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Alt 30.06.2014, 15:00
tani0910 tani0910 ist offline
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Registriert seit: 30.06.2014
Beiträge: 4
Unglücklich Ich hab es noch nicht verstanden...

Hallo... ich heiße Dani, bin 31 und bin seit ca. 1/2 Jahr stiller Mitleser dieser Homepage. In diesem halben Jahr, hat sie mir viel geholfen... Ich wusste, dass ich nicht alleine da stehe und alleine das Lesen und mitfühlen tat mir gut.
Nun muss ich aber doch einen Thread eröffnen, da ich das Gefühl habe, es muss was raus.
Ich fasse meine bzw. Mamas Geschichte kurz zusammen:
26.11.13 Diagnose Mundbodenkarzinom
07.01.14 Große OP mit Zungentransplantat aus Oberschenkel und Neck Dissection. Die Heilung verlief sehr gut!! Die Prognose war sehr gut! Unsere Hoffnung riesig!!
Nach der OP ab 17.02.14 vorsorglich Bestrahlung. Während der Bestrahlung kamen "Pickel" im Hals-/Brustbereich - angeblich von der Bestrahlung.
Diese wurden immer größer und stellten sich letztendlich als Metastasen raus. Bei der 28. von 30 Bestrahlungen wurde diese abgebrochen.
Beginn der Chemo am 07.04.14.
Meine Mutter hat diese Torturen so unglaublich tapfer ertragen, sich nieeeeee beklagt oder gejammert und immer optimistisch in die Zukunft geschaut! Aufgeben gab es nicht!!! Ich war und bin so unfassbar stolz auf sie!!
Nun waren wir vom 31.05.14 - 07.06.14 eine Woche - mit schlechtem Gefühl - im Urlaub. Als wir wieder nach Hause kamen, teilte uns mein Papa die Nachricht mit, dass die Chemo abgebrochen wurde und es keine Hoffnung mehr gäbe, da der Krebs trotz Chemo weiter gestreut hat.
11 Tage später schlief meine Mama im Alter von nur 57 Jahren für immer ein.
Im ersten Moment war es für mich eine Erleichterung. Es ging ihr die letzten Tage soooo schlecht. Sie konnte nicht mehr aufstehen, kaum sprechen, sehr schlecht atmen und hat fast den ganzen Tag geschlafen. Es hat mich unheimlich fertig gemacht, dass ich ihr nicht helfen konnte.... Wir wussten es wird von tag zu Tag schlimmer und wir hatten solche Angst, dass sie irgendwann ersticken muss... Das ist ihr Gott sei Dank erspart geblieben. Dort, wo sie jetzt ist, geht es ihr bestimmt besser!! Dvon bin ich überzeugt, daran zieh ich mich hoch!

Jetzt war ich heute wieder arbeiten... Es war härter als ich dachte, obwohl mich meine Kollegen mit ihrem Mitgefühl verschont haben.
Ich habe aber irgendwie das Gefühl, dass ich mit der Trauer nicht zurecht komme... 2 Tage nach Mamas Tod konnte ich 4 Tage nicht weinen... Das ist doch absurd!! Auch heute tu ich mir damit sehr schwer, obwohl ich eigentlich sehr nah am Wasser gebaut bin. Wenn ich merke, es kommen Tränen, sind sie auch gleich wieder weg.... Ich kann mich nicht in meine Trauer fallen lassen...
Ich habe einen 2 1/2 jährigen Sohn. Er hat mich im letzten halben Jahr so viel weinen sehen... Vor ihm kann ich nicht. Er braucht mich! Und auch vor meiner Familie meine ich immer stark sein zu müssen, da ich sie mit meiner Trauer nicht noch zusätzlich belasten möchte...
Ich rede viel mit meinem Mann, meinen Freundinnen... ich dachte, das hilft mir die Trauer zu bewältigen. Tut es das oder verdränge ich was? Oder ist die Tatsache, dass wir uns auf den Tod vorbereiten konnten (wobei man das eigentlich nicht kann!), Schuld daran!? Oder habe ich es einfach noch nicht verstanden, dass meine Mama niemals wieder kommen wird...!? Ich habe solche Angst, dass ich früher oder später in ein tiefes Loch falle.....
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