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  #61  
Alt 13.06.2015, 15:07
Lucky2181 Lucky2181 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Hi,

das ist natürlich dann schwierig. Denke es macht dir beides zu schaffen. Das Sie so darüber weggeht, aber deiner Meinung nach nicht richtig. Was ich verstehen kann ich würde es auch nicht verstehen.

Das auch so schnell jemand neues ins Leben deiner Mum kam, kommt da noch hinzu. Und on top dass du dich mit ihm nicht verstehst. Hat Deine Mum ne gute Freundin mit der Du auch gut kannst? Hast Du mit so jemandem nahestehenden dass schonmal besprochen und diese Person gebeten dass deiner Mum zu sagen?

Wäre vielleicht eine Idee?!
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  #62  
Alt 28.08.2015, 18:24
Julia93 Julia93 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Hallo zusammen,

heute ist wieder ein Freitag und wie jeden Freitag muss ich mich an den einen Freitag zurück erinnern, an dem mein Papa plötzlich gegangen ist.
Mittlerweile glaube ich ja, dass das alles kein Zufall war.
Warum habe ich kurz nach der Diagnose das dringende Bedürfnis gehabt, mit meinen Eltern zum Fotografen zu fahren und Bilder von uns machen zu lassen? Papa wusste es auch irgendwie das er das alles nicht packen wird. Er hat so häufig gesagt, dass wir das auch alleine schaffen und ich gut aufpassen soll. Ahnt der eigene Körper unterbewusst, wenn der Tod herannaht ohne dass man es bewusst im Kopf erlebt? Wie von einer inneren, unerklärlichen Kraft gesteuert verabschiedet man sich, ohne zu wissen, dass es ein wirklicher Abschied ist. Wahrscheinlich versteht niemand hier was ich meine, aber ich kann es nicht besser formulieren :-D
Ich stecke immernoch mitten im Erbstreit der Erbengemeinschaft meines Vaters. Man will mir unser Haus wegnehmen und es wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben als vor Gericht zu ziehen. Niemand versteht, was mir das Haus bedeutet. Hier ist mein Vater geboren und gestorben, überall sind Erinnerungen und außerdem bin ich noch nie umgezogen. Eigentlich ist das alles ein bisschen viel mit meinen 21 Jahren, aber welche Wahl habe ich? Keine! Meine Mutter wird früher oder später mit ihrem Neuen Lebensgefährten zusammen ziehen und hat prinzipiell jetzt schon mit der Vergangenheit abgeschlossen, also stehe ich alleine da und kämpfe weiter. Dass mich das alles doch ziemlich mitkommt, merke ich daran, dass ich seit einiger Zeit jede Nacht Alpträume habe und einfach nicht zur Ruhe komme. Manchmal träume ich aber auch von meinem Vater und das wirkt so wahnsinnig real, dass ich am liebsten nie wieder davon erwachen würde. Dann ist er einfach wieder da und ich kann ihm alles erzählen.
Ich habe es immernoch nicht geschafft, seine Kleidung weg zu geben. Allerdings habe ich überlegt, einen Teil an Flüchtlinge zu spenden. Damit wäre er sicher auch zufrieden.
Letztens hatte ich ein merkwürdiges Erlebnis. Ich war eine Bekannte besuchen und sie hat mir das Grab ihrer Mutter gezeigt. Mitten drauf steht eine Sonnenblume und ich wunderte mich schon sehr darüber, weil auf dem ganzen Friedhof keine andere Sonnenblume zu sehen war. Dann erzählte Sie mir, dass sie ihre Mutter gebeten hat ihr ein Zeichen zu geben, wenn es ihr gut geht und einige Monate nach der Urnenbeisetzung wuchs aus der Stelle, wo die Urne in die Erde gelassen wurde diese eine Sonnenblume. Von ganz allein und es waren die Lieblingsblumen der Mutter. Kann es denn sowas geben?!
Ich rieche manchmal, in den unterschiedlichsten Situationen, den Geruch, den ich gerochen habe als mein Vater aufgebahrt war. Allerdings lässt mich das eher erschauern, als das ich daran denke, dass er gerade irgendwie bei mir ist. Aber wer weiß das schon? Normal ist das jedenfalls nicht, aber ich würde es sehr begrüßen, wenn er auf mich aufpasst und ab und zu mal in meiner Nähe ist.
Ich vermisse ihn immernoch wie am ersten Tag...
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Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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  #63  
Alt 28.08.2015, 21:53
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Yogi 12 Yogi 12 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Hallo Julia!

