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  #1  
Alt 11.03.2005, 21:55
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Standard Sie trifft sich mit einem anderen Mann, nach 9 Mon

Mein Vater ist jetzt 10 Monate tot und meine Mutter (50 Jahre alt)trifft sich seit einem Monat mit einem anderen Mann. Nun treffen sie sich schon alle 2 Tage und ich denke mal, da wird mehr draus. Er, hat seine Frau erst im November letzten Jahres, ebenfalls an Krebs verloren und in der ähnlichen Situation. Mich verletzt es ungemein und ich fühle mich soooo allein. Klar will ich nicht, dass meine Mam nun den Rest ihres Lebens alleine bleibt, nur geht mir das alles viel zu schnell. Sie gehen ins Kino oder zusammen essen aber eben hat sie mir verkündet, dass sie ihn und seinen Sohn auch zu ihrem Geburtstag einladen möchte. Das hat mich ungemein getroffen....Ich kann meine Gefühle gerade schlecht ausdrücken aber ich sitze hier und weine. Mein Freund liegt nebenan und schläft.....Für mich ist es schon alles schlimm genug und richtig zeit zum trauern habe ich gar nicht. Manchmal überkommt es mich so sehr, dass es körperlich weh tut! Ich vermisse ihn so sehr und habe das Gefühl, das meine Mam auf einer rosarosten Wolke schwebt. Es tut irgendwie weh sie glücklich zu sehen, während man selbst am Boden zerstört ist. Könnt ihr mich verstehen? Wie geh ich damit bloss um? Ihre Geschwister und die von meinem Vater freuen sich total für meine Mam und erzählen mir das auch noch brühwarm, während ich nur hhhmmm und ja sage..... Ziemlich wirr gerade aber mich würde mal interessieren wie ihr das seht. Alles eine scheiße!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
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  #2  
Alt 11.03.2005, 21:57
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Standard Sie trifft sich mit einem anderen Mann, nach 9 Mon

achso, ich vergass zu erwähnen, dass mein dad mich gebeten hat, kein theater zu machen, falls meine mutter einen neuen mann kennenlernt. er sagte mir, sie kann nicht alleine bleiben. ich hab es ihm versprochen aber wer ahnt denn, dass es so schnell geht.......
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  #3  
Alt 11.03.2005, 22:26
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Standard Sie trifft sich mit einem anderen Mann, nach 9 Mon

hallo,
meine Mama starb am 16.03.03 und mein vater hat nicht gedacht, dass er nochmal eine frau kennenlernt geschweige denn liebén lernt, obwohl meine mama zu ihm sagte das er bestimmt schon nach einem jahr eine neue haben wird. so kam es auch, er fuhr knapp ein jahr nach ihrem tod das erstmal alleine in urlaub und hat genau so eine frau kennengelernt. er hat von anfangan mit uns ganz offen darüber gesprochen und uns immer gefragt ob es für uns ins ordnung ist. wir waren am anfang genau wie du befangen doch dann haben wir uns gesagt, er ist alleine den ganzen tag nicht wir. wir ,ich schreibe jetzt besser mal von mir, ich habe meine Familie ich bin nicht alleine , ich muss nicht alleine frühstücken den tag alleine verbringen ´die abende und die , wenn man alleine ist, die endlos langen wochenenden , er schon. nach all diesen gedankengängen und mit dem wissen, dass das nichts mit meiner mama zu tun hat konnte ich sagen: ich freue mich für dich , genieße es, dass dú nochmal jemanden gefunden hast, den du liebst. seid dezember 2004 ist mein vater ebenfalls an nicht heilbaren krebs erkrankt und ich bin heilfroh ,dass er noch ein sehr schönes jahr mit der neuen frau erleben durfte. die neue frau hat für mich nichts mit meiner mama zu tun ich versuche das zu trennen und es klappt. das gilt auch für meinen vater. er geht oder besser ging als er gesund war trotzdem jedem tag zur ihrem grab ,hat mit ihr geredet, hat sie um erlaubnis gebeten. gönne deiner mutter diesen trost ich glaube wir können nicht nachempfinden was es bedeutet nach so vielen jahren alleine zu sein. du bekommst keinen neuen vater kein mensch kann ihn dir ersetzen , aber dein vater scheint gewusst zu haben, was deine mama braucht versuche dein versprechen zu halten auch wenn es dir schwer fällt. ich weiß nicht ob meine worte dir helfen können , aber was bedeutet schon zeit , wer will beurteilen wie lang der trauerweg sein muss, wann beginnt das eigene leben wieder? für jeden unterschiedlich und ich finde man darf es nicht verurteilen , weil jeder einen anderen weg findet mit der situation umzugehen.
liebe grüsse mela
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  #4  
Alt 12.03.2005, 09:58
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Standard Sie trifft sich mit einem anderen Mann, nach 9 Mon

