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  #1  
Alt 03.07.2007, 02:53
Lena80 Lena80 ist offline
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Standard Magenkarzinom Stadium 3 mit Knochenmetastasen

Hallo ihr lieben in diesem Forum,

ich bin 26 Jahre alt und wohne in der Nähe von Stuttgart. Seit genau 2 1/2 Wochen wissen wir (meine Familie und ich ), dass mein Vater, 58 Jahre alt, einen bösartigen Tumor (Magenkarzinom Stad. 3) hat. Seit knapp 2 Wochen wissen wir, dass seine Knochen (kompletter Rumpfbereich (Rippen, Becken, Schultern, Schlüsselbeine) voller Metastasen sind.

Aktuelle Situation: Heute früh um 8Uhr bekommt er das "Port" und am 4.Juli wird noch einmal ein CT gemacht. Vermutlich soll in 1 Woche mit der Chemo begonnen werden.
Sein Wohlbefinden: Er hat Schmerzen in den Schultern und im rechten und besonders im linken Brustbereich (wahrscheinlich schmerzen ihn die Rippen).
Nachts kann er sich manchmal kaum drehen und kann sich schlecht von der Liegeposition in eine Sitzposition bewegen.
Was den Primärtumor im Magen betrifft: normaler Stuhlgang, jedoch muss er öfters Urin lassen. Gestern Abend hat er einige Male nach dem Abendessen lauthals aufgestoßen und hat sich vom Essen und Trinken danach angeekelt gefühlt. Trotzallem sieht er im Moment besser aus als vor 1 Monat als wir es noch nicht gewußt haben. Zu dieser Zeit hat er auch ca. 8kg abgenommen. Mittlerweile hat er ca. 2-3kg wieder drauf.
Kurz: die Schmerzen sind noch erträglich

Wir bemühen uns sehr so viel wie möglich über seine schwerwiegende Krankheit herauszufinden damit wir ihm beistehen können.

Wir möchten ihn in jeglicher Hinsicht unterstützen und ihm helfen damit umzugehen. Da wir bereits wissen, dass er nicht mehr geheilt werden kann, konnten wir uns schon positives als auch negatives ausmalen. Ich würde mir sehr wünschen, dass ihr mir ehrliche (wenn auch schmerzvolle) Antworten auf folgende Fragen gebt.


1. welche Prognosen bietet seine Krankheit?

2. macht es überhaupt Sinn eine Chemo zu machen? Hilft dies Zeit zu gewinnen?

3. gibt es etwas anderes was sinnvoller wäre als Chemo in seinem Fall?

4. wie kann man ihm psychisch helfen?

Bitte, bitte antwortet mir so schnell wie möglich.

Wir hoffen natürlich auf ein Wunder!

Mit Dank sende ich euch schon einmal tausend Grüße

Lena
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  #2  
Alt 03.07.2007, 15:16
Benutzerbild von mock
mock mock ist offline
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Standard AW: Magenkarzinom Stadium 3 mit Knochenmetastasen

Liebe Lena,
ich hatte dir heute früh schonmal ausfühlich geschrieben, beim Abschicken ist mir der Computer leider abgestürzt
Ich befinde mich gerade in der selben Situation wie du. Bei meinem Papa (76) sind vor 8 Wochen Knochenmetastasen (Wirbelsäule und Rippen) diagnostiziert und danach der MAgenkrebs gefunden worden.
Ihm sollte dann der MAgen rausoperiert werden - bei der OP fand man dann leider Bauchfellmetastasen, die das verhinderten, der MAgen blieb also drin und man hat nur eine Umgehung gelegt, damit er später nicht verhungern muss.DIese Erfahrung war natürlich sehr frustrierend, ich hätte sie uns gerne erspart....
Nun bekommt er eine Chemotherapie mit 3 verschiedenen Mitteln (aber kein CIsplatin - welches ja wohl hammermäßige Nebenwirkungen hat).
Der Arzt sagte mir auf Nachfrage, dass er (falls die Chemo wirkt) eine Lebenserwartung von grob 1 bis 1 einhalb JAhren hat, sollte die CHemo nichts bringen würden ihm vielleicht 3 bis 6 MOnate bleiben.
Nun machen ihm aber die Knochenmetas schwer zu schaffen. 2 davon sind so groß, dass sie die ganze Zeit auf den NErv drücken, warum er auch sehr oft ziemliche Schmerzen hat und in seiner Bewegungsfähigkeit eingeschränkt ist. ER weigert sich aber MEdikamente dagegen zu nehmen (weil er Angst vor Abhängigkeit hat und befürchtet, dass ihm später , wenn die SChmerzen noch schlimmer werden nichts mehr helfen könnte ! LEider lässt er sich auch durch Zureden vom ARzt nicht von dieser EInstellung abbringen)
Nun soll er ab morgen noch zusätzlich zur Chemo Bestrahlungen bekommen, die die Knochenmetas kleiner werden lassen, falls das niicht passiert müsste er (HOFFENTLICH NICHT!!!!!) an der Wirbelsäule operiert werden.