Ist das Leben die unheilbare Krankheit?

Der neugeborene Säugling schreit
und wir lachen,
der tote Mensch lächelt
und wir weinen,
widersetzen uns immer dem Übergang, der das Leben zur Ewigkeit macht.

Erica Jong


Jeder von uns könnte im nächsten Moment sterben, doch könnten wir es akzeptieren wie es ist? Es stellt sich den meisten Menschen die Frage " ob das alles gewesen ist?"

Ich glaube das man es spürt , bevor sich die Dunkelheit über einen senkt und dennoch ist man zu Tode erschrocken.

Auch mein Mann hat sich -wenn auch unbewusst- darauf vorbereitet.
Ein Bild von sich hatte er so hingelegt, dass ich es schnell finde, es war eines der neueren Fotos als er noch nicht wusste dass er sterben muss.
Er sprach auch häufiger von Angehörigen die Vorausgegangen sind, was er vorher selten tat.
Es ist eine natürliche Wahrnehmung, die aber immer wieder verdrängt wird.
Es kann mir nur leid tun das ich damals nicht angemessen darauf eingegangen bin.

Ich habe die meisten Kleidungsstücke von ihm fortgegeben.
Von den meisten Dingen die ihm im Leben wichtig waren kann ich mich bis heute nicht trennen.
Das Andenken und die Erinnerung sollen für immer bewahrt werden.

Es wird mir gerade bewusst wie sehr mein Mann fehlt.

Dir wünsche ich eine gute Zeit in liebevollem Gedenken an deinen Vater.

Jutta
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  #64  
Alt 23.09.2015, 21:19
Julia93 Julia93 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Heute habe ich mal wieder einen Tiefpunkt erreicht und ich weiß nicht mehr weiter. Seit eineinhalb Jahren folgt ein Tiefschlag nach dem anderen. Ich bin des Kämpfens langsam müde.
Was jetzt kommt, mag sich für viele blöd anhören, aber jeder Tierhalter kann es nachvollziehen.
Unser Hund hat ebenfalls Krebs. Lungenkrebs, genau wie ihn mein Vater hatte. Allerdings leuchtet er von innen schon wie ein Weihnachtsbaum. Mit Cortison versuchen wir das unvermeidbare noch etwas hinaus zu zögern.
Was soll das? Mein eigenes Leben ist momentan purer Sarkasmus. Wenigstens kann ich den Hund erlösen lassen und er wird sich nicht so quälen müssen wie ein krebskranker Mensch.
Auch finanziell wird es langsam knapp bei mir und es ist kein Ende in Sicht. Wenn wir den Erbstreit um unser Haus, das einzige was ich noch habe, auch noch verliere, habe ich garnichts mehr.
Ich mache mir auch Sorgen um meine Mutter. Sie verdient so wenig Geld und steuert mehr bei, als sie es sich erlauben kann. Das bricht mir das Herz und ich werde ab jetzt noch kürzer treten. Ich will nicht, dass es meiner Mutter schlecht geht, wenigstens sie soll einigermaßen Leben.
Meine Hausärztin hat mir mittlerweile Beruhigungsmittel gegen meinen Stress verschrieben, mir fallen nämlich im wahrsten Sinne des Wortes schon die Haare davon aus. Mal sehen ob mich das wieder auf die Bahn bringt.
Das Interessante ist, das Außenstehende garnicht ahnen, wie es einem eigentlich geht. Man spielt ja doch irgendwie seine Rolle weiter und der Alltag auf der Arbeit lenkt einen ab.
Trotzdem, wieso kann nicht mal was Schönes passieren? Ich möchte mein Leben wieder ordnen und neu aufbauen, aber mein Schicksal sieht das irgendwie anders.
Womit habe ich das alles nur verdient? Ich wünsche mir mein altes Leben wieder.
Julia
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Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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  #65  
Alt 26.11.2015, 08:05
Julia93 Julia93 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Hallo zusammen,

