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  #1  
Alt 21.03.2010, 20:35
Engelchen22 Engelchen22 ist offline
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Registriert seit: 21.03.2010
Beiträge: 7
Unglücklich Gekämpft, gehofft, verloren.........

Hallo Ihr Lieben,

( Vorwarnung, kein Happy End !!! )

habe mich eben kurz in Eurem Gästebuch vorgestellt.

Vor genau einem Jahr ging die Leidensgeschichte meines Papas los.
Es wurde ein extrem schnell wachsendes Prostata Ca diagnostiziert.
Leider mit Metastasen in den Lymphen.....

Die Chemo 2009 von April bis August hatt er erstaunlich gut vertragen.
Immer hart im Nehmen, nie jammern, immer kämpfen war sein Motto.
Im September 2009 war er sogar in seiner geliebten Türkei im Urlaub, da ging es ihm ausgezeichnet gut.

Im Jan 2010 fingen wieder die Schmerzen an.......
Die Ärzte fanden keine Ursache, MRTs wurden gemacht, alles sei unverändert.

Ende Februar dann der Anstieg des PSA auf 49.
Metastasen in der gesamten WS und von den Schultern bis zum Becken.
Knochenmetastasen !

Am 23.02. startete wieder die 1. Chemo und Papa hatte grosse Hoffnung.
Die Schmerzen nahm er wie immer hin...
Ging spazieren, machte selbst noch Krankenbesuche und munterte seine Familie auf.
Hatte grosse Pläne wie Reisen ect.....

Am 05.03. ging es ihm von einer Stunde auf die andere immer schlechter, er hatte unerträgliche Schmerzen.
Der Notarzt gab ihm lediglich schmerzmittel um über die Nacht zu kommen.
Keine Einweisung in die Klinik !

Als sein befreundeter Hausarzt Nachts zu uns kam, wies er ihn in die Klinik ein.
Wegen Schmerzreduktion, Infusionen und Sauerstoff.
Mein Papa verlies gehend das Haus, suchte seine Sachen noch zusammen und lief selbst ins Sanka.

In der Klinik wurden seine Schmerzen immer unerträglicher, er konnte keine Berührungen ertragen ( ich konnte nicht bei ihm sein, ihm nicht mehr helfen, da ich selbst stationär in einer anderen Klinik lag).
Er wurde zum Röntgen gebracht..... von dort kehrte er leider nicht mehr zu uns zurück.
Die Ärzte versuchten alles .........
Reanimation hat 30 Min gedauert, alles ohne Erfolg !

Mein geliebter Papa ist für immer von uns gegangen, still und ohne uns zu beunruhigen.

Ich kann es einfach nicht begreifen !!! UNVORSTELLBAR !!!
Die Frage nach dem WARUM wird mir immer bleiben.

Ich bin so unendlich traurig und kann es einfach nicht begreifen......

Sorry, diese Leidensgeschichte ist nicht s aufbauendes.

Ein tief trauriges Engelchen

----------------------------------------------------------------------------------------
Geboren Mai 1949
Diagnose 24.03.2009
Gestorben 05.03.2010

Geändert von Engelchen22 (21.03.2010 um 20:41 Uhr) Grund: Ergänzung
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  #2  
Alt 22.03.2010, 04:49
tine1980 tine1980 ist offline
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Standard AW: Gekämpft, gehofft, verloren.........

Liebes Engelchen,

lass dich erst mal ganz fest umarmen

Das tut mir ganz arg leid mit deinem Papa!
Ich kann jedes deiner Worte die du schreibst nach empfinden....mein Papa hat all das auch, tapfer durch gestanden und am 23.02. den Kampf leider verloren. (Bei uns, trotz erfolgreicher Reanimation im November 2009).

Ich kann das alles auch noch nicht verstehen. Ich bin noch wie gelähmt.

Komm doch rüber ins Forum für trauernde Angehörige.

Lg die Tine
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  #3  
Alt 24.03.2010, 01:10
Engelchen22 Engelchen22 ist offline
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Beiträge: 7
Unglücklich AW: Gekämpft, gehofft, verloren.........

Danke liebe Tine für Deinen Trost !!!

LG
Engelchen
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  #4  
Alt 24.03.2010, 16:22
wusel99 wusel99 ist offline
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Standard AW: Gekämpft, gehofft, verloren.........

