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  #16  
Alt 04.10.2004, 09:23
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Standard Trauerarbeit.....

Hallo,

meine Mutter ist Ende Juli eingeschlafen.
Ich habe im Moment das Gefühl, dass ich es nicht packe, damit fertig zu werden. Ich weiß, ihr geht es jetzt besser,sie ist erlöst...., aber sie fehlt. Habe das Gefühl,ein Teil von mir, das Strahlen meiner Augen, das sie so geliebt hat, ist mit ihr gestorben. Nehme mir immer wieder vor, jetzt wieder aktiv zu werden, was für mich zu tun, aber ich sitze wie ein Trauerkloß und vermisse sie so sehr.

Musste es mir mal von der Seele schreiben, bestimmt kennt ihr dieses Gefühl.

Ganz liebe Grüße
Monika
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  #17  
Alt 04.10.2004, 10:19
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Standard Trauerarbeit.....

Hallo Monika,
wir kennen uns aus dem Forum für Angehörige.
Nun schreibe ich auch im Forum für Hinterbliebene...

Meine Mama ist einen Monat nach deiner gestorben. Die Krankheit war bei beiden ziemlich ähnlich, der Verlauf zumindest...

Ich habe auch sehr schlimme Momente. Momentan mehr, als zuvor.
Und trotzdem versuche ich, das beste aus jedem Tag zu machen.
Glaube mir, ich weiss, wie du dich fühlst, aber gib dir einen Ruck und komme wieder in die Spur! Mach was für Dich! Versuche es, für dich und deine Mama! Sie hätte nicht gewollt, dass es dir so schlecht geht!

Ich drück Dich!
Janne
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  #18  
Alt 04.10.2004, 11:25
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Standard Trauerarbeit.....

Liebe Janna,

danke für Deine lieben Worte und auch Dir alle Kraft der Welt, wieder den normalen Trott zu finden.
Ich weiß, ich muss weiter machen, aber ich packe es im Moment noch nicht. Habe mir viel vor genommen, Sport, Gitarre, Wohnung etwas umzuräumen ect., aber es fällt mir einfach alles nur schwer. Jetzt bekomme ich die persönlichen Dinge von ihr, es ist unwahrscheinlich schwer. Einerseits freut man sich darüber, andererseits riecht alles nach ihr. Ich vermisse sie unendlich, müsste mal mit jemanden reden, spreche eigentlich immer nur mit meinem Mann darüber.
Du hast Recht, meine Mutter wollte nicht, dass ich weine, höchstens ein bisschen, sagte sie mir mal. Sie hat meine Augen so gerne strahlen gesehen, sagte sie mir.

Tja, ich will es versuchen, aber etwas ist mit ihr gegangen.....

Ich denk an Dich und drück Dich auch ganz fest
Monika
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  #19  
Alt 04.10.2004, 11:36
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Standard Trauerarbeit.....

Hallo Monika,

vielleicht ist es einfach noch zu früh für Dich, wieder das "normale" Leben aufzunehmen. Ich denke es ist ganz wichtig die Trauer zu akzeptieren und auch zu durchleben. Natürlich ist es schwer, und bei jedem äussert es sich unterschiedlich. Und bei jedem ist auch der Verlauf anders - länger oder kürzer. Und wenn man schon denkt "es geht wieder" kann man jederzeit wieder in ein Loch hineinfallen... Meiner Meinung nach ist es nur wichtig auch einen Weg zu finden zu akzeptieren wie es ist, sich nicht aufzugeben. Die Trauer und den Verlust zu akzeptieren (mit der Zeit) heisst ja auch das Leben zu akzeptieren wie es ist. Natürlich ist es ein schwieriger Prozess. Mein Vater ist am 13.6. gestorben und mich packen auch immer wieder die Gefühle der Trauer und Reue und Bedauern, oder schmerzliche Erinnerungen, die Gewissheit nie weider seine Stimme zu hören usw. Trotzdem, insgesamt würde ich sagen es hat sich schon viel verändert in den letzten Wochen, ich bin bestimmt noch lange nicht so "fröhlich" und unbeschwert wie vor all dem. Vielleicht wird es auch nie wieder ganz so, denn das was passiert ist prägt einen ja nun mal. Aber ich bin auch ganz sicher, dass unsere Lieben nicht gewollt hätten, dass wir nun für immer untröstlich sind.

