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  #1  
Alt 10.09.2014, 12:35
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Alter Stassfurter Alter Stassfurter ist offline
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Hallo Mausi,
zurück ins Leben...ist verdammt schwer...aber nicht unmöglich...nur...muss man den Weg nicht alleine gehen...ich komm auch aus der Province...und der SLK ist sicher nicht nahe am nächsten Kulturkreis gelegen...aber solche Trauergruppen gibts sicherlich auch in Deiner Ecke...frag mal beim Roten Kreuz oder der Caritas nach, die werden dir sicher helfen können...oder direkt im Krankenhaus...
Wenn du schon körperlich abbaust, solltest Du ganz schnell Hilfe suchen...Aber bitte nicht bei Handauflegern und Glaskugelblickern...mach einmal am Tag etwas total verrücktes...dann , wenn du ans Grab gehst...erzähl es und Du wirst selbst am Grab schmunzeln...lern , mit der Trauer als etwas Normalem umzugehen...lass Dich nicht runterziehen...Wer will, findet einen Weg, wer nicht will, findet eine Ausrede....sag ich immer zu meiner Tochter.... LG Ronald
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  #2  
Alt 10.09.2014, 15:42
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Trauerverarbeitung

Zitat:
Zitat von Alter Stassfurter Beitrag anzeigen
zurück ins Leben...ist verdammt schwer...aber nicht unmöglich
Hallo Mausi,

Ronald hat recht. Nichts ist unmöglich.

Du kennst die Werbung einer bekannten asiatischen Automarke? Die Werbung mit den Affen ... auf Youtube kannst du sie finden, wenn du sie nicht kennst. Wenn ich sie sah, musste ich immer lachen. Spinnt der Helmut? Nein, tut er nicht.

Worum es geht: der Satz von Ronald trägt Hoffnung, doch er kann auch drücken, wenn man keinen Weg sieht, das Unmögliche wahr zu machen. Wenn man nun diesen Satz mit positiven, vielleicht sogar lustigen Gedanken verknüpfen kann, so wird man unwillkürlich lächeln. Das ist so ähnlich wie ein Ohrwurm. Das nimmt dem Satz nicht die Bedeutung, doch die Schwere und dadurch wird die Hoffnung betont. Es gibt viele Möglichkeiten, ähnliches zu tun. Ein solches Lächeln ist einer der Finger. den man in die Speichen der endlos brummenden Kopfspirale stecken kann.

Noch was anderes. Wo liegt der Unterschied, wenn ich sage: "es ist nicht unmöglich" oder wenn ich sage: "es ist möglich"? Der Sinn ist der gleiche, doch nicht die Gedanken und Gefühle, die sie beim Leser auslösen. Etwas 'nicht unmögliches' zu schaffen, ist verdammt schwer. Richtig. Etwas schaffen, was 'möglich ist', scheint leichter zu sein. Richtig, scheint einerseits nur so und hört sich jedoch andererseits positiver an. Das Herangehen an die Aufgabe fällt somit um vieles leichter.


Liebe Grüße,

Helmut
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  #3  
Alt 10.09.2014, 17:09
mausi69 mausi69 ist offline
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Standard AW: Trauerverarbeitung

Hallo!

@Ronald du hast so recht man muss es wollen. Ich hab mir deinen Rat heut zu Herzen genommen, bin nach der Arbeit zu Mama auf dem Friedhof und habe zum ersten mal so richtig Dampf abgelassen. Habe ihr von den letzten Wochen erzählt und wie es mir aktuell geht. Weißt du es tat so gut. Und mir war als wenn meine Mama zu mir sagte: mausi du warst immer so stark, hast mich die letzten Monate so sehr unterstützt und jetzt erwarte ich von dir das du dein Leben für mich in den Griff bekommst!

@Helmut ja ich kenne die Werbung. Ja es kommt drauf an wie man das unmögliche oder mögliche betrachtet! Ich glaube ich stehe mir selbst im weg!
Ich habe der Mama heut am Grab versprochen, das ich mein Leben ohne sie in den Griff bekomme. Ich werde mir die Zeit nehmen die ich brauche, aber eure Tipp's waren sehr gut.
Lieben dank Helmut und Ronald!

