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  #1  
Alt 29.04.2008, 14:51
magi-bbnb magi-bbnb ist offline
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Standard Selbsttötung, heute ist es genau ein Jahr her

Genau heute vor einem Jahr hat mein Vater sich mit einer Überdosis an Schlaftabletten das Leben genommen. Er litt seit September 06 an einem Glioblastom und wollte sich und uns die letzten Wochen des Leidens ersparen. Bis heute stehe ich zwischen zwei Stühlen. Ich bin traurig ihn verloren zu haben und glücklich, dass er friedlich eingeschlafen ist. Die Woche vor seinem Tod hat er Urlaub in Dänemark am Strand gemacht um sich von dieser Welt zu verabschieden...

Ich wünsche allen, die mit dieser Krankheit zu kämpfen haben, soviel Kraft und Glück wie meinem Vater
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  #2  
Alt 29.04.2008, 19:23
Katja04 Katja04 ist offline
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Standard AW: Selbsttötung, heute ist es genau ein Jahr her

Hallo,

der Tod deines Vaters tut mir sehr leid.
Doch seit ich diese schlimme Krankheit kennengelernt habe, würde ich mich auch sofort umbringen, wenn ich die Diagnose bekäme. Ich habe die Krankheit bei meinem Vater erlebt und hätte mir gewünscht, dass er noch transportfähig in die Schweiz gewesen wäre. Ich hätte ihn selber gefahren.
Hut ab vor deinem Vater.

Liebe Grüße
Katja
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  #3  
Alt 29.04.2008, 20:27
magi-bbnb magi-bbnb ist offline
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Standard AW: Selbsttötung, heute ist es genau ein Jahr her

Hi Katja.


Mein Vater hatte nach seiner Diagnose zum Glück noch 7 Monate die er genossen und genutz hat. So gut es eben mit dieser Krankheit, Chemo und Bestrahlung möglich ist. Mein Vater konnte bis zum Schluss selbstständig handeln. Er hat viel Cortison genommen aber er hat gemerkt, dass er den Kampf verloren hat. Er ist zu seiner Onkologin gegangen und hat sich von ihr verabschiedet ( sie wusste von seinem Vorhaben) Sie hat ihm alles Gute gewünscht und zu ihm gesagt " Wenn alles so laufen soll wie Sie es sich wünschen wird es Zeit..."
Er ist nach Dänemarkt gefahren, hat sich eine Woche Zeit genommen, ist nach Hause gekommen und hat ein Glaß Wein getrunken. Er hat etwas gegessen und danach die Schlaftebletten genommen...

Als wir 24 Stunden später nach Hause gekommen sind lag er auf dem Sofa als würde er schlafen.

Viele Leute haben ihn dafür verurteilt und es als negativ bewertet, dass er eine Woche ohne uns wegfährt und wir ihn danach nie wiedersehen werden. Wir durften ja nicht zu Hause sein ( wegen unterlassener Hilfeleistung, ich studiere Medizin und meine Mutter hat eine Anwaltskanzlei) aber ich glaube er brauchte die Zeit und im sterben sind viele Menschen lieber alleine.

2 Stunden bevor er seine Tabletten genommen hat habe ich noch einmal mit ihm telefoniert. Ich habe gesagt " Ich liebe dich Papa, ich bin stolz auf Dich,machs gut"...was soll man schon sagen in so einer Situation



Er hatte sich direkt nach der Diagnose darum gekümmert wie er frühzeitig sein Leben beenden kann. Schweiz war für uns auch der erste Gedanke aber er wollte nicht so lange "in den Tod fahren" sondern zu hause sterben.

Ein Freund von uns hat neulich seine Mutter ( sie war schon 98., lebte in der Schweiz und war einfach alterschwach und eingeschränkt nach einem Schlaganfall) zu einer solchen Stiftung begleitet. Es soll eine sehr menschenwürdige,liebevolle aber profesionelle Atmosphäre gewesen sein.Sie ist friedlich eingeschlafen
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  #4  
Alt 30.04.2008, 11:36
Benutzerbild von Sani
Sani Sani ist offline
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Standard AW: Selbsttötung, heute ist es genau ein Jahr her

Hallo ,Selbsttötung ja oder nein...es muß jeder für sich und seine ganz eigene Situation entscheiden,für sich.