meine Mutter hat ohne mein Wissen jegliche Kleidung meines Papas entsorgt. Ich kann es nicht fassen.
Sie hatte die Kleidung schon länger aus dem Schrank genommen und in Kästen unter dem Bett verstaut. Das wusste ich auch und fand es in Ordnung. Gestern wollte ich mir ein paar Kleidungsstücke angucken, das mache ich häufiger, wenn mir danach ist. Und alles war weg. Ich bin runter gestürmt und habe gefragt wo alles ist und sie sagte nur, sie hätte es entsorgt. Es war nämlich so, dass unsere Kater uns Flöhe ins Haus geschleppt hatten und wir das Haus von A bis Z reinigen und die Chemiekeule rausholen mussten. Deswegen hätte sie das weg getan, da hätte ja auch was dran sein können. Blöd nur, dass alles gest verschlossen war. Natürlich hätten wir einige Dinge weggeben können. Aber ein paar Lieblingsstücke, wie ein Pullover, den er auf unserem letzten Familienfoto getragen hat, wollte ich behalten. Diese Dinge sind mir unendlich wichtig gewesen und hinter meinem Rücken wird alles entsorgt. Nur weil Sie einen neuen Lebensgefährten hat, hat Sie nicht das Recht, ohne mich zu fragen, ALLES zu entsorgen. Ich war dann gestern abend total am Ende und hab stundenlang geweint. Das klingt vielleicht banal, aber diese Kleidungsstücke waren das letzte "Lebendige" was ich von ihm hatte. Es tat gut, diese Dinge manchmal rauszuholen, sich darein zu kuscheln und an früher zu denken. Meine Mutter dachte tatsächlich, dass ich das wohl nicht merken würde. Papas Schal, der auf dem Sofa im Wohnzimmer lag, liegt dort auch länger nicht mehr. Ich hoffe, dass Sie den nicht auch entsorgt hat. Ich fühle mich so, als wenn man mir einfach alles weg nimmt. Und das schlimmste ist, dass ich nicht einmal gefragt wurde. Sie hätte doch auch sagen können, dass ich meine Lieblingsstücke zu mir hätte nehmen sollen. Wäre doch kein Problem gewesen, aber irgendwie ist es wohl nicht nötig, daran zu denken, dass die Tochter mit den Kleidungsstücken Ihres Vaters vielleicht mehr verbindet.
Julia
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Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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  #66  
Alt 26.11.2015, 10:15
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little-elsie little-elsie ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Julia,
zwar unbekannterweise, aber dennoch von deinem Schicksal sehr berührt, möchte ich mich mal zu Wort melden und dir schreiben, dass es mir sehr leid tut, dass deine Mutter die Erinnerungsstücke einfach so entsorgt hat. Sie hätte dich wirklich vorher fragen müssen; es mit dir zusammen besprechen müssen, was genau damit geschehen soll. Flöhe hin oder her... Sie kennt dich doch und weiß, dass du sehr trauerst und dir die Erinnerungen wichtig sind. Das liegt ja auch eigentlich ganz logisch auf der Hand. Bei wem ist das nicht so? Ich möchte keinesfalls ein schlechtes Wort über deine Mutter verlieren, aber das war schon wirklich eine ganz blöde Aktion, um es mit ehrlichen Worten zu beschreiben. Sie hat wohl nicht nachgedacht in dem Moment oder wollte nicht darüber nachdenken. Aber ein paar Lieblingskleidungsstücke aufbewahren zu wollen ist ja nichts überraschend seltenes. Sehr egoistisch von ihr...
Ich hoffe sehr, du hast noch viele andere Erinnerungsstücke außer den Klamotten, die dich mit deinem Papa verbinden.
Musstest du deinen Hund inzwischen erlösen lassen? Was damit zusammenhängt, kann ich sehr gut nachvollziehen, ich bin mit Hunden aufgewachsen und habe aktuell auch einen eigenen aus dem Tierheim. Mein Beileid!
Fühl dich mal unbekannterweise und leider nur virtuell aber dennoch von Herzen gedrückt von mir. Du bist übrigens nur drei Jahre jünger als ich ;-)
Hast du in dem Erbrechtsstreit eigentlich anwaltliche Hilfe an deiner Seite? Frage nur deshalb, weil ich insofern mit der Materie vertraut bin, als dass mir der damalige Scheidungskrieg meiner Eltern ziemlich an die Nieren ging und ich mich aktuell im ersten Staatsexamen Jura befinde und Erbrecht ist da ja Pflichtstoff...
Ich wünsche dir alles, alles Liebe und viel Kraft weiterhin!
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  #67  
Alt 26.11.2015, 13:17
Julia93 Julia93 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Hallo little-elsie,

