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  #1  
Alt 26.08.2005, 19:09
Miezmauz Miezmauz ist offline
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Registriert seit: 26.08.2005
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Unglücklich Ich komme nicht drüber hinweg

Ich grüße euch alle zusammen.
Mein Vater (60 Jahre) hatte am 7.08.05 seinen ersten Todestag.Er starb nur acht Monate nach Diagnose Lungenkrebs.
Es war ein kurzer und sehr schmerzvoller Leidensweg,für Ihn wie auch für uns.
Es vergeht kein Tag wo ich nicht vor seinen Bildern stehe (kleiner Altar) und mit Ihm spreche und immer noch weine.Manchmal kann und will ich es nicht verstehen das er einfach nicht mehr da ist.
Umso glücklicher war ich als ich durch Zufall diese Seite gefunden habe,und alle eure Sorgen und Leiden gelesen habe und wußte ich bin nicht alleine mit meinem Kummer.
Natürlich geht das Leben weiter,muß ja irgendwie...
Ich wünsche euch allen viel Kraft und Stärke.
Liebe Grüße
Miezmaus
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  #2  
Alt 26.08.2005, 19:25
Chastity28 Chastity28 ist offline
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Beiträge: 4
Standard AW: Ich komme nicht drüber hinweg

Hallo Miezmaus,

nein du bist nicht allein und ich fühle mit dir.

Liebe Grüße
Chastity
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  #3  
Alt 27.08.2005, 12:17
Bailey Bailey ist offline
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Beiträge: 11
Lächeln AW: Ich komme nicht drüber hinweg

Hallo Miezmaus!

Es ist zwar nur virtuell, aber : *dich umarm und gaaanz fest knuddel*

Du bist nicht allein! Ich weiß wie sich das anfühlt ein geliebtes Wesen zu verlieren, wie man versucht es zu leugnen und sich einredet er ist noch da. Und wie lange man braucht um es einigermaßen zu verkraften...
Und wie einem manchmal ganz unvermittelt Tränen in die Augen schießen, wie der Schmerz und der Kloß im Hals einen fast ersticken...
Du bist ganz bestimmt nicht allein. Es wird besser irgendwann, nicht von heute auf morgen, aber irgendwann...

Viele liebe Grüsse,
Bailey.
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  #4  
Alt 27.08.2005, 12:59
Brigitte2 Brigitte2 ist offline
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Beiträge: 324
Standard AW: Ich komme nicht drüber hinweg

Hallo Miezmaus,
mein Vater starb am 7.8.1986 mit 64 Jahren nach nur 6 Wochen an LK. Ich kann Dich sehr gut verstehen. Auch heute muss ich manchmal noch weinen. Aber der Tod meines Vaters hat mir wahrscheinlich das Leben gerettet. Ich habe mich sehr mit Krebs beschäftigt und als es mich dann traf, habe ich gewusst, was ich tun muss.
Und noch etwas. Ich habe viele Zeichen gehabt, die mir das Gefühl gaben, dass mein Vater bei mir ist. Ich konnte weiter auf ihn vertrauen, wie früher. Das hat mich sehr getröstet.
Ich wünsche Dir alles Gute.
Brigitte
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  #5  
Alt 27.08.2005, 23:00
Miezmauz Miezmauz ist offline
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Standard AW: Ich komme nicht drüber hinweg

Hallo Bailey,
besten Dank für Deine Worte.Deine Umarmung und Dein Knuddeln hat mir sehr gut getan. Ja es ist schlimm wenn man einen sehr geliebten Menschen verliert,mit dem man sein Leben verbracht hat.Das der grobe Schmerz weniger wird damit haben mich schon viele Menschen getröstet.Aber es alles noch so real,ja wie sagt man immer so schön "Zeit heilt alle Wunden"!
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.
Bis bald mal wieder.

