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  #181  
Alt 05.07.2004, 12:51
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Standard Wechsel vom Angehörigen zum Hinterbliebenen

Genau heute, vor zwei Wochen ist meine Mutter in meinen Armen gestorben. Mit 54 Jahren, an Lungenkrebs. Genau heute, vor einer Woche haben wir sie beerdigt. Und heute sitze ich hier und es geht mir die ganze Zeit durch den Kopf, was vor zwei Wochen alles passiert ist. Am liebsten würde ich Menschen dazu "mißbrauchen", mir zuzuhören, was an dem Tag alles passiert ist (mein Mann hat sie auch begleitet) - aber es kommt mir sehr egoistisch vor, ihnen davon zu erzählen, denn wer hört sich schon freiwillig an, wie jemand gestorben ist? So gleite ich in allgemeine Floskeln ab und schlucke das runter, was ich eigentlich sagen will.
Geht das nur mir so? Ich will nicht damit "hausieren" gehen - nur war dieser Tag so tiefgehend und mir fehlt einfach meine Mutter, die mir sagen könnte, ob es in Ordnung war, wie ich gehandelt habe. Hat jemand einen Rat für mich? tini
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  #182  
Alt 05.07.2004, 16:26
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Standard Wechsel vom Angehörigen zum Hinterbliebenen

Hallo ihr Lieben
Bei der Flasche Rotwein bin ich dabei!! Vielen Dank für eure lieben Worte und die guten Wünsche. Da kann es mir ja nur noch besser gehen!! Ich bin wieder zuhause, heute in aller Hergottsfrühe abgefahren, wegen dem Stau um Zürich!!
Ja Petra, wir haben uns bis jetzt ja auch nur in "Päärchenkreisen" bewegt. Wie sollen wir da Singles kennen? Unser Bekanntenkreis wird sich verändern! Es kommen Neue hinzu und andere ziehen sich zurück. Du wirst feststellen, wer wirklich deine Freunde sind. Es ist seltsam. Bei manchen Freunden macht es mir nichts aus, wenn auch der Mann dabei ist. Bei anderen stört es mich. Radfahren ist jetzt einfach dein Mittel um dich abzulenken. Du musst ja inzwischen eine tolle Kondition haben. Ich laufe dafür ab und zu wie blöd in der Gegend rum, wenn ich allein bin!! Mache stundenlange Wanderungen und denke nach und stelle mir vor, dass mein Schatz neben mir geht (Hand in Hand, wie immer). Ob ich irgendwann das "mein Freund Harvey-Syndrom" bekomme? Es freut mich, dass du jetzt wieder etwas besser schlafen kannst. Hoffentlich hält das auch an!! Aber hallo Susanne 50 km mit dem Rad sind ja allerhand - wie alt ist denn Vanessa? Und dann erst noch bei so miesem Wetter. Kein Wunder, dass dein Nacken spukt! Die Buchvorschläge von Ladina habe ich gesehen. Ich schicke euch Sonnenschein, um euch zu wärmen (tut auch deinem Nacken gut Susanne) Liebe Grüsse und seid nicht traurig. Ich denke ganz fest an euch und wünsche einen guten Abend und eine noch bessere Nacht. Dicker Drücker Barbara
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  #183  
Alt 05.07.2004, 17:25
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Standard Wechsel vom Angehörigen zum Hinterbliebenen

Hallo Tini!

Schreibe deine Gefühle doch einfach hier hinein,wenn du niemanden hast,der dir zuhört.Da können die Menschen selbst entscheiden,ob sie es lesen (hören) wollen oder nicht.
Ich habe am 17.06.04 meinen wundervollen Vater verloren.Auch ich rede (schreibe) viel über ihn und wie es passiert ist.Schaue mal unter Place of Memory und dann unter "Jetzt bist du nicht mehr da". Da habe ich hinein geschrieben wie dieser furchtbare Sonntag gewesen ist.
Nur Mut!Es wird dir gut tun alles von der Seele zu schreiben,glaub mir!
Ich kann deine Gefühle sehr gut verstehen.Bin im Moment nicht mal in der Lage,arbeiten zu gehen,so schlecht geht es mir!
Ich wünsche dir alles alles Gute und die Kraft alles zu verarbeiten!