LG mausi
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Meine Mama
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28.07.1949 - 22.06.2014

Du warst es wert so sehr geliebt zu werden!
Du bist es wert, das so viel Traurigkeit an deiner Stelle geblieben ist!



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  #4  
Alt 11.09.2014, 12:01
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HelmutL HelmutL ist offline
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Hallo mausi,

es freut mich, dass auf dem Friedhof diesen Gedanken hattest. Woher er nun kommt, ist nicht wichtig. Hauptsache, er ist schon mal da. Ein Schritt.

Jou, es ist nicht leicht, um sich selbst herum zu laufen. Bei dem Versuch stellt man sich sogar manchmal selber ein Bein. Der Vorteil ist, man kann sich selbst mal von einer anderen Seite betrachten. Beides spielt sich im Inneren ab: die Trauer, der Wunsch nach dem alten Leben einerseits und das zukünftige Leben andererseits. Vielleicht sagt ja irgendwann das Leben zur Trauer: "Komm mit. Wir gehen gemeinsam."


Liebe Grüße,

Helmut
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  #5  
Alt 15.09.2014, 12:22
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Alter Stassfurter Alter Stassfurter ist offline
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Hallo ihr Lieben...als ich heute auf den Kalender schaute...man,wir haben schon September,die Mutter ist im Mai verstorben...die Zeit rast...vorher ist mir das nie so aufgefallen...
Irgendwie haben sich die Friedhofsbesuche bei der Mutter zu einem Ritual entwickelt...man kann sich so ziemlich allen Seelenmüll im Monolog mit der Mutter runterquatschen...das hilft (mir) ungemein...nebenbei wird das Grab aufgehübscht und Ruhe getankt...das ist für mich fast, wie Meditation...Also mal so erklärt, ich komme sicher etwas "aufgekratzt" ans Grab, fange an, Ordnung zu schaffen, rede mit Muttern mal laut,mal in Gedanken und auf dem Heimweg bin ich dann komischerweise die Ruhe selbst...
Sicher ist es am Anfang etwas sonderbar, am Grab zu reden, wenn Niemand (direkt) antwortet...aber...ich habe im Gespräch mit anderen Friedhofsbesuchern (von den Nachbargräbern) erfahren... die machen es genauso...also kann es nicht falsch sein...
Kommt gut durch den Rest der Woche....LG Ronald
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  #6  
Alt 12.10.2014, 14:19
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Alter Stassfurter Alter Stassfurter ist offline
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Hallo, fast ein Monat vergangen...Ein Mittel meiner Trauerverarbeitung ist auch Musik....sowas z.B LG Ronald
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Geändert von Alter Stassfurter (12.10.2014 um 14:21 Uhr)
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  #7  
Alt 23.11.2014, 19:29
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Alter Stassfurter Alter Stassfurter ist offline
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Totensonntag...
das erste Mal, dass ich deswegen auf den Friedhof gehe...
Meine Schwester hat, zu meiner großen Überraschung, das Grab sehr schön abgedeckt... Aber...als ich ans Grab kam...keine Kerze für die Mutter...ich also zurück zum Friedhofseingang, dort ist ein Blumenladen und ich konnte noch eine Grabkerze erstehen...zurück zur Mutter und bei den Grabnachbarn Feuer für das Grablicht geholt ( ich hab kein Feuerzeug, bin Nichtraucher) und schon beim Anzünden hab ich wieder Pipi in den Augen...ich weiss nicht, wie lange ich am Grab stand als ich vom Grab wegging, wurde es schon dunkel und es sah schon "festlich" aus, an den meisten Gräbern leuchteten diese Lichter der Liebe...zuhause angekommen, meinte mein Eheweib, dass ich recht lange weg war.... Ich weiss echt nicht, wie lange ich bei Muttern am Grab stand und was ich ihr Alles erzählt habe...aber..nun geht s mir mental wieder besser, was ich Euch auch wünsche...LG Ronald
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Geändert von Alter Stassfurter (23.11.2014 um 19:29 Uhr) Grund: Korrektur
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