Hallo, lies doch mal alle Beiträge in diesem Thread.
http://www.krebs-kompass.org/Forum/s....php3?id=11909

Ich denke, das hilft dir weiter. Alles Liebe, Beate
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  #5  
Alt 04.05.2005, 21:40
Fantine Fantine ist offline
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Standard Sie trifft sich mit einem anderen Mann, nach 9 Mon

Lieber Gast,
ich würde mich freuen wenn Du Dich mal bei mir melden würdest. (Habe meine Mailadresse hier hinterlassen, sodaß Du mir Privat schreiben kannst)
Habe genau das selbe erlebt wie Du und mir geht es genauso wie Dir.
Deine und meine Mutter haben den leeren Platz unserer Väter gefüllt, wir können das nicht....Für uns bleibt dieser Platz immer leer, bis an unser Lebensende.
Vielleicht sollte darüber mal jemand nachdenken?!?!?!?!
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  #6  
Alt 04.05.2005, 22:24
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Standard Sie trifft sich mit einem anderen Mann, nach 9 Mon

Liebe Fantine
Ich habe meinen Mann nach 30 Jahren gemeinsamen Leben vor einem Jahr verloren. Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass ich eine neue Beziehung eingehen kann oder möchte. Der Preis: Allein in der Wohnung, allein beim Essen, allein bei Problemen, allein im Bett, keine Umarmung, wenn man Nähe möchte und Trost braucht, keine gemeinsamen Unternehmungen mehr! Ich sage dir Eines: Deine Mutter macht das besser als ich und dein Vater würde das verstehen!!
Für deine Mutter hat sich das ganze Leben verändert. All ihre Träume von der Zukunft mit ihrem Mann sind mit dem Tod den Bach runter. SIE ist allein und muss sich neu orientieren, nicht du! Der Verlust deines Vaters ist für dich sicher sehr schmerzhaft aber dein Leben hat sich dadurch nicht verändert. Sei froh, dass sie so gut zurecht kommt und ihr Leben wieder in den Griff bekommt. Das heisst doch nicht, dass sie deinen Vater vergisst!
Ich wünsche dir, dass du deinen Schmerz überwinden und dich irgendwann darüber freuen kannst, dass deine Mutter wieder am Leben teilnimmt.
Alles Gute Barbara
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  #7  
Alt 05.05.2005, 17:00
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Standard Sie trifft sich mit einem anderen Mann, nach 9 Mon

Lieber Gast,
Deine Ma ersetzt Deinen Pa nicht. Er wird in ihrem Herzen immer seinen Platz haben. Meinen Pa habe ich vor 3,5 Monaten verloren. Es wäre für mich sicher auch schwierig, wenn meine Ma einen anderen Mann hätte, aber es ist für mich auch schwierig sie immer alleine zu sehen. Ich hoffe, dass meine Ma irgendwann einmal nicht mehr alleine sein wird, auch, wenn es für mich zunächst schwer ist. Ich habe meinen Pa wirklich über alles geliebt. Seitdem er nicht mehr hier ist, liegt auch meine Welt in Scherben. Ich habe mit meinem Eltern zusammen in einem Haus gewohnt und habe mit meinem Vater viel unternommen. Umso schlimmer ist jetzt die Leere. Er war der Mittelpunkt unserer Familie. Dadurch müssen sowohl meine Ma und ich unser Leben völlig neu organisieren. Es fällt mir schwer in den Garten zu gehen und ihn dort nicht zu sehen. Es tut weh jetzt alleine mit den Hunden zu gehen. Wie schlimm muß es da erst für meine Ma sein alles alleine zu machen. Ich habe wenigstens noch meinen Verlobten. Ersetzen kann man unsere Väter nicht, aber vielleicht sollten wir unseren Müttern noch ein schönes Leben gönnen, denn auch sie werden nicht ewig leben. Unsere Väter hätten nicht gewollt, dass ihre Familie unglücklich ist. Und eines weiß ich genau: auch wenn meine Ma irgendwann mal einen anderen Mann finden sollte, so wird mein Pa immer seinen Platz in ihrem Herzen haben und er wird keineswegs ersetzt.
Ich habe mich wohl wieder etwas wirr ausgedrückt, aber ich hoffe, dass Du verstehst was ich meine.