ich will nicht in Selbstmitleid versinken, aber irgendwie habe ich mir mein Leben wirklich anders vorgestellt. Ich habe mit 18 mein Abi gemacht, dieses Jahr meine Ausbildung beendet und mein Wunsch war es immer zu studieren um dann irgendwann in höhere Positionen zu kommen. Sprich: Karriere. Mein Papa stand da immer hinter mir. Ich hatte nie große Sorgen, war immer fröhlich und hatte ein schönes Leben.
Und jetzt ist alles weg. Ich kann nicht mehr studieren. Ein Vollzeitstudium kann ich mir nicht leisten, weil ich Geld verdienen muss und ein Abendstudium ist zu teuer. Ich bin ein psychisches Wrack und würde mich manchmal am liebsten in therapeutische Hände begeben.
Unseren Hund mussten wir mittlerweile einschläfern lassen, leider. Aber er musste sich wenigstens nicht quälen.
Bei unserem Erbstreit haben wir einen Anwalt in Anspruch genommen, aber der sagt, dass wir nicht so viele Möglichkeiten haben. Aufgrund der Blockadehaltung meines Onkels kann man klagen, aber ist wohl auch irgendwie schwierig. Ansonsten hat er gesagt, man solle bestenfalls alles verkaufen.
Da wir aber mehrere Pferde Zuhause haben, ist es nicht so einfach mit dem umziehen. Außerdem kann ich mir ja nichts kaufen. Ich habe Gott sei dank meine Tante, die Schwester meines Papas, die uns hilft. Sie würde uns sogar ein Haus kaufen oder mir das Geld für unser Haus leihen, wenn wir meinen Onkel doch noch davon überzeugen können, seinen Anteil zu verkaufen. Immerhin hat mein Vater über 50000 Euro in das Haus gesteckt. Ich muss quasi schon Almosen annehmen und das ist furchtbar. Ich will nicht auch noch andere Leute belasten damit. Ohne Sie wäre ich aber aufgeschmissen.
Wenn meine Mutter zu Ihrem Lebensgefährten zieht, 250 km weit weg, bin ich schließlich ganz alleine und muss irgendwie klar kommen. Obwohl die wohl froh ist, wenn Sie weg ist. Sie kann die Pferde auch nicht mitnehmen oder versorgen, also bleibt es an mir hängen.
Ich hab mir das alles ganz anders vorgestellt...
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Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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  #68  
Alt 04.12.2015, 21:09
Julia93 Julia93 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Hallo zusammen,

