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  #46  
Alt 18.12.2014, 19:49
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Julia..
miteinander reden ist immer der beste Weg.
Sag Deiner Mami, daß Du ihr ihr Glück gönnst, aber eben damit Schwierigkeiten hast, wenn er eben z.B. im ehemaligen Ehebett schläft. Vielleicht findet ihr eine gemeinsame Lösung, was ich Dir von Herzen wünsche.
Grüße, Tine
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MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
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  #47  
Alt 18.12.2014, 20:50
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nala1810 nala1810 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Mein Papa hatte knapp 11 Monate nach Mamas Tod, eine Neue, es war Schicksal, er wollte das Weihnachtsfest 2012 nicht in Deutschland verbringen, flog nach Malta und lernte im Fluzeu auf dem weg dorthin seine Neue kennen

ich kann dir gut nachempfinden aber versuch deiner Mama durch Gespräche eine Chance zu geben. Deinen Vater kann niemand ersetzen, aber vielleciht wird er ein guter "väterlicher Freund"

LG Nala
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  #48  
Alt 24.12.2014, 17:12
Julia93 Julia93 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Das erste Weihnachten ohn meinen Vater.
Der Gedanke daran, nie wieder mit ihm den Weihnachtsbaum aufzustellen, zu schmücken und sich dann abends auf dem Sofa gemütlich zusammen zu kuscheln bringt mich gerade fast um.
Wie macht man das bloß? Wie bringt man das erste Weihnachten ohne einen geliebten Menschen hinter sich...wie habt ihr das überstanden?
Meine Mutti und ich sind heute Abend ganz alleine.
Es stellte sich schon als fast schier unmöglich heraus, den Kartoffelsalat so hinzubekommen wie wir es von Papa gewohnt waren.
Es sind die kleinen und banalen Dinge, die einem auf einmal unlösbar zu sein scheinen.
Die Trauer ist bei mir wieder da wie am Anfang. Aber das ist wahrscheinlich normal an solchen Familienfesten oder?
Naja, vllt köpfe ich nachher einfach eine Flasche Sekt mit meiner Mutter. Eigentlich so garnicht meine Art, aber manchmal ist Alkohol doch eine gute Erfindung.

Ich bin mir sicher, dass unsere Lieben bei uns sind. Auf irgendeine Weise. Papa würde
nicht wollen, dass wir so traurig sind. Er ist bei uns. In irgendeiner Form. In welcher genau, werden wir erst herausfinden wenn es bei uns soweit ist.

"Fröhliche Weihnachten"

Julia
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Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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  #49  
Alt 24.12.2014, 22:15
slavejo slavejo ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Hallo Julia,

Auch ich "feiere" heute meinen ersten Heiligabend ohne meinen Papa...
Er starb am Nikolaustag...
Bei uns lief das an Weihnachten ziemlich ähnlich wie bei euch ab - alles drehte sich irgendwie um meinen Dad.
Naja jetzt ist es so das meine Mutter Weihnachten einfach ignoriert. Sie will keinen Besuch, keine Anrufe usw... Ich (28) bin mit meiner Frau und unserem im Juni geborenen Sohn essen gegangen und haben eine kleine Bescherung gemacht..
Mehr war aber an "Weihnachtsstimmung" auch für mich nicht drin...
Wie sagten immer so lapidar: da müssen wir einfach durch!

Grüße Micha
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  #50  
Alt 24.12.2014, 22:53
Julia93 Julia93 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Schon fast 11 Uhr. Gott sei Dank.
Wir feiern Weihnachten immer in unserem zweiten Wohnzimmer. Das Zimmer wo mein Vater gestorben ist. Ich konnte den Raum bis vor einem Monat nichtmal betreten. Der Weihnachtskitsch, sprich Tannenbaum & Co machen es irgendwie einfacher. Allerdings hat sich unser Hund merkwürdig benommen, er ist völlig überdreht durch die Gegend gesprungen und hat alles abgeschnüffelt wie ein Irrer. Kann eine Hundenase oder ein Hundegedächtnis so gut sein, dass er sich nach fast acht Monaten noch erinnert?

