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  #1  
Alt 26.09.2013, 13:57
zapadu zapadu ist offline
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Standard Tumor bei meiner Mutter gefunden

Hallo,
ich bin durch Zufall auf dieses Forum gestoßen und hoffe hier ein paar Informationen/Ratschläge zu finden.
Bei meiner Mutter wurde im Juli bei einer Standartuntersuchung ein Tumor in Leber und Niere festgestellt. Zu ihrer Person, sie ist 48 Jahre alt und immer viel in Bewegung. Ansonsten sind bei ihr bis dato keine Erkrankungen bekannt.
Sie war jetzt beim Radiologen. Befund:
Haemangiontyp. 9cm große evtl. 2teile RF im rechten Leberlappen mit zentripedalem girlandenförmigem langsam zunehmendem Enhancement,
6,5cm große RF der rechten Niere nativ und arteriell gering hyper, venös und spät hypodens mit Fettanteilen und am ehesten einem Angiomylipom entsprechend.
Soviel dazu, als Laie versteht man da nicht wirklich etwas. Der Arzt meinte, der Tumor in der Leber wäre nicht schlimm. Bei einer Größe von 9cm kann ich mir das schwer vorstellen aber naja... Der Tumor in der Niere würde mehr Probleme machen. Uns wurde jetzt nachdem sie in einer Fachklinik war gesagt,dass sie operiert werden muss. Man könne jetzt aber noch nicht sagen ob der Tumor gut oder bösartig sei.
Man müsste die betroffene Niere bei der OP quasi rausholen und untersuchen. Der Eingriff wird bestimmt nicht einfach. Jetzt bin ich im Internet auf die "Da vince Methode" gestoßen und wollte fragen, ob jemand schonmal davon gehört hat oder Erfahrungen hat.
Meine Mutter hat jetzt am 1.10 einen Termin beim Urologen dann soll sie nochmal neue Bilder machen lassen und zu den Kliniken gehen.
Ich hoffe man kann mir hier ein wenig helfen, ich selbst kenne mich nicht damit aus habe aber Angst da ich schon meine beiden Opas an Krebs verloren habe und die Ungewissheit macht einen verrückt.
Danke schonmal für Hilfe
zapadu
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  #2  
Alt 26.09.2013, 16:16
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Tumor bei meiner Mutter gefunden

Hallo Zapadu,
willkommen um Club der Hoffnungsvollen!

Wenn ich die Angaben richtig verstehe, dann hat deine Mutter wirklich keinen Krebs.

1. "Haemangiomtypische 9 cm große evtl. 2teilige Raumforderung im rechten Leberlappen . . ."
Das Gebilde sieht also aus wie ein Hämangiom.
Hämangiome finden sich bei vielen Menschen in der äußeren Haut, sehen aus wie rote Pickel oder Bläschen, werden etwa ab dem 40. Lebensjahr mehr. So etwas gibt es auch mal in der Leber.
Ob man das operieren sollte, weiß ich nicht.

2. "6,5 cm große Raumforderung der rechten Niere . . . mit Fettanteilen und am ehesten einem Angiomyolipom entsprechend."
Auch das, wenn der Verdacht stimmt, ist kein Krebs im üblichen Sinn.
Es bildet keine Metastasen. Es kann aber zweckmäßig sein, es herauszuholen, weil es sonst wächst und wächst und wächst . . .

Auf jeden Fall scheint es (bis jetzt) zweckmäßig, die ganze Niere mit dem Gebilde herauszuholen. Das ist für erfahrene Urologen in einer großen Klinik überhaupt kein Problem.
Ob "da Vinci" oder "Michelangelo" oder . . . das würde ich den Docs überlassen.

Euch alles Gute, und vergeßt den 1. Schreck,
Rudolf
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  #3  
Alt 27.09.2013, 11:21
zapadu zapadu ist offline
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Beiträge: 2
Standard AW: Tumor bei meiner Mutter gefunden

Hallo Rudolf,
vielen Dank für deine Antwort, sie nimmt mir etwas die Angst!
Wenn es kein Krebs im "üblichen Sinn" sein kann, wieso sagen die Ärzte dann, dass man nicht weiß ob gut oder bösartig? Selbst wenn der Tumor bösartig wäre, könnte er dann ja keine Metastasen bilden.
Wenn die ganze Niere entfernt wird kommt es, wenn ich das richtig verstanden habe,darauf an wie gut die andere Niere arbeitet. Wenn diese nicht gut arbeitet müsste meine Mutter doch zu Dialyse oder?
Der Eingriff wird sicher kein leichter sein, aber ich bin beruhigt zu wissen,dass die Wahrscheinlichkeit,dass sie Krebs hat sehr gering ist - danke.
zapadu
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  #4  
Alt 27.09.2013, 16:52
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Registriert seit: 07.05.2003
Ort: fast im Taunus
Beiträge: 1.751
Standard AW: Tumor bei meiner Mutter gefunden

Hallo Zapadu,

nach meinem Kenntnisstand heißt
gutartig: der Tumor bildet keine Metastasen,
bösartig: er bildet Metastasen.

Aber: wenn so ein gutartiges Dings wächst und wächst und wächst . . .
ist das noch gutmütig oder gutartig? Also auch ein Grund zur Operation.