Alles Liebe für Dich
Miezmaus
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  #6  
Alt 27.08.2005, 23:17
Miezmauz Miezmauz ist offline
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Ort: Berlin
Beiträge: 165
Standard AW: Ich komme nicht drüber hinweg

Liebe Brigitte,
danke für Deine Nachricht.Du hast Recht mit dem was Du geschrieben hast,
man beschäftigt sich mit der Krankheit.Und ich freue mich für Dich es rechtzeitig entdeckt zu haben.Ich hoffe Du bist damit durch und hast es überstanden.Denn das würde ich mir sehr für Dich wünschen.

Auch ich habe sehr oft das Gefühl mein Dad ist in der Nähe.Zumal ich ab und zu sein Auto fahre,bin ich immer der Meinung er sitzt hinter mir und passt auf mich auf.Wie ein Schutzengel.Wenn er zu Lebzeiten an irgendwas rumbastelte
pfiff er immer so vor sich hin.Dieses Pfeifen höre ich noch heute,und es gibt mir ein beruhigendes Gefühl.So sind es noch viele Dinge die ich erkenne.
Das tröstet mich auch sehr.
Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute
Miezmaus
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  #7  
Alt 19.09.2005, 00:15
Jazzy Jazzy ist offline
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Beiträge: 2
Standard AW: Ich komme nicht drüber hinweg

Hallo liebe Miezmaus,

ja ich kann dich sehr gut verstehen....
Mein Vater starb am 14.09.2005, auch nur 10 Monate nach seiner schweren OP. Ich kann es immer noch nicht glauben und weine auch sehr viel. Ich dachte, es geht aufwärts mit ihm, dabei ging es ihm immer schlechter und man hat mir nichts gesagt(700 km Entfernung). So bekam ich eines Morgens den Anruf und konnte nicht mehr an seiner Seite sein...
Ich denke wie du, das Leben geht weiter, aber alles zu verstehen ist unglaublich schwer und es wird seine Zeit brauchen.

Alles Liebe für dich
Jazzy
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  #8  
Alt 24.09.2005, 21:27
Miezmauz Miezmauz ist offline
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Registriert seit: 26.08.2005
Ort: Berlin
Beiträge: 165
Standard AW: Ich komme nicht drüber hinweg

Liebe Jazzy,
ersteinmal mein unendliches Beileid es ist bei Dir ja noch ganz frisch und besonders schwer.
Vielen Dank für Deine lieben Worte.Hast Du die Beisetzung schon hinter Dich gebracht? Das ist nochmals eine ganz schwere Stunde.
Ich besuche meinen Dad sooft ich kann und bringe ihm immer Rosen mit,denn die liebte er besonders.Würde mich sehr über eine Antwort freuen.

Ich drücke und umarme Dich ganz doll.
Liebe Grüße Miezmauz
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  #9  
Alt 06.10.2005, 00:18
Jazzy Jazzy ist offline
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Registriert seit: 18.09.2005
Beiträge: 2
Standard AW: Ich komme nicht drüber hinweg

Liebe Miezimaus,

erst einmal lieben Dank für deine tröstenden Worte.
Die Beisetzung war schon, ich habe mich leider beim Datum verschrieben. Es war der 14.05.2005...doch das Gefühl ist noch so, als wenn es erst vor 2 Wochen geschehen ist. Ich weiß, ich muss mich damit abfinden, aber es fällt mir immer noch schwer mit seinem Tod Frieden - ich denke das ist der richtige Ausdruck - zu schließen.

Es war für mich ein richtiger Schock, denn ich war ja in dem Glauben, dass es aufwärts geht und er sich nur stabilisieren muss. Er hat alle, bis auf meine Stiefmutter, aus seiner Krankheit herausgehalten. Durch die großen Entfernungen war das nicht so schwer. Sie wollten auch nicht, dass wir Kinder sie besuchen, ich war die Einzige, die zu Weihnachten zu einem kurzen Besuch kommen durfte. Ich glaube, sie wussten wie viel Sorgen ich mir mache und wollten mich beruhigen, da ich innerhalb der nächsten 5 Monate meine Abschlussprüfungen für meine Umschulung vor mir hatte. Es hat mich auch beruhigt, er meinte, es gibt schlimmere Krankheiten und er hat ja keine Metastasen. Er müsse halt jetzt sein Leben umstellen.