Auch ich kann empfinden, was Du fühlst, mein Papa ging am 10. 03.
Fühl Dich gedrückt

Mitfühlende Grüße
Wusel99
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  #5  
Alt 11.04.2010, 23:36
Engelchen22 Engelchen22 ist offline
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Standard AW: Gekämpft, gehofft, verloren.........

Hallo @ All,

noch immer ist das alles unbegreiflich !!!!
Unvorstellbar........

Von jetzt auf gleich, diese Welt verlassen zu müssen.....

Kein Arzt sprach die Dauer einer evtl. Lebenserwartung aus....
WARUM nicht ????

Wünsche Euch alles Gute !!!

LG
Engelchen22
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  #6  
Alt 25.04.2010, 23:14
Engelchen22 Engelchen22 ist offline
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Daumen runter AW: Gekämpft, gehofft, verloren.........

Hallo,

ich bin sehr beeindruckt
1 197 Lesungen !!!

nur sagt fast keiner etwas dazu !

Es ist total heftig wenn ein Mensch mit 60 Jahren,
der grosse Hoffnung hat und alles an Therapie über sich ergehen lies,
obwohl er eigentlich keine Kraft mehr dazu hatte, von einer Stunde auf
die andere diese Welt verlassen muss ...............

Kein Arzt sagte meinem Papa geschweige den seiner Familie,
seine ungefähre Lebenserwartung voraus.
Wie lange er noch zu leben hat.....

Von vielen Krebs Patienten weiss ich, dass meist vorhergesagt wird,
wie lange die Leidenszeit noch sei !

Traurige stille Grüsse
Engelchen 22
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  #7  
Alt 26.04.2010, 01:56
tine1980 tine1980 ist offline
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Standard AW: Gekämpft, gehofft, verloren.........

Liebes Engelchen,

die Ärzte haben meinem Vater 9 Tage vor seinem Tod mitgeteilt, dass Sie ihm eine Lebenserwartung von 3-6 Monaten geben.
Nachdem mein Vater bitter weinte ( wie hätte ich ihm helfen können, aller Mut zu zu sprechen prallte nur noch ab....)
konnte man zu sehen, wie er seinen Kampf aufgab.
Es war wirklich schrecklich zu zu sehen. Ich bin das absolute Papa Kind.

Wir hatten zusammen gekämpft, jeden Tag!

Natürlich hättest du mit einer " abgesteckten Zeit " vielleicht mehr für eure gemeinsame Zeit "anfangen " können.
Aber diese abgesteckte Zeit bei meinem Vater macht mich noch trauriger.
Zum einen, weil er sich wirklich aufgab und zum anderen, weil ich mich auf mindestens 6 Monate versteift habe!
Die Ärzte meinten dazu....dass er sich unerwarteter Weise mit dem Tod auseinander gesetzt haben muss. Sie haben einen ganz so frühen Tod auch nicht erwartet.......... was hatte ich nun von der voraus gesagten Zeit?
Mein Vater ist im Schlaf vom Tod "überrascht" worden und wir haben am Abend zuvor noch zusammen zu Abend gegessen u. ich habe mich auf den nächsten Tag verabschiedet und ihm eine gute Nacht gewünscht....... und dann kommt Nachts dieser Anruf..

Wenn wir die Lebenserwartung nicht mitgeteilt bekommen hätten...hätte ich bestimmt genauso ein "komisches Gefühl der Traurigkeit" wie du....
Aber ich bin der Überzeugung, wie auch die anderen Angehörigen meines Vaters.... Dass die Aussage bezüglich der Lebenserwartung ihn zutiefst verletzt hat und allen Mut genommen hat.
Hier muss ich noch anmerken, das mein Vater 2 Jahre ein ganz arg tapferer Kämpfer war.


Lass dich

Liebe Grüße
die Tine

Geändert von tine1980 (26.04.2010 um 02:18 Uhr)
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  #8  
Alt 26.04.2010, 19:02
Engelchen22 Engelchen22 ist offline
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Böse AW: Gekämpft, gehofft, verloren.........

Hallo Tine,

danke für Deine nette Antwort !!!
Ist schon sehr sehr schlimm, was man alles erleben u durchleiden muss.
Ich war auch das absolute " Papakind " !!!