Wenn die Ärzte nicht sagen können, ob gut- oder bösartig, dann deshalb, weil sie noch nicht wissen, was genau da wächst.
Das kann man erst sagen, wenn das Gewebe im histologischen Labor mikroskopisch untersucht wurde, nach der Operation.
Das dauert 1 - 2 Wochen.

Tumor heißt original ja lediglich "Schwellung", sonst gar nichts.
(Davon abgeleitet Tumulus = Grabhügel, also eine kleine Erdschwellung.)
Aber Docs und Patienten sagen nicht gern Krebs und meinen, daß Tumor etwas gemütlicher klingt.

Viele, viele Menschen leben wunderbar mit nur einer Niere, viele derer, die hier schreben. Auch ich, seit 13 Jahren. Mein Bruder (ohne Krebs) seit 47 Jahren.
Die Leistung meiner einen Niere liegt ganz knapp unter dem Soll für 2 Nieren. Das dürfte bei den meisten Menschen so sein. Die Niere paßt sich an, wenn die Kollegin abgereist ist.
Dialyse ist also sehr weit weg. Ich weiß nur von einer einzigen Schreiberin hier, daß die Frage der Dialyse aufgetaucht ist.
Dialyse rückt dann näher, glaube ich, wenn die Leistung der Niere(n) unter 30% oder weniger sinkt.
(Ich kenne den Wert nicht und bin zu faul zum Nachsehen.)

Aso weiter Kopf hoch, alles Gute,
Rudolf
__________________
Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
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  #5  
Alt 27.09.2013, 20:45
Jan64 Jan64 ist offline
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Ort: Odenwald
Beiträge: 852
Standard AW: Tumor bei meiner Mutter gefunden

Hallo Zapadu,

ob gutartig oder nicht kann nur der Pathologe in letzter Instanz endgültig unter dem Mikroskop beurteilen. Rudolph hat das mit dem Tumor wunderbar erklärt.

Statt sich Gedanken darum zu machen, wie oder mit welcher Technik und welchem Verfahren der Chirurg diesen Tumor entfernt, solltet ihr euch beraten lassen, ob der Tumor in einer nur teilweisen Entfernung der Niere zu operieren ist. Ich habe heute morgen auf einem Kongress folgendes gelernt: bei Tumoren bis < 4cm ist dies heute Standard, bis 7cm wird es empfohlen und selbst bei Tumoren über 7cm sollte eine Nierenteilresektion, wenn technisch möglich, angestrebt werden, weil dies vorteilhaft für das weitere Leben des Patienten ist. So kann evtl. deine Mutter mit z.B. 1,5 Nieren weiterleben, dies bringt Sicherheit für den Fall des Falles. Eine Beurteilung über diese Möglichkeiten kann euch aber nur der operierende Chirurg geben, denn dies ist von vielen Faktoren abhängig, auch von der Expertise und technischen Ausrüstung des Operierenden. So wird euch der Chirurg die, nach seiner Ansicht und Möglichkeiten, vorteilhafteste Variante für deine Mutter empfehlen.

Alles Gute

Jan
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  #6  
Alt 29.09.2013, 11:41
TarasDad TarasDad ist offline
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Beiträge: 77
Standard AW: Tumor bei meiner Mutter gefunden

bei mir wurde auch vor 1,5 jahren zufällig ein nierentumor entdeckt...dieser wurde binnen einer woche entfernt
ich hatte glück, die haben einen 25cm flankenschnitt gemacht, die niere auf die bauchdecke gelegt und in aller ruhe alles weggeschnitten, was da nicht hingehört hat
das war nachher ein bösartiges nierenzellkarzinom von 4,5 x 3,8 cm grösse
ergebniss nach 1,5 jahren:
niere wieder drin, tumor raus, keine metsatasen gefunden ... alles funktioniert, narbe dank subcutannaht sehr schön verheilt, alle nachsorgen o.B. (ohne befund) ...also "alles Gut"
sorgen macht man sich natürlich schon, aber ich hab mir einen kommentar meines hausarztes zu herzen genommen:
"du hattest glück im unglück... und jetzt zieh das positive raus: die kasse zahlt dir jetzt JEDE vorsorge und es wird keinen kollegen (seine, also ärzte) geben, die da hemmungen hätten eine untersuchung nicht durchzuführen.
sollte sich also irgendwann irgendwo nochmal etwas bei dir breit machen bzw. einnisten, wird es deutlich eher entdeckt, als bei 95% deiner gleichaltrigen. du bist also quasi in einem VIP status!"
und genau so seh ich das mittlerweile!
ob bei meinem urologen oder meinem hausarzt, versteh ich mich mit allen helferinnen super, haben uns in den letzten 18 monaten ja oft genug gesehen
aber das schöne ist auch, das ich nie lange warten musste, auch wenn ich mal post-OP ohne termin da war, weil ich z.b. einen narbenschmerz durch ein kurzes ultraschall auch als solchen bestätigt haben wollte.
natürlich ist das alles mist, aber man kann echt versuchen das beste draus zu machen .
ich war übrigens 5 wochen nach OP wieder arbeiten und brauchte -wie die meisten nierenzellkarzinom patienten ohne metastasen- auch keine chemo, bestrahlung oder sonstige nachbehandlung!
also "kopf hoch"
...
Thomas

Geändert von TarasDad (29.09.2013 um 11:49 Uhr)
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