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  #1  
Alt 06.12.2005, 06:56
linne72 linne72 ist offline
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Registriert seit: 06.12.2005
Beiträge: 4
Standard Siegelringzellkarzinom C-16.9G, Diagnose vor 8 Monaten

Hallo Leute,

hier mein Erfahrungsbericht, vielleicht hilft er ja irgendwem weiter. Hoffentlich ist Euch das nicht zu trocken geschrieben, aber ich wollte es möglichst übersichtlich halten.

Wegen der Übersichtlichkeit gliedere ich wie folgt:

1. Über mich
2. Diagnose
3.Verlauf vor der Diagnose
4. Umgang mit der Diagnose
5. Operation
6. Chemotherapie
7. Befinden
8. Aussichten


1. Über mich

Ich bin Stefan, 33 Jahre alt (Neuer Rekord, was das Alter betrifft 8) ?),
Maschinenbauingenieur, verheiratet, zum Teil getrennt lebend, 2jährige Tochter, wohne im Kreis Steinfurt in Nordwestdeutschland.


2. Diagnose

Hauptdiagnose nach ICD10: C.16.9G.
Siegelringzell- Karzinom, Stadium T4 (letztes Stadium mit Übergriff auf benachbarte Organe, hier Dickdarm).
Per Magenspiegelung auch mit Gewebeproben nicht diagnostizierbar.
Exakte Diagnose erst nach OP und Feingewebeuntersuchung des OP-auslösenden Darmtumors.
Diffuse Infiltration der Magenwand.


3. Verlauf vor der Diagnose

Keine langjährige Vorgeschichte, kein Krebs in der Familie (bis auf kürzlich aufgetretenen Prostatakrebs beim 60jährigen Vater, aber das ist ja nicht so ungewöhnlich und ein anderer Krebs als bei mir).

Voher kein Sodbrennen oder sonstige Magenbeschwerden.

Rauche kaum (alle 2 Monate eine Pfeife oder so), habe nie exzessiv oder regelmäßig getrunken.

Anfang Februar 05 zunehmend Völlegefühl nach dem Essen, Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen.
Erstdiagnose Magenschleimhautentzündung.
Weitere Verschlechterung, feste Nahrung kommt wieder raus.

Krankenhauseinweisung vor Ostern, Untersuchung u.a. per Computertomographie (CT), bei der ein geschwürbedingter DARMVERSCHLUSS festgestellt wird. Gewicht inzwischen vo 65 kg auf 57 kg runter, bei 186cm.

Am selben Abend Operation ohne Diagnose, ob der Tumor gutartig oder bösartig (=Krebs) ist.


4. Umgang mit der Diagnose

Die volle Diagnose und was sie bedeutet ist mir so nach und nach klar geworden.

Angefangen vom OP-Ergebnis in Halbnarkose über die Erkenntnis bösartiger Tumor= Krebs, Aussicht auf längere Chemotherapie und allmähliches Erfahren, wie das tatsächlich ist, haben diese kleineren "Portionen" mir geholfen, das ganze zu verdauen.

Ich habe mich zu meinem jeweiligen Diagnosestand zwar immer Informiert, viel gefragt und gelesen, aber nicht darüber hinaus versucht, alles zu erfahren oder zu weit in die Zukunft zu blicken. War vielleicht ein unbewusster Schutz meiner Seele.

Zum Erstaunen des Krankenhauspsychologen (kann ich empfehlen! "Gegen die Krankheit kämpfen, nicht gegen die Gefühle!"; notfalls "fröhlich durchhängen") habe ich bis jetzt keine Phase der Niedergeschlagenheit/ Depression gehabt.

Ich erkläre mir das so:
a) Ich bin Ingenieur und darauf gedrillt, bei Problemen nicht jammernd zu suchen, woran das Auftreten desselben liegt oder zu fragen, warum gerade mir das passiert, sondern zu schauen "was kann/ muss ich tun, um das zu Lösen?" und entsprechend meiner Möglichkeiten zu handeln.
b) "verdaubare" Portionen an schlechten Nachrichten (s.o.)
c) Es gab immer Hoffnung, z.B. Chemotherapie
d) Ich glaube, ich habe ein hilfreiches Grundvertrauen, hier v.a. in die Ärzte/ Schulmedizin
e) Vielfach waren die Diagnose- und Therapieschritte mit Erleichterung verbunden, z.B. "Endlich wissen wir, woran das Erbrechen liegt", "Endlich ist etwas gegen die Chemo-Übelkeit gefunden".
f) Die Erkenntnis: " Vor 20 Jahren wäre das noch härter gewesen" und " vor 100 Jahren wäre ich jetzt schon tot gewesen".


