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  #1  
Alt 17.06.2007, 21:19
Mona66 Mona66 ist offline
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Standard Nutzen von Reha ?

Eigentlich sollte ich heute noch in einer Anschlussheilbehandlung sein, aber ich hab sie nach der Hälfte der Zeit abgebrochen. Irgendwie schockiert oder frustriert mich die Erfahrung, die ich da gemacht habe und ich frage mich, was ist da schief gegangen? Vielleicht könnt Ihr mir hier helfen, das ganze zu verstehen...

Eigentlich hatte ich mich sehr drauf gefreut. Ich kam aus der Standardchemo bei Eierstockkrebs und die AHB startete 14 Tage nach der letzten Chemo. Mir ging es schon wieder relativ gut. Nach drei Tagen in AHB bin ich krank geworden. Erkältung mit leichtem Fieber (38°). Das ist mir während der ganzen Chemo nicht passiert. Ich vermute es hing mit dem m.E. vitaminarmen Essen zusammen. Das war dann letzlich auch der Grund, warum ich den Aufenthalt dort vorzeitig abgebrochen habe. Jeden Tag den ich dort war, ging es mir irgendwie schlechter und ich hab das Essen nicht vertragen. Nachdem ich mich von dem Fieber dort wieder berappelt habe (in der Zeit bin ich dort nicht essen gegangen, sondern hab versucht mit aus dem Supermarkt und Reformhaus zu ernähren), hab ich von dem Essen Sodbrennen bekommen. Den meisten Leuten scheint es aber gut geschmeckt zu haben. Am ersten Tag sagte sogar jemand, dass das Essen dort richtig gut sei... Die Geschmäcker sind wohl unterschiedlich.

Leider konnte man aber auch nicht wirklich Obst oder Gemüse zukaufen, weil es in der Reha-Klinik keine Kühlschränke gab. Man hätte alles Frische quasi täglich wegwerfen müssen, weil es zu schnell schlecht geworden wäre. Schon eine Saftbar mit frisch zubereiteten Obst oder Gemüsesäften hätte ich hilfreich gefunden. In der Arzt-Visite wurde mir dann sogar verboten, selbst was zu essen zu kaufen, dabei hab ich zu dem Zeitpunkt schon zwei Tage von dem gelebt, was ich selbst gekauft hatte und vertragen habe.

Um meine Erkältung hat man sich erst gekümmert, nachdem ich sie selbst schon quasi auskuriert hatte und das Fieber vorbei war. Vorher hat das niemanden interessiert (vermutlich weil ich am Samstag Fieber bekommen hatte). Am Sonntag abend hab ich nach einem Mittel gegen Halsschmerzen gefragt... gab nur Schmerzmittel oder Emser Pastillen (zu schwach bei Halsschmerzen), nicht mal die Frage, ob die Schwester vorbeikommen soll oder nach mir gucken. Am Montag bei der Visite kam nur der gute Ratschlag, ich solle doch möglichst Zug meiden...

Als ich daraufhin überlegt habe, die ganze Aktion abzubrechen und die Ärztin gefragt habe, was denn die Maßnahmen nützen, hat sie das als persönlichen Angriff interpretiert. Dabei wollte ich doch nur verstehen, welches Risiko ich eingehe, wenn ich die Maßnahme abbreche und das gegen das Risiko abwägen, was ich gefühlt habe, weil ich das Essen dort nicht vertragen habe.
Und irgendwie habe ich es noch immer nicht verstanden. Okay. Bewegung ist natürlich immer gut. Die Vorträge haben aber so gar nicht die Probleme angesprochen, die ich hatte. Da gab es einen Vortrag über gesundes Essen, der aber vom Haus selber m.E. nicht umgesetzt wurde. Dann gab es eine lange Werbeveranstaltung zum Thema " Wie komme ich an eine zweite Reha?".
Keine Hilfestellungen dazu, wie man z.B. im Arbeitsleben mit dem Thema Krebs umgehen sollte. Vermutlich, weil die meisten Teilnehmer schon Rentner waren? Ich weiss es nicht. Jedenfalls hab ich gedacht, es wäre vermutlich besser, die Maßnahmen stärker nach Altersgruppen zu strukturieren und nicht in einer Klinik alle Altersgruppen unterzubringen.

