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  #46  
Alt 29.01.2006, 17:54
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Marinchen Marinchen ist offline
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Standard AW: Papa!Du mußt jetzt gehen.Das ist schon ok

Hallo Sandra!!!!!

Erst mal ganz lieben dank, dass du mir zurück schreibst.
Ich habe Angst davor, das mir der wenige Boden, der mir nach dem Tod von Papa noch geblieben ist, auch noch genommen wird. Es geht also um meinen kleinen Bruder (24), er wurde am Donnerstag operiert (Blinddarm), und gestern musste er zum Röntgen kommen. Später wurde ihm gesagt dass er ein dunkler Schatten auf der Lunge hat, und morgen wird er weiter untersucht. Was heißt das? Was kommt jetzt? Ich habe Angst, ich schaffe das nicht noch einmal. Ich habe doch den Tod meinen Vater, noch gar nicht verarbeitet???? Scheiße, scheiße, scheiße................
Ich bin so leer, ich kann nicht mehr klar denken.
Ich habe sehr Große Angst um ihm, dass er auch diesen furchtbaren weg vor sich hat, dass wieder jemand betroffen ist, den ich lieb habe.
Ich habe auch Angst, dass ich den Weg nicht noch einmal gehen könnte, nicht jetzt schon wieder.....
Ich möchte zwar, gar nicht darüber nachdenken, einfach bis morgen abwarten, und hoffen, dass uns nicht gleich das erwartet, weshalb wir eigentlich alle auf diesen Seiten sind.
Wieder dieses hoffen, warten und bangen.
Alles Liebe
Marinchen
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(Clemens Bittlinger)
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  #47  
Alt 30.01.2006, 10:59
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Standard AW: Papa!Du mußt jetzt gehen.Das ist schon ok

Hallo Marinchen!

Lass dich erst mal ganz fest drücken!
Ich hoffe, dass es bei deinem Bruder nur ein falscher Alarm ist und er nicht wirklich einen Tumor an der Lunge hat! Man, das darf einfach nicht wahr sein! So gemein kann das Leben doch gar nicht sein! Ich würde auch verzweifeln, wenn bei meinem Bruder oder auch bei einem anderen Liebsten aus meinem Verwandten- und Bekanntenkreis ebenfalls diese elende Krankheit festgestellt werden würde. Nicht noch mal das ganze Hoffen und Bangen, das ganze Auf und Ab und die ganzen Krankenhausaufenthalte mit samt der Untersuchungen, Chemos etc. Nein, liebe Marinchen, das ist wirklich zu viel, das kann man nur schwer verarbeiten.

Aber wir wollen den Teufel nun nicht gleich an die Wand malen! Wir warten nun erst mal die weiteren Ergebnisse ab und hoffen, dass dein Bruder nur eine andere Kleinigkeit hat. Muss doch nicht alles bösartig und Krebs sein! Ich denke an euch und drücke ganz fest die Daumen! Melde dich, wenn du was hörst!

Ganz liebe Grüße
Sandra
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  #48  
Alt 01.02.2006, 16:39
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Standard AW: Papa!Du mußt jetzt gehen.Das ist schon ok

Hallo Marinchen!

Und? Gibt es Neuigkeiten bei deinem Bruder?
Ich hoffe, dass die Ärzte Entwarnung geben konnten!

Als kleine Unterstützung zünde ich mal eine Kerze an.

Viele liebe Grüße
Sandra
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  #49  
Alt 01.02.2006, 16:53
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Böse AW: Papa!Du mußt jetzt gehen.Das ist schon ok

Hallo Sandra!!!!
Danke für deine Anteilnahme, das finde sehr lieb von dir.
Bitte entschuldige, dass ich im Moment so unregelmäßig schreibe.
Das liegt daran, dass ich nicht selber weiß, was jetzt passiert.
Ich habe Angst vor der Zukunft.
Ich hoffe das ich übertreibe, oder anders zu sagen *ich sehe schon Gespenster*

Du fragst, wie es wohl meinem Bruder geht?
Danke! Den Umständen entsprechend.
Aus dem Krankenhaus wurde er heute entlassen.
Gestern wurde ihm noch mal ein Lungenröntgen gemacht und nach dem hatte ich ein Termin mit der Ärztin gehabt, die auch mein Vater behandelt hat.
Sie hatte auch Nachtdienst als mein Vater zum Sterben eingeliefert wurde.
Also, sie war zwar nicht für meinen Bruder zuständig, und ist eine Stationsärztin auf der Station, wo Leute mit Lungenproblemen liegen.
Aber weil sie die einzige im Krankenhaus ist, zu wem ich Vertrauen habe, habe ich mich an Sie gewendet.
Sie hat sich die Bilder angekuckt, und sah da nichts außergewöhnliches.
Sie hat nur mit dem Kopf geschüttelt, und sich für die Kollegen entschuldicht, die das umgekehrte behauptet haben. Aber er soll trotzdem komplett untersucht werden. Am Freitag hat er ein Termin bei der Hausärztin, die will ihm zuerst ein Ultraschal machen.
Ist das wohl normal wie ich reagiert habe?
Ich weiß es nicht?
Aber nach dem, dass mit meinem Vater, sehe ich überall nur schlimmes.
Weißt du Sandra, ich habe immer noch das ungute Gefühl, was mein Bruder angeht.
Was mir noch Angst macht, das ich dieses Gefühl schon bei meinem Vater hatte, bevor bei ihm der Krebs festgestellt wurde.
In sehr vielen Fällen bestätigt sich fast alles was ich fühle. Ich hoffe, das ist der wenige Teil von unbestätigten Fällen.

