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  #1  
Alt 29.08.2004, 10:47
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Standard nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen

Guten Morgen Zusammen,

ich finde es ausgesprochen hilfreich, dass es das Forum gibt. Habe in der vergangenen Zeit schon viel im Forum Lungenkrebs gelesen.
Aber nun gehöre auch ich zu den Hinterbliebenen. Mein Klaus wurde am 13.08.04 von seiner Krankheit erlöst. Anders kann ich es nicht sagen. Voriges Jahr am 22.07. – an seinem Geburtstag – wurde Lungenkrebs diagnostiziert. Inoperabel. Dann folgten unzählige Chemos und Bluttransfusionen, alles nichts gebracht. Im Juni kriegten wir dann gesagt, dass die Chemos nichts gebracht hätten, im Gegenteil. Dann folgten bis zu seinem Geburtstag (60.) diesen Jahres 33 Bestrahlungen. Es war grausam, den täglichen Verfall mit anzusehen. Trotz allem, Klaus war immer voller Hoffnung gesund zu werden und so optimistisch. Wir wohnen nicht weit von der Uniklinik Köln entfernt und so hat er sich fast bis zur letzen Bestrahlung immer aufgerafft, alleine zur Klinik zu gehen. Gehen ist zwar übertrieben, aber trotzdem. Wollte mich nie belasten. Zumal ich auch noch volltags beschäftigt bin. Hatte mir allerdings 14 Tage Urlaub genommen, da es auch nach den Bestrahlungen nicht besser wurde. Er konnte die letzen Wochen nicht mehr im Bett schlafen und lag nur noch auf der Couch, Tag und Nacht, konnte nichts mehr essen, der Gang ins Badezimmer war eine Qual. Unsere beiden Katzen, die auch sein Ein und Alles waren, konnte er auf den Beinen nicht mehr vertragen und so waren die Beiden auch verstört und wussten überhaupt nichts was los war.
Am 30.07.04 war er dann damit einverstanden, dass ich den Hausarzt informierte, der ihn dann noch in die Klinik einweisen ließ. Eine Woche Krankenhaus und dann noch eine Woche Hospiz. Er hat aber gar nicht mehr mitbekommen, wie gut er dort aufgehoben und versorgt wurde.

Habe in dem letzten Jahr aber auch erfahren, dass sich fast alle Bekannten zurückgezogen haben. Es gab welche, die Hilfe angeboten haben, aber als ich sie brauchte, waren sie nie zu erreichen. So ist das wohl mit Bekannten. Richtige Freunde hatten wir nicht. Klar, Beide immer berufstätig und dann froh, wenn man am Feierabend seine Ruhe hatte.


Wir waren über 30 Jahre verheiratet und haben keine Kinder, aber die Miezen. Ich bin froh, dass ich die Beiden habe und freue mich, dass sie da sind wenn ich vom Büro kommen. Da weder Klaus noch ich Geschwister haben, habe ich nur noch meine Eltern, die ich auch über alles liebe.

Nach dem Urlaub war ich dann 3 Wochen krankgeschrieben und gehe nun seit einer Woche wieder arbeiten. Hat auch ganz gut geklappt, aber das schlimme ist, dass man mit keinem mehr reden kann, selbst über belanglose Dinge des täglichen Lebens. Sonst hab ich am Wochenende immer lange geschlafen, nun steh ich seit Wochen schon morgens um 8 Uhr auf wenn ich frei habe und der Tag ist so endlos lang, von den Wochenenden ganz zu schweigen.

Im Anfang war ich nur froh, dass Klaus es überstanden hat, aber nun wird mir immer mehr bewusst, dass er nicht mehr wiederkommt oder anruft. Habe mir auch schon Literatur gekauft, aber bei der Trauer kann einem keiner richtig helfen und man muss es doch alleine durchstehen.

Bin froh, dass ich mich heute entschlossen habe, zu schreiben. Habt ihr irgendwelche Erfahrungen mit Selbsthilfegruppen gemacht und gibt es welche in Köln? Was meint ihr, wäre ein Treffen mit anderen Angehörigen hilfreich?

Liebe Grüsse
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  #2  
Alt 29.08.2004, 11:06
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Hallo Irene!

Mein aufrichtiges Beileid!
Ich kann mir denken wie du dich fühlst.Und deine Geschichte errinnert mich so dehr an meinen Papa,der am 13.6.04,4 Tage vor meinem Geburtstag von uns gegangen ist.Es war fast genauso wie bei deinem Mann.Es ist schwer es zu begreifen,obwohl wir wissen,das es ihnen jetzt besser geht!
Auch meine Freunde haben sich zurückgezogen,weil sie nicht wissen,wie sie mit mir und meiner Trauer umgehen sollen.
Meine Mutter wohnt bie uns nebenan,da haben wir es besser als du.Aber auch du wirst deinen Weg finden.
Alles gute und ganz viel Kraft.

Binchen
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  #3  
Alt 30.08.2004, 18:16
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Hallo Binchen,

danke für deine Zeilen. Ja, die Kraft, das ist das was wir hier alle brauchen. Die wünsche ich Dir auch von Herzen.