Liebe Grüße
Marion
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  #8  
Alt 05.05.2005, 21:04
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Standard Sie trifft sich mit einem anderen Mann, nach 9 Mon

Lieber Gast,

das stimmt natürlich alles was Barbara sagt, aber sie sieht nur ihre Seite und nicht die der Kinder. Es geht bei dem Thema um Gefühle und die kann man nicht einfach abstellen und sagen, so jetzt freu ich mich. Das braucht Zeit.

Als mein Vater nach nur fünf Monaten eine neue Freundin hatte, meine Eltern waren 32 Jahre verheiratet, ging es nicht darum, das ich ihm sein Glück nicht gegönnt habe. Ich war noch mitten in der Trauer um meine Mutter, ich hätte mich gern erstmal an einen leeren Stuhl am Tisch gewöhnt bevor wieder jemand darauf sitzt. Die ersten Familienfeiern waren schwierig, ich konnte den Anblick der Frau einfach nicht ertragen, dabei ist sie sehr nett.

Ich weiß nicht wie man am besten mit der Situation umgeht, aber ich denke schon, dass auch die Eltern ein bisschen Rücksicht auf die Gefühle ihrer Kinder nehmen könnten. Es geht nicht darum, dass sie im ersten Trauerjahr keine neue Beziehung haben dürfen, aber sie sollten auch nicht erwarten, dass die Kinder ihre Trauer einfach zurückstellen. Einen Partner kann man ersetzten, die Eltern nicht.

Mein Vater ist jetzt seit drei Jahren mit der Frau zusammen und die Situation hat sich seitdem entspannt. Allerdings ist am Anfang sehr viel kaputt gegangen. Wir haben viel gestritten, weil mein Vater nicht verstehen wollte, das meine Schwester und ich so kurz nach dem Tod unserer Mutter einfach noch nicht bereit waren ein neues Famielenmitglied aufzunehmen. Heiligabend zum Beispiel verbringt er seitdem mit seiner Freundin und ihren Kindern, was wir machen ist im egal, hauptsache sein Leben geht störungsfrei weiter.

Ich verstehe deine Gefühle sehr gut, bei mir war es ähnlich.

Lieben Gruß

Tanja

http://www.elternlos.de
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  #9  
Alt 05.05.2005, 21:43
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Standard Sie trifft sich mit einem anderen Mann, nach 9 Mon

Hallo Tanja,

denkst du nicht, dass Eltern ihr Leben lang Rücksicht auf Kinder nehmen? Wie alt seid ihr gewesen, als eure Mutter starb. Wirklich noch so jung, dass der Vater mal wieder zurückstecken musste, um eure Gefühle nicht zu verletzen? Ich finde dieses Ansinnen in höchstem Maße unverschämt. Wie du schreibst hast du auch noch eine Schwester. Somit warst du, im Gegensatz zu deinem Vater, in deiner Trauer nicht alleine. Da war noch ein Mensch, der genau fühlte, was du fühlst. Auch deine Schwester hat ihre Mutter verloren, dasselbe Schicksal wie deines. Ich wünsche dir sehr, dass du nie wirklich wissen kannst, wie es sich anfühlt, den Partner zu verlieren. Dass du niemals erfahren wirst, wie sich dein Vater gefühlt hat. Der Mensch, der es bei deinem Vater hätte verstehen können, der denselben Schmerz empfunden hätte,war nicht mehr da.
Vielleicht solltet ihr auch einmal darüber nachdenken.

