Totale Trauer

[ilona66]

Hallo, mein Papa ist am Freitag gestorben. Nur ein halbes Jahr nach der Diagnose.

Ich bin so unendlich traurig man kann es nicht mit Worten beschreiben.

Am allerschlimmsten ist es für meine Mama. Meine Eltern haben 47 Jahre eine sehr glückliche Ehe geführt. Sie sind über 50 Jahre ein Paar.
Ich habe wahnsinnige Angst um sie!! Dauernd sagt sie warum sie beide nicht zusammen gestorben sind. Das sie nicht allein sein will, das sie hofft Papa holt sie auch.

Was kann ich tun ?? Wir kümmern uns sehr um meine Mama. Auch Ihre Freundinnen. Aber wenn keiner mehr da ist fühlt sie natürlich doppelt so schlimm die Leere.
Ich kann es sooo gut nachempfinden, weil ich auch so einen tollen Ehemann habe.

Wer kann mir einen Rat geben ?

Lg Ilona

[Mariesol]

Liebe Ilona,


es tut mir sehr leid, dass Du Deinen Vater verloren hast.
Einen wirklichen Rat kann ich Dir leider nicht geben. Menschen gehen sehr unterschiedlich mit Verlust und Trauer um und jeder Mensch hat seinen eigenen Weg zu verarbeiten.
Es ist gut, dass Ihr alle Euch gut um Deine Mutter kümmert. Sie selbst wird auch Zeiten brauchen, in denen sie mit all ihren Gefühlen gerne alleine ist
Ich wünsche Euch alles Gute Mariesol

[lilysun]

Liebe Ilona
es tut mir so leid um Deinen Verlust.
Ich kann verstehen daß Du auch um Deine Mama Angst hast.
Vielleicht hilft es, wenn Du ihr sagst daß Du sie brauchst. Ihr das ganz offen sagst. Und sie bittest immer daran zu denken.
Es ist völlig normal daß Deine Mutter sich hilflos und alleine fühlt
aber mit der Zeit merkt sie auch, daß sie das nicht ist...
Ich wünsch Dir viel Kraft!!!!
Und...bitte vergiß Dich selbst nicht. Erlaube auch Dir, zu trauern.

[ilona66]

Liebe Mariesol, liebe Lilyson,

vielen Dank für Eure trösteten Worte.

Es ist einfach so unfassbar. Von eimem auf den anderen Tag ändert sich dein Leben.

Wir sind viel bei meiner Mama und sagen ihr auch das wir sie brauchen. Trotzdem ist sie untröstlich. Dazu kommt noch das der Mann von ihrer besten Freundin heute auch anLungen- krebs gestorben ist. Eine Woche nach meinem Papa, ist das nicht furchtbar ?

Am Dienstag ist die Beerdigung von meinem Papa. Da graut es mir so schrecklich vor.

Ich habe im Moment das Gefühl das Leben wird nie wieder schön.

Eine traurige Ilona

[Gittylein]

Hallo Ilona,

herzliches Beileid...
Auch mein Vati ist am Freitag gestorben, Dienstag ist die Urnenbeisetzung.
Wir wussten, es geht langsam zu Ende mit ihm, trotzdem kam es plötzlich. Plötzlich, weil meine Schwester und ich drei Stunden später im KH gewesen wären, ein Besuch geplant war.
Seit meine Mutti vor 7 Jahren gegangen war, sah mein Vati keinen Sinn mehr im Leben. Dabei hat er ihr das Leben nicht unbedingt sehr versüßt... Er hat sie sicher irgendwie geliebt, auf seine Art.

Die Trauerarbeit deiner Mutter könnt Ihr ihr natürlich nicht abnehmen. Aber vielleicht hilft ihr auch Reden, versucht sie abzulenken und wenn sie allein sein möchte, dann lasst sie allein.
Ich selbst stelle es mir auch furchtbar vor, wenn der Partner geht, wenn man vor allem so lange zusammen war, dann ist man auch zusammengeschweißt.