Entschuldige bitte, ich habe wieder viel und durcheinander geschrieben.
Ich hoffe, du kannst alles verstehen.

Danke dir für alles , und ich drücke dich ganz, ganz fest

PS Das ist eine schöne Kerze, wenn mit menem Bruder alles im grünem Bereich ist, soll die Kerze für unsere Väter brenen. und dir schenke ich diese Rose.
Liebe Grüße,
Marinchen
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(Clemens Bittlinger)

Geändert von Marinchen (01.02.2006 um 19:47 Uhr)
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  #50  
Alt 03.02.2006, 15:45
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Marinchen Marinchen ist offline
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Böse AW: Papa!Du mußt jetzt gehen.Das ist schon ok

Hallo Sandra!!!!!!
Ich weiß zwar nicht ob du mein letzten Beitrag gelesen hast.
Da habe ich über mein "Ungutes Gefühl" geschrieben, was mein Bruder angeht.
Ja, wie soll ich mich den ausdrücken? Er wurde heute Vormittag wieder ins Krankenhaus eingeliefert. Er war zuerst bei der Hausärztin. Sie hat Ihm ein Ultraschal gemacht.
Und dann hieße es "Er muß dringend ins Krankenhaus".
Ich weiß noch garnicht wieso und weshalb
Seine Freundin kamm gerade nach Hause und erzehlte mir, dass er immer noch untersucht wird.
Also, werde ich wohl bis heute Abend wieder abwarten müssen, und ich weiß nicht wie .

Ich habe riessen große Angst nicht nur um mein Bruder, sondern auch von meinen Scheiß Vorahnungen.

Liebe Sandra, schreibe mir mal wie es dir geht? Immer noch so viel zu tuen? Und wie geht es denn deiner Mama?

Ich drücke dich ganz fest
bis bald
Marinchen
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(Clemens Bittlinger)

Geändert von Marinchen (03.02.2006 um 17:11 Uhr)
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  #51  
Alt 06.02.2006, 15:52
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Standard AW: Papa!Du mußt jetzt gehen.Das ist schon ok

Hallo Marinchen!

Heute ist mal wieder der 6. eines Monats. Heute vor vier Monaten ist mein Papa von uns gegangen. Es ist ein Wahnsinn wie die Zeit vergeht, wobei der Schmerz noch der gleiche wie vor 4 Monaten ist. Ich verstehe gar nicht, wie locker manche mit dem Verlust eines geliebten Menschen klar kommen!? Mein Papa fehlt mir so unendlich! Ich frage mich fast täglich, wo er nun wohl ist, was er so gerade macht und ob er uns zuschaut ...!? So viele Fragen.

Sorry übrigens, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, aber ich komme zurzeit zu nichts, obwohl ich von morgens bis abends nur umher springe. Das Wochenende ist halt zu kurz um sämtliche Dinge im Haushalt zu erledigen. Für Freizeit und Erholung bleibt da leider auch nicht viel Zeit über. Wenn ich bei meiner Mutter zu Besuch bin, komme ich zwar etwas zur Ruhe, habe dann aber gleichzeitig wieder ein schlechtes Gewissen, da ich zu Hause nichts geschafft bekomme. Habe daher schon mal überlegt und vorgeschlagen, dass meine Mutter eigentlich mal zu mir kommen könnte, aber irgendwie mag sie nicht das Haus verlassen. Und wenn ich sie dann mal zu mir hin lotse, dann ist sie irgendwie seltsam. Sie braucht wohl ihre vertraute Umgebung und ihr trautes Heim, welches sie mit ihrem Mann aufgebaut hat. Ist ja auch alles nicht so einfach.
Was mich zurzeit etwas ärgert, ist das Verhalten meiner Schwester. Sie kümmert sich so gut wie gar nicht um meine Mutter. Mag sein, dass sie zurzeit auch etwas gestresst ist, was aber keine Entschuldigung dafür ist, dass sie meine Mutter auch noch anmeckert!?

Die Sache mit deinem Bruder ist ja ganz seltsam. Zuerst sieht ein Arzt auf dem Röntgenbild einen Schatten an der Lunge, was die Ärztin deines Vaters aber nicht bestätigen kann. Und nun entdeckt die Hausärztin per Ultraschall doch etwas?! Kann es sein, dass die Ärzte alle ein anderes Bild gesehen haben. Da fragt man sich wirklich, ob wem man bei dem ganzen Durcheinander überhaupt Glauben schenken darf?! Hoffentlich können die Ärzte sich bald mal entscheiden, ob dein Bruder nun etwas hat oder nicht! Wenn dein Bruder ansonsten keine Beschwerden hat und ihm auch sonst nichts fehlt, dann ist das ja schon mal ein gutes Zeichen! Hoffentlich jedenfalls! Ich drücke euch ganz fest die Daumen!