Einen Partner, den man von ganzem Herzen über viele Jahre geliebt hat, kann man nicht ersetzen. Das ist absoluter Irrglaube, wenn das jemand denkt. Mit viel Glück begegnet man vielleicht wieder einem Menschen, der einem das Leben etwas lebenswerter macht, die Lücke, die sich durch den Velust des geliebten Mannes oder der geliebten Frau gebildet hat, wird sich niemals schließen, ebenso wenig wie für euch als trauernde Kinder der Elternteil zu ersetzen ist, um den ihr trauert.

Ich habe die Liebe meines Lebens verloren. Mit mir trauern unsere vier Kinder, die wir von ganzem Herzen lieben. Der Unterschied in unserem Kummer ist, sie sind nicht alleine, ich schon.

Ich wünsche Euch und uns allen Kraft, den richtigen Weg zu finden, mit unserem Schmerz umzugehen, aber den eigenen Kummer nicht über den der anderen zu stellen und somit zu werten und zu (ver)urteilen

LG
Andrea
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  #10  
Alt 06.05.2005, 00:32
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Rudolf Rudolf ist offline
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Standard Sie trifft sich mit einem anderen Mann, nach 9 Mon

Hallo Gast,
du hast hier eine ganze Reihe schöner, wichtiger, kluger Antworten bekommen.
Es wäre schön, wenn du dich noch einmal meldest.

Du hast die Bitte deines Vaters, kein Theater zu machen, d.h. deiner Mutter einen anderen Lebenspartner zu gönnen. Ich glaube, daß zwei Menschen, die beide ihren Ehepartner verloren haben, sehr viel Verständnis füreinander haben.
Ich stelle mir vor, daß sie auch gemeinsam trauern können und sich gegenseitg trösten. Und wenn sie zu einer neuen Zweisamkeit finden, dann ist das kein Verrat am verstorbenen Partner.

Ich habe selbst seit viereinhalb Jahren Krebs. Mir geht es sehr gut und Sterben ist noch längst kein Thema. Trotzdem habe ich meiner Frau schon vor längerer Zeit gesagt: Mach dich nicht von mir abhängig, lebe deine Leben, und wenn du einen neuen Partner findest, genieße es. Mir geht es "drüben" dann ja sowieso sehr viel besser.
LG
Rudolf
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  #11  
Alt 06.05.2005, 17:11
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Standard Sie trifft sich mit einem anderen Mann, nach 9 Mon

Hallo,

es ist hier, wie Rudolf schreibt,eine Menge an kluger Antworten eingegangen. Ich schreibe, weil ich den Part habe, von dem noch nichts eingegangen ist: ich bin die neue Frau des Witwers.

Als ich meinen Mann vor 18 Jahren kennenlernte, war seine Frau zwei Monate tot. Ich konnte es nicht fassen, daß ein Mensch nach einer Ehe,die immerhin 20 Jahre dauerte, die nach allem, was er mir erzählte eine innige, erfüllte, Liebesbeziehung war, nun zu einer neuen Beziehung nicht nur bereit war, sondern sie suchte. Ich fragte mich, ob er wirklich ein so lieber, sensibler Mann ist wie er mir erschien, ich wußte nicht was ich davon halten soll und zog mich zurück. Zwischen uns lagen 1000km und wir näherten uns nach einiger Zeit langsam mit Briefen und Telefonaten. Wahrscheinlich hätte ich uns keine Chance zu einem wirklichen Kennenlernen gegeben, wenn er Kinder hätte.

Noch heute fällt mir schwer dieses Tempo zu begreifen. Mein Mann sagt, er sei damals irgendwie neben sich gestanden und hatte richtige Panik allein zu sein.
Wie lebt man als "neue Frau"? Ich sehr gut. Ich habe dieser Beziehung viel Zeit zum Wachsen gegeben. Wenn wir von seiner verstorbenen Frau sprechen, dann ist für mich die Bezeichnung ganz selbstverständlich "deine Frau", ihr Bild steht auf meinen "Altar" neben den Bildern meiner und seiner verstorbenen Eltern, wir gehen gemeinsam zum Friedhof.
Ehrlich gesagt bedaure ich, daß er keine Kinder hat. Ich wäre ganz gerne eine mütterliche Freundin,wenn das erwünscht wäre.