Ich denke mal, dass es 2 Seiten hat, ob einem die Lebenserwartung" mitgeteilt" wird.


Klar, auf der einen Seite ist es der absolute Schock, wenn man weiss, man hat vorraussichtlich noch so ..... lange zu leben.
Du kannst Recht haben, man kann sich dadurch schneller aufgeben.

Andererseits hätte man die evtl. die Zeit die noch bleibt, anders genutzt.
Vielleicht intensiver, wobei wenn man soo schwer krank ist.....
zb. Schriftliches, Erbe, letzter Wille ect..... Einfach alles was einem für sich selbst und auch für die Familie wichtig erscheint, evtl noch regeln können.

Aber alles schreiben und wenn und aber haben ja keinen Sinn mehr....

sehr traurige Grüsse
Engelchen
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  #9  
Alt 11.05.2010, 17:57
papaki papaki ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: Gekämpft, gehofft, verloren.........

Hallo Engelchen....

Ich kann den Schmerz deines Verlustes "noch" nicht nachempfinden, da mein Vater noch lebt, aber auch wir sind dem Ende sehr nah.
Mein Beitrag wird dir vielleicht nicht gefallen, er wird wahrscheinlich auch nicht sonderlich informationsreich sein (zudem ist mein Deutsch leider nicht sehr fortgeschritten) ...aber vielleicht kann ich dir bei der Suche der Antworten ein wenig helfen.

Mir kommt es komisch vor dass er nach 1 Jahr schon gestorben ist. Mein Vater hat nun seit 5 Jahren primär Prostatakrebs mit Knochenmetastasen. Die Metastasen versuchen wir schon seit fast 5 Jahren zu bekämpfen aber nichts hilft. Ich denke (und mag es nur vorsichtig sagen, da ich natürlich kein Arzt bin),
dass dein Vater vielleicht schon zu viele Metastasen hatte, und der Krebs bei ihm sehr radikal voran schreitete, nur dass man es ihm durch seine Tapferkeit vllt. nicht angesehen hat, wie sehr er gelitten hat. Du hast geschrieben, dass die Schmerzen am Schluss unerträglich waren. Vielleicht war das ein Zeichen, dass er im Endstadium war. Aber irgendwie hört es sich für mich auch so an als ob die Ärzte nicht genug für ihn getan haben. Wenn dies der Fall war, dann doch entweder weil die Ärzte die ihr besucht habt sich da nicht richtig Mühe gegeben haben, oder aber auch, weil seine Metastasen sehr fortgeschritten waren und man es dir vllt. nicht gesagt hat. Hast du dir schon mal Untersuchungen von deinem Paps angeschaut?

Mein Vater ist gerade im Endstadium. Dieselben unerträglichen Schmerzen....und hilft kein Morphin mehr...und auch keine Opiumartigen Medikamente. Er kann nicht gehen und nicht sitzen..Alles schläft ein bei ihm, da die Metastasen mittlerweile alle Nerven beeinträchtigen. Es ist ein schreckliches Bild Engelchen. Und ich bin jetzt wie gesagt seit 5 Jahren hier und versuche ihn immer bei Laune zu halten.

Ich weiß, dass das was ich jetzt sagen werde kein Trost ist, aber glaub mir, vielleicht war es besser so wie es bei euch gekommen ist. Schau wie du ihn in Erinnerung hast. So lebensfroh und tapfer und stark.... Und ich erlebe meinen wie er über die Jahre leidet und weint, und dahin stirbt. Er kann nur noch seinen Mund bewegen...Weg sind die Erinnerungen des starken Mannes, und seine Würde ihm nach, auch

Mein Beileid, und sei tapfer!
Elena

Geändert von papaki (11.05.2010 um 18:01 Uhr)
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  #10  
Alt 16.05.2010, 16:32
Engelchen22 Engelchen22 ist offline
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Beiträge: 7
Standard AW: Gekämpft, gehofft, verloren.........

Hallo Elena,

Danke erstmal für Deine so ausführliche Antwort !
Ich habe Deinen Beitrag eben gelesen.
Werde Dir darauf Antworten, wenn ich wieder Kraft habe !

Erstmals herzlichen Dank !!!
Deinem Vater alles Gute und Gute Besserung !

LG
Engelchen
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