Psychisch versuche ich für ihn als Gesprächspartner in jeder Beziehung für ihn da zu sein. (Ich wohne nicht im selben Ort, wir telefonieren aber viel). Wenn er jammern will (wozu er alles Recht der Welt hat, auch wenn meine Mutter das von ihm oft nicht hören möchte) höre ich zu und frage nach, merke aber auch schnell, wenn er nicht über seine Krankheit reden will und schwenke dann auf alltägliche Themen. Wenn ich ihn besuche, versuche ich ihn durch Gespräche abzulenken, indem ich oft an frühere Erinnerungen anknüpfe und was meine MUtter und ich auch immer wieder versuchen , ihn durch irgendwas auch mal zwischendurch zum Lachen zu bringen(Auch wenn die Situation alles andere als lustig ist und meine Mutter neben vielen Krankheiten auch noch Parkinson hat !).
Genauso hab ich aber gerade als die Diagnose frisch war öfters mit ihm zusammen geweint und denke das ist wichtig, dass (gerade Männer) ihre Emotionen raus lassen.

Du fragst, ob was anderes sinnvoll ist außer CHemo. Ich habe gleich am Anfang verschiedene Bücher gekauft unter anderem eins , wo alle (auch alternativen ) Methoden beschrieben wären. Diese sind aber zum Teil mit sehr viel Aufwand (und zweifelhaftem ERfolg) verbunden, welchen meine Eltern in dieser Situation nicht mehr hätten auf sich nehmen können. (Andere Städte)
ICh habe beim Hausarzt noch bewirkt, dass er nebenbei eine Misteltherapie machen lässt. Weiß nicht, ob es was bringt, man klammert sich halt an alles....
Ich wünsche Euch viel Kraft und alles Gute

Elke
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  #3  
Alt 03.07.2007, 20:21
Iva25 Iva25 ist offline
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Standard AW: Magenkarzinom Stadium 3 mit Knochenmetastasen

Hallo Lena,
ich kann dir zwar keine Antworten auf deine Fragen geben, aber mich erlitt das selbe Schicksal wie dich. Bei meinem Vater haben sie auch einen Magentumor mit Metastasen vor 3 Wochen festgestellt. Sie wollen bei ihm eine Chemo anfange, aber mein Vater hat jeglichen Lebensmut verloren. Ich habe Angst, wie du, meinen Vater jung zu verlieren. Ich heiße Ivana, bin 25 und aus der Nähe von Esslingen. Ich hoffe, dass wir uns vielleicht gegenseitig seelische Hilfe geben können, denn ich brauch jemanden der dasselbe Schicksal hat wie wir um alles zu verarbeiten.
Liebe Grüße Iva25
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  #4  
Alt 04.07.2007, 00:24
Lena80 Lena80 ist offline
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Standard AW: Magenkarzinom Stadium 3 mit Knochenmetastasen