Außerdem hat mich die ganze Geschichte ziemlich verunsichert. Vorher hab ich mich ganz gut gefühlt. Mir wurde erzählt, dass man noch Jahre lang nach Krebs Folgen im Körper spürt (ja aber mit welchen Konsequenzen?) und die Chemo aufs Hirn schlägt. Mag vielleicht sein, aber ist - glaub ich - nicht bei jedem so. Hab dann angefangen, IQ-Tests im internet zu lösen und es kamen ähnliche Werte raus wie vor der ganzen Erkrankung. Oder es wurde mir gesagt, dass man nachher nie wieder so belastbar ist, wie vor der Erkrankung. Kann man das wirklich so sicher für jedes Individuum sagen? Wie oft hätte Lens Armstrong eigentlich ohne Krebs die Tour de France gewonnen? 20 mal? Wäre es nicht sinnvoll, etwas vorsichtiger mit solchen Aussagen zu sein? Mich hat das ganze ziemlich frustriert, insbesondere weil ich mir vorher gedacht habe, da kann man Kraft sammeln, da trifft man Leute mit ähnlichen Problemen und es wird einem eher Mut gemacht als einfach draufgeschlagen. Okay, ich war unzufrieden und hatte eine eigene Wahrnehmung und Meinung. Da ist es vielleicht verständlich, dass die Leute mich eher runtermachen. Fand ich aber dennoch nicht okay. Wenn ich hier im Forum die Erfahrungen lese, so sind die auch überwiegend positiv. Gibt es jemanden, der mit der AHB auch eher schlechte Erfahrungen gemacht hat und vielleicht schon eher verstanden hat als ich, warum das so war?
  #2  
Alt 17.06.2007, 23:53
wisteria wisteria ist offline
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Standard AW: Nutzen von Reha ?

Hallo liebe Mona,

leider kann ich Dir auf Deine Fragen keine Antworten geben. Allerdings hast Du meine Zweifel und Ängste bezüglich einer Reha geschildert.

Ich war zwar schon mal in einer Reha, allerdings nicht wegen BK. Und ich habe mich dort ausgesprochen unwohl gefühlt - u.a. wegen allgemeiner, unpersönlicher Abwicklung - und habe dann auch abgebrochen.

Auch kenne ich es sehr gut, wenn Ärzte sich direkt persönlich angegriffen fühlen, sobald etwas in Frage gestellt wird - das finde ich total schlimm- ich finde so fehlt jede Basis für ein vernünftiges Gespräch und erst recht für eine sinnvolle "Behandlung" - und nichts anderes ist ja von uns gewünscht, und auch gebraucht und nötig.



Die "BK-Reha" steht bei mir jetzt noch nicht vor der Tür (erst noch 4mal chemo, dann Bestrahlung, dann erst reha), aber gedanklich beschäftige ich mich schon damit.

Ich finde es schon was "dramatisch", wenn eine Reha so verläuft wie Dir es passiert ist.

Vielleicht hast Du die Möglichkeit, es noch mal in einer anderen Klinik zu versuchen -hier sind ja viele, die ganz begeistert von ihrer Reha erzählen.Und es wäre doch sehr schade, auf so viel positives zu verzichten, nur weil die da, salopp gesagt, so "doof" waren- und anscheinend wirklich nicht besonders gut waren.

Konntest Du Dich inzwischen wieder etwas von Deinem Schock erholen?

Denn, daß es einer war, kann ich gut nachvollziehen....

Liebe Grüße

Petra
  #3  
Alt 18.06.2007, 10:42
Benutzerbild von happysunflower21
happysunflower21 happysunflower21 ist offline
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Standard AW: Nutzen von Reha ?