Meine Mutti telefoniert seit einer halben Stunde mit Ihrem Neuen. Ich glaube sie kriegt garnivht mit, wie es gerade für mich ist hier so alleine zu sitzen.
Dabei hatten wir vorhin noch einen gemeinsamen Heulanfall als wir vom Friedhof kamen.
Wie soll man die Frau bloß verstehen?

Julia
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Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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  #51  
Alt 25.01.2015, 11:38
Julia93 Julia93 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Kennt Ihr dieses Gefühl, wenn man von jetzt auf gleich innerlich total zusammenbricht und sich nur noch wünscht, dass alles wieder gut wird?
Zwei Schritte vor, einen Schritt zurück...
Ich gehe seit Tagen nur noch rückwärts. Die Trauer hat mich mal wieder eingeholt und droht mich zu zerquetschen. Und das Schlimme ist, ich weiß nicht mal warum. Vor ein paar Tagen, als ich gerade im Bad war und eigentlich schlafen wollte schlug es wie ein Blitz in mich ein ujd ich konnte die Tränen nicht mehr zurück halten. Vllt weil ich das Gefühl hab, der ganzen Verantwortung noch nichz gewachsen zu sein. Ich meine, ich bin 21 Jahre alt und alleinige Erbin meines Papas. Mir würde ein 4 Hektar großes Anwesen gehören. Wäre da nicht dieser ekelhafte Erbstreit mit meinem Onkel. So gehören mir nur 2/3. Meine Mutter will sich da auch nicht mehr einmischen. Wieso auch? Die ist sowieso nicht mehr die Alte, seitdem Sie ihren neuen Freund hat. Aber ich werde dafür kämpfen, dass mir bald alles gehört. Ich lasse mich hier nicht vergraulen. In unserem Haus stecken soviele Erinnerungen, mein Papa ist hier geboren und gestorben. Es ist mein Zuhause und das gebe ich nicht her. Aber irgendwie lastet das doch alles schwer auf meinen schmalen Schultern. Nebenher habe ich bald meine Abschlussprüfungen und will studieren. Achja, und dann stehen bald noch zwei OPs bei mir an. Das alles unter einen Hut zu kriegen ist leichter gesagt als getan.
Ich wünschte, ich hätte meinen Papa als Unterstützung. Er hatte immer einen Rat für mich.
Ich versuche mir immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, dass er in irgendeiner Form bei mir ist und ich ihm immernoch alles erzählen kann. Manchmal macht es das aber auch nicht besser.
Ich lebe für uns beide. Und versuche das Beste daraus zu machen. Bis wir uns irgendwann wiedersehen <3.
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Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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  #52  
Alt 27.01.2015, 18:18
Line1988 Line1988 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Hallo Julia,

du sprichst mir aus dem Herzen. Unsere Geschichten ähneln sich wirklich sehr nur das bei mir meine Mama gestorben ist
Ich bin auch alleinerbin und fühle mich für das alles was in dem letzten Jahr passiert ist einfach noch viel zu jung!!
Vor einem Jahr war ich doch noch ein Kind und jetzt...ich musste und muss mich um so viel Kram kümmern...Frage mich immer wieder wie ich das geschafft habe bzw. schaffe.
Das Leben kann halt manchmal echt so unfair und beschissen sein! Aber wir müssen weiter machen! Ich versuche mir einzureden dass es Mama da wo sie jetzt ist besser geht! Der Gedanke hilft irgendwie aber irgendwie auch nicht.
Das schlimme ist dass es mir so vor kommt als hätten alle noch ihre Mami außer ich...dieses Gefühl ist echt beschissen und man fühlt sich oft alleine da alle um einen herum noch eine komplette Familie haben...aber ich denke das Gefühl kennst du auch nur bei dir in umgekehrter Weise mit deinem Papa!
Ich wünsche dir ganz viel Kraft! Kopf hoch und weitermachen! Unsere Eltern hätten gewollt das wir das beste draus machen was zu machen ist...

