Mein Vati ist erlöst.

[Conatiz]

Hallo.
ich bin neu in diesem Forum.
Mein Vati hat seine Diagnose im August 2007 bekommen. Nachdem er immerwieder schmerzen in der Schulter hatte, und nach Röntgenuntersuchung gesehn wurde das da was ist was da nicht hingehört, begann die Suche nach der Ursache.

Die große Suche ging los. von einem Krankenhaus ins nächste, bis letztendlich bei einer gastroskopie der Speisenröhrenkrebs entdeckt wurde.

Diagnose unheilbar weil zu weit fortgeschritten. Die ärzte wunderten sich das mein Dad nur die Schulter schmerzte. In der Schulter befand sich bereits ein großer Knochentumor. Ebenso wurden in der Leber Metastasen gefunden und an der Wirbelsäule.

Vati sagte dem Krebs den Kampf an. Trotz der diagnose Unheilbar, ließen wir nichts unverscuht. Wir probierten alles aus ließen uns sogar pflanzliche Medis aus den USA schicken welche bei Chemo helfen wieder fit zu werden.

Gut 2 Jahre hat mein Paps durchgestanden mit Chemo Bestrahlung usw. die Metastasen in Leber und Knochen ließen sich gut im Zaum halten, der eigendliche Krebs aber nicht.

Immerwieder setzte er sich neue Ziele. Dann endlich meine Schwester schwanger. darauf hatten wir alle so gehofft.
Im August 09 kam dann mein Kleiner Neffe zur Welt. Das war das größte Glück für meinen Dad.
Dann wurde auch ich schwanger und mein Vati setzte sich sein nächstes Ziel

Leider ging es dann schnell Berg ab. die letzten Beiden CHemos ließen ihn quasi dahin schmelzen. er verlor wahnsinnig an gewicht. Musste immer Wieder Brechen usw.

Es wurde ein Stant eingesetzt, später noch ein zweiter. Der Krebs wuchs nun schon in die bronchien und mein Dad bekam immer schlechter luft. Immerwieder husten. Weihnachten dann konnte er das letzte mal seinen geliebten Weihnachtsbraten essen, danach war es fast unmöglich zu schlucken.

alle nahrung und wasser gingen in die Lunge. Lungenentzündung. Anfang diesen Jahres dann die Entscheidung eine Magensonde zu legen. Immerwieder starke schmerzen trotz Morphiumpumpe. Immer mehr Husten. und Atemnot.

Eigendlich sollte er heut wieder ins Krankenhaus.
Am Samstagabend fand er aber endlich erlösung.

Nach einem Starken Hustenanfall sind wahrscheinlich die Bronchien geplatzt, bzw die Lungenaterie. Ein Blutsturz war die Folge. Er sank in den Armen meiner Mutter zusammen. Der Notarzt stellte den Tod fest.

Er hatte Große Angst, aber er war nicht allein. Jetzt muss er nicht mehr leiden.

Für mich hat er seinen kampf gewonnen. >Vieleicht nicht die wünschenswerte Art, aber der Krebs is besiegt. Der Krebs ist Tod. aber mein Vati lebt in uns weiter. in mir und meinen schwestern.

Leider hat er es nicht mehr geschafft mein Baby kennenzulernen. Aber ich werde alles tun damit mein Baby wenn es in 5 Wochen zur Welt kommt, alles von seinem Opa erfährt.

[Tinchen68]

Liebe Conatiz!
Mein herzliches Beileid zum Verlust deines Vaters.Schlimm,das es so schnell gegangen ist.Aber jetzt muß er nicht mehr leiden,auch wenn das kein Trost ist.Ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit und alles,alles Gute für die Geburt,deines Babys.
Stille Grüße
Bettina

[Conatiz]

Danke.

Nun haben wir die erste Woche überstanden... irgendwie teilt sich nun die Zeit in Vorher und Nachher...

Wir Vermissen meinen Pappa alle sehr. Auch Kater Max... der sitzt jetzt immer auf pappas platz. und man kann es kaum glauben, wir hatten das fotoalbum offen daliegen und der kater steht auf geht hin und leckt ein foto meines vatis ab... was soll man da noch sagen...

irgendwie hab ich aber das gefühl das er noch da ist. als ich letzte nacht auf toilette war, hatte ich das gefühl er sitzt auf seinem platz auf dem sofa...