Aber,ich möchte keinem zunahe treten,wenn ich für mich schreibe,es wird mir schlecht,wenn ich hier lese-"ich würde mich auch nach soeiner Diagnose sofort umbringen"!
Hallo,ich habe einen inoperablen Hirntumor ,war einige J.in einer Tagesklinik,da war eine runte rvielen,ein junger Mann 37J.,er ließ sich noch fast im Sterbebett zur Behandlung bringen,nur,um einen oder mehrere Tage länger seine siebenj.Tochter aufwachsen zu sehen.
Und auch ich selbst genieße jeden Tag,mit einschränkungen klar und mache Begegung und manches Erlebniss hätte ich nicht ohne ihn im Kopf,ihr könnt ich für "jeck"halten,aber,auch manchen Menschen wäre ich nicht begegnet.Hie rim Forum lernt man Menschen kennen,die das Leben sowas von wertschätzen,eine Frau hat den selben Tumor wie ich,dann Brustkrebs ,jetzt Hirnmetastasen und eine wunderbare Tochte rdi eim Somme reingeshcult wird.Ich dneke,wenn sie diese Zeilen oben liest,sie wird mehr als trauig sein,Susanne
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  #5  
Alt 30.04.2008, 11:58
Benutzerbild von annika33
annika33 annika33 ist offline
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Standard AW: Selbsttötung, heute ist es genau ein Jahr her

Hallo,

ich bin Angehörige - meine Mutter leidet an einer unheilbaren und sehr aggressiven Form von Lungenkrebs. Die Prognose ist mehr als schlecht, und dennoch ist jeder Tag des Lebens lebenswert. Was ist denn das für eine Aussage :" Doch seit ich diese schlimme Krankheit kennengelernt habe, würde ich mich auch sofort umbringen, wenn ich die Diagnose bekäme."

Wenn meine Mutter ähnliche Denkweisen wie die obige vertreten würde, hätte sie kaum mehr Gelegenheit ihre 3 Enkel größer werden zu sehen und an den freudigen Dingen des Lebens teilzunehmen. Ich denke es ist immer noch was anderes ob man angehörig oder selbst betroffen ist, und da in einem Forum wie diesem hier, sowohl die Einen als auch die Anderen vertreten sind, sollte man seine Worte mitunter mit mehr Bedacht wählen. Kann mich bei Menschen wie Susanne für die Äußerungen mancher Mitmenschen wohl nur entschuldigen.

Grüße

Annika
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  #6  
Alt 30.04.2008, 12:44
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Petra_S Petra_S ist offline
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Standard AW: Selbsttötung, heute ist es genau ein Jahr her

Hallo zusammen!

Bevor Ihr die gesagten/ geschriebenen Dinge "persönlich" nehmt:

"Gäbe es immer nur eine "WAHRHEIT", könnte man von einem Thema keine hundert Bilder machen" sagte Pablo Picasso wohl mal.

Für mich hört sich die "Abschiedsreise" des Vaters sehr ruhig, überlegt und friedlich an : für IHN die "richtige" Entscheidung. Aber eben NUR für IHN. Ich wüßte nicht was ich wollte...wirklich nicht. Ich habe mich von drei Menschen jahrelang verabschieden müssen - jeder von ihnen hätte anders entschieden (wenn sie noch gekonnt hätten). Ich denke keine Mama oder Papa, Omi oder Opa sollte sich hier angesprochen oder gar angegriffen fühlen, so wie jeder sein LEBEN bestimmen können sollte, so sollte er auch nach seinem Glauben und Wünschen gehen dürfen, bzw. es in andere Hände legen und es dem Schicksal, Gott oder dem Lebensplan überlassen. Der Eine genießt das Leben bis zum letzten Tropfen, TROTZ allem Schlimmen, der Andere mag die Schmerzen, die jede positive Regung übertönen, nicht mehr erleiden und lieber sich bei vollem Bewußtsein verabschieden und seinen Weg allein weiter gehen. Diese Verantwortung kann jeder selbst übernehmen oder er gibt sie ab. Ich finde beides in Ordnung. Jedoch mit MIR haben die vorigen Beiträge nur soviel zu tun, dass ich aus vielen Meinungen, meinen Standpunkt beleuchten und ggf. bestätigen oder korrigieren kann. Die Meinungen der anderen kritisieren NICHT meine Überzeugung, sie sind nur als Überzeugung der anderen geschrieben, welche weder richtig noch falsch ist, welche auch von diesen Menschen selbst jeder Zeit geändert werden kann, wenn es sich dann doch anders anfühlt, als gedacht...