Irene
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  #4  
Alt 12.09.2004, 01:10
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Liebe Irene,
mein allerherzlichstes Beileid!
Ich lese gerade Deinen Beitrag und kann sehr gut nachvollziehen wie Du Dich fühlst. Man fühlt sich total leer und völlig hilflos, man hat überhaupt keine Freude mehr am Leben. Gerade höre ich die CD Das Beste von Bernhard Brink. Im Moment läuft "Vergiss mein Herz nicht wenn du gehst" und das Allerliebste was ich hatte, habe ich am 21.6. für immer loslassen müssen. Mein Bosko (kommt aus dem Slowenischen und heißt Geschenk Gottes) hat sich von seinem Leiden selbst erlöst.Am 19.6. bat mich meine Chefin, ich arbeite bei einer Familie als Haushaltshilfe, das ich ihr noch helfen soll die Tische zu decken; sie hat an diesem Tag Geburtstag, und ich blieb 1Stunde länger. Ich rief zu Hause an und wollte ihm sagen das ich 1Stunde später Heim komme aber er nahm nicht ab.Ich rief auf seinem Handy an und er nahm auch da nicht ab. Ich rief wieder auf dem Festnetz an und er nahm wieder nicht ab. Da hatte ich irgendwie eine Ahnung, wollte es aber nicht irgendwie nicht glauben und redete mir ein das es bei der Strahlentherapie in Tübingen heute etwas länger dauert, aber als ich die Wohnungstüre aufschloss und die Blutspritzer auf dem Fussboden sah dasdieBadezimmertür zu war hatte ich die Gewissheit wollte es aber immer noch nicht glauben, ich machte schnell die Tür ins Bad auf und da lag er in der Badewanne in seinem Blut.Ich rief seinen Namen und er lallte irgendwas und bewegte seinen Kopf hin und her. Ich suchte schnell das Telefon fand es aber in der Aufregung nicht und dachte schnell mein Handy und rief die 112 und sagte was passiert war und der Mann fragte mich ob das Wasser im Bad noch warm war und ich lief schnell ins Bad und fasste rein und sagte das es kalt war und er sagte ich solle es ablaufen lassen und tat es auch und fragte wann denn endlich jemand kommt und er sagte sie wären gleich da und da klingelte es auch schon. Die Männer hoben meinen Liebsten aus der Wanne und leiteten lebensrettende Maßnahmen ein, dann kam auch schon die Notärztin und versorgte ihn weiter sie sagte zu mir es wäre sehr sehr Ernst. Wie ich reagierte weiss ich nicht mehr. Sie brachten meinen Bosko runter in den Krankenwagen und ich fragte ob ich mitfahren könnte denn ich war nicht in der Lage selbst mit dem Auto zu fahren und sie sagten ich könnte mit dem Kollegen im Notarztwagen mitfahren könnte. Im gleichen Moment dachte ich das ich seine Mutter und meine Eltern benachrichtigen muß und fragte ob ichimNotarztwagen mit dem Handy anrufen darf und sie sagten ja, ich schaffte es noch einigermaßen seine Schwester anzurufen und ihr zu sagen was passiert war und konnte auch noch eine sehr gute Bekannte anrufen aber sie war nicht zu Hause und in meiner Verzweiflung rief ich ihren Mann auf seinem Handy an und erzählte ihm unter Tränen was passiert war aber er versrand kein Wort und ich versuchte es ihm nocheinmal zu erzählen und ob seine Steffi in die Klinik in Böblingen kommen könnte und diesmal hatte er mich verstanden. Der Krankenwagen brahte meinen Bosko mit Blaulicht und Sirene ins Böblinger Krankenhaus und er kam gleich in den Schockraum und es waren auf einmal mindestens 5Ärzte und 5Schwestern bei ihm. Nach einiger oder kurzer Zeit kam einer vom Notdienstpersonal zu mir und kümmerte sich um mich. Er sagte das die Polizei gleich kommt und einige Fragen hätte aber das wäre normal bei so einer Lage und ich nickte. Er fragte mich wo das Messer lag wo ich ihn fand und ich sagte ihm das es auf dem Rand auf der Badewanne lag und da fragte er mich wer es in das Waschbecken lag ich sagte das war ich aus angst das es nicht wieder hineinfiel und mein Liebster sich nicht noch mehr verlezt und er ging wieder in den Schockraum, nach kurzer Zeit kam er wieder und erklärte mir das mein Mann jetzt geröngt und genau untersucht wird wie sehr er sich verletzt hat. (Mein Liebster hat sich vor dem Spiegel im Fluor - so denke ich- mit dem Messer ins Herz und in den Bauch gestochen ist schnell ins Bad gegangen und hat sich noch mit dem Messer oberhalb das halbe Handgelenk aufgeschnitten im Waschbecken daneben lagen noch 2Haarföne und 1Verlängerungskabel. Später kam dann ein Arzt und fragte mich ob es eine Patzientenverfügung gibt und ich sagte ja die gibt es und er ging wieder in diesen Raum.
Dann kam die Polizei und fragte mich was Sache war und ich erzählte ihnen alles und sie nahmen alles schriftlich auf. Sie telefonierten mit der Kripo und fragten mich ob ich soviel
vertrauen hätte ob ich ihnen die Wohnungsschlüssel geben würde sie müssten mit der Kripo in die Wohnung und ich könnte hier bleiben. Ich gab ihnen selbstverständlich
die Schlüssel. Kaum war die Polizei weg da kam der Arzt und fragte mich ob ich die Patzientenverfügung holen könnte und ich erklärte ihm irgendwie das die Polizei meinen Schlüssel hat und unterwgs in die Wohnung ist, er fragte mich ob ich wieß wo die Patzienten
verfügung liegt und ich erklärte es ihm. Er rief die Polizei an und bat diese die Verfügung mitzubringen. Irgendwann in der Zwischenzeit kam unsere Freundin und sagte mir das ihr Mann so sehr geschimpft hat warum sie nicht zu Hause ist!! Sie erkrankte vor einigen Jahren selbst an Unterleibskrebs und die Ärzte gaben ihr damals auch keine Chance, Aber sie schaffte es!!! leidet seitdem allerdings unter starken schmerzen in der Leiste und im Unterbauch und bekommt Akupunkrmassage wo sie ein kleinesbißchen Erleichterung spürt.Und gerade an diesem Abend hatte sie eine Behandlung und war natürlich deshalb nicht zu Hause.Aber als sie dann in der Klinik war und mich in den Arm nahm war ich sehr sehr froh das ich nicht mehr alleine war. Wir warteten zusammen bis ungegähr 22Uhr vor dem Op.
Dann kam ein sehr guter Freund von uns der auch aus der gleichen Heimat meines Liebsten