5. Operation

Der Tumor wurde mit 2/3 des Dickdarms entfernt, ebenso einige Lymphknoten, ein Bypass zwischen Magen und Dünndarm wurde gelegt, um die Nahrungspassage sicher zu stellen.

Die OP hat mich körperlich ganz schön mitgenommen. Bauch war won Brustbein bis Schambein 1x komplett aufgeschnitten. "Hätte ich noch den Magen entfernt, wäre er mir liegen geblieben" (Chirurg).
Ich lag direkt im Anschluss für 1 Tag erschreckend verkabelt auf Intensiv.

Auf der Chirurgie kamen innerhalb der nächsten 14 Tage nach und nach ab:
-Blasenkatheter ( weil ich zuerst zum Wasserlassen gar nicht aufstehen konnte),
-3 venöse Zugänge an den Armen
-Venöser Zugang am Hals (ersetzt durch implantierten Port)
-Magensonde aus der Nase
-Rückenmarkszugang (für Narkose/ schnelle Schmerzmittel)
-2 Wunddrainagebeutel am Bauch
-33 Metallklammern, die die Wunde zusammengehalten hatten (Anstelle des Nähens).

Nach 2 Tagen konnte ich mit Hilfe wieder aufstehen, nach 4 Tagen alleine, nach 14 Tagen konnte ich "schon" 50m gehen.

Es dauerte, bis die Verdauung wieder anlief, aber die erste Brühe war nach langer Abstinenz (auch schon vor der OP) ein Hochgenuss!

Bis heute sind normal große Portionen problematisch ( durch infiltrierte Magenwand verringerte Dehnbarkeit des Magens).


6. Chemotherapie

Wöchentlich 5FU (mobile 24h-Pumpe),
14-tägig Cisplatin (ambulante Infusion, ca. 4h beim Onkologen),
nach 6 Wochen 1x Aussetzen zum Erholen.



5FU vertrug ich von Anfang an recht gut, nur leichte Appetitlosigkeit.

Cisplatin war "zum Kotzen": Beim ersten Mal 5 Tage, beim zweiten Mal 10 Tage, mit Gewichtsverlust auf 50 kg (bei 186cm, wie gesagt! Mittels zeitweiliger künstlicher Ernährung habe ich wieder ausreichend zugenommen) in der 4-Wochen-REHA. Ist jetzt recht gut im Griff, mit 8-12mg Dexamethason (Cortisonpräparat; zuerst Fortecortin) an den kritischen 4 Tagen in Verbindung mit Ement (3-Tages Kur mit Hartkapseln 120-80-80mg, anscheinend recht neu).

Allgemeine Appetitlosigkeit/ Übelkeit ist damit sowie mit Magensäurehemmer (20mg- Omep, voher Nexium Mups) und MCP-Tropfen überwiegend ausreichend im Griff.

Über die 4 Tage nach Cisplatin bin ich immer sehr schlapp und schlafe tagsüber meist noch 2x für 2 Stunden.

Therapie scheint anzuschlagen, zumindest habe ich mich körperlich gut erhohlt und bei den 6wöchigen Verlaufskontrollen (CT und Ultraschall) sieht man einen Rückgang der Magenwandschwellung sowie keine Metastasen in der Leber oder den Nieren. Der Tumormarker im Blut ist bei mir nicht aussagefähig (wie bei ca. 10% der Menschen), so dass sich eine Verbesserung nicht direkt ablesen lässt.
Eine operative Gewebeprobenentnahme war mal im Gespräch.

Anscheinend ist durch die Chemo eine leichtere Laktose-Intoleranz (Milchzucker-Unverträglichkeit, Symptom bei mir häufige nach faulen Eiern stinkende Fürze) aufgetreten. Habe Milch- und Yoghurtkonsum auf laktosefreie (" L minus") umgestellt, das hilft.