Liebe Grüße
Sandra

PS: Danke für die wunderschöne Rose!
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  #52  
Alt 07.02.2006, 12:14
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Marinchen Marinchen ist offline
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Standard AW: Papa!Du mußt jetzt gehen.Das ist schon ok

Hallo Sandra!!!!!
Ja gestern war es bei dir 4 Monaten, das dein Pa gehen musste, und heute ist es bei mir. Ist schon komisch, das wir uns hier gefunden haben. Wo unsere Väter : in folgenden Tagen eines Monats, im gleichen Jahr, an der gleiche Krankheit, und noch dazu im rasendem Tempo, gestorben sind .

Es ist immer noch zu schwer zu verstehen, das er nicht mehr da ist.
Ich stehe Morgens auf, mit dem Gedanke das er nicht mehr da ist,
Das beschäftigt mich dann den ganzen Tag, und Abends, wenn man im Bett liegt,
ist es sehr schlimm.
Ich verstehe es auch nicht, wie manche so ein Verlust locker verkraftet.

Ein guter Bekannter von mir sagte mir vor kurzem, *Wie lange willst du den noch trauern? Es reicht schon.*(das finde ich unverschämt, ich wollte ihm eine schohern)
Die Leute verstehen es nicht, das es nicht nach Massen geht.

Was mein Bruder angeht. Es ist wirklich alles sehr komisch?
Er ist jetzt zum zweitem Mal entlassen. So richtig untersucht wurde er nicht.
Der erholt sich jetzt langsam von der OP.
Das wir zu viel Angst haben ist normal, das von Papa ist noch zu frisch.

Und was die Ärzte angeht, die sind bei mir sowieso unten durch.
Ich habe in diesen zwei Monaten, so viele negative Erfahrungen mit den Ärzten, oder Krankenschwestern gemacht. Das ich eine Phobie gegen, habe.

Ich drücke dich ganz fest
bis bald
Marinchen
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(Clemens Bittlinger)
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  #53  
Alt 14.02.2006, 16:45
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Standard AW: Papa!Du mußt jetzt gehen.Das ist schon ok

Hallo Marinchen!

Hier bin ich wieder! Die letzte Woche und das letzte Wochenende waren echt nicht so der Hit. Habe auch viel mit meiner Mutter über das letzte Jahr und vor allem über DIE 4 MONATE gesprochen. Es ist irgendwie alles so unglaublich. Wir hätten niemals gedacht, dass einer aus unserer Familie Krebs haben bzw. bekommen könnte und schon gar nicht mein Vater. Anfangs haben wir ja sogar noch die Diagnose meines Vaters in Frage gestellt und gesagt, dass die Ärzte mal nicht übertreiben sollten und dass er bestimmt nur ein Magengeschwür hat. Aber nein, es war wirklich Krebs. Der einst so vitale und agile Mann wurde in Nullkommanichts ein schwerkranker Mann, der bald keinen Handschlag mehr alleine tun konnte.

Als ich mich anfangs über Magenkrebs im Internet informiert habe und etwas über die 5-Jahres-Überlebensrate und schlechter Prognosen von 2 Jahren gelesen habe, habe ich nur noch Heulkrämpfe bekommen. Ich konnte es mir nicht vorstellen, dass ich meinen Vater „nur“ noch 5 Jahre, geschweige denn 2 Jahre, haben könnte. Ich dachte sofort daran, dass er vielleicht gar nicht mehr meine zukünftigen Kinder richtig kennen lernen könnte. Letzten Endes hatte er sogar nur noch 4 Monate. Hätte mir „damals“ zu diesem Zeitpunkt einer gesagt, dass er nur noch 4 Monate hat, dann hätte ich diese Person für verrückt erklärt. Doch spätestens seit der Magen-OP und somit seit der Kenntnis der Lebermetastasen wussten wir, dass es wirklich nicht gut aussah. Aber dennoch hätte keiner von uns mit dieser kurzen Zeit gerechnet. Ich werde nie den freudigen Gesichtsausdruck vergessen, den mein Vater nach der OP hatte als er aus der Narkose erwachte. Er sagte sogar noch wörtlich: „Yuchhu, ich habe es geschafft!“ Er dachte zu dem Zeitpunkt, dass damit die Krebsgeschichte abgehakt sei, da er zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, dass Metastasen gesichtet wurden. Doch wir wussten es bereits, da die Ärztin uns kurz vor dem Besuch bei ihm abgefangen hatte. Ich dachte, ich müsste sofort sterben. Mein Vater freute sich und ich bin vor innerlichen Schmerzen und Heulkrämpfen fast in Ohnmacht gefallen. Aber keiner von uns konnte es ihm in diesem Moment sagen. Zu tief saß die Erschütterung und der Schock! Als er am nächsten Tag das Ausmaß seiner Krebskrankheit von seiner Ärztin erfuhr, ist auch für ihn die „ach so heile Welt“ zusammengebrochen. Jedes zweite Wort war „Scheiße!“ „Warum ich? Was habe ich bloß verbrochen, dass mich diese Krankheit trifft?!“. Ja, und genau das haben wir uns alle gefragt und fragen uns noch heute. Ach Marinchen, das ist alles so schwer. Ich bin so unendlich traurig! Ich weiß, dass das erste Jahr das schwerste sein soll, aber ich glaube nicht, dass es danach besser wird?!
Und „Freunde“, die unsere Trauer nicht verstehen können, sind nicht unsere wahren „Freunde“!

