Die unendliche Leere - Krebs-Kompass-Forum seit 1997

tine1980 · #1 28.02.2010, 03:30

In mir ist eine unendliche Leere.

Mein Vater ist am Dienstag Morgen im Alter von 67 Jahren an Prostata Krebs im Krankenhaus verstorben.
Am Montag Abend hatten wir noch zusammen zu Abend gegessen.
Meine Hochzeitsplanung war in vollem Gange.
Er hat sich noch das Menü durch gelesen u. sich daran erfreut.
Er hatte fest versprochen dabei zu sein. Das hatte ich mir so sehr gewünscht u. er auch.
Wir hatten den nächst möglichen Termin gewählt. Der 13.03.10.
Wir hatten vor 1 Woche erfahre, das die Ärzte ihm eine "Lebenszeit" von 3 - 6 Monaten zu sagten.

Wir wollten gemeinsam gegen den Krebs kämpfen.
Er wollte gegen den Krebs kämpfen.
So wie wir es schon seit 2 Jahren gemacht hatten.

Wir hatten noch so viele Pläne.....
und nun ist er nicht mehr bei mir.

Ich will das Ganze nicht wahrhaben u. denke die ganze Zeit ich würde mich einfach nur in einem schlechten Traum befinden u. aufwachen u. alles wird gut.
Aber wird es das jemals werden.
Mit ihm ist auch ein Teil von mir gestorben.

Ich liebe ihn unendlich und vermisse ihn über alles.

mollie · #2 28.02.2010, 08:24

liebe tine,

mein aufrichtiges beileid. kann in etwa erahnen wie es dir momentan geht. ich nehm dich einfach mal in den arm.
mitfühlende grüße,
mollie

Ute08 · #3 28.02.2010, 09:46

Liebe Tine,
auch ich kann mir vorstellen, wie du dich fühlst.
Die Leere und Einsamkeit drückt einem die Luft ab.
Mein aufrichtiges Beileid zu deinem schweren Verlust.
Hier sind viele Menschen, die dich verstehen können.
Schreibe, wenn dir danach ist
Ich nehme dich mal virtuell in den Arm uns sende dir
einen lieben Gruß
Ute mit Mel im Herzen

Artemis · #4 28.02.2010, 13:08

Liebe Tine,
auch von mir herzliches Beileid.
Ich kann dich so gut verstehen.
Meine Mama ist am 18.06.2009 gestorben und diese Leere habe ich heute noch in mir. Auch von mir ist ein Teil gestorben seit Mama gestorben ist.
Es ist alles so unreal wie in einem Traum von dem man endlich erwachen will.
Es vergeht kein Tag ohne das ich an sie Denke oder um sie weine.

Liebe Tine es tut mir sehr leid das ich dir keine tröstende Worte geben kann.
Außer das dein Papa immer bei dir sein wird.

Ich wünsche dir ganz ganz viel Kraft für diese Zeit und das du ganz viele Menschen um dir hast die das auch verstehen.
Sei lieb gedrückt von mir.
Viele liebe Grüße Artemis

Bini1967 · #5 28.02.2010, 14:43

Liebe Tine,

mein Beileid.
Ich kann Dir nachfühlen, wie es Dir geht.
Meine Mama ist am 29.1. für immer eingeschlafen. Sie war auch erst 62 Jahre alt. Leider kann ich Dir nichts tröstliches mit auf den Weg geben.

LG
Sabine

tine1980 · #6 02.03.2010, 08:18

Vielen Dank für eure lieben Antworten.

Ich bin einfach wie gelähmt.
Ich funktioniere irgendwie

Um mich rum dreht sich alles wie gewohnt weiter....

Ich glaube, was in mir vorgeht, kann nur jemand mit fühlen, der es auch schon erlebt hat.

Sätze wie....jeder muss einmal sterben, so ist das Leben....das Leben geht weiter.....Blicke nach vorne......
kann ich einfach nicht mehr hören.

Die Lücke kann nicht geschlossen werden und mein Vater fehlt mir einfach so unendlich sehr.
Er war immer für mich da. Wir haben uns wortlos verstanden......

Ich bin einfach nur noch verzweifelt, traurig und irgendwie allein.

Conny2712 · #7 12.03.2010, 19:58

Liebe Tine,
es ist so schwer. Tröstende Worte helfen auch nicht viel. Mein Papa ist nur 10 Monate nach meinem Mann gegangen. Ich glaube, dass sie von oben über uns wachen und das er bei deiner Hochzeit morgen auch mit dabei sein wird. Du wirst ihn zwar nicht sehen, aber
irgendwie spürt man das. Ich hatte schon einige Erlebnisse, wo ich glaube, dass sie mir
geholfen haben. Man muß nur daran glauben. Liebe Grüße Conny und eine stumme Umarmung. Ich hoffe, es wird trozt aller Trauer ein schöner Tag für dich.

tine1980 · #8 21.03.2010, 16:00

Vielen Dank für Eure lieben Antworten.

In 2 Tagen ist es bereits einen Monat her, seit ich meinen Papa das letzte Mal in den Arm genommen habe.
Ich kann es immer noch nicht begreifen und merke sehr, dass ich es einfach nur verdränge.....
Ich will es einfach nicht verstehen und schiebe es lieber vor mir her, mit der Hoffnung - es wird alles wieder gut!

Meine Hochzeit war anfangs sehr traurig!
Mein Bruder hat mich im Brautauto gefahren, was eigentlich mein Vater tun wollte......... er hat einfach gefehlt!
So wie er es jeden Tag tut!