Ich glaube man kann nicht generell sagen, daß den Kindern das Verständnis für den hinterbliebenen Elternteil fehlt, oder dem Elternteil das Einfühlungsvermögen. Es gibt einen trotzigen Egoismus auf seiten der Kinder, aber es gibt den Egoismus und die Härte auch auf seiten des Elternteils und des neuen Partners. Es gibt eben alles.

Wenn ich an die Beispiele in meinem Bekanntenkreis denke dann fällt mir auf, daß Söhne bei diesem Thema viel gelassener sind.

Meine Mama ist vor sechs Jahren gestorben. Sie war mein Lebensmensch. Ich werde sie immer vermissen. Es hat sich ergeben, daß ich nach ihrem Tod einige ältere Damen kennenlernte. Vielleicht hat sie mir einen Schubbs in die Richtung gegeben. Ich habe nun ein paar Kontakte die mir so etwas wie mütterliche, oder tantenmäßige Aufmerksamkeit und Wärme geben. Ich kann etwas zurückgeben, was ich sonst nicht mehr bin - die Aufmerksamkeit einer Tochter.

Ich wünsche Euch traurigen, verletzten Töchtern, daß die neuen Partner Eurer Mutter, Eures Vaters so sind, daß Ihr alle miteinander gut leben könnt.

Alles Gute
Briele
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  #12  
Alt 07.05.2005, 12:53
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Liebe Briele
Ich glaube, dass Männer anders trauern, als die meisten Frauen und vermutlich eher in der Lage sind, nach vorne zu schauen und der Realität ins Gesicht zu sehen. Ich finde es toll, wie du das gemacht und einem damals verzweifelten Menschen neuen Lebensmut gegeben hast.
Ich wünsche euch alles Gute Barbara
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  #13  
Alt 07.05.2005, 14:31
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Hallo Andrea,

ist es nicht genauso unverschämt, wenn du davon ausgehst mein Vater wäre ein guter Vater gewesen oder hätte jemals auf seine Kinder Rücksicht genommen? Das weißt du doch gar nicht. Woher willst du wissen, ob mein Vater meine Mutter geliebt hat oder nicht einfach zu bequem war seine Familie zu verlassen? Wäre doch möglich, oder?
Ich beschreibe nur meinen Fall, so wie ich ihn empfunden habe. Du gehst gerade von deiner eigenen Familie aus. Ich habe mit keinem Wort erwähnt, das ich die Trauer eines Menschen über die eines anderen stelle. Ich denke nur, das beide Seiten Rücksicht nehmen sollten. Es tut mir leid, wenn du dich jetzt dadurch angegriffen fühlst, aber für dich habe ich das schließlich nicht geschrieben.

Dieses Thema hier wurde von jemandem eröffnet, der in einem Gefühlscaos steckt und fragte, ob es anderen ähnlich geht. Ich kann das nachvollziehen und deswegen habe ich dem Gast geantwortet.

Viele Grüße

Tanja
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  #14  
Alt 07.05.2005, 17:41
Fantine Fantine ist offline
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Liebe Tanja,
das was Du geschrieben hast, ist völlig mein Empfinden genauso ist es mir ergangen. Noch dazu dass ich im selben Haus wie meine Mutter lebe.Auch ich hätte gern noch etwas Zeit gehabt mich an den neuen Mann zu gewöhnen, und nicht dass er nach 2 Wochen hier schon übernachtet. Aber sagen darf man das als Tochter nicht dazu hat man ja kein REcht.....

