Meine Mama ist nicht mehr da

[Sonnenblume 87]

Oh mann, ich habe hier ewig nicht mehr geschrieben. Irgendwie war mir nicht danach meine Trauer mit anderen zu teilen.
Meinen Opa geht es immer schlechter. Er hatte eine OP alle dachten der Krebs sei weg. Nach 4 Monaten ist er wieder da. Er sieht im Gegenteil zu Mama sehr krank aus. Mama sah immer so gesund aus.

Ich weine weniger aber habe immer ein komisches Gefühl in mir wenn ich an meine Mama denke. Vermisse sie so schrecklich. Immer bei besonderen Ereignissen möchte ich sie gerne sofort anrufen. Manchmal ist es so als ob ich vergesse das sie nicht mehr da ist. Sitz ich allein daheim denke ich manchmal das sie gleich kommt. Irgendwie Merkwürdig.
Wieso kann ich ihren Tod nicht akzeptieren? Wieso fällt es so schwer damit klar zu kommen immerhin ist ein bisschen Zeit vergangen.

[hm maria]

liebe sonnenblume!

ich habe mich gerade rein gelesen, ich glaube das es bei dir einfach viel zu schnell ging, das war es für mich auch aber wir hatten die zeit noch ein paar stunden bei meinem papa zu sitzen und uns zu verabschieden bevor er starb, es tut mir so leid für dich das es so kam als es kam, denke mir das es darum auch noch schwieriger ist so eine situation zu akzeptieren, das mit dem anrufen kenne ich will auch öfters mal meinen papa anrufen und einfach seine stimme hören und über seine enkerl erzählen, weniger weinen tu ich auch schon, irgendwie, wird das weniger kommen sicher wieder momente wo es schlechter, ist glaube ich bei jedem ein auf und ab, lg drück dich und viel kraft für deinen opa. lg maria

[Sonnenblume 87]

Hallo Maria,

du hast recht. wir hatten nicht die Möglichkeit uns zu verabschieden. In den Moment als sie zur Wachstation gefahren wurde war die Türschwelle das letzte mal als wir uns sahen. Keiner von uns hatte gedachte das dieser Moment der letzte sein würde.
Heute denke ich wieder mehr an meine Mama. Komisches Gefühl...
Ich wünsche dir auch viel Kraft.

[Sonnenblume 87]

Nach langer Zeit habe ich wieder das Bedürfniss hier zu schreiben. Am Samstag war der erste Todestag meiner MAMA. Komisches Gefühl. Jetzt habe ich jedes Ereignis einmal ohne Sie erlebt. Blödes Gefühl!!!

Was mich besonders traurig macht das Sie nicht mitbekommen hat das ich meinen Bachelor bestanden und sogar schon einen Job bekommen habe.Sie wollte immer das ich das fertig mache und ich habe mich das letzte Jahr damit so gequält. Sie hätte sich so gefreut. Meine Schwester hat nun auch ihre Abschlussprüfungen und Mama ist nicht da. Soviel will man ihr erzählen aber naja persönlich geht das nicht mehr.

Samstag war ein komischer Tag. Ich muss zugeben ich war bis jetzt erst 3mal am Grab meiner Mutter. Ich kann mir einfach nicht den Grabstein ansehen. Ihr Name auf soeinen Stein das passt für mich nicht zusammen. Ich vergesse manchmal gar das sie nicht mehr da ist, werde dann aber ganz schnell auf den Boden der tatsachen geholt. Es fehlen einen einfach die kleinen Dinge im Alltag. Klar lebt man weiter aber der Schmerz und dieser Verlust nimmt mich einfach noch immer so sehr mit.

Wir haben ihr ganz viele Blumen gebracht am Samstag. Sie liebte Blumen so sehr. Sie konnte niemals genug Blumen daheim haben. Ich musste so sehr weinen als ich vor ihrem Grab stand. Irgendwie habe ich so stark schon lange nicht mehr geweint. Ich kann meine Gefühle gar nicht in Worte fassen. Ich weiß nur das ich meine Mama so unglaublich vermisse Tag für Tag.

LG Sonnenblume

[peanutsandjelly_78]

Hallo liebe Sonnenblume,

ich kann Dich so gut verstehen.
Es scheint mir auch nicht zu gelingen, den Tod meiner Mama zu akzeptieren.
Du schreibst so passend: "Ihr Name auf dem Stein, das paßt für mich nicht zueinander", bei mir ist es ähnlich. Seit Mamas Tod vor gut einem halben Jahr, war ich zuletzt einen Tag nach ihrer Beisetzung mit meiner Tochter dort, um ihr die Möglichkeit zu geben, einen Abschluss zu finden. Ich selber habe es bisher nicht wieder über's Herz gebracht, dorthin zu gehen. In acht Tagen ist ihr Geburtstag, und ich habe mir geschworen, hinzufahren. Ich denke, es ist wichtig, aber ich habe auch große Angst davor.
Ich kenne das auch mit diesen Momenten, in denen man sich fragt, ob irgendetwas war, ob Mama nicht gleich nach dem Sport zur Tür reinkommt. Dann möchte ich mich selber kneifen... wie stark doch die Sehnsucht ist, dass sie die Rationalität komplett ausschaltet. Ich habe letztens sogar ihre Handnr. angerufen, um mir selber zu beweisen, dass sie nicht mehr dran geht. Brauche das irgendwie, obwohl ich es auf der anderen Seite schon ziemlich merkwürdig finde.

Es drückt Dich,

Andrea

[Sonnenblume 87]

Hallo Zusammen,

ich habe hier wirklich sehr lange nicht geschrieben. Aber jetzt habe ich wieder das Bedürfnis mich mitzuteilen.
Mein Opa ist nach langem Kampf gegen den Darmkrebs im August leider jetzt auch von uns gegangen. Wir waren alle wirklich sehr traurig und haben damit zu kämpfen. Jetzt nach einen Monat hat sich das ganze beruhigt und wir hofften zur Ruhe zu kommen. (Es klingt zwar hart aber der Tod meiner Mama war so schlimm das ich denke das alles was noch kommt nicht so hart sein kann.)

Jetzt aber der Grund weshalb ich wieder schreibe. Das mit der Ruhe und dem normalen Tagesablauf war wohl bloß ein Wunschdenken. Meine beste Freundin hat letze Woche die Diagnose Leukämie bekommen. Sie ist 28 Jahre jung. Wir alle im Umfeld sind total durch den Wind. Wieso jetzt schon wieder seit meine Mama komme ich immer wieder in Berührung mit diesem S*** Krebs. Das kann doch nicht sein. Wir wissen einfach nicht was wir tun sollen. Irgendwie kommt mir jetzt wieder alles hoch. Ich bin total unruhig und fühle mich total geknickt. Immer wieder dieser Mist ich fühle mich von dieser Krankheit verfolgt. Kann das nicht einfach aufhören?