[Tinchen68]

Liebe Conatiz...,
ja,es ist schon erstaunlich,wie die Tiere manchmal reagieren,wenn ein gewohnter Mensch plötzlich fehlt.
Ich kann mir vorstellen,das alles irgendwie schwer ist.Das Leben läuft weiter,aber ein geliebter Mensch fehlt.Aber du hast deinen Papa für immer in deinem Herzen.
Viel Kraft weiterhin und alles Gute für dich und dein Baby!
Fühl dich gedrückt!
LG Bettina

[Conatiz]

Heute ist es genau 2 Wochen her das mein Pappa gehen musste. Ich habe es bisher nicht geschafft auf den Friedhof zu gehn... irgendwie hab ich immer noch das gefühl das ich nur anrufen muss und er ist da. oder er ist im krankenhaus.

aber das er ganz weg ist und ich nie wieder mit ihm reden kann, das hab ich noch nicht richtig begriffen. irgendwie schieb ich das von mir weg.
vieleich aus selbstschutz.

wird man das irgendwann verstehen? ich hab angst das ich dann irgendwann mal wie mit dem hammer eins drüber bekomm und alles rausbricht. im moment kann ich mich der trauer nicht voll hingeben wegen dem zwergi in mir.

[_Viola_]

Liebe Conatiz,

auch von mir noch ganz herzliches Beileid zum Tod Deines Vaters. Es tut mir sehr Leid, dass Ihr ihn auch an diese schreckliche Krankheit verloren habt. Tröste Dich damit, dass er jetzt nicht mehr leiden mus. Wo er jetzt ist, geht es ihm gut.

Irgendwann wirst Du es verstehen, aber es dauert halt. Ich dachte auch immer, jetzt geht die Tür auf und mein Vater kommt rein. Aber leider ... Mit der Zeit wird der Schmerz ein Anderer. Es tut dann nicht mehr ganz so weh. Mein Vater ist nun schon über 3 Jahre nicht mehr bei uns, aber bisher gab es noch keinen Tag, wo ich nicht an ihn gedacht habe. In unseren Herzen wird er immer sein.

Für Dich und Dein Baby ist es jetzt wichtig, dass es Euch gut geht. Dein Vater wird über Euch wachen. Alles Gute für Dich und Deine Familie!

Liebe Grüße
Viola

[Melli1972]

Liebe Conatiz,
mein aufrichtiges Beileid, es ist schmerzlich zu lesen, das auch dein Vater es nicht geschafft hat. Mein Vater ist seid dem 07.01. 2010 nicht mehr bei uns.
Ich kann deine Gefühle sehr gut nachvollziehen. Ich habe die ersten zwei, drei Wochen nicht wahrhaben wollen, das mein Daddy nicht mehr da ist, hatte auch Anfangs jeden Morgen das Bedürfniss bei meinen Eltern anzurufen und zu fragen wie es geht, so wie ich es immer gemacht habe.
Jetzt nach ein paar Wochen begreift man, das er nicht mehr da ist und das ist um so schlimmer.
Dein Vater wird dich und das Baby bestimmt jetzt sehen. Ich denke, das es jetzt für meinen Vater besser so ist und hoffe ganz fest, das er nun glücklich ist, nur diese Gedanken können mich irgentwie trösten.
Ich wünsche dir viel Kraft, mir hilft es wenn ich alleine bin und meinen Gefühlen freien Lauf lasse.
LG Melli

[Conatiz]

Morgen ist es schon einen Monat her das mein Papa gegangen ist... es ist immernoch nicht real für mich. ich vermisse meinen Papa sehr. diese woche war ich auch mal auf dem Friedhof. das ist noch komisch. kann mir das nicht vorstellen das da mein Vati liegt. aber ich spüre das er da ist, also das er manchmal in der nähe ist. in meinem herzen ist er so und so.
nun werden wir morgen alle hände voll zu tun haben meine mammi auf andere gedanken zu bringen...

[Conatiz]

am 30.3. habe ich eine gesunde Tochter zur Welt gebracht. Sie heißt Fiona und meine mami war bei der geburt dabei. seither hat sich viel verändert. wir sind mit zu meiner mutti gezogen und das leben geht einfach immer weiter.

so oft es geht geh ich mit der kleinen zum grab ihres opis und erzähle ihr von ihm.
wir haben in der wohnung ein großes bild von meinem papa und sie sieht sich das immer genau an. nun ist es schon fast 6 monate her das mein vati nicht mehr da ist.so richtig real ists immer noch nich. gestern war mein geburtstag, das erste mal ohne papa. es gibt jetzt so viele "erste Mal ohne".

[HeikesFreundin]

... es ist schön zu lesen, dass ihr als Familie so sehr zusammengerückt seid - herzlichen Glückwunsch zu Deiner Tochter. Es braucht sicher seine Zeit, das alles zu realisieren - auch wir denken oft noch, wir würden irgendwann aufwachen ... aber wir wissen auch dass es die bittere Realität ist.

Ich wünsche Dir viele zauberhafte Momente mit Deinem Kind
und dass ihr (auch die Oma) zu einem neuen schönen Leben findet.
Es wird ein anderes Leben sein - aber es kann auch ein schönes werden, wenn man sich selbst die Chance darauf geben kann ...

Alles Liebe und liebe Grüße und Glückwunsch auch an die frischgebackene Omi!