Hallo Mona

ich denke mit dieser Klinik hast Du einfach Pech gehabt

Ich war zwar schon zweimal auf Kur, allerdings auf Mutter-Kind-Kur, da meine Kinder noch kleiner waren ( am 01. Aug.gehe ich noch ein letztes Mal mit den Kindern, danach sind sie zu groß dafür) beide Male war es sehr schön.
Meine Mutter war einige Male auf Kur und sie war jedesmal zufrieden bis begeistert, je nachdem wo sie war.

Der Vorschlag von Petra es noch mal mit einer anderen Klinik zu versuchen ist sehr gut, vielleicht bekommst Du hier auch noch Vorschläge.

Dass die Chemo aufs Hirn schlägt wer hat das erzählt

meine Chemo liegt schon 9 Jahre zurück ( Darmkrebs).
1/2 Jahr nach Ende der Chemo hatte ich einen Computerkurs und danach eine Fortbildung damit ich wieder ins Berufsleben ( Babypause wg. 2 Kids von 7 Jahren ) finde.
2001 bekam ich dann auch gleich einen ziemlich anspuchsvollen Job und hatte nicht den Eindruck daß ich dümmer geworden bin, denn die ganzen Schulungen und Weiterbildungen halten bis heute an und ich habe jede mit Bravour geschafft.
Ob man körperlich nach Krebs was spürt, hängt wohl von der jeweiligen OP ab, ebenso ob man weiter so belastbar ist wie vorher. Natürlich kommt es auch auf die jeweilige Person an, jeder verkraftet diese Situation anders.
Ich drücke Dir die Daumen, dass Du noch eine Kur bekommst, vielleicht spricht Du mal mit Deinem zuständigen Sachbearbeiter der Krankenkasse.

Liebe Grüße
Rosemarie
__________________
Colon ascendens carcinom,Mai 1998
HNPCC
Zungengrundcarcinom März 2007 ( carcinoma in situ )

bei meinem Mann: seit Mai 2008 Zungencarcinom
  #4  
Alt 18.06.2007, 13:43
Mona66 Mona66 ist offline
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Standard AW: Nutzen von Reha ?

Liebe Petra,

das find ich schon mal hilfreich, zu wissen, dass es noch andere gibt, die sich unwohl fühlen und dann abbrechen. Meine Umwelt schaut mich teilweise etwas merkwürdig an, so nach dem Motto "die bricht sinnvolle Maßnahmen ab, die spielt mit ihrem Leben, die will wohl nicht, die wird wohl nicht mehr gesund?" Kann ich in gewisser Hinsicht auch verstehen, da ich vorher ja auch gedacht habe, dass das hilfreich ist. Irgendwie suggeriert der Name "Rehabilitation" ja auch, dass man erst nachher wieder gesund sein kann...

Ja, es war irgendwie ein Schock. In gewisser Hinsicht, sogar mehr als die Krebsdiagnose selbst. Dass es Krebs gibt, und was es ungefähr bedeutet wusste ich. Aber auf die Idee, dass man sich während einer Reha schlechter fühlen kann, als während der meisten Chemos (hört sich schlimm an, aber so hab ich es subjektiv wirklich empfunden, während der Chemos hatte ich z.B. nie Fieber und ich glaube nicht, dass es unvermeidbar war, während der Reha krank zu werden) wäre ich nie gekommen. Und ich erhole mich gerade dadurch, dass ich hier drüber schreibe .

@Petra und @Rosemarie:
Klar könnte ich es nochmal mit einer anderen Klinik probieren. Aber ich habe auch über die Klinik, in der ich war, vorher nur Positives gelesen. Daher scheint mir das Risiko zu groß, dass es woanders eben nicht besser ist und ich eben mit dem "Standard" nicht klarkomme. Ich möchte mir nicht nochmal so einen Frust holen. Daher denke ich, dass es vielleicht bestimmte Voraussetzungen braucht, um die Maßnahme als positiv zu empfinden, die ich vielleicht nicht mitbringe. Und das möchte ich eben besser verstehen.