Fühl dich gedrückt, liebe Grüße Lina
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  #53  
Alt 03.03.2015, 17:22
Julia93 Julia93 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Hallo ihr Lieben,

es nähert sich der 1. Todestag meines Vaters. Wie geht ihr solche Tage an? Essen gehen, sich einfach zusammensetzen und sich an die Person erinnern oder so tun als ob nichts wäre? Letzteres schließe ich für mich aus. Habt ihr eine Gedenkanzeige in der Zeitung geschaltet? Sowas finde ich eigentlich ganz schön aber ich möchte auch nicht belächelt werden...

Ich vermisse ihn immernoch wie am ersten Tag und ich kann nicht loslassen. Das habe ich wieder einmal gemerkt. Ich habe zum Beispiel meine Kontakte in mein neues Handy übertragen. Unter P tauchte dann Papas Nummer auf. Ich konnte es nicht löschen sondern habe es mit übertragen. Wahrscheinlich denken jetzt alle ich spinne total, aber es beruhigt mich igendwie wenn ich die Nummer wenigstens sehe. Mir geht es mit vielen Kleinigkeiten so, zum Beispiel liegt sein Schal auch immernoch an der Stelle auf der Sofalehne wie er ihn hinterlassen hat. Manchmal rieche ich dran und meine es riecht immernoch nach ihm. Wenn der Schal mal runterfällt und ihn niemand aufgehoben hat werde ich wahnsinnig wütend und lege ihn liebevoll gefaltet wieder an Ort und Stelle.
Genauso ist sein Schrank noch nicht ausgeräumt. Meine Mutter wagt sich auch nicht daran, sir weiß dass ich das nicht will.
Habt ihr auch solche "Macken"? Bzw wann habt ihr die Kleiderschränke, etc leer geräumt?

Julia
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Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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  #54  
Alt 03.03.2015, 18:19
simi1 simi1 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Hallo Julia,

unsere Tochter ist im Juni verstorben. Ende Oktober/Anfang November habe ich Teile ihres Kleiderschranks und die meisten typischen Mädchenspielsachen ausgeräumt, weil ich von einem Hilfstransport erfuhr, der in der Adventszeit Kleidung und Spielsachen in ehemalige Ostblockstaaten brachte und dort in Kinderheimen verteilte. Es war sehr schwer, aber ich wusste, dass meine Kleine damit absolut einverstanden gewesen wäre. Sie hatte eine klare Einschätzung davon, was im Leben wirklich wichtig ist und "Klamotten" gehörten aus ihrer Sicht definitiv nicht zu den Herzensdingen.

Ende Januar/Anfang Februar haben wir ihr Zimmer aufgelöst, weil wir den Raum benötigt haben. Auch dies war sehr sehr schmerzhaft, aber richtig so. Unser Haus soll Lebensraum und nicht Museum sein. Wir verwahren seitdem einige Erinnerungsstücke in einer persönlichen Schatztruhe. Die beiden Kuscheltiere, die unser Kind durch viele Jahre hindurch begleitet und getröstet haben, liegen seitdem in unserem Bett. So viel zu den Macken ...

Eine persönliche Anmerkung möchte ich zu diesem Satz von dir noch machen:
Zitat:
Genauso ist sein Schrank noch nicht ausgeräumt. Meine Mutter wagt sich auch nicht daran, sie weiß dass ich das nicht will.
Ich, als Mutter, würde dieses Quasi-Verbot nicht akzeptieren.
Als Eltern nimmt man bewusst und von Herzen gerne über viele Jahre zahlreiche Einschränkungen in Kauf, um seine Kinder großzuziehen und in ihr eigenes, selbstbestimmtes Leben zu entlassen. Wenn unsere Söhne sich dafür entscheiden, auch im Erwachsenenalter noch zuhause zu wohnen, dann dürfen sie das gerne tun - jedoch nicht über uns und unser Leben bestimmen.

