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Alt 05.04.2013, 01:37
Stine1980 Stine1980 ist offline
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Standard Schlimmer Alptraum

Es begann vor drei Wochen als ich meine Tochter nach der Arbeit am Abend von meinen Eltern abholen wollte....

Meine Mutter sah mich ernst an. So wie früher als Kind, wenn ich etwas ausgefressen hab und sie darüber bescheid wusste. Nur dieses mal war es anders. Meine Mutter erzählte mir das unser Hausarzt sie angerufen habe. Ein paar Tage zuvor war sie da gewesen um einen Eiterpickel von ihrem Rücken entfernen zu lassen.
Leider war es kein Pickel, sondern es stellte sich heraus das es sich dabei um einen Tumor handelte und dazu auch noch bösartig ist.

Das war noch nicht alles. Am nächsten Tag musste meine Mutter zur Frauenärztin, da sie über Tage über starke Bauchschmerzen beklagte.
Da kam eins zum anderen und die ungeklärten Bauchschmerzen war ein Sarkom, welcher in der Gebärmutter drückt.

Um genaueres festzustellen musste sie ein MRT und ein CT machen lassen.
Normalerweise wartet man auf solche Termine sehr lange. Zum Glück hat sich unser Hausarzt dafür eingesetzt, dass meine Mutter letzte Woche Donnerstag beide Termine zur Untersuchung durchführen lassen konnte.
Ich habe extra für sie eine Kerze angezündet, um wenigstens in Gedanken bei ihr sein zu können. Aber diese Kerze brachte rein gar nichts!

Die Befunde waren nicht besonders wünschenswert. Der Tumor am Rücken hat bereits gestreut und an der Lunge sind Metastasen zu sehen.
Meine Mutter völlig am Boden zerstört. Und mein Vater denkt daran sich das Leben zu nehmen, wenn meine Mutter daran sterben sollte.

Nun müssen wir bis Montag abwarten, denn da geht sie in die Uniklinik nach Essen in die Tumorklinik.

Ich google mir einen heißen; gibt es Heilungschancen? wie lange darf meine Mutter noch leben? Verzweifelt versuche ich nachzuforschen nach Patienten die in einem ähnlichen Fall sind. Am besten noch mit einem HappyEnd.

Heute war es ganz extrem gewesen. Wir waren auf dem Geburtstag von meiner Oma. Die Mutter meiner Mutter. Die Stimmung war mehr als schlimm. Viele traurige Emotionen. Man könnte meinen meine Mutter sieht es als Abschied.
Bisher war ich immer die jenige bei mir in der Familie gewesen, die die Starke gespielt hatte. Ich habe zu meinen Eltern gesagt, dass wir das gemeinsam schaffen. Als Familie!!
Auf dem Heimweg bin ich in den Armen meines Mannes heulend zusammen gebrochen. In der Familie haben wir einen lieben Freund, der ist von Beruf Seelsorger und Psychologe. Mein Mann hat ihn angerufen und ihm die Situation geschildert. Viele tröstende Worte hat er mir mitgegeben und gelobt das ich so tapfer für meine Mutter /Eltern einsetze.
Aber er konnte mir auch nichts genaueres sagen, wie es um meine Mutter steht. Wie denn auch? Er ist ja auch kein Arzt.


Es ist wie eine Achterbahnfahrt, welche überhaupt keinen Spaß macht. Am liebsten würde ich diese Achterbahnfahrt unterbrechen und aussteigen.
Es tut so weh! Warum bei meiner Mutter? Warum ausgerechnet bei den Menschen den ich am meisten liebe?
Meine Kraft lässt auch langsam nach. Ich mag kaum was essen. Wenn ich schlafe, dann träume ich das alles wieder inordnung ist und wenn ich wach bin, dann holt die beschi**ene Realität wieder ein.

Ich bete Tag und Nacht zu Gott; bitte nehm mir nicht meine Mutter!!
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  #2  
Alt 06.04.2013, 13:32
Stine1980 Stine1980 ist offline
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Beiträge: 19
Standard AW: Schlimmer Alptraum

Gestern habe ich wieder meine Eltern besucht und sie waren wie ausgewechselt.
Denn als meine Oma vorgestern Geburtstag hatte, war meine Tante (eine jüngere Schwester von meiner Mutter) anwesend gewesen und sie hatte wohl meine Eltern zur Brust genommen und den beiden klar gemacht, dass noch nicht alles verloren ist. Ich weiß nicht wie meine Tante es geschafft hat, aber nun sehen meine Eltern (gerade meine Mutter) es mit ganz anderen Augen.

Natürlich bleibt die Angst.
Der Tag vor der Wahrheit rückt immer näher und es wird auch wirklich Zeit, dass wir jetzt wissen wollen woran meine Mutter ist.
Unser Familien-Seelsorger weiß nun auch bescheid und will noch im laufe des Wochenende bei meinen Eltern telefonisch melden, deren leid anhören und denen Mut zusprechen.

Normalerweise bin ich kein regelmäßiger Kirchengänger. Ich bin getauft, konfirmiert und christlich verheiratet. Dennoch habe ich noch nie an den Glauben an Gott verloren. Meine nächste Möglichkeit versuchen um weiter Stark zu sein und das es doch noch mal im Guten ausgeht, habe ich an meine verstorbene Oma einen Brief geschrieben und um Hilfe gebeten. Das sie sich bitte an sich an den lieben Gott wenden soll und ein sehr gutes Wort für meine Mutter einsetz.
Dafür bin ich extra gerade auf dem Friedhof gewesen und habe diesen Brief am Grab meiner Oma vergraben.

Wenn meine Mutter am Montag in der Tumorklinik ist, dann werde ich Zuhause für sie extra eine Kerze anzünden. Damals während meiner Ausbildung im Krankenhaus als KPH, habe ich von einer Ordensschwester diesen Tipp bekommen.
Ich höre jetzt noch ihre lieben Worte: Wenn ein Mensch in Schwierigkeiten ist und du weiß nicht, wie du ihn helfen sollst. Dann zünde für ihn eine Kerze an. In Gedanken bist du bei ihm und kannst ihn mit dieser Kerze unterstützen!

In Moment ist alles so schwer und es schmerzt. Ich hoffe, dass meine Methoden nützlich sind und wir vorallem meine Mutter das weiterhilft.

LG Tine
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