kommt! Wir haben auch sehr gute deutsche Freunde aber die wohnen 30 Kilometer von uns weg und waren in Köln im Urlaub bei ihrer kranken Mutter. Aber Hauptsache ich war nicht mehr alleine und das hat sehr sehr gut getan. Mein Bosko wurde bis 1Uhr operiert. Dann kam ein Arzt und sagte das keine Lebensgefahrbestünde und das seine Hand noch opperiert wird. Als alles soweit gut war füt meinen Liebsten nahm mich Steffi mit zu sich nach Hause. Mit schlafen war nichts mehr. wir redeten soweit ich noch weiß bis 4Uhr und gingen ins Bett. Schlafen konnte ich überhaupt nicht. Um 7Uhr rief ich meine Chefin an und sagte ihr was Sache war und sie zeigte sehr viel Mitgefühl was mir auch trotz allem sehr gut getan hat und wo ich bei ihr eigentlich nicht damit gerechnet habe. Sie hatteallerdings immer sehr viel Verständis und es gab auch überhaupt nie ein Problem wenn ich einen oder anderen Tag mal tauschen wollte wenn mein Mann einen Gesprächstermin in der Klinik hatte oder wenn irgenetwas anderes mit ihm war, sie kann ihre Gefühle anderen nicht so sehr zeigen kann aber sehr einfühlsam sein.Am Morgen fuhr mich unsere Freundin nach Hause und sagte sie würde mir sehr gerne helfen alles wieder sauber zumachen. Aber ich sagte ihr so viel ist es nicht und müsste da alleine durch und sie sagte NEIN das musst du nicht!Sie ging mit mir in die Wohnung und sie sah das es wirklich nicht so viel war es sah aus wie wenn er sich in den Finger geschnitten hätte oder Nasenbluten gehabt hätte, wollte aber trotzdem helfen. Aber ich sagte ich wollte das alleine sauber machen und sie verstand mich und ließ mich dann schweren Herzens alleine.Ich machte alles sauber duschte und wartete auf meine Eltern die ich auch irgendwie dazwischen verständigte.
Als sie bei mir waren fuhren wir gleich in die Klinik. Sie fragten mich ob ich weiß wie es zur Klinik ging ich sagte ja. Aber ich wußte es nicht mehr und endschuldigte mich bei meinem Vater aber er meinte es sei ja völlig normal in dieser Situation wo ich mich befand, und wir kamen auch so in der Klinik an. Der behandelte Arzt sagte mir das er bei diesem Krankheitsbild genauso gehandelt hätte allerdings nicht so er kennt als Arzt leichtere wege.
Als der Arzt uns "das" sagte dachte ich ganz kurz nach und sagte ihm wenn das so ist sollen
sie doch die Maschinen abstellen. Aber er sagte das dies nicht so einfach geht, mein Mann würde dann Qualfoll ersticken und ihnen würde es als Mordversuch ausgelegt und das wollte
ich natürlich nicht und der Arzt meinte sie könnten das Kreislaufmittel weglassesn und den
Sauerstoff auf das Minimum reduzieren dann arbeiten die Nieren nicht mehr und dann ginge SEIN Wunsch in erfüllung wenn er es wirklich noch so möchte ich sollte aber noch eine Nacht darüber schlafen und es mir nocheinmal überlegen. Sehr schweren Herzens und unter
Tränen sagte ich nein ich muss nicht mehr überlegen sie sollen das nötige jetzt gleich einleiten und sie taten es dann auch. Am Nachmittag rief ich seine Schwester in Slowenien an und sagte ihr was wir mit dem Arzt besprochen haben und sie sagte das es so gut wäre und fragte mich ob sie kommen soll ich sagte ihr wenn sie kommen kann soll sie kommen. Am Abend rief sie mich zurück und sagte sie kommt um 8Uhr mit dem Flugzeug und ich ihr das ich
sie abhole. Wir fuhren dann gleich in die Klinik und ich fragte die Krankenschwester wie es ihm geht und sie sagte gut er wäre wach. Ich fragte wann er aufgewacht ist und sie sagte heute morgen um 8Uhr hat sie ihn gewaschen dann hat er die Augen aufgemacht und sie sagte ihm das im Krankenhaus sei dann hat er mit dem Kopf genickt und dann hat er mit dem Kopf geschüttelt.Wir gingen zu ihm. Er machte die Augen auf aber die waren so sehr traurig und verzweifelt das man es nicht beschreiben kann. Es tut mir immer noch in Seele so sehr weh wie sehr er in diesem Moment gelitten hat als er uns sah.Meine Schwägerin redete mit ihm auf Slowenisch und dann sagte ich ihm das ich ihm verzeihe und ihn sehr gut verstehe
da hatte er dicke Tränen in den Augen und er wollte etwas sagen aber er konnte nicht sprechen weil er den Beatmumgsschlauch im Mund hatte.Dann schlief er wieder ein und meine Schwägerin und ich gingen nach Hause.Am Nachmittag gingen wir wieder zu meinem
Bosko in die Klinik und er machte wieder seine traurigen Augen wieder auf hatte aber keinen
Beatmungsschlauch mehr im Mund und wollte mir wieder etwas sagen aber konnte nicht. Es bricht mir das Herz wenn ich wenn ich an seinen verzweifelten Blick zurückdenke. Ich streichelte ihn und sagte ihm es wird alles gut. Er schloss seine Augen und schlief. Wir gingen wieder nach Hause. Am Abend rief ich in der Klinik an und fragte wie es ihm geht und
sie sagten mir unverändert. Am Samstag dem 19.6. gingen seine Schwester und ich wieder zu
ihm. An diesem Tag hatten wir uns vor 23 Jahren auf dem Standesamt in Stuttgart Zuffenahusen das Jawort gegeben und meine sehr liebe Stiefmama hat an diesem Tag ihren
75. Geburtstag.Sie lud uns zwei zum essen in ein sehr schönes Fischlokal im Schwarzwald ein.
Wir nahmen die Einladung an. Aber ich war in Gedanken nur bei bei meinem Liebsten.Als das Essen beendet war fuhren wir auch gleich in die Klinik. Ich fragte die Krankenschwester wie
es ihm geht und sie sagte nicht gut. Der Kreislauf wäre total herunter und der Puls sehr hoch.
Wir gingen zu ihm. Meine Schwägerin sagte mir das die Mutter gerne möchte das er die letzte
Ölung bekommt und ich sprach mit der Krankenschwester und sie kümmerte sich darum. Ich rief meine Eltern an und erzählte ihnen was im Moment Sache war. Nach einiger Zeit kam ein Priester, er war sehr nett, er kam aus Kroazien und sagte meinem Liebsten das er auch an Krebs erkrankt war er hatte Leukämie sei aber wieder Gesund und das er ihn sehr gut verstehen kann und zu uns sagte er ganz leise das wir nicht laut weinen sollen und wenn es mit ihm soweit ist sollen wir uns an die Hand nehmen das mein Liebster spürt das er nicht alleine ist. Da war mir klar das ich ihn nun nicht mehr alleine lasse und fragte die Krankenschwester wie lange ich bei ihm bleiben kann und sie sagte so lange wie ich will dies