Liebe Grüße Binchen
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  #184  
Alt 05.07.2004, 19:10
Bärchen`s Petra Bärchen`s Petra ist offline
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Standard Wechsel vom Angehörigen zum Hinterbliebenen

Hallo Tini,

mir geht es ähnlich wie Dir, mein Mann ist Anfang Juni verstorben, ich konnte ihn auch bis zum Schluß begleiten, ich bin froh, dass ich dabeisein durfte, aber immer wieder habe ich diese Bilder vor Augen, sie sind nicht schrecklich, aber sie haben so etwas endgültiges.
Mir geht es wie Binchen, auch mir hilft es darüber zu reden oder hier zu schreiben.
Lass raus, was Dich bedrückt, wir sitzen ja alle im gleichen Boot.
Liebe Grüsse Petra
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  #185  
Alt 05.07.2004, 21:10
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Liebe Barbara, liebe Susanne und all ihr anderen ,ich freue mich, dass du wieder da bist. Weil du gerade Harvey erwähnst. gestern beim Rad fahren, kamén 2 x Schmetterlinge ganz nah zu mir und ich wusste gar nicht wir mir geschah, als ich plötzlich sagte, Axel, Axel bist du das ? Ich habe wirklich anschließend gedacht, so jetzt ist es soweit, jetzt gehen sie mit dir durch. Viel neues gibt es heute nicht zu erzählen, außer das übliche, ich habe wieder einmal wenig bis gar nicht geschlafen. Erst konnte ich nicht einschlafen - was ja für mich ungewöhnlich ist - es war schon 23.30 Uhr, dann bin ich eingeschlafen und um 01.10 Uhr wieder wach geworden, dann geschah das übliche , kurzes einschlafen, hin und her wälzen, wieder wach werden usw. Was mich wirklich sehr erstaunt ist, dass man mit so wenig Schlaf auskommen kann.
Susanne, 50 km finde ich ja allerhand, ich bin gestern 8 km nach Verden gefahren, was wegen des Gegenwindes allerdings wirklich eine Stunde gedauert hat, bin dann in Verden eine Stunde rum gefahren, habe mir die Stadt angeschaut, denn obwohl ich schon seit einem Jahr in der Nähe wohne, kenne ich noch nicht sehr viel, dann ging es wieder eine Stunde zurück.Meine Kollegin erzählt mir auch oft, dass sie mit ihrem Mann wieder 50-60 km mit dem Rad unterwegs war. Ich bin auch gespannt, wie alt Vanessa ist, dass si das so durchhält.
Für heute mache ich Schluss, aber nicht ohne euch zu sagen, wie froh ich bin, euch hier gefunden habe. Es wird einiges, durch Menschen wie euch, etwas einfacher.
Eine gute Nacht und süße Träume sendet euch Petra
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  #186  
Alt 05.07.2004, 22:00
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Liebes Binchen, liebe B.´s Petra -
danke, dass ihr ein offenes Ohr dafür habt. Ich verfolge das Krebsforum schon eine geraume Zeit und habe auch öfter schon geantwortet, aber immer wieder wurden die Hinterbliebenen angegriffen, wenn sie von ihrem erlebten sprechen wollten - auch wenn sie den Thread immer deutlichst gekennzeichnet haben.
Ich bin gerade unheimlich müde - eigentlich seit dem Tag nach der Beerdigung - deswegen werde ich mich jetzt kurz halten. hmm. es ist auch fast auf die Stunde genau, dass meine Mutter gestorben ist.
Ja B´s Petra, es ist ein wunderschönes Geschenk, dass unsere Verstorbenen uns gemacht haben (jeder der das erlebt hat und losgelassen hat, wird das verstehen) - keine Sekunde möchte ich davon missen, aber diese elementare Erfahrung brennt sich in das Gedächtnis ein...