Hallo Elke,

ich bin sehr froh, dass du mir geschrieben hast. Es tut mir schrecklich leid, dass dir das gleiche bevorsteht wie mir. Am meisten tun mir unsere Väter leid, die diesen Krebs in sich haben und dieser nicht heilbar ist.
Wie verkraftet dein Vater die Chemo?Welche Nebenwirkungen hat er?
Meine Trauzeugin arbeitet in einer Apotheke und ihre Chefin arbeitet viel mit Magenkrebspatienten, sie hat gesagt, dass es ein Medikament mit Namen "Selen" gibt, welches als Spurenelement (mineralstoff) dient und Nebenwirkungen wie Hautveränderungen, evtl. Hautverbrennungen (vielleicht meint sie dabei auch Nebenwirkungen bei Bestrahlungen) schneller wieder behebt..oder besser gesagt, der Körper sich besser regeneriert.

Sie macht sich morgen nochmals bei ihrer Chefin schlau und gibt mir Bescheid.
Das einzige Problem scheint zu sein, dass die gesetzlichen Krankenversicherungen gute Arzneimittel kaum bezahlen. Somit muss der Patient solche zusätzlichen Mittel, die etwas bringen könnten, aus eigener Tasche zahlen.

Wo wohnst du?Wie alt bist du?Hast du selber Familie?

Mein Vater hat heute das Port bekommen und es hat alles gut geklappt.
Morgen Mittag hat er den CT-termin und wahrscheinlich beginnt die Chemo kommende Woche.(Mein Vater möchte noch das kommende WE abwarten, da meine Schwester ihre kleine Tochter am Samstag in der Schweiz tauft-sie wohnt dort seit bald 13Jahren).

Er hält sich im Moment ganz wacker, sagt auch oft, dass er den Krebs besiegen will (das ist natürlich total klasse, dass er so positiv reagiert), jedoch habe ich extrem Angst, dass die Chemo ihn wortwörtlich "umhaut".
Er möchte das alles im Moment gut überstehen und hofft auf ein gutes Ende, doch es ist schwer daran zu glauben, dass es so gut bleibt wie es gerade ist (besonders bei dieser Krankheit).

Ich hoffe wir bleiben in Kontakt.Ich berichte morgen sicherlich genauer über das CT und die bevorstehende Chemo.

Übrigens war mein Vater in der Schweiz bei einem Naturheilpraktiker, welcher ihm viele Hömoopathische Mittel verschrieben hat. Er trinkt alles und hat ein sehr gutes Gefühl dabei. Es gibt ihm Hoffnung und er sagt ihm ginge es seit diesem Tag (ist am Fr genau 1Woche her) besser.

Nur Alternatives würde er auch nicht machen, doch stärkt ihn das in der Psyche (deshalb unterstütze ich ihn dabei).

Liebe Elke ich hoffe, dass dein Vater dir noch lange erhalten bleibt und, dass du viel Kraft für ihn hast.

Berichte mir, wenn du magst weiterhin. Ich werde es auf alle Fälle machen.

Liebe Grüße Lena
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  #5  
Alt 04.07.2007, 00:54
Lena80 Lena80 ist offline
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Standard AW: Magenkarzinom Stadium 3 mit Knochenmetastasen

Liebe Ivana,

es tut mir sehr leid, dass es dir genauso schlecht geht wie mir und, dass dein Vater diesen Sch... Krebs hat.

Wir dürfen die Hoffnug vorallem dann nicht aufgeben, wenn unsere Väter sie aufgeben. Natürlich können wir uns ständig austauschen und gemeinsam die bevorstehende Zeit erleben.

Was weißt du denn genaueres über den Befund von deinem Papa?
Wo sind Metastasen? Was ist mit den Organen um den Magen?
Wie alt ist dein Vater?Wo wird er behandelt?Kann man bei ihm auch nicht mehr operieren?

Wichtig ist, dass er die Hoffnung nicht aufgibt. Was macht er beruflich?Geht es ihm im moment schlecht oder hat ihn die Diagnose so runtergezogen?

Seid ihr Kroaten oder so?Wo genau wohnt ihr bei Esslingen?
Wir wohnen nämlich in Reutlingen genau.

Du hast natürlich völlig recht damit, dass man gerne jmd in solch einer Situation hat, dem es gleich geht, der alle Gefühle und vorallem alle schlimmen Vorstellungen im Kopf nachvollziehen kann.