sei eine Ausnahme und wären sie großzügig.Ich sagte zu meiner Schwägerin das ich die Nacht hier bleiben werde sie soll sich ein Taxi nehmen und nach Hause fahren sie müsste
nicht mit hier bleiben. Nach einiger Zeit ging sie dann auch und nach kurzer Zeit ging die Tür
wieder auf und sie kam mit meinen Eltern wieder ins Zimmer herein. Meine Vater sagte mir als ich bei ihnen anrief und von der letzten Ölung erzählte hätte meine Mutter keine Ruhe mehr gehabt und sie fuhren dann auch gleich los zu uns. Sie fuhren meine Schwägerin dann nach
Hause und ich blieb bei meinem Liebsten und hielt die ganze Zeit seine Hand. Am Morgen fuhr ich nach Hause und brachte meine Schwägerin in die Klinik. Dann fuhr ich wieder Heim um zu duschen und aß schnell etwas um schnell wieder zu meinem Liebsten zu kommen. Da erzählt meine Schwägerin mir das sie die Mutter gebeten hat hieher nach Deutschland zu kommen weil Bosko auf sie wartet um sich von ihr zu verabschieden, aber sie sagte sie kann
nicht es würde zu sehr wehtun.Ich konnte sie so gut verstehen. Aber die Cousine meines Liebsten und meiner Schwägerin überredeten sie dann doch und am Sonntagabend kamen sie. Meine Schwägerin und ich redeten den ganzen Tag über die Mutter wo sie wohl jezt sind und meine Schwägerin ging runter zum Tlefonieren, ich erzählte meinem Liebsten das seine Mama kommt und er sich auch von ihr noch verabschieden kann, dann kam die Krankenschwester und bat mich einen Moment hinauszugehen sie wolle ihn frischmachen und umbetten, bei den anderen Schwestern durfte ich mithelfen, aber diese wollte das nicht
also ging ich raus. Als sie fertig war durfte ich wieder zu ihm, ich nahm wieder seine Hand und sah das seine Fingerspitzen blau geworden sind.Im gleichen Moment kam seine Schwester und ich zeigte ihr seine Hand und sie schaute mich nur an.Ich fragte sie wo Mama und die Cousine wären und sie sagte sie wären bald hier. Ich schaute mich nach eineim Pfleger oder
einer Krankenschwester um und wollte wissen ob es nun soweit wäre und sie sagten es sind
die ersten Zeichen das nun sein WUNSCH zu sterben in erfüllung geht. Aber wann es soweit
ist kann niemand sagen, dann kam auch schon Schwiegermama und Cousine mit ihrem Ehemann herein.Sie waren dann ziemlich lange da. Gingen dann in unsere Wohnung um etwas zu essen, aber Mama blieb hier bei ihrem Sohn.Ich erzählte ihr die letzten Stunden und sie meinte das es doch richtig war das sie gekommen ist und ich sagte oja auf jedenfall. Meine
Schwägerin und Cousine kamen irgendwann wieder und blieben eine Zeit dann gingen alle nach Hause und ich blieb bei meinem Liebsten bis er dann in dieser Nacht für immer einschlafen konnte.
Liebe Irene, es ist eine sehr lange Geschichte aber bisher war ich noch nicht so weit darüber
zuschreiben, am Anfang erzählte ich das ich Bernhard Brink höre und das gerade" Vergiss mein Herz nicht wenn Du gehst"läuft, ich habe immer das Gefühl das mein Liebster mein Herz nicht vergessen hat,und er seines bei mir gelassen hat. Mir geht es genauso wie Dir, sein Leiden mitansehen zu müssen und nicht helfen zu können,das tat sehr weh, ich wünschte mir so oft das ich die Krankheit hätte und nicht mein LIEBSTER. Die Ärzte in Tübingen machten uns immer große Hoffnungen sonst hätte sich mein Bosko nicht so oft Oprieren lassen, vor allem die letzte Op. Die war am schlimmsten. die Ops hatte er eigentlich immer ganz gut überstanden aber das danach war für ihn immer sehr schlimm. Bei der letzte Op. nahemen sie
auf unseren Wunsch die Halsschlagader heraus. Allerdings wurden vorher Untersuchungen
durchgeführt wie es meinem Mann bekommt wenn sie die Halsschlagader für 30 Minuten zumachen und es wurde gemessen wie das Blut läuft. Es ging alles sehr gut. Wir waren sehr froh das die Op. gemacht wurde. Aber hinterher war ganz schlimm. Mein Mann konnte nicht mehr schlucken. Er musste immer Husten wenn er etwas hinunterschlucken wollte, und die
Ärzte sagten er dürfte nicht husten sonst könnte die wunde nicht zuheilen, und das wollte mein Liebster nicht und fragte nach einer anderen möglichkeit und der Arzt meinte das er eine Magensonde bekommen sollte, und mein Bosko gab sich damit einverstanden und so wurde ihm eine Magensonde gelegt und er war wieder ETWAS froh das er ohne Probleme Nahrung zu sich nehmen konnte. Aber dann wieder hier zu Hause.Ich las hier im Forum einige Rezpte
für Nahrhaftsuppen heraus und dies ging einigermassen aber alles nur Püriert und mit sehr viel Brühe.Aber nach der Chemo und Strahelentherapie ging es immer schlechter bis mein Liebster keinen Ausweg mehr sah.Oft sagte er völlig verzweifelt und unter Tränen ich muß
doch was Essen aber ich kann nicht!!Irgendwann rief ich in der Klinik in Tübingen an und erzählte was passiert war und fragte den Arzt ob die Heilungsschanzen so aussichtslos wären und der arzt meinte eigentlich nicht. Sonst hätten sie die OP. nicht gemacht. Aber der Arzt in Böblingen sagte das er bei dem Krankheitsbild es genauso gemacht hätte, und ein Arzt in Slowenien sagte auch das keine Chance besteht und er sich somit sehr Leid erspart hat
Liebe Irene ich drücke Dich ganz ganz fest
ich grüße dich ganz lieb Rita
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  #5  
Alt 12.09.2004, 18:03
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Liebe Rita,
auch von mir aufrichtiges Beileid.
Deine Geschichte hat mich tief berührt. Ich muss sie erst einmal verdauen. Es war aber ein mühsamer Weg, bis Bosko’s Wunsch endlich in Erfüllung gehen durfte.
Bei Klaus kam auch noch viel, viel mehr dazu als ich geschrieben hatte.
Wie kommst du denn mit dem Alleinsein jetzt zu recht? Bei mir ist es ja erst 4 Wochen und 2 Tage her. Was mir sehr hilft, im Forum zu schreiben („Vom Angehörigen zum Hinterbliebenen“). Dort fühle ich mich richtig verstanden und nicht alleine. Ich glaube, nur wer auch so einen Verlust erlitten hat, kann das nachvollziehen.