Ich muss jetzt leider Schluss machen, aber ich melde mich wieder bei dir! Ich habe dich nicht vergessen! Wir sind doch schließlich Leidensgenossinnen!

Viele liebe Grüße
Sandra

PS: Gibt es eigentlich bei deinem Bruder Neuigkeiten? Ich hoffe, wenn ja, dass es gute sind!
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  #54  
Alt 20.02.2006, 22:05
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Marinchen Marinchen ist offline
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Standard AW: Papa!Du mußt jetzt gehen.Das ist schon ok

Hallo meine liebe Leidengenossin!!!!

Ich möchte mich zuerst bei dir entschuldigen, dass ich so lange nicht geschrieben habe.
Diesmal hatte ich viel zu viel um die Ohren gehabt.
Wir haben auch ein Raum im Keller renoviert.


Als ich dein letzten Beitrag gelesen habe, liebe Sandra, habe ich geweint. Bei euch war es ja fast genauso wie bei uns. Seit dem wir einander schreiben, habe ich das Gefühl, dein Papa gekannt zuhaben.
Es war ein Alptraum, was wir durchlebt haben. Das Schlimmste ist, wir durchleben das ganze immer noch. Das tut immer noch unheimlich weh. Die meiste Zeit versuche zu ignorieren, oder nicht daran denken, das Papa nicht mehr da ist.
Aber wenn ich dann im Auto sitze und CD von Glashaus höre, denke ich wieder daran und muss dann auch weinen.
Dann ist die Rialität wieder da.

Wenn ich mal ein bisschen mehr Zeit habe, schreibe ich dir wie bei meinem Pa, die Krankheit bemerkbar wurde und wie sie auch verlief. Eins kann ich jetzt aber schreiben, Bevor wie verstanden haben was los ist, war es schon vorbei.
Sehr oft stand ich neben Papa und wollte heulen, oder nach der Unterhaltung mit den Ärzten, bin zu Papa ins Zimmer gegangen, und ihm erzählt das alles in Ordnung ist (was überhabt nicht stimmte) und das ganze mit aufgesetzten Lächeln . Dann habe ich mich Rasch verabschiedet und raus. Im Fluor liefen mir schon die Trennen. Aber als ich dann im Auto saß, hatte ich so ein Heulanfall. Zu Hause war es dann auch schlimmer. Da habe ich mich im Badezimmer eingeschlossen und nur laut los geheult. Als ich mich dann beruhigt habe, bin dann wieder ins Krankenhaus gefahren. Und das Zimmer betrat ich wieder mit einem Lächeln.
Heute geht es mir zwar nicht so schlecht wie damals. Aber ich denke sehr oft an diese Zeit.
Ich möchte diese Zeit auch nicht missen, das war doch ein Abschied, ein schmerzhafter Abschied. Ich war auf sehr vielen Beerdigungen, und auf manchen musste ich weinen, nicht um denjenigen der gestorben ist, sonder weil ich mir nur vorgestellt habe, das ich einer von meinen Eltern beerdigen muss. Und bei diesen Gedanken konnte ich nicht mehr aufhören zu heulen.
Und auf einmal passierte das, wovon ich mein Leben lang Angst hatte.
Ach Sandra, das ist alles so schwer. Ich bin so unendlich traurig!
Und was mein Bruder angeht, ist bei mir alles in Ordnung.
Es war nur so, die OP wurde unsauber gemacht, das es kurz danach sich die Stelle von Ihnen entzündet hat, Der musste dann Antibiotikum nehmen. Gott sein Dank musste er nicht noch mal operiert werden. Es ist jetzt wieder alles Ok.
Ich muss jetzt langsam Aufhören zu schreiben, es ist wieder mal sehr viel geworden.
Danke Sandra das du mir noch zuhörst .

Alles Liebe ,
Marinchen
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(Clemens Bittlinger)
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  #55  
Alt 21.02.2006, 17:04
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Standard AW: Papa!Du mußt jetzt gehen.Das ist schon ok

Hallo Marinchen!