Gruß Petra
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  #7  
Alt 30.04.2008, 13:31
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Sani Sani ist offline
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Standard AW: Selbsttötung, heute ist es genau ein Jahr her

Hallo,nein ,es geht nicht um den Weg,den sich jemand wählt,wie gesagt,es ist jedem seine ureigene Entscheidung.Mir ging es auch wie Annika um die Äußerung des Umbringen wollens beid er Diagnose,schade ,das man so denkt,Susanne.

Alles andere,ob Selbsttötung,Sterbehilfe in der Schweiz,Hospiz oder Palliativstation,es kann nie verallgemeinert werden.Hier gibt es eine wunderbare P.staion,einen ambulanten Hospizverein,susanne
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  #8  
Alt 30.04.2008, 14:45
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Petra_S Petra_S ist offline
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Standard AW: Selbsttötung, heute ist es genau ein Jahr her

Hallo Susanne!
Ja, das finde ich sehr toll, dass Du so empfindest, dass Du den Kampf nicht aufgibst und dich an den schönen Dingen, die Dir Dein Leben zu geben hat freuen kannst. Ich würde mir wünschen so viel Kraft zu haben, wenn es denn so wäre. Im Moment würde ich denken, dass ich eher so der Depri-Mensch wäre, weiß nicht, ob ich das so hinbekommen würde. Aber da kann man sich schwer täuschen. Mein Mann/Freund war eher im "normalen" Leben auch so, dass ihn die "furchtbaren Banalitäten" des Alltags genervt und runter gezogen haben, ich dachte nach der Diagnose, das wird ihm den absoluten Schlag der Sinnlosigkeit verpassen...Nein, hat es nicht, er hat gekämpft wie ein Wilder, Unmögliches möglich gemacht, sich an kleinen Dingen gefreut und am Ende seines Lebens in dieser Welt, hat er all die große Liebe, wahrscheinlich auch den Sinn gefunden, den er schon ewig suchte. Hätte er zu Beginn der Krankheit aufgegeben, nach Diagnosestellung, wären ihm diese wichtigen Erfahrungen und Gefühle verborgen geblieben. Diese schlimme Zeit hat uns merkwürdiger Weise, auch viel Gutes gebracht. Und immerhin, in mancher Hinsicht bestehen auch berechtigte Hoffnung auf medizinische Fortschritte/ Durchbrüche die erst die Zeit bringt, die man gewinnt. Ja, es ist Schade, wenn man sich diese Zeit nimmt, indem man sich schon bei Diagnosestellung das Leben nimmt. Aber das ist vielleicht auch manchmal unbedacht dahingesprochen. Wenn man Angst vorm Leben hat, kann man dann so einfach den Schritt in den eigenverantwortlichen Tod machen? der Weg standzuhalten, ist sicher kein Spaziergang und passt so garnicht in diese Zeit, in der es so auf Fun und Selbstverwirklichung ankommt, aber es ist eine andere Welt, die Welt des Schwerkranken. ...wirklich eine andere Welt, so schlimm die Ursache ist, in dieser Welt zu sein, aber es ist eine Welt, die sich auf das WESENTLICHE beschränkt, in der man selbst verschmilzt, in der der Alltag aus wichtigen Kleinigkeiten besteht, die ihre Wertigkeit ständig ändern. Sicher es ist wie immer eine Einstellungsfrage, das berühmte, viel zitierte Glas : halb voll oder halb leer? Werte ich die täglichen Dinge als positiver als gedacht oder schlimmer als befürchtet?! Sicher auch eine Frage des Maßstabes, der inneren Befindlichkeit usw.... Messe ich mich daran, dass ich KRANK bin und dem entsprechend ist es toll, einige Dinge zu können oder messe ich am GESUNDEN und sehe dann was ich alles nicht mehr kann...Ach, das Leben ist komplziert und ich denke, manches was man so lachs daher sagt, so lange man gesund ist, relativiert sich, wenn man tatsächlich in der Situation steckt.