Klar würde ich in ein paar Monaten, wenn ich mich selbst wieder stark gemacht habe, besser mit "nicht gutem" Essen klarkommen. Kurz nach der Chemo ist die Abhängigkeit sicher größer und ich hatte während der ganzen Chemozeit eine sehr starke Abhängigkeit zwischen Wohlbefinden und dem, was ich essen konnte. Ich kann auch verstehen, dass es positiv ist, wenn man körperliche Einschränkungen hat, man dann Gymnastik macht und sich besser fühlt, wenn man sich nachher besser bewegen kann oder weniger inkontinent ist oder sowas. Ich fühle mich aber körperlich quasi unverändert im Vergleich zu "vor der OP". Und die Informationsangebote fand ich eben auch nicht wirklich ansprechend. Irgendwie hatte ich immer den Eindruck, gar nicht zur Zielgruppe zu gehören. Ich war z.B. mal in einer Gesprächsgruppe zum Thema "Krankheitsbewältigung". Da waren aber kaum andere Patienten, die, die da waren, waren nicht mehr am Arbeiten. Als ich eine Frage zum Umgang mit der Krankheit im Arbeitsleben gestellt habe, kam dann sowas wie "Da kann man keine generellen Empfehlungen geben, muss man immer im Einzelfall besprechen". Das kann ja sein, aber die Zeit, das für den Einzelfall zu besprechen war eben auch nicht da und auch keine Psychologen, die mit dem Thema Erfahrung hatten (war zumindest mein Eindruck). Bleibt also die Frage, was an so einer Maßnahme wirklich positiv für mich sein könnte. Vielleicht sind meine Probleme ja untypisch? Vielleicht sollte ich warten, bis es mir hinreichend schlecht geht, damit ich mich in einer Reha wohlfühle? (und dann hoffe ich lieber, dass ich wieder gesund bin ). Vielleicht ist es für mich ja besser, einfach ganz normal in Urlaub zu fahren? Und vielleicht sollte ich das so akzeptieren?

Liebe Rosemarie:
Dass Chemo aufs Gehirn schlagen kann, gibt es auch als Beiträge hier im Forum. Erzählt hat mir das die Frauenärztin in der AHB. Vielleicht sind es ja auch nur bestimmte Zytostatika, die das betrifft. Bei mir ging es um Taxol. Ich hab während der Chemo weiter gearbeitet (mit gewissen Einschränkungen) und das ging bis zur vierten ziemlich gut. Während des fünften und sechsten Zyklus hatte ich den Eindruck, dass das Hirn zwar noch gut funktionierte, aber das ich insgesamt doch schon erschöpft war. Außerdem ist es dann warm geworden, was viele Gesunde ja auch schon mal schlaucht. Und Erschöpfung und irgendwelche "Schäden"... das ist halt nicht so einfach zu unterscheiden. Wie gesagt, die Ärztin in der Reha hat mich da schon verunsichert.

Liebe Grüße
Mona
  #5  
Alt 18.06.2007, 15:32
Norma Norma ist offline
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Standard AW: Nutzen von Reha ?

Hallo Mona,

ich persönlich lehne JEDE AHB kategorisch ab!

Eine AHB bedeutet STRESS für den Körper und die Psyche, auch dann, wenn man sich eigentlich gut fühlt und der Meinung ist, die Zeit sei ok.

Nein, das ist sie mit Sicherheit NICHT!

Du bist (für mich der reine Wahnsinn!) etwa 14 Tage nach der letzten Chemo in die AHB gefahren.
Zu diesem Zeitpunkt befindet sich der Körper immer noch im Ausnahmezustand. Du hast es ja auch sofort zu spüren bekommen: Erkältung mit Fieber und Halsschmerzen.
Für mich einwandfrei ein Zeichen, dass du viel zu früh gefahren bist.

Und dann das ungewohnte Essen: dein Körper rebellierte, weil er mit der Umstellung nicht klar kam... noch ein Zeichen, dass die Zeit zwischen Chemo und AHB gravierend zu kurz gewesen ist (und natürlich hast du da offensichtlich keine gesundheitsbewusste Küche erwischt ;-) ).