Erzähl mir, wenn du magst, auch etwas über dich...Geschwister, Beruf, Freund, Mann, ....???!

Ich freu mich sehr so schnell wie möglich von dir zu lesen, wünsche dir zwischenzeitlich viel Ausdauer und die Chance, dass du deinen Vater schon einwenig positiv stimmen kannst.

Nun kann ich dir bereits etwas mehr über mich schreiben.
Werde am 24.Juli 27Jahre, habe 2 Geschwister, Schwester wohnt in der Schweiz (hat eine Tochter 1/2 Jahr jung), Bruder wohnt bei Tübingen (hat nen Jungen bald 11 und ein Mädchen 3jahre). Meine Eltern leben ca. 3-4km von mir entfernt und ich bin sehr regelmäßig im Moment dort. Zum einen bin ich grad in Elternzeit, da ich auch eine kleine Tochter habe (angelina 4 1/2 Monate jung) und somit auch oft zu meinen Eltern gehen kann und ansonsten war ich sowieso oft bei den 2, da ich echt nen klasse Draht zu meinen Eltern habe. Meine Mami ist wirklich meine beste Freundin...und mein Vater ist immer (im Scherz natürlich) der angenervte, der unsere Mutter-Tochter-Beziehung ertragen muss. Es ist vorallem dieses Jahr ein tolles Jahr für uns alle gewesen, denn meine Schwester hat nach langem Versuchen ein Töchterchen geboren und ich danach auch...mein Bruder hat einge Dinge aus seiner Vergangenheit aufgearbeitet, welche uns alle jahrelang belastet haben und mein Vater arbeitet seit ca. 3Jahren nicht mehr, weil er nach einem Bandscheibenvorfall keine Lagerarbeit machen kann und somit steht er kurz vor der Rente.....so wie das Leben aber spielt sollten wir nicht sehr lange diesen Zustand genießen dürfen....am 15.Juni haben wir die sch... Diagnose erhalten...

ich freue mich auf deine Nachrichten

Liebe Grüße Lena
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  #6  
Alt 04.07.2007, 01:01
Beene Beene ist offline
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Standard AW: Magenkarzinom Stadium 3 mit Knochenmetastasen

Hallo Lena,

auch bei mir ist es mein Papa, den die Krebsdiagnose "erwischt" hat....
Mein Vater hat Magenkrebs mit Lymphknoten-Bauchfell-Leber-und Lungenmetastasen, OP nicht möglich !

Das einzige Angebot, was man ihm seitens der Schulmedizin machen konnte war eine palliative Chemotherapie, doch die hat er abgelehnt, weil er (wie er felsenfest überzeugt sagte), sein Lebensqualität nicht einbüßen möchte...

Nur dazusitzen und auf das Ende zu warten ist aber auch nicht sein "Ding" deshalb machen wir einige alternative Therapien, bisher mit guten Erfolg.

Ich will gerne versuchen Deine Fragen zu beantworten:

Zitat:
Zitat von Lena80 Beitrag anzeigen

1. welche Prognosen bietet seine Krankheit? Du kannst Dich im Internet recht gut informieren, wenn Du bei Google nach Prognosen, usw. suchst, bekommst Du in aller Regel recht fundierte Seiten. Ich würde das nicht unbedingt empfehlen ! Natürlich fragt man sich als erstes und immer wieder: Wie lange noch ?? Diese Frage kann Dir aber niemand (auch keine Prognose) beantworten. Nach den Prognosen müsste mein Vater schon tot sein, er lebt noch, viele hier im Forum ebenfalls, trotz erbärmlicher Prognosen. Leider ist es auch umgekehrt der Fall, Menschen mit guten Prognosen haben es leider nicht geschafft. Also mach´ Dir deshalb keinen Stress !!! Denk´ einfach, dass jeder Tag der letzte sein kann, unabhängig davon, ob Dein Vater an Krebs stirbt oder bei einem Unfall, usw.....