7. Befinden

Ich sage immer: " Nicht gesund, aber munter".

Allerdings:
Lebensqualität durch oben erwähnte nur überwiegend ausreichend im Griff befindliche Appetitlosigkeit/ Übelkeit herabgesenkt.

Teilweise ist das bei mir durch Ernährung beeinflussbar:
-kleine Portionen (stoppen, bevor ich mich eigentlich satt fühle)
-nichts (besonders) Fettes
-keine scharfen Gewürze

Bei mir gilt der tägliche Kampf vor allem dem Halten des Gewichtes. Am Besten geht es mir, wenn ich ganz wenig esse, aber das geht ja auch nicht. Körperliche Anstrengung führt oft zu verstärkter Übelkeit.

Allgemein bin ich deutlich schwächer als zuvor, beim Rennen spüre ich sofort weiche Knie und stoppe dann sofort, weil ich Angst habe, hinzufallen.
Ich merke immer wieder, dass ich zurecht arbeitsunfähig geschrieben bin und mich enttäuschenderweise in meinem Tatendrang immer wieder stoppen muss.

Die Anteilnahme von Freunden und Verwandten (von denen ich jetzt zum Teil ganz anderer Seiten - überwiegend hilfreiche - kennengelernt habe) tat und tut mir gut, wobei ich mir das " in Watte packen" verbitte, denn dadurch fühle ich mich erst so richtig krank und schwach.


8. Aussichten

Wenn ich es richtig verstanden habe, gibt es 2 Alternativen:

a) Lebensverlängernde Chemotherapie so lange wie es hilft. Hier gibt es keine Garantie, dass der Tumor etwa eine Resistenz entwickelt (Onkologe: "Wir haben keine Sicherheit, dass Ihre Frau in 2 Jahren nicht alleine dasteht"). Ich plane inzwischen deutlich weniger langfristig, rechne aber im Allgemeinen mit guten Wahrscheinlichkeiten, dass die Therapie hilft bzw. dass im Bedarfsfall ein anderes Chemo-Medikament probiert werden kann.

b) Eindämmung/ Verkleinerung des Magenkarzinoms durch Chemo, so dass der Magen mit dem (hoffentlich gesamten) Primärtumor operativ entfernt werden kann. Keine schöne Aussicht mit den zu erwartenden Komplikationen für die Ernährung, aber wohl der sicherste Weg. Wovon die Entscheidung dafür abhängt, ist mir aber nicht klar.

Ich habe keine "Torschlusspanik" nach dem Motto "schnell noch das Leben genießen, solange es noch geht", aber es hilft mir, wenn ich konkrete schöne Sachen plane und ausführe, wie z.B. eine 12-Tage Motorradtour oder den Jagdschein (beides aber natürlich etwas piano angegangen). Auch meine kleine Tochter ist immer wieder ein Anlass zur Freude.

Über das, was im Detail in 5 Jahren sein könnte, mache ich mir besser keine Gedanken, das ist einfach zu ungewiss, die obige Grobabschätzung reicht mir.


Über Eure positiven Erfahrungen, vor allem langfristige, würde ich mich freuen!
Wenn jemand zu Details besondere Fragen/ Anregungen hat, würde ich anregen, daraus im Forum eine eigenes, neues Thema zu machen (evtl. mit Zitat aus obigem Text und Verweis auf diesen Beitrag), weil ich diese allgemeine Rubrik unter Umständen zu allgemein und unübersichtlich finde.

Gruß,
Stefan

Geändert von linne72 (06.12.2005 um 06:59 Uhr) Grund: Ergänzung des Autors
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  #2  
Alt 19.12.2005, 22:31
linne72 linne72 ist offline
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Registriert seit: 06.12.2005
Beiträge: 4
Standard AW: Siegelringzellkarzinom C-16.9G, Diagnose vor 8 Monaten

Ergänzung 16.12.:

Stimmung etwas gedämpft, seit ich ein Diagramm mit Überlebenswahrscheinlichkeiten gesehen habe(Stadium T4: 15% nach 5Jahren, aber immerhin gehöre ich nach 8 Monaten schon zur glücklichen Hälfte, die Überlebt hat) ... hat zwar keine Torschlusspanik bei mir ausgelöst, aber in Bezug auf Weihnachten und Urlaub frage ich mich verstärkt, ob das, was geplant ist, auch so gestaltet ist, wie ich es eventuell als letztes Mal machen möchte.