Liebe Grüße und viel Kraft wünscht dir

Irene
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  #6  
Alt 13.09.2004, 19:56
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Liebe Irene,
es ist nicht einfach und es tut so sehr weh, ich hätte das nie gedacht wie sehr, und es wird immer schlimmer. Am Donnerstag kam ich von Slowenien, der Heimat von meinem Bosko, und da ging es mir eigentlich ganz gut und ich konnte dort sehr gut schlafen was ich hier in Böblingen nicht mehr kann. Bosko´s Wunsch war in seiner Heimat seine letzte Ruhestätte zu
finden und das er hier verbrannt werden möchte, ich erfüllte seinen letzten Wunsch. Die
Urne konnte ich im Flugzeug mitnehmen. Als ich die Urne hier Zuhause stehen hatte träumte
ich in der Nacht bevor ich mit ihm in seine Heimat flog, das er mich verlassen möchte und
gegangen ist und irgendwie hat er mitbekommen wie sehr ich darunter gelitten habe und ist wieder zu mir zurückgekommen. Als ich jetzt 2Wochen in Slowenien war konnte ich ihn jeden
Tag am Grab besuchen und ihm erzählen was meine Schwägerin, Mama und ich alles gemacht
haben, hier fehlt mir das so sehr. Am Montag wurde eine Messe für meinen Liebsten gelesen
und da dachte ich daran das wir uns hier in dieser Kircheam 1.8. vor 23 Jahren das Ja Wort gaben und ich ihn am 9.7. für immer gehen lassen mußte.Der Schmerz war so heftig das die tränen nur noch so liefen, das war viel schlimmer wie bei der Beerdigung. Die Cousine von Bosko sagte das ich während der Zeit als Bosko im sterben lag und als Er beerdigt wurde sehr
stark gewesen war und des es völlig normal sei das jetzt alles herausbricht. Im Dezember wäre
Bosko 56 Jahre alt geworden, und gekannt hatten wir uns 28 Jahre. Bosko und ich wollten auch sehr gerne einen Hund oder eine Katze haben. Aber da wir beide noch zur Arbeit gingen
war keine Zeit dafür und als Bosko´s Krankheit immer schlimmer wurde ging es auch nicht mehr. Schau doch mal ins Forum auf dieser Seite "Nathodeserlbnisse" von Britta, das ist sehr
Interresant und vor allem was ihre Schewster Sonja Arndt geschrieben hat, ich vergleiche das mit Bosko. Vielleicht war es bei deinem Klaus auch so.
Ich wünsche sehr viel Kraft und Stärke
Liebe Grüße Rita
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  #7  
Alt 13.09.2004, 20:23
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Liebe Rita,