Liebe Andrea
Das was Du geschrieben hast ist so typisch, nur Du trauerst und die Kinder nicht.
Ich lebe in dem selben Haus....im selben Garten indem sich mein Vater im Endstadium das Leben genommen hat....ich werde jeden Tag an ihn erinnert....genauso wie meine Mutter....meine Liebe zu meinem Vater war tief...wir hatten eine liebevolle und innige Verbindung zu einander ...trotzdem ich eine eigene Familie habe....die Liebe die ich von meinem Vater erhalten habe, kann mir kein Mann und kein Kind geben....ich habe meinen Vater mit meiner Mutter gepflegt...
Ach ich könnte noch soviel über mich und den Rest der Familie, oder was davon noch übrig geblieben ist schreiben, aber das geht zu weit. Du weißt von mir und meiner ganz persönlichen Geschichte rein garnichts und verurteilst alle und scherst sie über einen Kamm.
Die unmöglichen Kinder die nur an sich denken.
Mein Vater ist am 25.05.05 vier Jahre tot und es vergeht kein Tag andem ich nicht an ihn denke...

ER FEHLT MIR EINFACH UND MIR ZERREIST ES DAS HERZ DASS ER NICHT MEHR DA IST; WANN BEGREIFT DASS ENDLICH MAL EINER; DASS ES DEN KINDERN NICHT VIEL BESSER GEHT......

Dein letzter Satz war:
aber den eigenen Kummer nicht über den der anderen zu stellen und somit zu werten und zu (ver)urteilen

ABer genau das machst Du, Du stellst Dich über uns Kinder....das finde ich unverschämt.
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  #15  
Alt 08.05.2005, 11:46
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Hallo Fantina, hallo Tanja,

entweder habe ich so unklar geschrieben, oder aber ihr könnt oder wolltet nicht verstehen, beides möglich.

Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass meine Kinder nicht trauern, das kann ich gar nicht schreiben, denn ich erlebe es täglich, wie sehr ihnen ihr Papa fehlt und wie sehr sie plötzlich ihre Unbeschwertheit verloren haben, weil das Leben es so wollte.
Du liebe Tanja hast jedoch behauptet, dass man einen Partner "ersetzen" kann, diesen Satz fand ich - natürlich aus meiner familiären Situation heraus - sehr provokant und habe vielleicht ein wenig zu emotional reagiert, denn für mich wird es niemals einen Menschen geben, der meinen geliebten Mann, mit dem ich von Jugend an mein Leben geteilt habe, auch nur annähernd ersetzen wird.
Wahrscheinlich ist es tatsächlich so, dass in Wirklichkeit keiner einen Trauernden verstehen kann. Es kann niemand nachempfinden, der es nicht selbst erleben muss, als verwaistes Kind oder verwitwete Ehefrau. Ich habe mich niemals mit keinem Wort "über euch trauernde Kinder" gestellt.
@Fantine: Du schreibst, dass die Liebe, die dir dein Vater gegeben hat dir kein Partner und keine Kinder geben kann. Siehst du, mir und bestimmt einigen Leidensgenossinnen, deren Ehe intakt war, geht es ebenso. Ich muss mir anhören: Du hast ja noch deine Kinder. Natürlich bin ich glücklich, dass ich sie habe ABER AUCH SIE KÖNNEN DIE LÜCKE NICHT FÜLLEN. Und es fällt tagtäglich unendlich schwer, den Part von zwei Elternteilen zu übernehmen,zu trösten, zu entscheiden, zu verstehen, zu motivieren und alles, was vorher wie automatisch ging.
und jetzt leih ich mir einfach einmal deinen Satz:

ER FEHLT MIR EINFACH UND MIR ZERREIST ES DAS HERZ DASS ER NICHT MEHR DA IST

Mir geht es mit meinem Ehemann so, meinen Kindern mit ihrem Vater. Jeder geht mit dem Leid und der Trauer anders um. Keiner kann in den anderen reinschauen, keiner kann bewerten, und keiner hat mehr oder weniger verloren, wenn er den Menschen, der sterben musste,geliebt hat. Dennoch bleibe ich bei meiner Aussage - natürlich nur aus dem Blickwinkel meiner eigenen Familie gesehen - dass es unterschiedliche Voraussetzungen gibt, damit umzugehen. Ich kann mir - ebenso wie Barbara - im Augenblick nicht vorstellen,dass es überhaupt jemals wieder einen Partner in meinem Leben geben kann, aber ich kann verstehen, dass mancher sich nach Zweisamkeit sehnt.

Und deshalb hat mein erster letzter Satz auch hier wieder Gültigkeit :-)
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