass wir das Recht haben, dass Kostbarste was es gibt wegzuschmeissen.

Vielleicht kannst Du Dir einen Bereich suchen, wo Du anderen helfen kannst. Ja- genau Du. Vielleicht wartet irgendwo ein Mensch/ ein Tier genau auf Dich.Wartet auf Deine Hilfe- weil es Bestimmung ist, dass genau Du ihm aus seinem Elend hilfst.( Ich selbst war in einer verzweifelten Situation und habe mir eine sinnvolle Aufgabe gesucht- Tierheim. Viel Elend- diese Lebewesen leiden-ohne sich ausstauschen zu können. Mir hat ein körperlich schwerbehinderter Hund (von Menschenhand zusammengeschlagen-mit bösen Folgen)gezeigt, was Lebenswille / Lebensfreude ist.

Auch im Helfen anderer kann man Kraft finden.
Und das kann Mittelpunkt eines Lebens werden.
Such Dir bittte eine Aufgabe- es gibt eine wo Du gebraucht wirst- glaub es.

Jeder Mensch muss irgendwann gehen- aber den Zeitpunkt sollte er nicht selbst bestimmen.

Mich machen Deine Andeutungen so traurig- meine Freundin hätte so gerne noch gelebt.

Nimm meine Worte nicht übel- aber das Leben an sich - ist so kostbar....

Ich drücke Dich und wünsche Dir von Herzen, dass Du wieder zu Dir selbst findest- hier auf Erden und erst dann wenn die Zeit da ist - mit Deinem Mann.

Liane
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  #57  
Alt 19.02.2005, 16:53
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Ich glaube, dass meine Mami alleine sterben wollte. Sie hat eine Woche im Koma gelegen und wir waren ständig bei Ihr, mein Papa sogar auch Nachts. Und doch hat sie uns ein Schnippchen geschlagen und ist allein gegangen. Sie hat immer Angst vor dem Tot und dem Sterben gehabt, beide Elternteile sind ihr gestorben als sie 14 und 16 war. An Krebs. Und besonders das qualvolle Sterben ihrer Mama war für sie prägend. Als einmal ein Nachbar gestorben ist, ist Mutti fast ausgeflippt, weil sie erfahren hat, dass man den Verstorbenen erst Stunden später aus der Wohnung abgeholt hat. Unbewust hat sie das auch auf uns Kinder übertragen, denn wenn der Leichenwagen in Sicht war, (mein Elternhaus war auch noch gleich gegenüber eines Friedhofes) war sie in Panik!!
Am 24.4.2004, genau einen Monat vor ihrem 62.Geburtstag und 14.Tage vorm Muttertag ging sie also ganz allein. Mein Papa hat das Zimmer nur kurz verlassen, weil die Psychologin ihn gefragt hat wie`s ihm geht - und ich war im kommen..Papa hat ihren letzten Atemzug verpasst und ich bin um 10 Minuten zu spät gekommen..Ich hab so grosse Angst vor ihrem Sterben gehabt, weil man zuerst gemeint hat sie würde Ersticken..Ich hab immer mit mir gehadert - soll ich dabei sein - würde sie`s erwarten, würde sie`s wollen das ich mir das ansehen muss..?
Doch mein Papa hat gemeint, ..schau, für was sind wir den sonst bei ihr?Und würde nicht jeder gern jemanden an seiner Seite haben?..Und doch denke ich mir, dass sie nicht wollte das wir dabei sind. Denn keine Sekunde war sie allein und als sie`s dann doch war ging sie...
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  #58  
Alt 19.02.2005, 19:56
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Hallo liebe Claudia,

es tut mir leid,dass auch deine Mama gehen mußte,mein Vater ist am 24.05.04 gestorben.

Ich bin mir ganz sicher,das sich die sterbenden aussuchen,ob sie allein gehen wollten oder jemanden dabei haben wollen.
Bei meinem Vater war ich mir eigentlich immer ziemlich sicher,dass er uns dabei haben wollte und so war es auch,wie waren bei ihm....ich hatte auch so eine Angst vor diesem Tag....

Die Oma meiner Freundin lag auch im sterben und es war immer ein Kind bei ihr,die Ärzte hatten sich schon gewundert und meinten sie müsse ein starkes Herz haben,ich sagte mal zu meiner Freundin,deine Oma kann bestimmt nicht gehen,weil immer einer bei ihr ist....
Ein paar Tage später,mußten alle aus dem Zimmer,weil ein Pfleger das Bett neu beziehen wollte,der Pfleger hatte etwas vergessen mußte aus dem Raum gehen um es zuholen und in diesem Moment als sie dann ganz allein war,starb sie.

ich wünsche dir alles gute

Liebe Grüße
Daniela
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  #59  
Alt 20.02.2005, 09:43
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Liebe Claudia, mein Vater starb am 19.10.04. Meine Mutter und mein Mann waren bei ihm. Ich war mit meinen Kindern zu einer Untersuchung im anderen Krankenhaus. Als ich dann ins Zimmer kam, wo Papa "im Sterben lag", gingen mein Mann und meine Kids raus. Dann kurz drauf auch meine Mutter. Dann starb mein Vater, hatte wohl auf mich "gewartet" und mich für die "stärkste" immer gehalten.....
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