mir geht’s genau so wie dir. Auch bei mir wird es immer schlimmer. Auch ich kann nicht mehr schlafen, essen. Schlafe schnell ein, aber nach spätestens 2 Stunden bin ich wieder wach. Und morgens um 6 geht der Wecker. Auch Klaus wünschte sich eine Feuerbestattung, allerdings anonym. Habe jetzt Bescheid bekommen, dass die Urne beigesetzt wurde.
Bewundere deine Stärke, glaube ich hätte es nicht ertragen, die Urne zu Hause zu haben. Ja, die Gedanken, die machen einen fertig. Kann mir vorstellen, wie es dir in der Kirche zu Mute war.
Während der Krankheit hat man sich zusammengenommen und solche Stärke entwickelt, dass es dann, wenn es vorbei ist, alles rauskommt. Ist eine natürliche Reaktion und muss auch so sein.

Es ist aber sehr gut für dich, daß du dich in deiner Familie gut aufgehoben weißt.

Bei uns ist es so, daß weder Klaus noch ich Geschwister haben, habe nur meine Eltern. Richtige Freunde hatten wir auch nicht und die Bekannten haben sich schon während der Krankheit zurückgezogen.


Klaus war ja gerade im Juli 60 geworden und bevor die Krankheit voriges Jahr an seinem Geburtstag im Juli entdeckt wurde, wollte er mit 60 in Rente oder Altersteilzeit gehen. Ich hatte auch überlegt, zumindest meine Arbeitszeit zu reduzieren. Und jetzt, jetzt hat er gerade 3 Wochen seinen 60. überlebt.
Wir hatten auch so viele Pläne.....

Es ist so grausam.

Danke für deinen Tip mit der Seite "Nahtoderlebnisse". Werde morgen mal reinschauen.

Ich wünsche dir auch viel Kraft und Stärke und eine ruhig Nacht.

Liebe Grüße

Irene
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  #8  
Alt 14.09.2004, 20:38
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Liebe Irene,
das ist ja schrecklich ausgerechnet an so einem Tag diese furchtbare Diagnose zu bekommen.Da war Klaus und Dir bestimmt nicht mehr nach Geburtstag zumute. Weisst Du wo Dein Klaus beigesetzt wird und kannst Du ihn besuchen? Mir hat es geholfen als ich ihn jeden Tag besuchen konnte.Schade das ihr keine richtigen Freunde habt. Mit mir und Bosko ist eine sehr gute Freundin mitgeflogen ihr Mann konnte leider nicht weil ihr Hund schon sehr alt und krank war. Er mußte 2Wochen nach Bosko`s Beisetzung eingeschläfert werden. Vielleicht hat Bosko ihn zu sich geholt. Die kleine Alice hat Bosko heiß und innig geliebt.
Wir sind zusammen im Schwarzwald auf einem Campingplatz und sind eigentlich jedes Wochenende dort, unsere Freunde stehen Unterhalb von uns und wenn sie dann kamen
rannte Alice immer zuerst zu uns hoch und wehe Bosko war nicht da. Dann war sie ganz unglücklich.Die beiden gingen immer sehr viel Spazieren.Die Schwester lebt mit ihrer Familie
und ihrer Mutter auch in Köln.
Es ist wirklich sehr schlimm ,wenn alle Träume und Pläne durch so eine grausame Krankheit zu nichte gemacht werden. Es ist nichts mehr wie es einmal war. Als ich in Slowenien mußte
ich alleine die Möbel für unser Wohnzimmer aussuchen meine Schwägerin ist zwar mitgegangen aber das ist nicht dasselbe. Wir waren letztes Jahr mit dem Umbau fertig dann brach die Krankheit aus. Bosko wollte so gerne mal nach Hause, aber als es ihm noch besser
ging verweigerte die AOK für die Zeit das Krankengeld, und einfach so runterfahren trauten
wir uns nicht weil es Winter war und dann doch vielleicht schneller was passieren kann, und
im Frühjahr ging es leider nicht mehr, wenn ich aber vorher schon gewußt hätte das wir mit dem Flugzeug in einer Stunde in Graz und in Slowenien mit dem Auto noch mal 1Stunde gebraucht hätten wäre ich mit ihm geflogen, aber leider wußten wir das beide nicht. In 2 Jahren wollte Bosko auch in Teilzeit gehen.
Viele Liebe Grüße Rita
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  #9  
Alt 15.09.2004, 18:06
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Liebe Rita,