Die letzten beiden CTs zeigen leicht gewachsene Knoten im Bauchraum, die auch für das Bauchwasser, ca. 1 L, verantwortlich sind. Somit scheint die bisherige Therapie (wöchentlich 5-FU+ 14tägig Cis-Platin) nicht mehr optimal anzuschlagen (Resistenz des Tumors). Das ist etwas ernüchternd für mich.

Aber es ist erfreulich, dass
1. die beginnende Resistenz entdeckt wurde und
2. eine andere Therapie (wöchentlich 5-FU + 4-wöchentlich Mitomycin) mit teilweise anderem Wirkmechanismus angewandt werden kann. Vielleicht sogar weniger Nebenwirkungen! In letzter Zeit waren Übelkeit und Erbrechen schon ziemlich häufig und intensiv. Das Befinden schwankt ziemlich. Das war auch in der Vergangenheit ab und zu so, so dass ich irgendwelche Aktionen (wie z.B. den Jagdschein) schlecht planen kann.

Mir kommen die Tränen, wenn ich daran denke, dass meine kleine Tochter Lisa (2 Jahre) vielleicht mal sagen muss,"Mein Vater ist gestorben, als ich 3 war". Wenn ich rechtzeitig weiss, dass es zuende geht, will ich für ihre Geburtstage Briefe vorbereiten, um ihr wenigstens noch etwas mitzugeben. Aber vielleicht ist es für sie auch befremdlich, von einem, den sie kaum kennt, einmal im Jahr einen Breif zu kriegen. Muss ich nochmal mit ein paar Leuten durchsprechen und darüber nachdenken.


So long,

Stefan
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  #3  
Alt 20.12.2005, 17:38
Uschi61 Uschi61 ist offline
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Standard AW: Siegelringzellkarzinom C-16.9G, Diagnose vor 8 Monaten

Lieber Stefan,
habe gerade Dein Posting gelesen und es hat mich sehr berührt. Ich schaue hier für meine Mutter, die nach 12 Jahren rezidivfreien Brustkrebs in diesem Jahr leider an Magenkrebs mit Peritonalcarcinose erkrankt ist und sich auch durch die Chemos kämpft. Eine Operation ist leider nicht möglich. Ich selber bin vor 2 1/2 Jahrenan Brustkrebs erkrankt, meine Tochter war gerade 6 Jahre alt. Und ich wußte auch überhaupt nicht, was tun und wie. Mir geht es jetzt sehr gut, was ich nicht mehr für möglich gehalten hätte.
Ich kann mir also annähernd vorstellen wie es Dir zu Zeit geht und welche Gedanken Dich plagen.
Ich habe vor meiner OP einen Brief an meine Tochter geschrieben und von da an schreibe ich ihr so ca. jedes halbe Jahr meine Gedanken und Gefühle auf. Vor allem möchte ich ihr etwas von mir hinterlassen, wie sehr ich sie liebe und wie sehr ich gekämpft habe bei ihr zu bleiben. Da mir nun bewußt ist, daß ich jederzeit sterben kann, auch z.B. durch einen Unfall, wollte ich ihr ein Gefühl für ihre Mama vermitteln und habe mir vorgenommen, wenn sie errwachsen ist, gebe ich ihr irgendwann den ganzen Packen. Sollte ich das nicht erleben, ich hoffe ich tu's, hat sie doch etwas woran sie sich festhalten kann.
Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung.
Ich hoffe, Du hast noch viele Jahre mit Deiner Kleinen. Spucke auf die Statistiken, lies keine mehr davon. Niemand weiß wann er dran ist und es gibt immer wieder Leute, die alle Statistiken Lüge strafen.
Genieße die Zeit mit Deiner Kleinen. Ich wünsche Dir nur das Beste.
Uschi
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  #4  
Alt 23.12.2005, 18:48
linne72 linne72 ist offline
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Beiträge: 4
Standard AW: Siegelringzellkarzinom C-16.9G, Diagnose vor 8 Monaten

>ich habe doch richtig gelesen bei dir bestehen doch keine metastasen?

leider waren schon Lymphknoten befallen und im benachbarten Dickdarm hatte sich ein Geschwür gebildet. Die im Bauchraum sichtbaren Knoten scheinen neu zu sein. Wenn ich das richtig verstehe, fällt das leider schon unter "Metastasen".