Alles Gute für euch!

[ilona66]

Hallo Gittylein,

bei meinem Papa ging das auch so schnell. Er ist Freitag im Bad umgefallen. Kam mit dem Krankenwagen bei Bewustsein ins Krankenhaus.
Wir sind auch sofort ins Krankenhaus gefahren. Mein Papa hat ganz ganz schlecht Luft bekommen war am Sauerstoff angeschlossen. Aber wir haben nie gedacht das er sterben würde. Es wurde noch Ultraschall und EKG gemacht. Als die Ärztin mit meiner Mutter im Zimmer das EKG besprechen wollte hat er die Augen verdreht und die Ärztin meinte das mein Papa jetzt sterben würde. Ich kam gerade wieder dazu.
Wir konnten es nicht glauben und fragten warum so schnell warum ? Die Ärztin meinte mein Papa hätte auch noch einen Herzinfarkt bekommen.
Es ist so furchtbar. Ich habe ihn so sehr geliebt.
Wir haben ja auch am Dienstag die Urnenbeisetzung. Um 10.30 Uhr. Ich denke dann auch an dich.
LG Ilona

[HeikesFreundin]

Hallo Ilona!

Auch wenn es das tragische Unglück nicht besser macht, so ist es doch ein Segen für Deinen Vater, dass er es so schnell geschafft hat und sich nicht über Wochen, Monate oder gar Jahre quälen mußte. Mit etwas Abstand zur jetzigen Situation werdet ihr das sicher auch so sehen können ...

Du schreibst dass Deine Eltern über 50 Jahre zusammen waren und davon 47 Jahre glücklich verheiratet. Ist das nicht ein wundervolles Geschenk, dass Deine Eltern da hatten? Einen lieben Partner über so viele Jahre?
Wer hat das heutzutage schon noch ... Sicher ist es unsagbar schwer für den der zurückbleibt, aber vielleicht gibt die dankbarkeit für ein so schönes Leben Deiner Mutter irgendwann auch wieder Mut weiterzumachen, denn Dein Vater hätte sicher nicht gewollt, dass sie nun auch ihr Leben aufgibt.
Die große Leere wird sich irgendwann füllen - Erinnerungen tauchen auf und bekommen eine besondere Bedeutung ...

Es wird ein ganz anderes Leben sein, was nun auf euch alle zukommt - aber ob es ein leeres oder auch ein schönes werden kann, das liegt in einem selbst.
Man sagt:die Zeit heilt alle Wunden - so ist es aber nicht.
Die Wunden werden etwas erträglicher - aber Narben bleiben immer. Irgendwann muss man sich entscheiden, ob man immer nur die Narben betrachtet oder seinen Blick auch in eine neue andere Richtung wagt.

Ich wünsche euch ganz viel Kraft für die nächsten Monate und besonders für Dienstag. Wir haben die Beisetzung der Urne am Mittwoch vor uns ...

Alles Liebe für euch!
Angie

[Conny2712]

Kommt mir sehr bekannt vor. Mein Papa ist vor drei Monaten gestorben. Sie waren über 60 Jahre zusammen. Meine Mama hat mich vor einem Monat verlassen und ist ihm gefolgt. Für uns Kinder, ist das sehr schwer nachzuvollziehen. Mein Mann ist vor 14 Monaten an Bauchfellkrebs gestorben und die beiden hatten mir versprochen, noch ein bißchen für mich da zu sein. Leider hat es nicht sein sollen. Sie sind einer dem anderen gefolgt. Ich wünsche euch viel Kraft bei der Urnenbeisetzung. Es ist gut, wenn man das hinter sich hat. Der Gang ist nicht einfach. Aber es stimmt, wo gibt es noch solche Liebe heute? Es fällt mir auch sehr schwer das zu verstehen und zu verarbeiten. Wer ginge nicht gerne mit dem Partner. Aber die meisten müssen halt hierbleiben und damit fertig werden. Einer ist immer verlassen.
Bei den Älteren scheint es wirklich zu funktionieren. Wenn sie lange Zeit zusammen waren, dem Partner zu folgen. Ich wünsche euch allen viel Kraft, diesen Tag zu überstehen und dann mit der Trauer zu beginnen. Ich weiß, dass das nicht einfach ist. Liebe Grüße Conny

[ilona66]

Liebe Angie, liebe Conny,

vielen Dank für Eure tröstenden Worte.