Ja, es ist wirklich unglaublich wie sehr sich unsere Geschichten ähneln!
Wobei dein Vater ja noch um einiges jünger war als meiner. Aber dennoch befinden wir uns beide einer sehr traurigen und deprimierenden Lage. Beide haben wir schneller als wir jemals angenommen haben, einen sehr geliebten und einmaligen Menschen verloren. Manchmal kommt es mir vor als wäre er schon ewig lange fort. Wenn ich dann aber die Monate nachzähle, muss ich feststellen, dass es doch noch nicht so lange her ist und man sich doch noch gut an den ganzen Schmerz und das ganze Elend erinnern kann. Obwohl alles dann noch so präsent vor Augen und in Erinnerung ist, ist er – der über alles geliebte Papa – doch so weit weg. So unerreichbar weit weg. Wie gerne würde ich ihn hin und wieder knuddeln und mit ihm lachen . Ich weiß, dass das alles nie wieder möglich ist, daher bin ich sehr froh, dass ich viele schöne und tolle Erinnerungen an meinen Papa habe. Und doch ist dort ein Funken Angst, dass ich irgendwann diese kostbaren Erinnerungen gegen meinen Willen vergessen könnte.
Am Wochenende war ich auf dem Betriebsjubiläum von der Firma in der mein Vater zusammen mit meinem Bruder gearbeitet hat. Zuerst hatte ich gemischte Gefühle, wie wohl die Feier wird und ob ich wohl ständig mit dem Verlust meines Vater konfrontiert werde. Natürlich haben einige mir noch mal ihr Beileid bekundet und sich auch nach meiner Mutter erkundigt. Einige Kollegen haben alte Schwänke aus mein Papas Leben erzählt. Das war teilweise richtig lustig. Da hat man mal wieder gemerkt, dass die guten Erinnerungen an einen lieben Menschen nicht verblassen und unheimlich viel Wert sind.

Ich habe mich bei meinem Vater auch immer zusammengerissen und nicht geweint, auch wenn es mich innerlich zerrissen hat. Das hielt bei mir meist auch nur bis auf dem Flur oder maximal bis aus dem Krankenhaus an. Dann strömten die Tränen nur so raus. Abends im Bett vor dem Schlafengehen war es auch immer grausam. Dann kamen mir immer diese fragenden Gedanken, was mein Vater wohl gerade so macht und worüber er wohl gerade so nachdenkt. Man war ja einfach nur hilflos dieser Scheißkrankheit gegenüber ausgesetzt. Und ist es immer noch! Wer weiß, was uns eines Tages noch so ereilt?! Aber darüber denken wir besser mal nicht nach!

Es ist nicht schlimm, wenn du dich mal nicht sofort meldest. Ich weiß ja wie das ist, wenn man viel zu tun hat und sich die Arbeit stapelt! Ist aber immer wieder schön, wenn von dir eine Antwort kommt. Und wenn du mal etwas mehr Zeit hast, lese ich auch gerne die ganze Geschichte von deinem Vater.
Ist auch schön zu hören, dass es bei deinem Bruder Entwarnung gab! Noch so eine Hiobsbotschaft hätte wohl keiner vertragen!

Viele liebe Grüße
Sandra
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  #56  
Alt 23.02.2006, 16:06
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Hallo Marinchen!

Für Samstag muss ich mir noch etwas Tolles für meine Mutter einfallen lassen. Dann ist ihr Hochzeitstag. Der erste ohne ihren lieben Mann. Das wird bestimmt nicht leicht. Die beiden haben sich gegenseitig nie großartig etwas geschenkt. Sie haben immer gesagt, dass sie alles haben: einen tollen Partner und tolle Kinder! Was will man mehr, wenn man wunschlos glücklich ist?! Das wird dieses Mal wohl nicht so sein.
Aber irgendwie muss ich sie doch dann auf andere Gedanken bringen. Meine Schwester fährt mit ihr vormittags schon in die Stadt zum Bummeln und Einkaufen, aber abends ist es schwierig meine Mutter aus dem Haus zu bekommen! Mal sehen wozu man sie animieren kann!?

Wenn mir schon mein Papa so unendlich doll fehlt, wie ist es dann bloß für meine Mutter, die über 42 Jahre mit ihm zusammengelebt und über 41 Jahre verheiratet war?! Er ist nun schon seit 20 Wochen nicht mehr bei uns! Meine Güte, was für eine lange Zeit. Ich darf gar nicht daran denken, wie viele Wochen (Monate und Jahre) mehr ich ihn nun noch vermissen werde. Hätte niemals gedacht, dass der Verlust eines lieben Menschen so weh tun kann!