Ich appeliere immer wieder, KEINE AHB anzutreten, sondern eine stinknormale ;-) REHA.
Da ist man an keine "Antretungszeit" gebunden; kann dem Körper (im Vorfeld) Zeit zur Erholung geben und der Psyche Zeit, die ganzen Therapien "kopfmäßig" zu verarbeiten. Gleichzeitig läuft man nicht Gefahr, sich sofort mit Infekten anzustecken, die für Immungesunde Personen keine Probleme darstellen, aber sehr wohl für Immungeschwächte (wie du es 14 Tage nach Chemo gewesen bist).

Tja, nun hast du also diese unselige AHB abgebrochen. Verstehen kann ich das vollkommen... denn Vieles (Vorträge, Äußerungen... bla bla bla), was du erlebt hast, kenne ich auch von meinen Reha-Maßnahmen.
Allerdings (das hat man mir auf Anfrage mitgeteilt) sind Kurheime nach bestimmten Beschwerdebildern gegliedert und Fragen nach der Bewältigung der Erkrankung (zum Beispiel im Berufsleben) gehören eigentlich in die Kategorie Psychosomatische Klinik. Eine Onkologische Reha bietet da nur ansatzweise Hilfestellungen (wenn überhaupt).
Ich selbst hatte das Gefühl, dass der Psychologe mit dem Thema "Krebs" überhaupt nicht klar kam und solche Gespräche irgendwie abblockte (er hat sogar einen Termin ausfallen lassen; ohne Begründung).

Ohnehin habe ich das Gefühl, dass es wichtiger ist, an "Unterschriften über erfolgte Therapien" zu kommen, denn nach Ende solcher Therapien stürzten sich die Patienten regelrecht auf die Therapeuten; um ja auch die Unterschrift zu erhalten. *an den Kopf packe* ;-)

Was "Altersgemischt" heißt, hast du ja auch erlebt. Trotzdem hatte ich nie Probleme, Frauen meines Alters kennenzulernen. Dass die oftmals andere Probleme -als ich- hatten, war für mich nicht weiter dramatisch. Jedenfalls waren es nie ausschließlich Rentner, die ich angetroffen habe.

Dass du durch Äußerungen der Ärzte verunsichert worden bist, tut mir aufrichtig leid.
Leider kann ich ALLE von der Ärztin aufgeführten Nebenwirkungen der MIR verabreichten Chemotherapien nur vollkommen bestätigen. Ich bin seitdem weder belastbar noch gehirnmäßig die "alte". Und inzwischen habe ich auch keine Hoffnung mehr, dass sich das noch einmal ändern wird. Tests haben ergeben, dass meine Hirnleistung stark in Mitleidenschaft gezogen worden ist (vor allem diese elende Vergesslichkeit nervt).

So, zum Schluss möchte ich noch auf deine "Anfragen oder auch Beschwerden" eingehen. Ich an deiner Stelle hätte ebenfalls Lebensmittel (so gut es eben möglich gewesen wäre) gekauft; genauso Obst oder anderes.
ABER... ich wäre NIE auf die Idee gekommen, davon zu erzählen!
Reha-Personal reagiert äußerst empfindlich auf irgendwelche "Initiativen" von Patienten, weil sie Sorge haben, dass dies an den Rentenversicherungsträger (also Kostenträger) weitergegeben wird. Und wie sollte die Klinik sich dann rechtfertigen? Patientin musste Obst leider selber kaufen, weil unsere Küche sich außerstande sieht, welches anzubieten? *auweia* ;-)

Und wie du auch selbst festgestellt hast: die meisten Patienten waren ja wohl (angeblich) mit dem Essen zufrieden. Mit so einer Aussage laufen sie nicht Gefahr, in Konflikt mit dem Reha-Personal zu kommen. Was sich solche Leute alles nebenher noch gekauft haben, werden sie dir ja nicht verraten haben. ;-)

Ach ja, noch etwas: Kurkliniken verweisen bei plötzlich auftretenden Beschwerden (Halsschmerzen, leichtes Fieber) gerne auf Ärzte im Ort. Am Wochenende ist dies natürlich nicht möglich. Aber außer Lutschtabletten gibts halt nichts anderes. Schlimmere "Fälle" werden notfalls ins KH eingeliefert.