2. macht es überhaupt Sinn eine Chemo zu machen? Hilft dies Zeit zu gewinnen? Auch hier gibt es geteilte Meinungen und auch diese Frage kann Dir (wie die meisten Fragen) niemand wirklich beantworten. Natürlich gibt es viele Krebspatienten, denen die Chemotherapie das Leben gerettet hat, ebensoviele, denen die Chemotherapie das Leben verkürzt/beendet, usw. hat. Niemand kann Dir sagen, ob sie anschlägt, wirkt und welche Nebenwirkungen bei Deinem Vater auftreten, dazu ist jeder Mensch viel zu individuell.... Am besten ist, dein Vater entscheidet sich selbst (aus seinem Gefühl heraus) und Ihr akzeptiert seine Entscheidung (egal wie sie ausfällt), denn er muss von der Therapie überzeugt sein, nur dann wird sie auch erfolgreich sein (egal welche Therapie er macht...). Ich habe meinen Vater überall hin chauffiert, damit er sich informieren kann und seine Entscheidung treffen kann. Ich habe ihm Artikel pro und contra aus dem Internet gesucht und er hat seine Entscheidung getroffen. Er ist erwachsen, mündig und bei klarem Verstand, das sollte man niemandem absprechen (auch wenn es schwerfällt...).

3. gibt es etwas anderes was sinnvoller wäre als Chemo in seinem Fall? Ja und nein, wenn er eine alternative Therapie machen möchte, gibt es bestimmt viele Möglichkeiten, ob sie effektiver als Chemotherapie sind - keine Ahnung ? Aber eines ist klar, die Krankenkassen zahlen nicht (die Therapien sind teuer), man schwimmt gegen den Strom (und das ist sehr anstrengend !!!) und muss sich viele dumme Fragen/Bemerkungen gefallen lassen, man muss einen Arzt/Team finden, welches den Patienten betreut/begleitet, mal eben so ohne Arzt seinen Krebs los zu werden ist schlichtweg unmöglich und man sollte nicht auf einem Bein stehen ! Also nicht nur z.B. Selen, damit heilt man keinen Krebs.... Alles ziemlich schwierige Hürden, man muss sehr viel mehr Energie aufbringen, um diese zu nehmen, als sich "nur" einer Chemotherapie zu unterziehen..... Wenn die Alternativtherapie schief geht (was ja auch bei rein schulmed. Behandlung durchaus öfter pasiert) kriegt man ziemlichen Stress mit sich selbst, der Familie, Freunden, usw. die natürlich alle sagen: Hättest Du mal die Chemo gemacht.... Über all das muss man sich im Vorfeld Gedanken machen...

4. wie kann man ihm psychisch helfen? Es gibt sehr gute Psychoonkologen (google mal danach), die nichts anderes tun, als Krebspatienten betreuen und meist über viel Erfahrung verfügen. Die werden von der Krankenkasse bezahlt. Als Selbsthilfe gibt es viele gute Bücher, die ich empfehlen kann, z.B. Lawrence LeShan - Diagnose Krebs, Wendepunkt und Neubeginn oder die Bücher von Simonton, z.B. Wieder gesund werden, wozu es auch eine CD gibt mit Visualisierungsübungen. Natürlich hilft der Psyche auch immer ein "Glaube", erst einmal egal woran man glaubt, aber er gibt einem Halt und Sicherheit.....
Liebe Lena, ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen, Du kannst mich gerne kontaktieren, wenn Du Infos benötigst ! Ich wünsche Dir und Deinem Vater und dem Rest der Familie viel Kraft und Gottes Segen.

Beene
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  #7  
Alt 04.07.2007, 01:01
Beene Beene ist offline
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Standard AW: Magenkarzinom Stadium 3 mit Knochenmetastasen

Hallo Lena,

auch bei mir ist es mein Papa, den die Krebsdiagnose "erwischt" hat....
Mein Vater hat Magenkrebs mit Lymphknoten-Bauchfell-Leber-und Lungenmetastasen, OP nicht möglich !

Das einzige Angebot, was man ihm seitens der Schulmedizin machen konnte war eine palliative Chemotherapie, doch die hat er abgelehnt, weil er (wie er felsenfest überzeugt sagte), sein Lebensqualität nicht einbüßen möchte...