mir brennt was auf der Seele und ich würde gerne eure ehrliche Meinung hören.
Ich habe mehr oder weniger zufällig mitgehört, dass meine Mutter plant, dass Ihr neuer Lebensgefährter Heiligabend bei uns verbringt. Ich habe sie darüber sprechen hören, dass sie zusammen einen Tannenbaum aussuchen wollen und den schmücken wollen und was es zu essen gibt und solche Dinge.
Ich wurde dazu nicht einmal gefragt.
Weihnachten ist furchtbar seitdem mein Vater verstorben ist und es ist auch erst das zweite Weihnachten ohne ihn. Letztes Jahr haben wir es auch zu zweit verbracht.
Ich möchte Weihnachten auch nicht mit ihrem Lebensgefährten verbringen. Es ist ein so "intimes" Fest für mich und so eine traurige Angelegenheit, dass ich niemanden, der nicht zu meiner Familie gehört, dabei haben will.
Außerdem kenne ich ihn kaum und habe vielleicht 10 Sätze mit ihm gewechselt. Wenn er jedes zweite Wochenende bei uns ist, lebt jeder sein eigenes Leben und gut ist. Es ist nicht so, als säßen wir gemeinsam im Wohnzimmer zum fernsehen oder so.
Ich bin traurig und wütend darüber, kein Mitspracherecht zu haben. Ich kann ja nichtmal mit im Wohnzimmer sitzen und Weihnachten feiern dann. Die kuscheln sich zusammen, qualmen eine nach der anderen und widern mich nur an. Ab und zu hustet er dann noch extrem schleimig und erstickt beinahe daran. Es würde mich nicht wundern, wenn der Krebs da sein nächstes Opfer findet. Aber selber Schuld bei der Qualmerei und wenn Mama durch Papas Tod keines Besseren belehrt wurde.
Ich will Heiligabend nicht auf "fröhliche Familie" machen, die wir nicht sind. Ich hatte überlegt, sie mal beiläufig zu fragen, wie es denn an Weihnachten aussieht und sie zu bitten, dass wir alleine feiern. Sie kann ja am 1. Weihnachtstag dahin oder meinetwegen auch Heiligabend. Ich sitze lieber alleine da als mit denen.
Es ist doch nicht zuviel verlangt, vorher wenigstens gefragt zu werden. Oder? :-(
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Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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  #69  
Alt 11.12.2015, 21:09
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little-elsie little-elsie ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Hallo! Das ist in keinem Fall zu viel verlangt! Kann dich da auch sehr gut verstehen, dass du Heiligabend nicht mit ihm zusammen verbringen möchtest. Eigentlich müsste deine Mutter das auch verstehen, zumindest ein Stück weit. Schließlich hast du ja im Prinzip rein gar nix mit ihm zu tun.
Hast du deine Wünsche ihr gegenüber inzwischen geäußert? Wie hat sie reagiert? Ich hoffe so sehr, dass sie es verstehen konnte...
Lieben Gruß
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  #70  
Alt 15.12.2015, 19:46
Julia93 Julia93 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Heute habe ich meine Mutter mal beiläufig gefragt, ob sie zwischen Weihnachten und Neujahr da ist. Sie antwortete mit Ja. Okay, das hat ja eigentlich nichts zu bedeuten. Dann habe ich nach den Weihnachtsfeiertagen gefragt und auch da hieß es, sie sei da und sie wollte wissen warum ich frage. Also sagte ich, dass Sie ja auch vielleicht mit Ihrem Lebensgefährten feiern wollte. Und da sagte sie ganz trocken: " Ja, der ist auch da". Und weil ich das ja schon geahnt habe, habe ich gefragt, warum ich denn da garnicht gefragt werde. Und sie antwortete nur, dass sie ja auch nicht gefragt wird, wenn mein Freund zu Besuch käme. Dazu muss ich erwähnen, dass wir 7 Jahre zusammen sind und bis vor ca. einem Jahr mochte Sie ihn auch und wollte sogar, dass er hier einzieht. Aber was ist denn das für eine Argumentation? Er kommt ja nur normal zu Besuch. Ist das Eifersucht darauf, dass wir keine Fernbedienung führen? Naja jedenfalls meinte sie dann, was er, also ihr Lebensgefährter denn sonst machen solle. Irgendwas muss er die letzten Jahre ja auch gemacht haben, frag ich mich?
Und dann habe ich noch gesagt, dass wir hier schließlich zusammen wohnen und sowas, meiner Meinung nach, auch zusammen entschieden werden sollte und, dass ich es nicht gut finde, immer vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden. Dir Klamotten Meines Vaters werden einfach entsorgt und nun steht fest, dass ich Weihnachten mit meiner "neuen" Familie verbringen werde. Aber das ist nicht meine Familie. Ich habe keine Familie mehr. Ich fühle mich wie das dritte Rad am Wagen, wenn die kuschelnd im Wohnzimmer sitzen und ich wie eine Dumme daneben sitze. Und dann dieses Gerauche und blöde Geschwätz. Ich halte das nicht aus.