Dass man auf dem Zimmer nach dir sieht, ist total untypisch. Du bist ja schließlich nicht in einem Krankenhaus... da hast du wohl ein bisschen zu viel erwartet (sorry).

Ja, du warst unzufrieden; da stimme ich dir zu.

Allerdings gibt es auch in einer AHB gewisse "Spielregeln", die man tunlichst einhalten sollte; denn ansonsten gibt es nur eines: Abruch der Maßnahme.

Urlaub wäre jetzt nicht schlecht; stimmt! ;-)

Liebe Grüße
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
4x neoadjuvante Chemo Epirubicin/Taxol
3x adjuvante Chemo CMF
30 Bestrahlungen
Brustamputiert
  #6  
Alt 18.06.2007, 16:09
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Noddie Noddie ist offline
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Standard AW: Nutzen von Reha ?

Hallo Mona,
ich glaube du hast mitder Klinik nur Pech gehabt.
Mir selbst hat die AHB sehr gut getan ,dort waren auch immer Ärzte ,auch am Wochenende.
Warst Du in einer rein Onkologischen Klinik ?
Habe dort nur Kompetente Arzte ,Psychologen und andere Mitarbeiter getroffen, selbst meine Krebsart (Morbus Hodgkin) war allen ein Begriff und konnten mir Fragen beantworten.
Klar gab es auch Vorträge die mich nicht intressierten, da war aber auch freigestellt ob ich die mir anhören wollte oder nicht.
In der AHB bin zum erstenmal richtig zur Ruhe gekommen und wenn es mir mal psychisch nicht gut ging hatte ich immer jemanden mit dem ich reden konnte.
Alles liebe
Ulli
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auf das unser Krustentier für immer verschwindet !!!!
Bitte Besucht meine Hompage und verewigt Euch im Gästebuch.
http://www.beepworld.de/members25/nodrugs/

Morbus Hodgin 2 a ,August 06
seid 19.3.07 Remission
  #7  
Alt 18.06.2007, 17:18
Mona66 Mona66 ist offline
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Standard AW: Nutzen von Reha ?

Hallo Norma,

danke für deine lange Antwort. Sind natürlich einige Punkte drin.

Was ich zu bedenken gebe: Ich hab die 14 Tage nach der Chemo noch gearbeitet. Das ging trotz "Ausnahmezustand" wie du es nennst. Meine Blutwerte waren auch während der ganzen Chemo im unteren Normalbereich (aber sicher schwächer als ohne Chemo). Ich hätte nicht damit gerechnet, dass die Reha dann größerer Stress ist, als arbeiten. Find ich immer noch merkwürdig.

Dass ich das mit dem Essen erzählt habe, lag daran, dass es dort keine Kühlschränke gab und daher alles Frische schnell vergammelte. Ich hatte gehofft, irgendwie Zugriff zu einem Kühlschrank zu bekommen und meine Sachen dort lagern zu können. Waren also rein praktische Gründe.

Was Fragen zur Bewältigung im Berufsleben in einer psychosomatischen Klinik zu tun haben sollten, verstehe ich nicht wirklich. Für mich würde es da um Fragen gehen wie: Welche Ängste haben Mitarbeiter und Kollegen? Muss man das ansprechen? Oder sollte man möglichst schnell versuchen zum "Normalzustand" überzugehen. Psychosomatik ist für mich, wenn mich irgendwas krank macht. Ich vermute mittlerweile, dass die Fragen die ich habe, durch die Angebote nicht abgedeckt sind...

(das "Dein" Psychologe Termine ohne Begründung ausfallen lässt, finde ich allerdings nen Hammer...)