Alles Gute und viele Grüße
Simi
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  #55  
Alt 03.03.2015, 18:49
Benutzerbild von GlidingGeli
GlidingGeli GlidingGeli ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Hallo Julia,

wie mit dem Ausräumen der persönlichen Dinge verfahren wird, ist sehr individuell. Du solltest dir überlegen, dein Papa ist über die Regenbogenbrücke gegangen, auch wenn ihr alles aufhebt, er wird nicht wiederkehren.
Dieses Endgültige muss akzeptiert werden, das dauert seine Zeit.
Leider ist es nicht möglich, dass wir ein ewiges Leben haben.
Trauern ist harte Arbeit und dazu gehört auch sich von Dingen zu lösen.
Meine Schwiegermutter hatte alles von ihrem Mann aufgehobenen, nach drei Jahren hat sie meinem Mann seine Schuhe gegeben, es galt nicht, dass mein größere Füße hatte. Als wir dann mal umgezogen sind, habe ich die Dinge zu einer Kleidersammlung bei der Diakonie gegeben. Heb dir einige Dinge zur Erinnerung auf, an denen kannst du dich erinnern und erfreuen.
__________________

Mögest du dir die Zeit nehmen,
die stillen Wunder zu feiern,
die in der lauten Welt
keine Bewunderer haben.


Irische Sprüche
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  #56  
Alt 04.03.2015, 15:00
Anni1993 Anni1993 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Hallo Julia,

Wir 2 sind in gleichen Alter und ich habe vor Kurzem auch meinen Papa verloren.

Auch ich kann mir nicht vorstellen seinen Schrank jemals auszuräumen, ich habe das Gefühl, als wäre es das letzte was ich noch von ihm habe.
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  #57  
Alt 16.04.2015, 13:57
Julia93 Julia93 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Halle zusammen,

am 25.04. Ist es genau ein Jahr her, dass mein lieber Papa uns hier unten allein gelassen hat.
In letzter Zeit war ich häufig traurig, momentan geht es aber eigentlich. Was wohl daran liegt, dass ich Urlaub habe und im Prüfungsstress bin. Wahnsinn, wie schnell drei Jahre Ausbildung doch vergehen. Je älter man wird, desto schneller vergeht die Zeit, oder? Ich möchte eine richtig gute Abschlussprüfung machen und das Ganze danach noch mit einem Studium krönen. Wäre Papa jetzt noch da, hätten wir bestimmt schon gerätselt an welchen Uns ich mich bewerben soll. Ein gute Ausbildung für mich lag ihm immer am Herzen, weshalb er ja mindestens bis nach dem Studium durchhalten wollte, um mir auch private Hochschulen und Einrichtungen zu ermöglichen. Naja das kann ich jetzt knicken. Das Geld reicht gerade um neben dem Job noch abends und am Wochenende studieren zu können. Aber ich ziehe das durch und danach werden sich alle wundern wie ich mich dadurch gekämpft habe.
Meine Mutti wird an Papas Todestag wahrscheinlich nicht da sein. Finde ich nicht gut, wenn Sie den Todestag Ihres Ehemanns lieber mit ihrem Neuen verbringt und mich nichtmal fragt ob wir den Tag zusammen verbringen wollen. Wie seht ihr das? Manchmal habe ich auch den Verdach, dass das ihre Art ist alles zu verdrängen.
Ein Junge aus unserem Dorf, dessen Mutter nach langem Krebskampf vor circa 5 Monaten starb, ist in psychologischer Behandlung weil er damit nicht fertig wird. Er müsste so ca 18 sein. Da frage ich mich wirklich warum ich so eine Hilfe nicht in Anspruch genommen habe...vllt hätte es mir doch so einiges erleichtert.