Bis morgen. Ein Lächeln vor dem Einschlafen wünsche ich Euch noch.
tini
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  #187  
Alt 06.07.2004, 07:21
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Guten Morgen ihr lieben alle da draussen,Vanessa ist im März acht J.alt geworden,aber ein riesengroßes Kind .Na ja,es ist schon viel aber ja immmer wie in Holland geradeaus ohne erhebliche Steigung.Wir waren auch & St.unterwegs mit einigen Rastpausen.Mit den Schmetterlingen,das ist schon für mich so ein Wink,mir gehts gut,ich bin frei wie ein Schmetterling,das will er dir zeigen.Als meine Oma damals im Sterben lag,wollte meine Mutter eine nicht mehr schöne Topfpflanze wegwerfen,meine Oma hing so sehr daran und schimpfte sehr,als sie Wochen später verstarb fing kurze Zeit später genau diese Blume wieder an auszuschlagen und zu blühen,sie hat Blumen geliebt und für meine Mutter war es ein Zeichen.Auch,als ein ganz guter Mitpatient starb,hatte ich das Gefühl ,er will mich trösten,es saß ganz lange,als ich weinend auf dem Balkon stand,ein schwarzer Vogel in meiner Nähe,erst als ich anfinmit ihm zu reden,bewegte er sich hin und her und flog nicht weg.Ich glaube,es gibt mehr,als wir mit blossem Auge sehen können,wir müssen die tröstenden Zeichen nur zulassen,freu dich daran und fühle dich beschützt,denn im Himmel passt auf jeden Fall jemand auf euch ganz besonders gut auf.So,nachher gehts weiter,jetzt muß ich meinen Turbo (Vanessa)wecken,Susanne
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  #188  
Alt 06.07.2004, 09:18
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Hallo Tini,erzähl uns,wie es war,was du gespürt,gefühlt hast.Ich fand es wichtig,um diese "besondere"Situation verarbeiten zu können,mit zwei Freundinnen darüber reden zu können.Beide hatten auch Angehörige begleitet und daher hat keine es als "lästig" empfunden,wieder und wieder zuzuhören,manchmal denken die Mitmenschen auch,das man selbst nicht darüber reden möchte,wenn man dann aber damit anfängt,kommen meist wertvolle Gespräche heraus.Wo das nicht der Fall ist,wirst du schnell spüren,da endet das Gespräch oft von selbst.
Als mein Schwiepa.am 24.11.03 verstarb durften wir alle ihn zuvor vier wertvolle Tage begleiten,auch meine da noch siebenj.Tochter war immer dabei und hat ihm vorgelesen,die Lippen befeuchtet und es war für sie,wie für uns alle eine unbeschreiblich wichtige Erfahrung,denn er konnte heimgehen,ohne allein zusein.Für mich war es der erste Mensch,den ich auch im Tod noch ansah,und es war mir wichtig,denn ich bin mit meiner Tochter nachts immer nach Hause gefahren und er starb morgens,als wir beide noch nicht bei ihm und der Familie waren.Ohne ihn dann nochmal zu sehen,wäre er in meinen Gedanken nicht heimgegangen.Er war ein gläubiger Mensch und schaute den letzten Tag ständig zu seinem kleinen Kreuz am Bett und hatte eine solche Entspanntheit im Gesicht,gegenüber seiner Spastik war es schon fast schön ihn so zu sehen.Schreib uns doch,wie du die Zeit erlebt hast,wir teilen dies mit dir,Susanne
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  #189  
Alt 06.07.2004, 15:39
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Guten Morgen!
Danke, dass ich hier offene Ohren (Augen) finde. Ich habe festgestellt, dass Männer doch anders trauern, als Frauen. Und es ist etwas anderes, ob man mit Menschen spricht, die noch keinen so engen Angehörigen verloren haben, oder mit denjenigen, die den Tod eines geliebten Menschen schon erlebt haben.