Also, dann lass dich nicht von entmutigenden Gedanken anfeinden, sie rauben nur Kraft, versuch tapfer und mit Sinn für die schönen Dinge/ Kleinigkeiten und Gesten, deinen Weg zu gehen. Leicht gesagt...ich weíß...
Wünsche Dir viele sonnige Tage Petra
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  #9  
Alt 30.04.2008, 19:45
Katja04 Katja04 ist offline
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Standard AW: Selbsttötung, heute ist es genau ein Jahr her

Liebe Susanne,

ich denke jeder sollte seine Meinung äußern können. Als mein Vater die Diagnose bekam, konnte er nicht mehr lesen, geschweige denn in so einem Forum schreiben. Die OP und auch die anschl. Therapien haben nichts gebracht. Er konnte vier Wo nach der OP nicht mehr laufen und machte in die Hose. Sehen konnte er inzwischen kaum noch. Vier Wochen später starb er.
Es ist schön, dass es dir scheinbar besser geht. Das gibt dir nicht das Recht, über andere Meinungen zu kotzen. Ich freue mich zumindest, das du jeden Tag genießen kannst und wünsche dir von Herzen, eine lange Zeit.

LG
Katja
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  #10  
Alt 30.04.2008, 22:30
magi-bbnb magi-bbnb ist offline
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Standard AW: Selbsttötung, heute ist es genau ein Jahr her

hi.also ich finde es schade dass sich hier einige so angegriffen fühlen. ich habe von meinem, vater, von seiner meinung und von meiner meinung zu dem thema selbstötung berichtet um aufzuzeigen dass es die möglichkeit gibt, dass man diesen weg gehen kann... leider wird das thema zu sehr tot geschwiegen


jeder sollte für sich selbst entscheiden wie lange sein leben lebenswert ist und wie lange er leben möchte. für meinen vater war die vorstellung pflegebedürftig zu werden, einzunässen,sich nicht artikulieren zu können und abhängig zu sein purer horror. bei der diagnose glioblatom war klar, dass das auf ihn zukommen wird und er hat sich dazu entschieden es vorher zu beenden. er wollte sich die letzten wochen des leidens ersparen denn es gab keine hoffnung auf besserung. er war kein luftschlösschen bauer sondern hat die dinge beim namen genannt...

ich finde man sollte die meinung jedes einzelnen resprektieren. wenn jmd sehr jung ist oder kleine kinder hat kann ich es verstehen, dass er an seinem leben hängt. wenn sich aber jemand nach einer schlimmen diagnose für den freitot entscheidet sollte man das genau so respektieren und ihn nicht dafür verurteilen oder sich angegriffen fühlen. es geht hier um eine ganz persönliche entscheidung die man nicht negativ oder positiv beurteilen darf. wenn susanne so denkt sollte man sie nicht dafür verurteilen sondern es akzeptieren, genau so wie sie es akzeptiert dass es menschen gibt die den weg des leidens wählen...

mein vater hat erst nachdem er sich eine überdosis morfium und ausreichend schlaftabletten besorgt hat seine innere ruhe gefunden.er wusste die lage im griff zu haben und war auf alles vorbereitet. ab dem tag fiel ihm ein stein vom herzen. er war befreit, glücklich und hat seine letzten monate genossen. menschen die nichts von seiner krankheit wussten sagten er sähe so erholt und glücklich aus als ob er im urlaub gewäsen wären...

jeder mensch geht auf seine weise mit so einer diagnose um, jeder mensch ist einzigartig und jeder mensch hat das recht so akzeptiert zu werden wie er ist...


wenn es hier menschen im forum gibt die sich durch das thema entmutigt oder angegriffen fühlen tut es mir leid... aber es ist die realität ... dass es menschen gibt die sich umbringen...und dass es menschen gibt die glücklich darüber sind dass es diese alternative gibt
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  #11  
Alt 30.04.2008, 22:34
magi-bbnb magi-bbnb ist offline
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Standard AW: Selbsttötung, heute ist es genau ein Jahr her

entschuldige, ein emienm vorherigen text meinte ich nicht susanne sondern katjas meinung die man akzeptieren sollte...


letzlich natürlich beide
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  #12  
Alt 30.04.2008, 22:50
Marie-Luise Marie-Luise ist offline
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Standard AW: Selbsttötung, heute ist es genau ein Jahr her