Liebe Grüße
Sandra

PS:
Siehst du wie die Sterne funkeln?
Da sind bestimmt unsere Papas dabei und schauen uns von da oben aus zu!
Sie sind beide garantiert sehr traurig darüber, dass wir hier unten ohne sie so leiden!
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  #57  
Alt 23.02.2006, 22:01
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Hallo Sandra
Ich bin gerade von der Arbeit gekommen, und gleich gesehen das du wieder geschrieben hast, und es war mir schon peinlich das ich nicht antworte. [B]Entschuldige[/B
ALSO ich schreibe jetzt auf der Stelle zurück, alles andere kann warten
Morgen ist wieder mal ein schwerer Tag für dich und deiner Famielie. Du willst dir was einfallen lassen, und deine Mutter ergentwie aus dem Haus zu locken. Supper Idee.
Ich hoffe das es klappt. Aber wenn nicht , ist ja auch nicht schlimm, mache dann einfach anders: Koche was schönes, was deine Mutter am liebsten isst, packe es ein und nicht wie hien zu deiner Ma. Einfach nur zu zeigen, DU BIST NICHT ALLEIN, WIR SIND JA AUCH NOCH DA.
Und außerdem, wo könnt Ihr denn, deinem Papa noch näher sein, wenn nicht bei Ihm Zuhause .
Du hast recht, es ist sehr traurig, dass unsere Papas nicht mehr da sind. Es vergehen Stunden, Tage, Wochen, Monate und dann auch Jahre, das wir ohne Väter sind. Ich würde alles mögliche machen um mein Papa noch mal zu sehen. Ihm noch einmal umarmen , streichen ......... ----------------- das geht nicht, nie wieder
Es vergeht keine Stunde das ich nicht an Ihm denke. Alle machen sich schon um mich sorgen. Gestern zum Beispiel rief die Freundin meine Mutter zu erst bei mir an, hat nur gefragt wie es mir den so geht. Was kann ich den sagen, nur- ja, Gut!!!! Danach rief sie meine Ma an, und erzählte das Sie Ein komischen Traum hatte, über mein Vater, und das Er wohl Ihr gesagt hat das mit mir etwas nicht stimmt, und Sie soll mir wohl sagen das ich los lassen soll. Sonst kann er nicht weiter gehen. Als meine Mutter mir das erzählte, konnte ich nicht erwarten bis Sie entlich nach Hause geht und ich dann wieder Heulen kann. Ich weiß es nicht, aber es ist bei mir zur Zeit wieder sehr extrem geworden, das ich Papa so vermisse. Ich erinnere mich an sehr vielen Sachen, im Zusammenhang mit meinem Pa . Es ist alles doch vor kurzem gewesen, da war die Welt noch vollkommen in Ordnung. Und jetzt ist alles anders, ganz anders.
Es kommen nur noch Fragen. Warum? Wieso? Weshalb?
Die Antworten- bleiben aber aus.

Das Leben ist so grausam......
Werden wir wohl diesen Verlust ergendwann verarbeiten??????
Ich weiß es echt nicht. Viele sagen: „Zeit heilt alle Wunden“; ob das auch stimmt?
Zur Zeit lebe ich in der Vergangenheit, es ist so leichter für mich, die Gegenwart ist schmerzhaft, in Ihr ist mein Vater mit gerade mal 50 Jahre, an dem verdammten Krebs gestorben. Das kann doch nicht wahr sein? Das darf nicht wahr sein........es ist unfassbar., man möchte gar nicht darüber nachdenken, sonst fangt man wieder an zu weinen.
Liebe Sandra die Sterne sind wunderschön, unsere Väter sind ganz sicher da oben, und schauen auf uns.
Sie sind auch sehr traurig, das wir so leiden, wir können ja nicht anders, Sie fehlen einfach.
Vielleicht fehlen wir denen ja auch. Wir wissen es nicht.
Ich drücke dich ganz toll fest
Viel Kraft wünsche ich dir für MORGEN. Kannst du mir dann schreiben wie es war.
Marinchen

PS: so dunkel ist es zurzeit in unserem Leben, außer diesen Sternen, die für uns löhchten, ist nichts mehr zu sehen!!!!
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(Clemens Bittlinger)

Geändert von Marinchen (23.02.2006 um 22:04 Uhr)
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  #58  
Alt 28.02.2006, 16:17
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Hallo Marinchen!

Wir haben am Samstag tatsächlich meine Mutter etwas aus dem Haus bekommen! Sie war zusammen mit meinem Bruder bei mir und meinem Mann. Wir haben dann einfach nur einen gemütlich Fernsehabend gemacht. Immerhin hat sie dann mal andere 4 Wände um sich rum gehabt. Allerdings hatte meine Mutter anlässlich des Hochzeitstages auf ein Zeichen von meinen Vater gehofft, aber vergebens. Ich hatte sie damit getröstet, dass Männer doch ständig solche Tage vergessen und er dann bestimmt an einem anderen Tag ein Zeichen von sich gibt. Warten wir mal ab! Sie vermisst ihn sooo sehr! Das muss wirklich ein unsagbarer Schmerz sein, wenn man seinen liebsten Ehemann nach über 42 gemeinsamen Jahren verliert. Wie geht es denn deiner Mutter? Kommt sie einigermaßen gut zurecht?

Gestern haben wir meine Mama sogar auch noch mal aus dem Haus und raus an die frische Luft locken können! Wir haben nämlich den frisch gefallenen Schnee für einen schönen Wintertagsspaziergang genutzt und sie direkt mitgenommen. „Ja“ hat sie anschließend gesagt, „das tat richtig gut! War fast so wie im Urlaub.“ Manchmal können sogar Kleinigkeiten jemanden erfreuen und das Herz höher schlagen lassen. Richtig schön. Hoffentlich kommt sie nun mal öfter raus! Darüber würde sich mein Vater sicherlich auch sehr freuen. Wir werden also weiterhin unser Bestes geben!