ja, es war schrecklich, 2 x das Geburtsdatum. Ich weiß wo Klaus beigesetzt wurde, aber ich persönlich bin der Meinung, dass ich ihn auf dem Friedhof – zumindest jetzt im Anfang – nicht besuchen kann. Trauere überall um ihn, mit dem Friedhof kann ich ihn nicht identifizieren.
Habe auch mal auf der Seite der Nahtoderlebnisse nachgesehen. Es kann wohl so sein, aber Klaus finde ich da irgendwie nicht wieder.
Es tut mir sehr leid, dass nun auch die kleine Alice, die Bosko so heiß und innig geliebt hat nicht mehr da ist. Aber Bosko hat sie bestimmt zu sich geholt und so sind die beiden wieder vereint.
Mach dir keine Vorwürfe, dass du damals nicht gewusst hast, dass Boskos Wunsch nach Hause zu fahren, vielleicht doch realisierbar gewesen wäre.
Zum damaligen Zeitpunkt war es doch unmöglich gewesen, hätte mich auch nicht getraut einfach so runterzufahren.
Jedenfalls ist er jetzt in seine Heimat zurückgekehrt und das zählt doch letztendlich.
Ich jedenfalls habe nun überhaupt keine Veranlassung mehr, über Teilzeit nachzudenken. Werde also weiter treu und brav volltags weiter arbeiten gehen, dann bin ich wenigstens tagsüber abgelenkt. Du gehst doch auch weiter arbeiten, oder?
Ich weiß nicht, wie wir es schaffen, aus dem riesigen Loch herauszukommen.
Aber irgendwie muß es weitergehen. Bin mir sicher, weder Bosko noch Klaus hätten gewollt, dass wir so am Boden zerstört wären. Vielleicht gibt das uns Kraft? Hoffentlich!!!!

Liebe Grüße und eine geruhsame Nacht.

Irene
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  #10  
Alt 15.09.2004, 21:09
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Liebe Irene,
sicher lenkt uns die Arbeit ab aber auch nicht immer. Ich arbeite bei einer Familie im Haushalt.
Sie haben 3 Jungs, 9, 13 und 15 Jahre alt und wenn die 3 von der Schule Heim kommen ist ganz schön was los und ich habe keine Zeit mehr nachzudenken, aber wenn ich morgens alleine im Haus bin kommen die Gedanken.
Die erste Zeit wollte ich auch nicht auf den Friedhof aber als ich ihn dann besucht habe
tat es die ersten paarmale sehr weh hat mir aber trotzallem gutgetan, und ich fühlte mich ihm
sehr nahe.
Gestern lag ich bis 1Uhr wach im Bett und wachte dann als ich endlich eingeschlafen war immer wieder auf, in Slowenien konnte ich so gut schlafen, vielleicht weil er mir dort so nah war, und ich dort andere Errinerungen an ihn habe und nicht die Bilder wie sehr er gelitten hat und wo ich ihn gefunden habe.
Sicher hätten Klaus und Bosko nicht gewollt das wir so sehr um sie weinen, aber es geht nicht anders, die Krankheit hat uns nur noch mehr zusammengeschweißt und ich hatte immer
schreckliche Angst um ihn und vor dem Zeitpunkt wenn er es vielleicht doch nicht schafft, jetzt mischt sich Trauer, Schmerz und Angst zusammen.
Ich habe auch keine Ahnung wie wir das schaffen sollen, aber irgendwie geht es doch weiter.
Heute habe ich ein Pflanzliches Beruhigungsmittel genommen das ich mal wieder ruhig schlafen kann.
Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und eine ruhige und gute Nacht.
Liebe Grüße Rita
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  #11  
Alt 15.09.2004, 21:18
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Hallo, habe deinen Bericht gelesen, auch ich habe meinen Mann vor 5 Wochen verloren. Er wurde nur 56 Jahre alt. Ich weiß nicht wie es weitergehen soll. Wir waren 36 Jahre verheiratet. Leider arbeite ich nicht mehr, somit stehe ich morgens auf und weiß nicht wie ich den Tag verbringen soll. ICh habe Angst vor den nächsten Wochen und Monate. Ich wünsche Dir alles Gute
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  #12  
Alt 16.09.2004, 18:45
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Liebe Rita,

natürlich kann man auch beim Arbeiten die Gedanken nicht ganz aussperren, aber mir persönlich geht’s bei der Arbeit besser als am Feierabend. Ganz schlimm ist es am Wochenende.
Dieses nicht schlafen können ist entsetzlich, obwohl ich schon länger abends ½ Schlaf-/Beruhigungstablette nehme, klappt es nicht. Das Einschlafen geht, aber dann alle 2 Stunden wieder wach.
Hat es bei dir denn die Nacht geklappt?


Hallo Bugi, zunächst einmal mein allerherzlichstes Beileid. Wie es weitergehen soll, ich weiß es auch nicht. Die Tage und die Wochenende sind so unendlich lang. Wer es selbst nicht erlebt hat (erleben musste) kann es nicht verstehen.

Ich weiß auch nur, dass wir es schaffen müssen, wie das ist mir auch noch ein Rätsel. Hätte nie gedacht, dass es täglich schlimmer wird. Diese Wein-Attacken kommen wie aus heiterem Himmel und auch nicht nur zu Hause.

Vielleicht ein Hinweis für euch beide (Rita, glaube, ich hatte dich schon mal drauf verwiesen): Lest doch mal im Forum „Wechsel vom Angehörigen zum Hinterbliebenen“ nach. Hatte dort schon etwas länger nachgelesen, aber am 29.08. das erste Mal geschrieben bzw. meinen Beitrag auch dort eingestellt. Ich bin so nett aufgenommen worden, es ist eine richtige Gemeinschaft. Es ist sehr hilfreich, wenn man merkt, dass man mit seinen großen Problem nicht alleine ist. Da fühle ich persönlich mich sehr gut aufgehoben und verstanden. Wir haben alle das gleiche erleben müssen und geben uns gegenseitig Halt.
Schaut doch mal rein und wenn ihr mögt, beteiligt euch doch.