Nur dazusitzen und auf das Ende zu warten ist aber auch nicht sein "Ding" deshalb machen wir einige alternative Therapien, bisher mit guten Erfolg.

Ich will gerne versuchen Deine Fragen zu beantworten:

Zitat:
Zitat von Lena80 Beitrag anzeigen

1. welche Prognosen bietet seine Krankheit? Du kannst Dich im Internet recht gut informieren, wenn Du bei Google nach Prognosen, usw. suchst, bekommst Du in aller Regel recht fundierte Seiten. Ich würde das nicht unbedingt empfehlen ! Natürlich fragt man sich als erstes und immer wieder: Wie lange noch ?? Diese Frage kann Dir aber niemand (auch keine Prognose) beantworten. Nach den Prognosen müsste mein Vater schon tot sein, er lebt noch, viele hier im Forum ebenfalls, trotz erbärmlicher Prognosen. Leider ist es auch umgekehrt der Fall, Menschen mit guten Prognosen haben es leider nicht geschafft. Also mach´ Dir deshalb keinen Stress !!! Denk´ einfach, dass jeder Tag der letzte sein kann, unabhängig davon, ob Dein Vater an Krebs stirbt oder bei einem Unfall, usw.....

2. macht es überhaupt Sinn eine Chemo zu machen? Hilft dies Zeit zu gewinnen? Auch hier gibt es geteilte Meinungen und auch diese Frage kann Dir (wie die meisten Fragen) niemand wirklich beantworten. Natürlich gibt es viele Krebspatienten, denen die Chemotherapie das Leben gerettet hat, ebensoviele, denen die Chemotherapie das Leben verkürzt/beendet, usw. hat. Niemand kann Dir sagen, ob sie anschlägt, wirkt und welche Nebenwirkungen bei Deinem Vater auftreten, dazu ist jeder Mensch viel zu individuell.... Am besten ist, dein Vater entscheidet sich selbst (aus seinem Gefühl heraus) und Ihr akzeptiert seine Entscheidung (egal wie sie ausfällt), denn er muss von der Therapie überzeugt sein, nur dann wird sie auch erfolgreich sein (egal welche Therapie er macht...). Ich habe meinen Vater überall hin chauffiert, damit er sich informieren kann und seine Entscheidung treffen kann. Ich habe ihm Artikel pro und contra aus dem Internet gesucht und er hat seine Entscheidung getroffen. Er ist erwachsen, mündig und bei klarem Verstand, das sollte man niemandem absprechen (auch wenn es schwerfällt...).

3. gibt es etwas anderes was sinnvoller wäre als Chemo in seinem Fall? Ja und nein, wenn er eine alternative Therapie machen möchte, gibt es bestimmt viele Möglichkeiten, ob sie effektiver als Chemotherapie sind - keine Ahnung ? Aber eines ist klar, die Krankenkassen zahlen nicht (die Therapien sind teuer), man schwimmt gegen den Strom (und das ist sehr anstrengend !!!) und muss sich viele dumme Fragen/Bemerkungen gefallen lassen, man muss einen Arzt/Team finden, welches den Patienten betreut/begleitet, mal eben so ohne Arzt seinen Krebs los zu werden ist schlichtweg unmöglich und man sollte nicht auf einem Bein stehen ! Also nicht nur z.B. Selen, damit heilt man keinen Krebs.... Alles ziemlich schwierige Hürden, man muss sehr viel mehr Energie aufbringen, um diese zu nehmen, als sich "nur" einer Chemotherapie zu unterziehen..... Wenn die Alternativtherapie schief geht (was ja auch bei rein schulmed. Behandlung durchaus öfter pasiert) kriegt man ziemlichen Stress mit sich selbst, der Familie, Freunden, usw. die natürlich alle sagen: Hättest Du mal die Chemo gemacht.... Über all das muss man sich im Vorfeld Gedanken machen...