Ich habe meine Mutter über zwei Jahren begleitet, durch alle Chemos, Erkältungen und Grippen (die immer sehr kritisch waren), ich habe dafür gekämpft, dass sie in eine Studie für ein neues Medikament kam, als sie ihr Arzt als austherapiert bezeichnet hat. Wir haben es zusammen (meine Mutter, mein Vater, mein Mann und ich) geschafft, dass sie dieser Krankheit so lange trotzen konnte und wir noch viele schöne Monate zusammen erleben konnten.
Aber sie wurde in den letzten zwei Monaten immer schwächer, kam die Treppe nicht mehr runter, jeder Wetterwechsel wurde zu einer schlimmen Belastung, Erkältungen hielten sich hartnäckig. Und dann kam eine Erkältung, die immer schlimmer wurde. Ihr Arzt diagnostizierte nach ein paar Tagen eine Lungenentzündung - ich wusste dass sie in diesem Stadium in der Regel tödlich sind. Sie hat sich gequält, sie saß, vier ganze Nächte durch und sie hat kaum geschlafen. Am Montag bin ich dann am Mittag zu ihr gekommen (aus irgendeinem Zwang heraus MUSSTE ich um 13:00 Uhr da sein), sie saß im Bad mit ihrer Schwester (sie war für ein paar Tage zu Besuch da, zufällig) und kam aus eigener Kraft nicht mehr in ihr Bett. Ich habe den Arzt geholt und er hat sie dann ins Krankenhaus eingewiesen.
Es wurde schnell klar, dass wir am Ende unseres Kampfes waren.
Die Schwestern und Ärzte taten alles, um meiner Mutter zu helfen – auch wenn manche Gespräche auf dem Flur geführt werden mussten, es war ok, ich wollte nie weit weg von ihr sein, keiner an diesem Tag. Wir hatte ein Zimmer für uns fünf (ihre Schwester, mein Vater, mein Mann und ich – immer war ihre Familie da), einen Pfleger der immer da war, ein Bett, bekamen Essen und Getränke – wir konnten uns ganz auf meine Mutter konzentrieren.
Meine Mutter war, seit sie in diesem Zimmer war, nicht mehr richtig ansprechbar. Sie war in einem Zustand zwischen Schlaf und Halbschlaf, fantasierte manchmal, aber sie war doch ansprechbar und registrierte, wer da war. Immer wenn ich bei ihr war, wurde sie ruhig, immer wenn ich das Zimmer verließ, um mir mit meinem Mann die Beine zu vertreten, wurde sie unruhig (sagten die Schwestern). Ich hielt sie immer in meinen Armen. Ich fing an von Orten zu erzählen, wo wir waren, was wir gemeinsam erlebt haben, wie das letzte Autorennen war, dass ich sie liebe – und immer reagierte sie darauf. Und irgendwann brachte ich den Mut auf, ihr zu sagen, dass sie gehen kann. Am späten Abend sind mein Mann und ich noch mal kurz spazieren gegangen – bis ich plötzlich aus einem Impuls heraus zurück zu meiner Mutter musste. Ich nahm sie wieder in meine Arme und irgendwann fühlte ich, wie ihre Seele ihren Körper verließ, auch wenn ihr Körper noch ein paar Minuten „lebte“ – aber ihre Seele war schon weg, als die Schwestern ins Zimmer kamen, um sich um sie zu kümmern (wie auch immer sie den richtigen Moment getroffen haben). Wir konnten alle Abschied nehmen – es war ein würdevoller Moment, wenn auch sehr traurig, aber seitdem bin ich auch mit einer tiefen Freude erfüllt, nicht nur dass sie nicht mehr leiden muss – es ist eher so, dass sie mich ein Stück mitgenommen hat, als sie ging. Ich kann es nicht anders beschreiben. Vielleicht hat ja jemand von Euch ähnliches erlebt? Auch wenn ich die einzige in diesem Raum war, die das erlebt hat, weiß ich, dass ich mir nichts einbilde oder dass das was mit großer Emotionalität zu tun hatte. Jetzt bin ich erschöpft. Und mit der Erschöpfung kommt die Traurigkeit, gegen die ich mich auch nicht wehren will. Ich habe für mich die Erkenntnis gewonnen, das der Tod kein Ende, sondern ein „Anders“ ist – nur damit zu leben ist nicht so einfach.