>weißt du wovon es abhängt, daß du die op bekommst...was ist so zu sagen das "ziel" ?

Weiß ich leider nicht genau, aber im Moment scheint der Primärtumor (Magen) noch ncht operabel zu sein, ich denke, der mitzuentfernende Sicherheitsabstand wäre im Augenblick noch zu groß. Es könnte auch noch weitere Metastasen geben, die jetzt durch die Chemo noch weiter eingedämmt werden sollen (Eine Skelettzintigraphie ist noch nicht gemacht worden).

Stimmt schon, Statistik ist nur die eine Sache (bedeutet ja eben nicht, dass 85% von mir sterben .. 8) .
Jeder muss für sich die Grenze finden zwischen blauäugig uninformiert und verrückt vor lauter Informationen.

Gruß,
Stefan
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  #5  
Alt 13.03.2006, 19:18
Benutzerbild von michaw
michaw michaw ist offline
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Registriert seit: 13.03.2006
Beiträge: 5
Standard AW: Siegelringzellkarzinom C-16.9G, Diagnose vor 8 Monaten

Hallo Stefan,

dein Beitrag hat mich sehr bewegt. Ich bin 22 Jahre alt und habe auch ein Siegelringzellkarzinom im Magen gehabt, G4, ich konnte aber zum Glück schon Operiert werden, mein Tumor hat nur ein paar Lymphknoten in der Näheren Umgebung befallen, die bei der Magen-OP mit Entfernt wurden. Im Moment bekomme ich dieselbe Chemo wie du, also konkreter ich hänge gerade an der Pumpe und komme vom Arzt hab heute zum 2. Mal Cisplatin bekommen und finde es schrecklich. Ich hoffe, dass du die neue Chemo besser verträgst! Das mit den Briefen für deine Tochter halte ich für eine gute Idee. Ich bewundere es, das du so gut damit umzugehen scheinst, ich drücke dir alle Daumen, das der Tumor schrumpft, sie den Magen Operieren können, und du mit deiner Tochter dann jede Menge streit haben kannst, wenn sie in die Pubertät kommt.

Ich schreib heute zum ersten Mal und hoffe es klingt nicht allzu Doof. Ich wollte nur sagen, das ich deine Einstellung Bewundere und ich dir Wünsche, das du der Statistik zeigst was in der Steckt.

Grüße und Beste Wünsche

Micha
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  #6  
Alt 26.02.2007, 19:21
sorafabi sorafabi ist offline
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Registriert seit: 26.02.2007
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Standard AW: Siegelringzellkarzinom C-16.9G, Diagnose vor 8 Monaten

Hallo ihr Lieben,

bei meinem Mann wurde auch im Dez/06 Magen-CA ( T3 N0 M1) diagnostiziert, er wurde noch im Dez operiert, und ich kann es kaum fassen das er wirklich noch bei uns ist!!
Er hatte sich sehr schnell von der OP erholt entwickelte aber eine "Lungenentzündung" und musste am 15/12 wieder auf Intensiv wo er dann 5 Tage intubiert lag!!
Wir haben 2 kleine Kinder(7 und 4), der große ist am 16/12 7 Jahre alt geworden, hatte seine Geburtstagsfeier verschoben weil sein Papa nicht daheim war und er NUR mit Papa zusammen feiern wollte!!
Ich musste ihm an seinem Geburtstag leider sagen das es seinem Papa sehr sehr schlecht ging und er ihm nicht besuchen durfte...
Das war der schlimmste Tag meines Lebens, ich hatte mein Kind nie so verzweifelt gesehen!
Was wir durchgemacht haben wünche ich KEINEM!!!
Als wir unseren Papa plötzlich am 23/12 von KH hollen durften, sagte mir mein kleiner Engel: " Mama, ich bekomme jetzt schon mein Weihnachtsgeschenk!"
Mein Schatzi hat 20 Kilo abgenommen in der gasamten Zeit, und es ist sehr schwer zuzunehmen, er hat ja nur noch 1/3 des Magens und macht auch noch eine adjuvante Chemotherapie....
Jetzt meine große Sorge : Ich weiß nicht was uns erwartet, er sieht gesund aus, im CT ( nach OP) war nichts zu sehen, aber es war ein Siegelringzellkarzinom!!
Wer kann mir sagen wie es weiter gehen kann??!!
Ich weiß das jeder ein einzelfall ist, aber es würde mir sehr helfen einfach etwas von anderen Betroffenen zu hören.
Ich weiß nicht mehr weiter!!!