Ich verstehe das nicht. Jetzt wird selbst so ein blödes Fest, wie Weihnachten, kaputt gemacht. Ich kenne diesen Mann kaum und wir reden kaum miteinander.
Das ist alles so unfair
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Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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  #71  
Alt 15.12.2015, 20:46
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little-elsie little-elsie ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Hallo,
ich kann wie gesagt total verstehen, dass du nicht mit ihm feiern möchtest... Dass deine Mutter dich so vor vollendete Tatsachen stellt, kann ich mir nur damit erklären, dass sie gerade wegen ihres neuen Freundes auf Wolke Sieben schwebt?!
Mir kam gerade der Einfall, was wäre denn, wenn du das Haus verlässt und zu deinem Freund gehst bzw. mit seiner Familie feierst? Und dadurch dann wenigstens für ein paar Std. nicht dem Gequalme und der Gesellschaft von dem Lebensgefährten deiner Mutter ausgesetzt bist... Für mich ist durch Trennung und ewiges Gezanke der Eltern Weihnachten auch nicht mehr das, was es in frühen Kindheitstagen mal war... Ich bin quasi jedes Jahr woanders.
Das Wichtigste ist aber doch, dass du an einem Ort bist, wo es dir zumindest halbwegs gut geht.
Ganz lieben Gruß!
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  #72  
Alt 15.12.2015, 21:43
Julia93 Julia93 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Danke für die lieben Worte!
Das Problem ist glaube ich, dass ich einfach zu nett und zu respektvoll bin. Ich habe Angst, Sie zu verletzen, wenn ich einfach woanders hingehe. Meine eigene Doofheit, könnte man es auch nennen. Vielleicht, weil sie nach dem Tod meines Vaters und meiner einzigen Großmutter, die einzige "nahe" Angehörige ist, die ich noch habe.
Es liegt übrigens nicht an Ihrem Lebensgefährten selbst. Er ist zwar nicht mit mir auf einer Wellenlänge, aber das ist nicht der Grund, warum ich so kein Weihnachten verbringen will. Ich fühle mich einfach "über". Wenn ich allein schon mitbekomme, wie sie am Telefon (jeden Abend telefonieren die beiden ca. 2 Stunden und da lässt es sich nicht vermeiden, mal was mitzuhören, wenn man am Wohnzimmer vorbei geht) darüber reden, wie sie GEMEINSAM den Baum aussuchen und GEMEINSAM schmücken und ihr erstes GEMEINSAMES Weihnachten verbringen. Und ich sitze blöd daneben, weil die Beiden nicht bei Ihm feiern wollen. Obwohl ich absolut kein Problem damit hätte und es ja auch angeboten habe.
Ich fühle mich wie im Rollentausch. Meine Mutter, der verliebte und pubertäre Teenie und ich, das "Erwachsene Kind", das zur Mutter wird und alles relativ rational betrachtet. Sobald unsere Erbauseinandersetzung geklärt ist, wird sie auch zu ihm ziehen und mich mit allem hier sitzen lassen. Unter anderem auch Ihrem Pferd, um das ich mich dann mit kümmern darf. Sie hat ja dazu kein Geld und eh keine Lust mehr. Julia macht das schon.
Und ganz am Rande: Wieso sind Raucher solche Egoisten? Ich habe schon meinen Vater an Lungenkrebs verloren. Auch wenn das nicht nur durch sowas entsteht, frage ich mich doch, wieso man es noch fördert, indem man raucht. Selbst wenn ich Ihr ins Gesicht sage, dass ich keine Lust darauf habe, das alles nochmal mitzumachen, bekomme ich nur ein "Ach, Julia" zurück. Purer Egoismus.
Wie kann man das seinen Liebsten nur antun.
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Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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  #73  
Alt 15.12.2015, 22:11
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little-elsie little-elsie ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Bedank dich bitte nicht dafür... Dass du an Heiligabend bei ihr sein möchtest, weil sie deine einzige "nahe" Angehörige ist, kann ich voll verstehen und hab schon deshalb auch nur ganz vorsichtig vorschlagen wollen, dass du ja das Haus verlassen könntest...
Ich finde es auch eigentlich nicht richtig, dass du dann verschwinden würdest. Richtiger fände ich es, dass ihr zu zweit Heiligabend verbringt und am 1. Weihnachtsfeiertag deine Mutter dann ihren Lebensgefährten herholt und du aber auch die Möglichkeit hast, wenn es dir dann zu viel wird, zu deinem Freund zu gehen. Aber das kann deine Mutter wohl nicht verstehen in ihrer frisch verliebten Lage. Es tut mir einfach sehr leid für dich... So wie du es beschreibst, bist du in dem Moment wirklich das dritte Rad am Wagen und sitzt dumm daneben. Ach, Mensch.