liebe grüsse und danke für Euer Ohr
tini
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  #190  
Alt 06.07.2004, 16:03
Bärchen`s Petra Bärchen`s Petra ist offline
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Hallo Tini,

ich habe ähnlich empfunden. Mein Mann wurde am Pfingstmontag ins KH eingeliefert. Wir wußten schon seit Mitte Mai dass er keine Chance mehr hat. Sein Körper ist immer schwächer geworden, er konnte nichts mehr essen, wollte keine Medikamente mehr und hat gesagt, dass er es wohl nicht mehr lange schafft. Wir haben uns dann zu Hause verabchiedet. Ich bin dann am Dienstag früh ins KH und er war schon sehr schwach, aber noch bei klarem Verstand, er war müde und wollte nur noch schlafen. Er lag auf einer Palliativstation, hatte sein eigenes Zimmer und ich konnte auch über Nacht bei ihm sein. Sie haben mir ein Bett neben seinem aufgestellt und ich bin dann gegen Mitternacht wohl etwas eingeschlafen, er war sehr ruhig. Gegen 4.15 Uhr bin ich dann plötzlich munter geworden, ich hatte das Gefühl, dass er mich ruft, er war sehr unruhig und sein Atem ging sehr schnell. Ich habe es irgendwie gespürt, dass es jetzt zu Ende geht, habe ihn in meine Arme genommen und ihm gesagt, dass er jetzt gehen kann. Er ist dann ganz ruhig geworden, hat noch drei mal tief geatmet und dann war es vorbei. Er ist ganz friedlich eingeschlafen und hatte auch ganz entspannte Gesichtszüge. Ich bin froh, dass er nicht leiden mußte und dankbar, dass ich mit ihm den letzten Weg so gehen durfte.
Ich glaube auch, dass der Tod kein Ende ist, ich fühle, dass er immer noch bei mir ist, was gegangen ist, ist nur sein Körper, seine Seele und sein Geist sind noch hier.
Aber es ist schwer damit umzugehen, ich vermisse ihn so sehr, er war so ein lieber Kerl, er hat mir jeden Wunsch erfüllt, noch eine Woche vor seinem Gehen hat er mir bei Ebay eine Nähmaschine ersteigert, weil er es nicht mehr mit ansehen konnte, dass ich seine Sachen alle mit der Hand ändern mußte. Im Garten hat er mir ein Rosenbäumchen gepflanzt, damit ich nicht immer auf den Friedhof muss.... und wenn du mal wegziehen möchtest, dann kannst du den einfach mitnehmen.... das waren seine Worte.
Diese Sch.. Krankheit hat alles kaputt gemacht!

Ich bin wütend, traurig, verzweifelt..... aber auch dankbar, das ich ihn lieben durfte...

LG Petra
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  #191  
Alt 07.07.2004, 11:33
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Hallo,guten Morgen,ich habe hier ein,wie ich finde ,schönes Gedicht, Das Leben ist ewig,und die Liebe ist unsterblich
und was wir Tod nennen,ist nur der Horizont
hinter den wir nicht schauen können.
Ich wolte es euch nochmal schreiben,denn Tini wird es vielleicht noch nicht kennen.Ja,ich fand es auch wichtig,ihm immer wieder mitzuteilen,das er heimgehen darf,mein Mann allerdings brachte seinem Vater gegenüber diese Worte nicht über due Lippen,für ihn war es ein Loslassen,was er (auch heute)noch nicht akzeptiert(e).Es trauert jeder Mensch aus seine eigene Weise und jede ist richtig.Uns war es wichtig,bei ihm zu sein und genau,wie ihr es erlebt habt,hat auch mein Schwiepa,sich nicht mehr mitteilen könnend,doch bemerkbar gemacht,wenn er wirklich mal kurz alleine war.Er grummelte immer lauter,bis sich einer zu ihm setzte,dann wurde er erst wieder ruhiger.Es ist die innigste Erfahrung,die ich einem Menschen geben kann,ihn zu begleiten und ihn leider auch loszulassen,aber heute macht es etwas ruhiger,die Sicherheit,er war bei uns und wir bei ihm,wir waren zusammen.Ist es vielleicht falsch ausgedrückt,aber für die Situation fand ich es schön.Ich melde mich später wieder,liebe Grüße und einen schönen Gedanken für heute,wünscht euch Susanne
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  #192  
Alt 07.07.2004, 21:56
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Liebe Barbara , wo bist du? Geht es dir gut ? Ich habe das Buch : P.S. Ich liebe Dich. gestern bekommen, bin zwar nur bis Seite 27 gekommen, habe aber schon so viel dabei geweint. Wenn es so weiter geht, wie es anfing, muss ich dir zustimmen, es ist ein tolles Buch.
Liebe Susanne, mit allem was du schreibst, hast du so unheimlich Recht.
So für heute war das ja nicht so viel, bin aber müde.
Alles Liebe sendet Euch Petra
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  #193  
Alt 08.07.2004, 11:07
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Hallo B´s Petra!

