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Alt 31.01.2011, 18:55
fuzzi fuzzi ist offline
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Registriert seit: 01.01.2011
Beiträge: 40
Standard Ich vermisse meinen Vater sehr

Mein Vater ist am 20.01.2011 um 03:30 verstorben. Er ist an seiner Blutkrebserkrankung (Plasmozytom/Multiples Myelom) verstorben. Seine Lungen hatten eine Infektion, seine Leber war kaputt und seine Nieren ebenso. Er hat uns eigentlich schon am 24.12.10 verlassen. Da kam er auf die Intensivstation um Dialyse zu bekommen und seitdem lag er im Tiefschlaf. Es war ein Auf und Ab mit ihm in der Zeit. Es gab Ärzte die uns Hoffnung gaben und dann gab es wieder welche die eben uns den Boden unter den Füßen weggezogen haben.
Meinen Vater haben sie aus seinem Tiefschlaf geholt und er war insgsamt 4mal so richtig wach und hat uns angesehen und hat gelächelt und uns zugenickt. Leider war das kein Dauerzustand.
Die Ärzte haben dann alle keine Hoffnung mehr gesehen bzw. es gab keine Möglichkeiten mehr. Seine Blutwerte waren auch dramatisch schlecht.
Meine Familie hat eine schwere Zeit hinter sich. Meine Mutter und ich haben die ganze Beerdigung organisiert - mein Onkel musste sich um meine Oma (85) kümmern die ja ihren Sohn verloren hat. Es war sehr aufreibend für meinen toten Vater Schuhe, Anzug usw. zu besorgen. Den Sarg, die Grabstelle usw. auszusuchen war schwer.
Das Begräbnis war sehr schön. Meine Tante und meine Cousinen haben gesungen und musiziert, der Pfarrer hatte eine tolle Messe abgehalten und ich war sehr gerührt und stolz darauf, dass so viele Menschen gekommen sind. Am Grad bin ich fast zusammengebrochen. Wenn meine Mutter mich nicht gehalten hätte wäre ich ins offene Grab gekippt. Es war sehr schlimm.
Wir haben noch nicht alles komplett organisiert was jetzt mit dem Tod meines Vaters zu tun hat. Wie unsere Wohnung auf meine Mutter ummelden, den Stromanbieter bescheid geben usw. Es ist total anstrengend diese Wege zu gehen. Ich habe mich noch immer nicht richtig mit unserer Situation angefreundet. Ich glaube ich werde noch extrem lange brauchen bis ich den Tod meines Vaters verarbeitet habe. Wisst ihr was extremst schrecklich ist? Wenn ich nach Hause von der Arbeit gehe komme ich an der Bushaltestelle vorbei an der ich immer auf den Bus Richtung Krankenhaus gewartet habe. Ich sehe mich da stehen und warten. Nach der Arbeit bin ich fast immer zu meinem Vater gefahren.
Oder daheim wenn wir Unterlagen mit seiner Handschrift sehen oder seine Kleidung - die riecht immer noch nach ihm. Oder sein Auto steht noch vor dem Haus. Wenn ich über all das Nachdenke dann könnte ich nur weinen.
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