So was Ähnliches was die Freundin deiner Mutter gesagt hat, habe ich auch schon mal irgendwo gehört. Dass die Angehörigen des Verstorbenen loslassen müssen, damit seine Seele weiterwandert. Ich denke aber, dass wir beide schon unsere Väter vor einigen Monaten los gelassen haben. Nämlich in derer Sterbestunde, als wir sie noch zum Gehen „ermuntert“ haben, damit sie endlich von ihrem Leiden erlöst werden. Und ich würde es wieder tun. Es tat so unendlich weh ihn leiden zu sehen und ihm nicht helfen zu können! Die Erlösung war somit noch das Beste was ihm in dieser Situation passieren konnte. Aber es ist doch wohl auch verständlich, dass wir als Hinterbliebene traurig sind und diese Gefühle hin und wieder mal rauslassen müssen!? Darf man das etwa nicht mehr, wenn man jemandem das OK zum Gehen gegeben hat? Müssen wir also nun unsere Gefühle unterdrücken und verstecken? Das kann ja wohl nicht der richtige Weg sein!

Viele liebe Grüße
Sandra
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  #59  
Alt 01.03.2006, 12:25
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Unglücklich AW: Papa!Du mußt jetzt gehen.Das ist schon ok

Hallo liebe Sandra ,
Das ist ja sehr gut, das es euch gelungen ist deine Mutter aus dem Haus zu locken.
Ihr geht’s ja bestimmt so wie auch meiner Ma. Sie möchten auf gar keinen Fall jemanden zum Last fallen. Aber sie merken nicht das es für uns keine Last ist. Wir machen es doch gern, was auch immer das auch ist. Uns ist jetzt nur ein Elternteil geblieben. Und es weiß keiner für wie lange. Die Erfahrung, wie schnell die heile Welt zusammenbricht, haben wir auch gemacht. Und daraus natürlich Gelernt, dass man die Zeit zusammen, einfach geniest. Aber wenn es jemanden schlecht geht, ganz besonders der Mutter, dann kann es uns gar nicht gut gehen.
Du fragst mich wie es meiner Mutter geht. Es geht Ihr einigermaßen gut. Sie hat ständig jemanden um sich, mein Bruder mit Freundin wohnen noch bei ihr. Und am Anfang ging mein kleiner Sohn (5), zu Oma übernachten. Damit Oma nicht traurig ist, und weint.
Dazu geht Mama auch noch arbeiten, sie ist ja erst 52, das lenkt auch noch einwenig ab.

Was das loslassen angeht, hast du ja so recht. Das haben wir gemacht, als die Schmerzen unerträglich wurden. Wir haben sie ermutigt endlich zu gehen, und nicht mehr zu kämpfen, egal wie schwer das auch war. Und jetzt dürfen wir trauern, obwohl das nicht jeder versteht.
Aber im Grunde haben wir das recht darauf, egal wie lange es auch dauern soll.
Mich überkommt es meistens im Auto, auf dem weg zur oder von der Arbeit. Ich weine dann wie eine Verrückte. Da bin ich alleine mit mir, kann sehr viel nachdenken. Wenn es auf den Weg zur Arbeit passiert, kann ich auch nichts dafür. Da bin ich natürlich den ganzen Tag traurig, ist ja verständlich. Ich wurde vor kurzem von einer Kollegen gefragt was ich wohl habe, ich sehe sehr fertig aus. Ich dachte, was soll’s sage ihr was Sache ist. Weiß du was sie mir dazu gesagt hat? ES ist schon soviel Zeit vergangen, und ich soll endlich mit dem Kapitel abschlissen.
Ja, wenn es nur so einfach wäre. Aber womit ich natürlich abschließen kann, ist das keinem mehr sage was wirklich in mir vorgeht. Aber in meinen Augen ist es gar nicht so lange her.
Wie ist es bei dir, hast du auch schon solche Erfahrungen gemacht??????

Fühl dich ganz fest von mir gedrückt.
Alles Liebe
Marinchen


PS: Diese Gedichte Beschreiben unsere Gefühle ganz genau, und passen dazu noch zur jetzigen Beiträgen.


Trauer kann man nicht sehen,
nicht hören, kann sie nur fühlen.
Sie ist ein Nebel, ohne Umrisse.
Man möchte diesen Nebel packen
und fortschieben, aber die Hand
fasst ins Leere.





MEINE BEIDEN GESICHTER


Geht es Dir gut,
werde ich gefragt
im Vorübergehen.
Doch, gut, sage ich
und zeige
das passende Gesicht;
mein gutgehendes Gesicht

Mein anderes Gesicht
verberge ich liebevoll
unter meiner Kleidung.
Zuhause ziehe ich mich
aus.
Dann darf es
seine Trauer tragen

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__________________
Jenseits der Zeit, gibt es kein Leid, keine Tränen an dem Ort, den wir Himmel nennen.