Vielen Dank.
Carina[/SIZE][/FONT]
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  #7  
Alt 26.02.2007, 22:09
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vom alten stamm vom alten stamm ist offline
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Standard AW: Siegelringzellkarzinom C-16.9G, Diagnose vor 8 Monaten

Hallo Carina !

Ich bin selbst betroffen von dieser Krankheit und habe im Januar 03 meinen kompletten Magen hergeben müßen .
Daran siehst Du ,dass man auch ohne Magen sehr gut Leben kann ,mit einigen Einschränkungen ,an die man sich im laufe der Zeit gut gewöhnen kann.
Das dein Mann soviel an Gewicht verloren hat ,ist nicht unbedingt etwas außergewöhnliches ,in sofern solltet Ihr Euch darüber also keine unnötigen Gedanken machen .
Wichtig sollte für Euch im Moment die Tatsache sein ,dass der CT Befund gut ausgefallen ist !
Dies ist zwar noch kein Bewies dafür ,dass er jetzt alles überstanden hat ,aber es hilft Ihm ganz sicher bei dem ,was er jetzt noch vor sich hat .
Dabei meine ich Hauptsächlich die Ungewissheit vor dem was alles auf ihn zu kommt .
Am aller wichtigsten ist es ,nie die Hoffnung aufzugeben und daran zu glauben das alles gut wird .

Ich wünsche deinem Mann ,Dir und Euren Kindern all die Kraft dafür die Ihr braucht !


Lieben Gruß Thomas
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Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden !
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  #8  
Alt 05.03.2007, 12:20
sorafabi sorafabi ist offline
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Standard AW: Siegelringzellkarzinom C-16.9G, Diagnose vor 8 Monaten

Hallo Thomas,
Danke das du mir geschrieben hast, es gibt mir große Kraft zu hören das es auch Menschen gibt die diese Krankheit besiegt haben!!
Es freut mich sehr das es dir gut geht und hoffe das es für uns auch so toll läuft.
Hast du denn auch Chemitherapie machen müßen??
Weißt du, nach jeder Chemo bekomme ich erneut Angst, große Angst. Er ist die erste Woche so schwach, möchte am liebsten nur schlafen, nichts essen, einfach nur in "Ruhe gelassen werden"!!! Das macht mir Angst, das er veilleicht etwas spürt oder weiß, und es uns einfach nicht sagen möchte! Kannst du mich verstehen?! Ich möchte ganz fest glauben das alles vorbei sein wird, aber in solchen Momenten bekomme ich richtig Angst!
Das mit der Ernährung ist das kleinste Problem.
Wie ist es den bei dir, kannst du wieder einigermaßen "normal" essen?
Hattest du auch viel Blähungen?

Lieben Gruß
Carina
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  #9  
Alt 05.03.2007, 21:02
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vom alten stamm vom alten stamm ist offline
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Standard AW: Siegelringzellkarzinom C-16.9G, Diagnose vor 8 Monaten

Hallo Carina

Warum sollte ich Dir nicht antworten ,ich weiß doch genau wie man sich in einer solchen Situation fühlt und froh ist über jede Hilfe die man bekommen kann.
Also ich brauchte zum Glück keine Chemo machen ,mir hatte man es freigestellt und mir die Entscheidung überlassen ob ich eventuell zur Vorsicht eine machen möchte ,hab aber dankend abgelehnt und wie Du siehst ist es bisher gut gegangen .
Bei mir gab es zu diesem Zeitpunkt aber auch keinen dringenden Grund für eine Chemo,weil keine weiteren Organe oder Bereiche betroffen waren .