Julia
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Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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  #58  
Alt 12.06.2015, 20:25
Julia93 Julia93 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Meine Mutter dreht total am Rad.
Es ist jetzt etwas über ein Jahr her und mittlerweile kann ich sagen, dass das Verhältnis zu meiner Mama, eigentlich keines mehr ist. Früher haben wir häufig unsere Lieblingssendungen zusammen im Fernsehen geschaut, heute nicht mehr weil sie jeden Abend mit ihrem Freund telefonieren muss. Überhaupt hängt sie nur noch am Handy und benimmt sich wie ein Teenager.
Jedes zweite Wochenende kommt er auch zu uns. Dann rauchen Sie das ganze Haus zu, scheiß egal was ich darüber denke. Ihr Ehemann ist an Lungenkrebs gestorben und sie hat ihm versprochen aufzuhören. Alles leere Worte. Und mich nervt es auch gewaltig. Wenn wir nicht unbedingt wegen des Hauses, was keiner von uns alleine halten kann, zusammen leben müssten, dann wäre ich schon weg. Aber das ist mein Zuhause und der Ort an dem schon mein Papa geboren und gestorben ist. Es steckt in jeder Ecke eine wertvolle Erinnerung .
Wenn er am Wochenende da ist, dann werde ich auch nur noch toleriert. Ich verstehe mich nicht mit ihm. Und das nicht, weil er ihr neuer Freund ist sondern weil seine Lebensansichten einfach nicht meinen entsprechen. Sein Niveau ist wirklich unter aller Sau und das habe ich nun schon von mehreren Leuten gehört .Wenn er dann da ist gucken die beiden den ganzen Tag Fernsehen, rauchen und spielen Sudoku. Meine Mama, die sonst überhaupt nicht so ist, passt sich seinem Niveau immer mehr an. Den Haushalt schmeißen und sich um die Tiere kümmern ist auch zuviel verlangt. Ich fühle mich mittlerweile wie eine Mutter und sie ist das Kind. Früher haben wir auch zusammen gegessen, mittlerweile werde ich nicht mal mehr gefragt. Das mich ihr Verhalten traurig und wütend macht, versteht sie auch nicht.
Sie kann machen was sie will, dazu ist Sie alt genug. Aber solange wir in einer "Wg" Leben, kann man eben nicht machen was man will.
Freunde traue ich mich nicht mehr einzuladen wenn die beiden da sind, das ist mir unangenehm.
Ich wünsche mir mein altes Leben zurück , obwohl ich ganz genau weiß ,dass es das nie wieder geben wird.
Warum tut sie mit ihm Dinge, die sie mit Papa nie gemacht hat? Das ist doch nicht fair.
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Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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  #59  
Alt 12.06.2015, 21:14
Lucky2181 Lucky2181 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

hallo Julia

das ist bestimmt nicht einfach für Dich. Kann es vielleicht sein dass Deine Mum damit Ihre Trauer überspielt und diese damit verdrängt?

Ich lebe wie ich will und mache was ich will. Kommt mir so ein wenig vor um manches zu überspielen und weiter zu gehen.

Nur so eine Vermutung, vor allem wenn deine Mum vorher anders war.

LG
Timo
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  #60  
Alt 12.06.2015, 21:46
Julia93 Julia93 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Ja, das kann ich mir schon vorstellen. Sie ist generell nicht der Typ, der seine Gefühle zeigt oder vor anderen weint. Aber einfach so zu tun, als hätte es ihn nicht gegeben, das geht zu weit.
Wenn ihr Freund nicht da ist, spricht sie manchmal über ihn. Nichts tiefsinniges. Sie nennt ihn auch nur noch bei vollem Namen und nicht wie früher beim Spitznamen.
Wenn er aber da ist, dann tut sie so als wenn es ihn nie gab. Aber vieles deutet schon darauf hin, dass sie noch nicht genug getrauert hat. Zum Beispiel steht in ihrem Sch lafzimmer ein sehr großes Bild von meinem Vater. Andererseits schläft ihr Neuer in seinem alten Bett.
Und Papa muss das alles vom Bild "mit ansehen".
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Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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