4. wie kann man ihm psychisch helfen? Es gibt sehr gute Psychoonkologen (google mal danach), die nichts anderes tun, als Krebspatienten betreuen und meist über viel Erfahrung verfügen. Die werden von der Krankenkasse bezahlt. Als Selbsthilfe gibt es viele gute Bücher, die ich empfehlen kann, z.B. Lawrence LeShan - Diagnose Krebs, Wendepunkt und Neubeginn oder die Bücher von Simonton, z.B. Wieder gesund werden, wozu es auch eine CD gibt mit Visualisierungsübungen. Natürlich hilft der Psyche auch immer ein "Glaube", erst einmal egal woran man glaubt, aber er gibt einem Halt und Sicherheit.....
Liebe Lena, ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen, Du kannst mich gerne kontaktieren, wenn Du Infos benötigst ! Ich wünsche Dir und Deinem Vater und dem Rest der Familie viel Kraft und Gottes Segen.

Beene
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  #8  
Alt 04.07.2007, 01:45
Lena80 Lena80 ist offline
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Standard AW: Magenkarzinom Stadium 3 mit Knochenmetastasen

Liebe Beene,

ich danke dir sehr für deine ausfürlichen Antworten.Ich bin so erleichtert, dass ich hier in diesem Forum mit euch allen schreiben kann.

Das mit dem Glauben ist auch das was meinen Vater und meine Familie stark macht. Ich hoffe, wenn er weiterhin so viel Zuversicht und Willen zum Kampf zeigt, dann wird er es auch schaffen.Egal wo es hinführen soll, ich werde bis zum letzten Atemzug mit ihm und meiner Familie (speziell mit meiner Mutter) für ihn kämpfen.
Ich habe nur Angst irgendeine wichtige Entscheidung für ihn zu verschlafen oder mir die wichtige fehlende Info einzuholen und so ihm damit nicht 100% helfen zu können.

Ich werde mich sicherlich weiterhin an dich wenden, wenn du Lust hast dann schreib mir etwas über deinen Papa. Geht es ihm gut?Wie alt ist er?

Danke sehr nochmal für deine Antworten.

Liebe Grüße und bis bald Lena
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  #9  
Alt 04.07.2007, 22:24
imam imam ist offline
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Standard AW: Magenkarzinom Stadium 3 mit Knochenmetastasen

Hallo Lena,

Mein Vater hat auch das gleiche Schicksal .
Ich habe mich mit meinem Vater zusammen für Chemo entschieden. Er macht seit 6 Wochen die neoadjuvante Therapie um den Tumor zu verkleinern. Anschließlich OP. Den ersten Zyklus hat er nicht gut vertragen, mußte leider ins Krankhaus und mit Chemo Pause machen. Seit zwei Wochen kriegt er wieder Chemo, ist aber sehr geschwächt. Die Positive Energie und die Hoffnung sterben als letztes. Meine Frage ist wo dein Vater in Behandlung ist, weil wir auch aus Stuttgart sind und im Robert-Bosch-Krankenhaus.

Grüße Imam
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  #10  
Alt 05.07.2007, 11:48
Lena80 Lena80 ist offline
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Hallo Imam,

hast du meine Nachricht bekommen???

Grüße Lena
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  #11  
Alt 05.07.2007, 11:57
monamädchen monamädchen ist offline
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Standard AW: Magenkarzinom Stadium 3 mit Knochenmetastasen

Hallo Imam,
was wird in Bezug auf die Knochenmetas gemacht;bestrahlt?
Was soll mit den Metas gemacht werden nach OP?
Habe gleiches Krankheitsbild,daher die neugierigen Fragen.

Gruß Mona
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  #12  
Alt 05.07.2007, 15:57
Iva25 Iva25 ist offline
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Standard AW: Magenkarzinom Stadium 3 mit Knochenmetastasen

Hallo Lena,
schön das du dich gemeldet hast. Mein Papa wird im November 56Jahre. Sie haben ihn aufgemacht und dann erst die Metastasen gesehen. Ich weiß nur, dass sie im ganzen Bauchbereich sind, aber nicht auf andere Organe über gegangen sind. Er hat sich von der OP gut erholt, erbricht sich aber seit 2 Wochen (keiner weiß warum) und gestern hätte eigentlich die Chemo beginnen sollen, haben sie aber nicht da er zu schwach ist (66kg nur).