Du schreibst ja aber auch, dass du sie nicht verletzen möchtest... Dazu möchte ich aber sagen, dass du auch ein bisschen an dich denken musst. Du musst versuchen, einen Kompromiss zu finden... Wenn du es wirklich gar nicht aushältst, musst du es auf ein paar Stunden oder halt den Heiligabend reduzieren und dann bzw. die Tage darauf woanders hingehen. Und da deine Mutter dann ja weiterhin ihren Lebensgefährten hat, glaube ich auch nicht, dass sie damit nicht klarkommen würde. Sie ist erwachsen. Du bist ja auch nicht ihre Mutter, auch wenn es dir in manchen Situationen gerade so vorkommt. Ich meine damit, du musst dich, auch wenn es Weihnachten ist, nicht 24 Std um sie kümmern. Anders wäre es nur, wenn sie eben ganz allein wäre, aber das versteht sich ja von selbst. Du darfst dabei ja auch nicht vergessen, dass sie diejenige ist, die entschieden hat, dass ihr Lebensgefährte die ganze Zeit bei euch rumhockt.

Das mit dem Rauchen verstehe ich auch überhaupt nicht. Meine Eltern rauchen auch beide, schon seit ich sie kenne... Und mein Großvater ist an Lungenkrebs gestorben. Klar, es muss kein Zusammenhang bestehen, aber ich frage mich, warum intelligente Leute damit nicht einfach aufhören können. Es gibt ja auch zahlreiche andere Nebenwirkungen...

Ich wünsche dir so sehr, dass Weihnachten für dich doch irgendwie noch ein bisschen schön wird. Es kommen ja auch sicher wieder (traurige) Erinnerungen an deinen Vater. Ich weiß, das hört sich egoistisch an, aber du hast das Recht, bei deiner Entscheidung darauf zu hören, dass es dir damit gut geht. Und das ist auch eigentlich das, was deine Eltern wollen. Deine Mutter kann es nur gerade nicht nachvollziehen, dass du dir wie das dritte Rad am Wagen vorkommst.
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  #74  
Alt 15.12.2015, 23:42
BOZ BOZ ist offline
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Hallo Julia,

ich muss jetzt auch mal was schreiben.
Also dieses Theater sollst Du Dir echt nicht geben an Weihnachten.
Es klingt ja wirklich so als würden Dich die beiden ausschließen und Dich nicht einbeziehen.
Da brauchst Du Dich auch nicht dazu setzen.
Geh zu Deinem Freund oder vielleicht eine Freundin die auch Zeit hat, trotz Familie?
Es gibt ja auch Weihnachtsveranstaltungen, vielleicht wäre das eine Alternative.

Es tut mir echt leid was Du alles mitmachen musst.
Aber Du bist eine starke Person.

Vielleicht versteht es Deine Mutter auch erst, wenn Du Dich distanzierst.

Also so kannst Du doch nur kaputt gehen.

Pass auf Dich auf.
Trotz allem Schöne Weihnachten.

Viele Grüße
Boz
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  #75  
Alt 23.12.2015, 16:56
Julia93 Julia93 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Morgen ist es soweit. Ich mag Weihnachten nicht. Es ist eher ein trauriges Ereignis. Morgen nachmittag bringe ich meinem Papa noch einen Korb mit Blumen.
Geht es euch auch so? Wenn man noch jung ist, freut man sich auf Weihnachten, aber je älter man wird und je mehr man durchmacht, desto schlimmer wird es.
Es wird übrigens so laufen, dass ich morgen wohl Weihnachten in meinem Zimmerchen verbringe nach der Geschenkeübergabe. Wahrscheinlich werde ich eh weinen müssen, das geht alleine am besten. Meine Mutter ist schon ganz aus dem Häuschen wegen morgen.
Ich habe auch das Gefühl, viele Leute verstehen mich nicht. Ich musste mir schon mehrmals anhören, dass "das jetzt nun mal so ist, wo Mama einen neuen Lebensgefährten hat". Was soll denn das? Ich muss mich doch deswegen nicht in diese "Familie" einfügen. Ich bin schließlich volljährig und kann schon ganz gut für mich selbst entscheiden.
Euch allen frohe Weihnachten und macht das Beste draus!

Julia
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