Aber komischerweise hatte ich teilweise das Gefühl, das er wirklich mit dabei war.
Vielleicht weil ich es mir einfach so unendlich gewünscht habe, das es so ist...

Am folge Tag habe ich dann meinen Brautstrauß auf sein Grab gelegt.
Und das Bändchen, das an seinem Auto befestigt war.

So vergehen die Tage.......und ich will es immer noch nicht wahrhaben...

tine1980 · #9 21.03.2010, 16:03

Ich wollte mich noch schnell zusätzlich über eure Antworten bedanken.

Ich drücke euch ganz fest!

Julita · #10 11.04.2010, 18:45

Liebe Tine,

mir geht es heute auch so, meine Mama ist noch nicht lange tot und heute ist einer der schlimmsten Tage. Und es ist keine Besserung in Sicht. Sie fehlt mir so schrecklich und was ich auch versuche dagegen zu tun, es hilft nichts. Bist du wie es in Deinem Benutzernamen steht 1980 geboren? Ich nämlich auch. Die fast 30 Jahre mit meiner Mutter waren schön und ich dachte immer, ich bin alt genug und selbstständig, aber ohne Mama ist das Leben einfach nicht mehr schön...

Traurige Grüße

tine1980 · #11 14.04.2010, 17:14

Hallo Julita,

danke für deine Antwort.

Ich werde im Sommer auch 30.
Was für ein tolles Jahr.

Mein Vater ist am 23.02.10 verstorben.

Als ich von der Krankheit meines Vaters erfuhr, war ich jede freie Minute bei ihm.
Ich wollte die "letzte" Zeit noch mit ihm haben ( natürlich hab ich auch mit ihm zusammen gekämpft und bis zum Schluss nicht aufgegeben)....leider verging die Zeit viel zu schnell.

Und jetzt ist die Zeit frei.
Ich bin unmotiviert da was anderes zu machen.
Wenn ich nicht arbeiten würde, eine Tochter und einen Mann hätte.......würde ich den ganzen Tag einfach nur die Wand anschauen.

Der Tod meines Vaters hat mich wirklich sehr verändert.

Ob das jemals wieder wird?

Geht es dir da genauso?

Lg die Tine

tine1980 · #12 26.04.2010, 02:21

Ich vermisse meinen Vater!

Er fehlt mir so unendlich sehr.

Angel82 · #13 26.04.2010, 17:29

Liebe Tine,

mein aufrichtiges Beileid. Es ist schwer einen Menschen zu verlieren, den man so sehr geliebt hat. Leider gibt es kein Heilmittel gegen diesen Schmerz. Bitte glaube mir, wenn es das gäbe wär uns allen geholfen. Ich habe meinen Vati am 21.08.09 für immer verloren und ich komme auch nicht damit zurecht. Er starb an Lungenkrebs und durfte nach der Diagnose nur noch 6 Monate bei uns sein. Er musste viel durchmachen in dieser Zeit und konnte am Ende nicht mal mehr etwas hören. Ich bin mir bewusst das der Tod für ihn die Erlösung war aber nicht für uns...Jeder Gang zu seinem Grab zerreißt mir das Herz. Ich möchte ihm manchmal so viel erzählen, von dem was ich erlebe oder mir einfach seinen Rat holen, so wie ich es früher auch immer getan hab. Doch dies geht nicht mehr...

Leider verdränge auch ich immer öfter meinen Schmerz, da die Menschen um einen herum denken, das alles wieder gut ist. Es kann niemand in dich hinein schauen und die meisten nehmen auch keine Rücksicht. Gerade auf Arbeit wird schnell wieder der normale Gang eingelegt, gerade so als ob nichts war. Das macht mich traurig und auch wütend.

Versuche deinen Schmerz nicht zu unterdrücken, sondern lass ihn raus. Dann wird es dir besser gehen. Mir hilft es auch manchmal mit meinem Papa zu sprechen, besonders wenn ich an seinem Grab stehe denn da bin ich ihm ganz nah.

Ich denke ganz fest an dich und hoffe das du den richtigen weg für dich finden wirst um mit deiner Trauer zurecht zu kommen.
Fühl dich gedrückt

sabi1807 · #14 26.04.2010, 18:27

Liebe Tine,

ich weiß genau wie du dich gerade fühlst.... Man funktioniert irgendwie,kriegt vom Leben nich mehr viel mit... Man weint....man vermisst..... Es reißt einem das Herz heraus!!!!

Ich denke, das wichtigste ist, dass du dir Zeit nimmst... für dich zum Trauern!! Aber lach auch wenn dir danach ist..... Hab dann kein schlechtes Gewissen... Es ist wichtig, dass du dich nicht ganz verlierst.... Ich weiß es ist schwierig! Ich bin momentan auch in dieser Phase.... Ich weiß überhaupt nich, wo ich stehe... Einmal gehts mir relativ gut, dann breche ich weinend zusammen und könnte einfach schreien!!!!

Ich verstehe dich und ich umarm dich mal.....

Sabi

sabi1807 · #15 26.04.2010, 18:30

Weißt du, das was mich in manchen Momenten relativ "gut" fühlen lässt, ist die Gewissheit, dass sie glücklich und schmerzfrei war als sie ging und die Gewissheit, dass wir uns wiedersehen werden... (das hab ich ihr auch gesagt).... Und ich fühle dass sie bei mir ist und ich sie in mir trage, mein Leben lang!!!

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