(Clemens Bittlinger)

Geändert von Marinchen (02.03.2006 um 11:35 Uhr)
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Alt 02.03.2006, 15:52
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Sandra! Sandra! ist offline
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Standard AW: Papa!Du mußt jetzt gehen.Das ist schon ok

Hallo Marinchen!

Ja, die Gedichte sind wirklich passend!
Ich habe es mir auch abgewöhnt anderen die Wahrheit darüber zu erzählen, warum ich gerade nicht fröhlich aussehe und bin. So weit es geht versuche ich auch meine wahren Gefühle im Griff zu halten und erst in meiner trauten Einsamkeit freien Lauf zu lassen. Habe auch keine Lust darauf anderen Leuten erklären zu müssen, warum ich nach fast 5 Monaten immer noch über den Tod meines Vaters traurig bin. Ich hatte ein supergutes Verhältnis zu meinem Vater. Es war eine Vater-Tochter-Beziehung wie man sie sich nicht schöner und besser vorstellen kann. Allein bei dem Gedanken daran muss ich schon wieder weinen. Er war immer so ein toller Mann und Vater und ich sein kleines Nesthäkchen und Engelchen. Natürlich bleibt er in meinen Erinnerungen immer ein toller Mann und Vater, aber ich möchte noch mal so gerne mit ihm knuddeln. Ich werde es wohl nie so richtig begreifen, wie diese grauenhafte Krankheit unser ganzes Leben verändert und unsere heile Welt zerstört hat. Da ist und bleibt so ein großes schwarzes Loch ... ich weiß gar nicht wie man das bloß schließen könnte. Ich glaube, dass das Loch einfach nicht zu schließen ist und man wohl versuchen muss sich damit zu arrangieren und zu leben?!
Meine Nachbarin sagte zu mir, dass sie sich nichts Schlimmeres vorstellen könnte, als ihre Eltern zu verlieren, denn diese hätte man doch nur einmal. Sie meinte tatsächlich, dass man einen Lebenspartner ersetzten könnte. Daraufhin meinte ich, dass man keinen von seinen Liebsten ersetzten kann. Denn die sie sind alle einmalig und einem ans Herz gewachsen und wenn nun einer gehen muss, dann zerreißt es einem das Herz. Wenn ich nur daran denke, dass meine Mutter 42 glückliche Jahre mit meinem Vater zusammen hatte. Da kann man doch nicht einfach hingehen und diese lange schöne Zeit „wegschmeißen“ und mit einem neuen Partner von vorne anfangen. Selbst ich würde in meinen jungen Jahren nicht so einfach von vorne anfangen wollen. NEIN!
Eine Freundin meinte, dass das alles einfach nur Zeit bräuchte, dann würde die Trauer schon abflachen. Auch dazu sage ich einfach nur: NEIN! Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich meinen Vater in zwei, fünf, zehn oder zwanzig Jahren nicht vermissen werde und dann nicht traurig sein werde. Spätestens wenn ich schwanger werde und ein Kind bekommen werde, werde ich Rotz und Wasser heulen, weil mein Vater das nicht miterlebt. Wir haben doch schon so viel darüber gesprochen und geplant. Mein Vater hat tatsächlich schon Spazierwege ausgemacht, die er mit dem Kinderwagen ablaufen wollte.
Meine Mutter könnte jedes Mal anfangen zu heulen, wenn sie ihr Fahrrad aus der Garage holt. Denn direkt daneben steht das Rad meines Vaters, welches er sich kurz vor seiner Krankheit gekauft hat. Er wollte damit nun (in seinem frischen Vorruhestand) mit meiner Mutter zusammen kleine Touren unternehmen. Aber jetzt steht sein Rad einfach so unbenutzt und leicht verstaubt in der Ecke rum. Sollen wir jetzt etwa hingehen und alle Sachen, die uns an unseren Vater erinnern wegschmeißen?! NEIN!
Dann müsste mein Bruder auch seine Arbeitsstelle kündigen, da er fast 22 Jahre mit meinem Vater zusammen in der gleichen Firma – Seite an Seite - gearbeitet hat. Auch er leidet sehr unter den Verlust. Und ich glaube nicht, dass sich das so schnell ändern wird.

Und ich finde das auch nicht schlimm, dass wir alle immer noch traurig sind. Wir sind nun mal Menschen und Gefühle sind menschlich. Wären wir alle Roboter, wäre unsere Welt sehr gefühllos und kalt. Wenn also ein paar Mitmenschen unser Gefühle nicht verstehen oder nicht damit umzugehen wissen, dann sollen sie es halt sein lassen und besser keine dummen Kommentare abgeben. Daher ärgere dich nicht darüber, sie wissen es halt nicht besser! Sei lieber froh, dass es dieses Forum gibt, wo du sicherlich nicht auf taube Ohren oder Unverständnis stoßen wirst.

Viele liebe Grüße
Sandra
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