Liebe Angie,

das du so früh deine Freundin verloren hast tut mir so leid.

Man denkt man ist mit seinem Schmerz und seiner Trauer allein, aber soviele andere leiden auch so sehr.
Ich wünsche dir auch viel Kraft für Mittwoch.

Deine Worte haben mich sehr getröstet. Ich weiß auch das du mit allem recht hast.
Aber im Moment kann ich mir nicht vorstellen, dass der Schmerz weniger wird, aber so wird es sicher sein.
Heute war wieder ein schrecklicher Tag.
Ich habe solche Angst vor Dienstag!

Ich wünsche Dir auch alles Liebe
Ilona

[ilona66]

Liebe Conny,

mein Gott dich hat es ja richtig schlimm getroffen. Da bekommt man wirklich Angst.

Wie wirst du damit fertig ? Ich würde total durchdrehen. Ich bin ja jetzt schon völlig fertig.

Woran ist denn deine Mama gestorben?

Ich habe jetzt noch mehr Angst das bei mir auch so was passiert.

Liebe Grüße Ilona

[Leidensweg]

Möchte Dir ebenfalls mein Beileid bekunden.

Traurige Grüße

[ilona66]

Ich danke dir.

[Gittylein]

Hallo Conny,

beide Eltern in so kurzer Zeit zu verlieren ist enorm hart.
Und deinen Mann hast du auch schon an Krebs verloren...
Irgendwie scheint Krebs allgegenwärtig, so viele sterben daran. Junge, alte Menschen...

Mein Vater ist meiner Mutter nach 7 Jahren gefolgt. Er hatte ein schönes Alter, 86 Jahre. Ich meine, man muss in dem Alter ohnhein mit dem Tod rechnen. Trotzdem ging es am Ende jetzt sehr schnell, war er im vorigen Jahr noch recht fit, trotz der OPs. Ein bisschen, gerade jetzt über den Somemr, hatten wir noch gehofft ihn zu haben.
Ohne Vater und Mutter zu sein ist , als würden die Wurzeln fehlen.
Ich war gerade wieder oben in der Wohnung meines Vaters, ich habe ja schon als Kind darin gelebt. Alles ist so vertraut, wie immer und doch so fremd...

[Gittylein]

Hallo Ilona,

wie geht es dir?
Ich habe mich ein wenig gefangen, dass mein Vater nicht mehr lange lebt, war mir ja schon lange klar. Er wollte auch nicht mehr, hat er schon lange gesagt.

Dienstag 14 Uhr ist die Urnenbeisetzung, Eure ist ja morgens.
Und damit ist wieder ein "Kapitel" abgeschlossen.
Ganz hart wird noch mal die Räumungsaktion in der Wohnung. Ich gebe damit ja auch ein Stück meiner Kindheit, meines Zuhauses ab.

Ich wünsche dir viel Kraft für Dienstag.

[ilona66]

Hallo Gittylein,

mir geht furchtbar. Es ist immer noch total unwirklich. Ich denke immer so jetzt weiß ich wie schlimm es ist und jetzt kann er wiederkommen.
Manchmal habe ich Stunden wo ich ein ganz normales Gefühl als ob alles in Ordnung ist und kurz dannach bekommt man wieder einen Weinkrampf weil nichts in Ordnung ist und nie wieder wird.
Heute sind mein Onkel u. Tante aus Waren zu meiner Mama gekommen. Jetzt ist sie für ein paar Tage Ablenkung.

Ich habe so schreckliche Angst vor der Zunkunft.
Ich möchte nicht noch mehr Menschen verlieren die ich so sehr liebe.

Liebe Grüße von Ilona