Es ist für viele nicht einfach mit einer Chemotherapie umzugehen ,besonders für denjenigen der sie bekommt ist es immer am schwierigsten .Denn es ist ein ständiger Kampf des gesammten Körpers.
Aber Ihr solltet trotzdem den Mut und die Hoffnung nicht aufgeben ,darauf das alles gut wird !

Ich wünsch Dir und ganz besonders deinem Mann all die Kraft, die Ihr braucht um diese schwere Zeit zu überstehen !


Lieben Gruß Thomas
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  #10  
Alt 04.06.2007, 18:34
scarzie scarzie ist offline
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Registriert seit: 04.06.2007
Beiträge: 1
Beitrag AW: Siegelringzellkarzinom C-16.9G, Diagnose vor 8 Monaten

Hallo an alle Teilnehmer!

Ich war sehr froh alle Eure Beitraege zu lesen, da ich erst seit letzter Woche von meinen Signetringzellkarzinoma weis.
War im Krankenhaus im Januar/Februar wegen eines verengten Darms.
Sie dachten ich habe Collitis/Crohns, da die Gewebeproben nicht eindeutig waren.
Dann bekam ich einen Anruf vor ca. 6 Wochen, das sie nochmal die Gewebeproben bewerteten und ich den Teil des Duenn-Darms (Illeum) und Teil meines Dickdarms heraus haben muss. Irgendwie haengt das auch mit dem Blinddarm zusammen (gleiche Gegend), den ich schon 30 Jahre nicht mehr habe.
Stellte sich heraus das es doch Krebs ist und 6 von 33 Lymphknoten befallten hat.
Der Krebs Arzt sagte trotz der Aggressivitaet des Krebses den ich hab, das meine Aussichten ganz gut waeren mit Chemo. - Da ich sonst gesund bin und noch einigermassen jung (49).
Habe meinen erstem Datum am Freitag in der Krebsklinik.
Am Freitag bekam ich die Klammern beim Chirurg heraus und besorgte mir eine Kopie meines Befundes.
Heute Frueh machte ich die ersten Erkundungen im Internet, da ich jetzt weis was fuer ein Krebs.
Und war dann gar nicht mehr so zuversichtlich, als ich die Prognosen las.
Bis ich dann auf dieses Forum stass und las von Euch die aehnliches mitmachen. - Es hilft wirklich von anderen Menschen zu hoeren auch wenn man einiges nicht aendern kann.
Ich danke Euch allen!
Entschuldigt fuer das schlechte Deutsch, bin schon ueber 30 Jahre in den USA, habe noch 2 Brueder in Deutschland. - Der Juengere hat schon seit ueber 10 Jahren schwere Collitis Ulcerosa und wird jedes Jahr untersucht. Im
Moment noch kein Krebs. Ich hatte keine grosse Beschwerden bis vor ein paar Monaten, nur einen empfindlichen Darm.
Hoffe weiter von Euch zu hoeren wie es Euch ergeht!
Scarlett
Sarasota, FL USA
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  #11  
Alt 04.06.2007, 20:19
Benutzerbild von Christian S.
Christian S. Christian S. ist offline
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Beiträge: 452
Standard AW: Siegelringzellkarzinom C-16.9G, Diagnose vor 8 Monaten

einen lieben Gruß von Old Germany an den großen Bruder über den Teich.

in den USA gibt es andere Behandlungsstandards, dein Siegelringkarzinom ist nicht ursprünglich im Magen entstanden, die Frage ist einfach ob da die Zellen anders reagieren als im Magen. Ich bin kein Histologe und auch kein Onkologe, aber wenn dein Arzt dir das so gesagt hat, dann kannst du ihm vertrauen. Hier in Europa sieht es ein bissl anders aus. Hier gibt man Siegelringkarzinomen bei einer Streuung keine relativ guten Aussichten.

Aber lass uns daran teilhaben wie es da bei euch aussieht. Orientiere dich auch nicht zu sehr im Netz, das kann verwirren und Angst auslösen.

Christian S.
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