Hallo Noddie

ich glaube nicht, dass ich mit der Klinik Pech hatte. Wie gesagt, es gibt offensichtlich Leute, die da zufrieden waren und das auch hier im Forum so beschrieben hatten. Es muss wohl was anderes sein. Ich war in einer rein onkologischen Klinik.
Vielleicht liegt es aber an dem, was du schreibst: Du schreibst, du bist in der AHB zum ersten Mal zur Ruhe gekommen. Ich hatte vorher schon das Gefühl, dass ich Ruhe hatte, wenn ich das wollte. Vielleicht mal abgesehen von bestimmten Sorgen im Job in der letzten Zeit. Das war aber subjektiv irgendwie ruhiger, als das was ich in der AHB erlebt habe...

viele Grüße
Mona
  #8  
Alt 18.06.2007, 22:57
wisteria wisteria ist offline
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Standard AW: Nutzen von Reha ?

Hallo Mona,

ich bin ja wirklich froh, daß Du dieses Thema angeschnitten hast (wenn der Grund natürlich "übel" ist).

Auch die anderen Beiträge der Frauen, die Reha oder AHB empfehlen bzw. positive Erfahrungen damit hatten, und ja auch sehr detailliert auf das Thema eingehen, finde ich aufschlußreich.

Allerdings muß ich feststellen, daß ich gar nicht wußte, daß es einen Unterschied zwischen Reha und AHB gibt (ich habe unwissenderweise alles in einen Topf geworfen - der Unterschied würde mich schon noch interessieren).

Daß Du es nicht noch mal in einer anderen Klinik versuchen willst, kann ich sehr gut verstehen- und wenn man stark genug ist, oder gesundheitlich nicht so vollkommen hilfebedürftig (Gott sei dank), denke ich, daß man sich gut selber in seinem eigenem Umfeld was Gutes tun kann, dazu zähle ich auch Deinen Urlaub in "Eigenregie" - und dies vielleicht einigen Menschen eher entspricht.

Ich merke, wie mir ein Stein vom Herzen fällt (das mag für viele hier nicht nachvollziehbar), wenn ich denke, daß ich mich mit gutem Gewissen in keine Reha begeben werde.

Ich möchte bitte nicht falsch verstanden werden. Für Jede die Ihre Reha genießen kann und diese positiv erlebt,ist es gut.

So hast Du nun, Mona, mir mit Deiner Frage, sehr geholfen. Danke!

Dir wünsche ich weiter gute Genesung, und dann wohl bald einen schönen Urlaub.

Und mal abgesehen von Reha oder AHB finde ich es echt sehr bemerkenswert , wie Du die Chemo und deren Nebenwirkungen verkraftet hast.

Liebe Grüße

Petra
  #9  
Alt 21.07.2007, 15:05
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suze2 suze2 ist offline
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Standard AW: Nutzen von Reha ?

ich hatte auch schon mal schlechte erfahrung, habs eh schon in dem anderen thread geschrieben, ich versteh mona ganz gut. ich hab damals (war 1993 nach bandscheiben-OP mit komplikationen) nicht abgebrochen und das war glaub ich ein fehler. habe viel geheult, weil es mir psychisch so schlecht ging, ich war ja 3 monate im krankenhaus gelegen. in der kur war ich der schlimmste fall, alle anderen gingen abends kegeln, ich ging mit stützmieder schrittweise in den garten. naja. obst gabs nicht, psychotherapie gabs nicht, der kurarzt wusste nicht, ob ich schwimmen darf.

diese erfahrung hat mich davon abgehalten, nach dem brustkrebs um kur anzusuchen. mir geht es daheim gut. da kann ich mich schonen, wenn ichs brauch und hab meine mir liebgewordene umgebung, sei es mein partner, aber auch meine katze und mein "tapeten". und hier mach ich auch meine psychotherapie wegen der angst und überhaupt.

also, was für den einen gut ist, muss es nicht für alle sein - es kommt sehr drauf an, wie man, frau sich erholen möchte.

alles liebe
suzie





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