Hallo Magi!!
Wir hatten ja vor einiger Zeit schon mal Kontakt über eine PM. Ich habe mich bei dir erkundigt, wie dein Vater sich das Leben genommen hat. Meine Mutter (GBM 09/06, verstorben am 29.02.08) hätte sich auf jeden Fall auch das Leben genommen, wenn sie dazu noch in der Lage gewesen wäre. Die letzten Tage ihres Lebens waren schrecklich, da ich sie zuhause gepflegt habe werde ich diese Tage auch wohl nie vergessen. Anfangs als sie krank war, sprach sie oft über Selbstmord. Im letzten Jahr bekam sie dann aber so starke Antidepressiva, dass sie überhaupt nicht mehr weinen musste und ihr war alles egal. Ich habe ihr mal während eines Gespräches angeboten, sie in die Schweiz zu fahren, aber da war es noch zu früh.
Ich bewundere deinen Vater und auch euch für diese Aktion. Wir hätten es so auch lieber gehabt, vor allem meine Mutter!

LG
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  #13  
Alt 30.04.2008, 23:03
magi-bbnb magi-bbnb ist offline
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Standard AW: Selbsttötung, heute ist es genau ein Jahr her

hallo marie-louise.

der tot deiner mutter tut mir sehr leid. es macht mich traurig zu hören dass sie nicht so gehen konnte wie sie es sich gewünscht hätte. ich hoffe das es bald in deutschland so sein wird wie in der schweiz und in den niederlanden. menschen das recht abzusprechen ihrem leben ein ende zu setzen wenn sie schwer krank sind wiederspricht einer demokratischen und fortschrittlichen gesellschaft.

hätten wir nicht so viele ärzte und apotheker ins unserem freundeskreis wäre es sicher auch nicht so " einfach" gewesen diesen schritt vorzubereiten,abzusichern und dann zu gehen.

unser nachbar, ein ehemaliger guter freund meines vaters, ist gerade in der selben situation,du kannst dir nicht vorstellen wieviele steine man ihm in den weg legt...

ich wünsche dir, dass du irgendwann frieden schließen kannst, mit dem tot deiner mutter. denn obwohl es nicht so gelaufen ist wie sie es sich gewünscht hätte hast du sicher alles in deiner macht stehende getan um es ihr zu erleichtern.
hut ab vor deinem angebot sie in die schweiz zu fahren. ich weis wie viel überwindung es kostet "diesen" wunsch zu unterstützen, denn im herzen will man sie nicht gehen lassen sondern festhalten, nie mehr loslassen...
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  #14  
Alt 01.05.2008, 09:46
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Selbsttötung, heute ist es genau ein Jahr her

Hallo,

ich kann Susannes Reaktion absolut nachvollziehen, ein Thema wie dieses gehört eigentlich ins Hinterbliebenenforum.

Stellt Euch doch einfach mal vor, Ihr seid selbst von der Krankheit betroffen und müsst dann so was wie Einzelheiten vom Endstadium eines Kranken lesen (Beispiel Einnässen). Das will man nicht lesen, weil man selbst die Hoffnung hat, dass dieses Stadium nie oder erst in weiter Ferne eintrifft.

Deshalb finde ich es im Betroffenenforum etwas geschmacklos.

Selbsttötung verurteile ich nicht, das kann jeder handhaben, wie er will. Ich verstehe es sogar, wenn jemand soweit ist.

Allerdings glaube ich nicht, dass jemand, der nicht betroffen ist, von vorne herein eine Therapie ablehnen kann und sich sofort selbst töten würde. Das ist für mich Geschwätz. Der Lebenswille ist größer, als man denkt. Wenn man eine lebensgefährliche Krankheit hat, dann sieht man gewisse Dinge anders, dann bekommt das Leben eine ganz andere Gewichtung. Und dann erst kann man sagen: Therapie ja oder nein.

LG

Astrid
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  #15  
Alt 01.05.2008, 11:04
lamerbodo lamerbodo ist offline
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Standard AW: Selbsttötung, heute ist es genau ein Jahr her

Hallo Astrid,Du sprichst mir mit jedem Wort aus der Seele,als mein Mann damals die Diagnose Glioblastom bekam,waren wir mit Freunden zusammen auf einer Geburtstagsfeier,wohlgemerkt meinem Mann ging es zu dem Zeitpunkt noch richtig gut,als ein G U T E R Freund meines Mannes sagte,also wenn ich das hätte würde ich eine Zyankalikapsel schlucken Ihr wisst wohl alle wie ich mich gefühlt habe.LG:BARBARA.....
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