Wenn man das Gefühl hat, es allein einfach nicht zu schaffen, kann man sich ja evtl Unterstützung suchen, z.B. in einer Trauergruppe.

Alles Gute + viel Kraft wünsche ich Dir.
Kerstin
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  #20  
Alt 04.10.2004, 12:03
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Standard Trauerarbeit.....

Hallo,
durch zufall bin ich auf diese Site gestoßen und ich dachte, ich schreibe mir einfach mal meinen Schmerz von der Seele.
Ich habe meinen Vater am Samstag mittag verloren.
Das hört sich vielleicht blöd an aber ich habe es wirklich noch nicht begriffen. Ich denke die ganze Zeit, ich bin in einem Film, alles läuft an einem vorbei.
Er wurde vor 2 Wochen ins Krankenhaus eingewiesen wg. Lungenentzündung. Die Todesursache lt. den Ärzten war plötzliches Herzversagen. Meine Mutter war bei ihm es soll ganz schnell gegangen sein. Sie sagt es sei "Gottes Wille". Ich weiss nicht, woher sie die Kraft nimmt. Jedes mal wenn ich an Ihn denke oder wenn ich meine Mutter sehe muss ich weinen - so richtige Weinkrämpfe. Am schlimmsten fand ich bis jetzt, alle Personen, die uns angerufen haben - oder die ich benachrichtigen musste, da ich es meiner Mutter nicht zumuten konnte - da es ziemlich plötzlich passiert ist waren die natürlich alle ganz baff - wie soll man das denn auch begreifen, gestern noch da und heute weg! - Der schlimmste Tag steht mir noch bevor. Morgen ist die Beerdigung - mir graut es davor, hunderte von Menschen dabeizuhaben. Könnte mir vielleicht jemand Ratschläge geben, wie ich diesen Tag am besten überstehe?
Danke schön und viel Kraft an alle die diese Zeit gerade durchstehen müssen
Sabine
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  #21  
Alt 04.10.2004, 12:04
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Standard Trauerarbeit.....

Liebe Kersin,

Du hast Recht und auch Dir wünsche ich alles Liebe und viel Kraft, den Verlust Deines Vaters zu verarbeiten.
Auch ich habe vor zwei Jahren meinen Vater an Lungenkrebs verloren, jetzt meine Mutter an Brustkrebs mit Knochenmetastasen. Zwei Menschen, dann noch die Eltern, es ist hart. Ich weiß, dass ich da durch muss, komme mir schon vor wie eine Heulsuse. An manchen Tagen ist es einfach schlimm. Für alle, Familie, Freunde und Arbeitskollegen geht das Leben einfach weiter, was sollen sie denken, wenn ich da sitze wie ein Trauerkloß und weine? Meistens habe ich eine Maske auf, zeige nicht, was in mir vor geht. Aber dieser Schmerz tief drin, ist schlimm.

Werde mein Bestes tun, damit ich mir selber helfen kann. Ganz lieben Dank für Deine Zeilen, ich weiß, dass auch Du viel durch gemacht hast.

Ganz liebe Grüße und weiterhin viel Kraft!
Monika
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  #22  
Alt 04.10.2004, 12:48
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Liebe Sabine,
einen Ratschlag kann ich dir nicht geben, aber ich kann dir sagen: du wirst diesen Tag überstehen! Irgendwie!
Meine Mama wurde am 31. August beerdigt und ich dachte, ich schaffe das nicht. Aber ich habe es irgendwie überstanden.
Es tut mir leid, dass auch du so einen schweren Verlust hinnehmen musst, und dann noch so plötzlich und unerwartet.
Aber was ist nun "besser"? Das unerwartete oder das langsame Sterben? Ich denke, der Schock, die Trauer, die Hilflosigkeit, die Wut, die Verzweiflung, das alles ist so oder so da.
Ich werde morgen an dich denken! Fühl` dich gedrückt!