Liebe Grüße

Irene
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  #13  
Alt 16.09.2004, 20:19
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen

Liebe Irene,
diese Nacht konnte ich ruhiger schlafen, allerdings erst gegen 23Uhr, und ich bin auch nicht
so oft aufgewacht wie sonst. Ich habe Vorgestern in dem Forum schon mal gelesen, wußte aber nicht ob da noch jemand reinpasst weil es doch schon einige sind. Eure Beiträge sind
sehr hilfreichreich und tröstend.
Heute ging es mir einigermaßen. Als der Älteste heute von der Schule nach Hause kam und mich sah sang er ein Lied und dichtete meinen Namen mit hinein und ich mußte so lachen wie schon ewig nicht mehr und er lachte herzhaft mit, es hat richtig gutgetan.
Liebe Bugi ,
mein allerherzliches Beileid auch von mir. Es ist alles sehr schwer, vor allem wenn man keine
größeren Aufgaben hat. Ich habe mich immer mit irgendwas beschäftigt. Anfang August war ich bei meiner Jugendfreundin 1 Woche in Berlin, sie hat mit mir jeden Tag etwas unternommen, allerdings mußte sie arbeiten, aber wenn sie nach Hause kam zogen wir auch bald los. Tagsüber ging ich alleine los aber nicht so weit meistens nur einkaufen oder unternahm mit ihrem 13 jährigen Sohn etwas, oder wir blieben zu Hause kochten, spielten oder
hörten Musik wobei er eine ganz andere Geschmaksrichtung hatte freute sich aber das er mir seine Musik vorspielen konnte, er wollte mir eine CD brennen und sie mir dann schicken aber ich lehnte dankend ab und sagte ihm das es nicht so meinen Geschmack trifft ich aber gerne mit ihm die Musik anhöre.
Vielleicht wäre es gut, wenn Du Tiere magst und bei Euch ein Tierheim in der Nähe ist, das Du
mit Hunden spazieren gehst, das würde ich machen wenn ich nicht arbeiten würde. Tiere können auch etwas ablenken von unserem Kummer. Oder hast Du Freunde oder Bekannte wo Du ab und zu hingehen kannst?
Ich weiß auch nicht wie wir die Zeit Überstehen, bei mir kommt auch immerwieder eine Angst
auf. Aber wir müssen und werden das alles irgenwie überstehen.
Ich wünsche Dir sehr viel Kraft dafür.
Liebe Grüße Rita
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  #14  
Alt 16.09.2004, 23:13
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen

Hallo Rita,
danke für deine e-mail.
Ich habe Freunde die mich unterstützen, dafür bin ich auch sehr dankbar. Mein Sohn und Schwiegertochter sind auch immer für mich da, habe auch einen Enkel von 6 Jahren der aber mit dem Tod von seinem Opa noch nicht so richtig klar kommt. Gestern wollte er zum Friedhof, er hat ein Bild für Opa gemalt und dann auf das Grab ausgebreitet, mit der Schriftseite nach unten, er meinte, vielleicht kann Opa ja seinen Brief lesen und er freut sich dann. Er hat den Brief dort eine Weile liegen gelassen und anschließend in einen Plastikumschlag an das Kreuz gelegt. Du kannst Dir sicher vorstellen, welche Gefühle ich da hatte, aber ich finde es richtig, das er sich jetzt damit auseinandersetzt das sein Opa nicht mehr lebt. Früher hat er ganz oft bei uns geschlafen, zur Zeit ist das nicht möglich, abends will er wieder nach Hause, er ist ein richtiges Opakind gewesen, nun braucht er noch Zeit sich daran zu gewöhnen.
Ich kann mich im Moment zu nichts aufraffen, mein Garten ist schon ziemlich verwildert, ich habe einfach keine Lust etwas daran zu ändern, ich hoffe das es sich auch mal wieder ändert.
Angst habe ich vor den nächsten Wochen und Monate, die sogenannte dunkle Jahreszeit und die Feiertage. Am 4.10. ist der Geburtstag meines Mannes ich denke, das es bestimmt ein schlimmer Tag für mich werden wird. Aber ich sehe ja, das ich nicht alleine mit diesen Problemen bin, euch geht es ja auch nicht besser.Würde mich freuen, wieder von Dir zu hören.
Liebe Grüße Gitta (Bugi)
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  #15  
Alt 17.09.2004, 20:02
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen

Liebe Rita,

ist doch schon gut, dass du ruhiger schlafen konntest. Prima, dass du mit deinem Sohn lachen konntest, tut euch beiden gut. Ist für euch alle ja so schwer. (Klar passt du noch in das Forum rein, wenn du möchtest).

Liebe Gitta, auch du kannst - wie Rita - wirklich dankbar sein, dass ihr eure Familie habt, die euch bei der Trauerbewältigung helfen. Mir geht’s leider nicht so, habe nur meine Eltern, die möchte ich aber auch nicht immer mit meinen Heulanfällen belasten, ist sie für sie auch so schwer genug. Die Bekannten haben sich ja schon im Laufe der Krankheit zurückgezogen. Und so vergrabe ich mich total und kann mich zu nichts aufraffen. Bin nur froh, dass ich meine beiden Miezen habe, bin durch sie nicht so alleine und sie trösten mich und lenken mich auch ab.

Ich nehme ja allabendlich ½ Beruhigungs-/Schlaftablette, bringt aber überhaupt nichts. Alle 2 Stunden wach. Hab mir schon überlegt, heute mal darauf zu verzichten. Kann sie dann immer noch nachts nehmen.

Entschuldigung mir geht’s heute nicht so gut, Klaus ist heute 5 Wochen tot und dieses grauenhafte Wochenende steht wieder vor der Tür........

Wünsche euch Kraft und Stärke.


Liebe Grüße

Irene
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