Die Prüfungen waren auch der Grund, warum sie mir nichts gesagt haben, ich hätte hier alles abgebrochen. Mein Bruder hat es irgendwann erfahren, dass es ihm schlechter geht. Er durfte mir nichts sagen.

Ich kann gar nicht ausdrücken, wie es mich erschüttert, dass mein Vater sich nichts anmerken lassen hat. Immer wieder hab ich meinen letzten Besuch vor Augen und höre noch seine Stimme von unserem letzten Telefongespräch.

Es gab keinen Abschied und auch keinen Abschied bei einer Beisetzung, da er eine anonyme B. wünschte. Und die ging dort nur komplett ohne Angehörige. Es ist so als wenn es gar nicht geschehen ist. Als wenn er noch da ist. Wahrscheinlich fällt es mir deshalb so schwer mich damit abzufinden. Und ich weiß, er war noch nicht bereit zu gehen.

Das Einzige, was mich tröstet ist, dass er nicht mehr ins Krankenhaus musste und dass er in den Armen meiner Stiefmutter einschlafen durfte. Sie hatten eine sehr innige Ehe und ich versuche sie zu trösten, wie es in meinen Möglichkeiten steht. Trotzdem bin ich immer in Sorge, wie sie das Erlebte verkraftet.

Jetzt ist meine Antwort länger geworden als ich gedacht habe und es sind wieder mal viele Tränen geflossen. Ich weiß auch gar nicht, ob es der richtige Ort ist seine Trauer niederzuschreiben. Hier sind so viele Menschen, die tapfer ihre Krankheit bekämpfen. Ich wünsche allen Betroffenen ganz viel Kraft diese Krankheit zu besiegen.

Und Miezimaus, wir müssen tapfer sein und irgendwann akzeptieren was geschehen ist.

Liebe Grüße Jazzy
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  #10  
Alt 06.10.2005, 20:38
Miezmauz Miezmauz ist offline
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Ort: Berlin
Beiträge: 165
Standard AW: Ich komme nicht drüber hinweg

Liebe Jazzy,
zu allererst drücke ich Dich ganz doll für die schlimmen Wochen die Du hinter dich gebracht hast.Ja es muß furchtbar sein so vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden.

Ich hatte das Glück meinen Vater zu begleiten und meine Mutter emotional zu unterstützen. Aber glaube mir,mit anzusehen wie ein Mensch langsam stirbt ist auch kein Zucker schlecken.Man steht da dumm rum und kann in keiner Weise helfen.Diese Zeit werde ich in meinem Leben niemals vergessen.
Auch ich muß immer noch viel weinen,gerade wenn ich hier im Forum bin um zu Lesen und zu Schreiben laufen sehr oft die Tränen weil dann vieles wieder so nahe ist.
Ich bewundere Deinen Vater sehr Dir nichts gesagt zu haben aus Rücksicht vor Deiner Prüfung und Zukunft.Wie sehr muß er Dich doch geliebt haben.
Er wird im Himmel immer ein Auge auf Dich haben und Dich beschützen.
So fühle ich es und glaube auch fest dran.
Auch mein Vater ist anonym Beigesetz worden.Es war sein Wunsch. Es ist schon ein komisches Gefühl vor einer leeren Wiese zu stehen und Blumen abzulegen.Ich sitze dann immer auf einer Parkbank schaue in den Himmel und höre den Wind in den Bäumen rauschen und fühle mich meinem Vater sehr nahe.Das hilft mir sehr.

Liebe Jazzy,kopf hoch,denke an die schönen Tage die Du mit ihm verbringen durftest.Zeit heilt alle Wunden,wenn auch sehr langsam.

Es grüßt Dich herzlich
Miezmauz
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