Monika, darf ich fragen, in welcher Gegend du wohnst?
Ja, das mit den Sachen....ich trage immer noch die Halskette meiner Mama bei mir. Sie wurde ihr abgenommen, als sie drei Tage bevor sie starb zum Röntgen musste...und all die anderen Dinge, die man ständig um sich hat und die so sehr an sie erinnern....
Vielleicht schaffst du es ja bald schon, wieder mal zu strahlen zwischendurch. Deine Mutter wird sich auch jetzt daran erfreuen! Ich glaube daran!

LG
Janne
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  #23  
Alt 04.10.2004, 13:16
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Hallo Sabine,

es hört sich überhaupt nicht blöd an, was Du schreibst....wie soll man es auch so schnell wirklich begreifen können? Ich kann es sehr gut nachempfinden, mir ging es ebenso obwohl mein Vater wochenlang auf der Intensiv lag und man sich hätte darauf vorbereiten können, innerlich. Aber anscheinend kann man es nicht (ich jedenfalls nicht, wollte es auch bis zum Schluss nicht glauben), denn wenn es dann passiert ist es nochmal ganz anders als man es sich je hätte vorstellen können. Ich denke diese Phase der Verleugnung gehört zum ganz normalen Trauerprozess dazu. Ich habe jetzt immer noch so "Anfälle" wo ich denke es KANN nicht sein.

Einen Rat geben kann ich Dir leider auch nicht. So ein Tag ist ein Alptraum den man nur irgendwie hinter sich bringt. Vielleicht kannst Du vorher noch klären wer aus der Familie oder engstem Freundeskreis sich neben Euch setzt und Euch beisteht und ggf. auch gegen die "Aussenwelt" abschirmt, es gibt ja manchmal an so einem Tag auch Begegnungen die einen schlicht überfordern, dann pfeife ich ehrlich gesagt auf die Etikette und kann nur die um mich haben die einen wirklich stützen. Sonst weiss ich auch nicht.

Viel Kraft für morgen.

Kerstin
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  #24  
Alt 05.10.2004, 09:44
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Liebe Janna,

wohne in der Nähe von Münster.
Ja, irgendwann werden die Dinge und Sachen von unseren Lieben eine schöne Erinnerung sein, aber noch schmerzen sie sehr. Strahlen, ja, ich hoffe, ich kann es irgendwann wieder, im Moment ist es wie verflogen....
Ich glaube auch daran, dass "sie" uns sehen, bei uns sind. Wenn man nur ein Zeichen bekommen würde....

Wo wohnst Du? Vielleicht sogar aus unserer Nähe?

Liebe Grüße und einen schönen Tag!
Monika
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  #25  
Alt 05.10.2004, 10:16
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Hallo Monika,

ich bin sicher, du wirst es irgendwann wieder können!;-)

Wir wohnen tatsächlich nicht sehr weit auseinander, ich komme aus dem Ruhrgebiet!
Vielleicht ergibt sich ja mal irgendwann ein Treffen!?
Wäre schön!:-)

Kopf hoch! Ich denke an dich!

Liebe Grüsse
Janne
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  #26  
Alt 05.10.2004, 11:55
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Standard Trauerarbeit.....

Hallo Janne,

mir wird ganz heiß, Ruhrgebiet??? Meine Mutter wohnte in Recklinghausen, ich bin in Gelsenkirchen geboren, wuchs dann aber im Münsterland auf.

Ich denk auch an Dich und wünsche Dir ganz viel Sonne!

Liebe Grüße
Monika
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  #27  
Alt 05.10.2004, 12:08
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Herne;-)
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  #28  
Alt 05.10.2004, 13:18
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Standard Trauerarbeit.....

Klasse, das ist ja ganz in der Nähe von meiner Mutter. Mein Gott, wie oft war man dann ganz nah beieinander!!!

Ganz liebe Grüße
Monka
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  #29  
Alt 05.10.2004, 13:46
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Stimmt, wer hätte das gedacht?
Wahrscheinlich hatten unsere Mamas sogar den gleichen Onkologen in RE?
Die Welt ist doch sehr klein manchmal...

Ich geh mal wieder an die Arbeit;-)

Bis später!
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