Du hast Recht - durch diese sch... Krankheit wurde einfach unsere gemeinsame Zukunft beendet, auf ganz brutale Weise. Sie wird nie die Gelegenheit haben, ein Enkelkind auf den Knien zu schaukeln (kommt aber bestimmt - versprochen). Ich dachte, dass wir alle Zeit der Welt hätten. Jetzt bleibt mir nur noch, das weiter zu tragen, was sie mir beigebracht hat: meine (zukünftigen) Kinder bedingungslos zu lieben, Großzügigkeit und nicht nur Mutter, sondern auch Freundin sein zu können.

(auch an Susanne) Es war mir wichtig, meine Mutter in dieser Situation loszulassen und es ihr zu sagen, aber es tut so verdammt weh, wenn ich meinen Geburtstag heute ohne sie feiern muß.

Das Gedicht ist sehr schön - und ich weiß durch dieses Erlebnis mit meiner Mutter, dass es stimmt. Tröstlich, oder?

So, jetzt bereite ich mal meinen Geburtstag vor.

Grüsse
tini
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  #194  
Alt 08.07.2004, 11:48
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Hallo ihr Lieben, liebe Petra und Susanne
Ich lebe noch. Ich war die letzten Tage irgendwie immer am Hetzen. Es ging mir auch nicht so gut. Ich war gestern auf der Bank, musste Konten umschreiben, das Auto ummelden, Telefon ummelden. Jeden Tag verschwindet ein bisschen mehr von meinem Schatz, das tut weh und ist manchmal schwer zu ertragen!! Ich melde mich später ausführlicher. Ein paar dicke Knuddel und Sonnenschein für euch alle. Liebe Grüsse Barbara
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  #195  
Alt 08.07.2004, 17:18
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Liebe Petra, Susanne und alle Anderen
So, da bin ich wieder. Wie ist es dir ergangen Susanne? Ich hab dir ganz fest beide Daumen gedrückt!! Ich hoffe von ganzem Herzen, dass es etwas nützt. Das Gedicht ist zu schön und ich hoffe, dass ich es irgendwann einmal glauben kann. Zeitweise gelingt mir dies bereits.
Liebe Petra, die Schmetterlinge hat sicher dein Axel geschickt, ich kann Susanne nur beipflichten (sie kann sich immer so gut ausdrücken). Letzthin kam eine Amsel auf unsere Terrasse. Sie setzte sich auf eine Föhre und brachte mir ein Abendständchen. Sonst kommen die Vögel eigentlich nicht auf die Terrasse, wenn man draussen ist. Ich hoffe nun ebenfalls, dass mein Schatz mir sagen wollte, dass es ihm gut geht. Es wäre für mich so unendlich wichtig, zu wissen, dass es ihm gut geht!! Hast du wieder etwas besser geschlafen? Dass du nicht müde bist, ist erklärbar. Du stehst immer noch unter Strom!! Pass bitte einfach gut auf dich auf!! Das Buch geht übrigens gut weiter. Ich bin zwar noch nicht fertig, aber ich finde mich immer wieder!! Auch den Passus vom Einkaufen und Kochen...
Ich bin nun so viel unterwegs, dass ich glaub ich bald wieder mehr Ruhe haben möchte. Irgendwie entwickelt sich eine richtiggehende Eigendynamik. Aber irgendwie ist es ja auch schön, dass sich so viele Leute um mich kümmern, auch jetzt noch! Es wird mir immer bewusster, dass ich nicht allein um meinen Schatz trauere, sondern dass er von allen unseren guten Freunden immer noch schrecklich vermisst wird. Das tröstet mich.
Bei uns ist gerade ein Hagelsturm vorbeigezogen. Ich hoffe, dass unsere Blumen noch leben. So kann ich euch im Moment leider keine Sonnenstrahlen schicken, sollten noch Sternchen gucken, werde ich ein paar klauen und euch schicken (einen blinkenden für Vanessa). Ich bin froh, dass es euch gibt, es tut so gut, bei euch zu klönen. Ich umarme euch
mit lieben Grüssen Barbara
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