Zu mir: Ich wohne mit meiner Familie in Denkendorf, habe einen älteren Bruder mit 2Kindern (4 und 9) und einen super Freund mit dem ich seit 3Monaten zusammen lebe. Ich bin Erzieherin(kroatin), mein Papa war Schreiner, da er schon andere Krankheiten hatte(mit 42Diabetis, 2000 Leukämie erfolgreich besiegt) und natürlich meine Mama (53Jahre).

Hey, ich war gestern erst in Pfullingen auf einem Fußballspiel. Mein Freund ist der totale Fußballfreak.

Mein Papa liegt in Ostfildern/Ruit
LG Ivana
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  #13  
Alt 11.07.2007, 01:52
Lena80 Lena80 ist offline
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Standard AW: Magenkarzinom Stadium 3 mit Knochenmetastasen

Hallo Ivana,

es tut mir sehr leid, dass ich mich lange nicht gemeldet habe. Ich war am Wochenende in der Schweiz auf der Taufe von meiner Nichte. Mein Vater war natürlich auch. Es ging ihm nicht gut. Gerade in dem Moment als meine Nichte das heilige Wasser über ihren Kopf gegossen bekommen hat, musste er sich hinsetzen, weil er nicht mehr stehen konnte.Das hat mir so leid getan, da er immer der Starke war...und nun musste er der Krankheit nachgeben und über seinen Stolz springen und sich hinsetzen.Und das vor allen Freunde, Bekannte und der Familie...ich finde es natürlich völlig ok, dass er sich hinsetzt, wenn er schmerzen hat..ich möchte nur damit ausdrücken, wie sehr es ihm wehtun muss, wenn er sich in so einem Moment hinsetzt.

Während der gesamten Feier, also den ganzen Tag lang hat er sich am Rand gehalten und hatte auch auf nichts Lust. Am Abend und am So Morgen ging es ihm wieder besser.

Seine Kräfte und sein positives Denken schwanken zum Teil.

Ab morgen, also eigentlich ab heute Mit um 9Uhr geht die Chemo los.
Ich hoffe, dass er es verträgt und, dass er stabil bleibt.

Was gibt es bei euch Neues? Wie geht es deinem Vater?Welche Schritte wird man nun bei ihm machen???

Liebe Grüße nach Denkendorf.
Ach, übrigens bin ich auch Kroatin

Lena
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  #14  
Alt 12.07.2007, 13:00
Iva25 Iva25 ist offline
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Liebe Lena
Mein Vater ist gestern 11. 07. 2007 in der früh an seinem Krebs friedlich eingeschlafen.
Drago mi je sto si nasa!!!
Werd mich jetzt ein wenig aus dem Forum zurück ziehen. Wenn du magst, dann schick mir doch deine e-mail adresse und darüber könnten wir ja dann unsere Telefonnummern austauschen, wen du Lust hast, außer es ist dir dann zu nah der Kontakt.

Liebe und schmervolle Grüße Iva25
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  #15  
Alt 12.07.2007, 21:59
Lena80 Lena80 ist offline
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Draga Ivana,

meine Worte können nicht annähernd das ausdrücken was ich für eure schlimme Situation empfinde. Es tut mir von Herzen leid, dass dein Vater verstorben ist.
Ich wünsche dir und deiner Familie vorallem jetzt viel Kraft und Zusammenhalt.

Ich glaube ich kann mir nicht vorstellen welch ein Schmerz das sein muss.

Mein tiefstes Mitgefühl gilt dir und deiner Familie.

Meine Mutter und ich sitzen gerade zusammen und sind extrem betroffen.

Ich werde mich bei dir natürlich privat auch melden.
Sobald du dich so fühlst, dass du mir zurückschreiben kannst...dann tue das auch.

liebe Ivana erneut nochmal viel Kraft.

Cujemo se.
Od srca 1000 pozdrava iz Reutlingena tebi i tvojoj obitelji.

Lena i Mama
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