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  #211  
Alt 09.06.2003, 19:03
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Hallo Ihr alle,

bin zwar noch nicht wieder zuhause, aber ich wollte Euch schnell ein paar Pfingst-Gruesse senden.
Liebe Andrea,
das ist doch echt klasse, ich freu mich für Dich! Ich wünsche Dir, daß Du Dich gut von dem ganzen Drunter und Drüber erholen kannst!!
Lieber Jörg,
puh, das mit dem Weggehen habe ich mich auch noch nicht getraut, aber irgendwann...Ich bin mir nie so sicher, wie andere Leute auf mein Kommen reagieren und da ich sowieso etwas unsicher bin, wenn ich mit anderen zusammen bin, habe ich mich noch nicht getraut. Aber ich weiss noch vom Tod meines Vaters, daß man selbst meist den ersten Schritt machen muss, sonst ist man bald "allein".
Toll, daß Du das geschafft hast, und viele liebe Grüsse vom Niederrhein!

Liebe Grüsse auch an Euch anderen, einen schönen Rest-Feiertag,

Sandra
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  #212  
Alt 09.06.2003, 19:38
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Standard Engel

Hallo liebe Andrea und natürlich alle Anderen!

Ich freu mich so sehr, von Dir zu hören. Ich habe viel an Dich gedacht und Dir kräftig die Daumen gedrückt. Schön, dass es alles gut gelaufen ist!!! Lass Dir Zeit, ruh Dich aus und lese in Ruhe nach!

An alle anderen sende ich an dieser Stelle nur kurze Grüße. Es geht mir gar nicht so gut. Gestern waren es "schon" und "erst" vier Monate...

Eine unendlich lange Zeit ohne meinen Schatz, die so sehr schmerzt. Eine viel zu kurze Zeit, um mit dem Geschehenen auf irgendeine Art und Weise zu leben. Es ist nach wie vor ein "ÜBERLEBEN", und das jeden Tag!!
Liebe Grüße aus dem Tief sendet euch Julia
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  #213  
Alt 09.06.2003, 19:48
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Standard Engel

Liebe Julia,

ich kann dich sehr gut verstehen in deinem Tief.
Weißt du, so manches Mal habe ich etwas Scheu hier zu schreiben um euch nicht noch mehr runterzuziehen.
Denn bei euch ist alles noch so frisch und ihr seid so voller Hoffnung daß es bald besser wird. Und wenn ich dann schreibe und ihr von mir hört daß diese " Tiefs " immer noch da seid nach all den Monaten, denke ich immer daß ich euch damit Hoffnung nehme.

Ja, erst oder schon 4 Monate. Ich weiß nicht wie es Dir geht, aber ich habe sehr oft das Gefühl nicht zu leben sondern zu funktionieren.
Man tut und macht alles was getan werden muß, aber so richig dabei ist man nicht. Also lustlos und ohne großes Gefühl.

Ich wünsche dir daß es morgen wieder ein bißches besser geht.

Allen anderen liebe Grüße und einen guten Start in die neue Woche.

Mona
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  #214  
Alt 10.06.2003, 21:47
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Hallo an Alle.
Ich wollte mich auch noch mal melden.
Liebe Mona.
Ich denke du ziehst uns nicht runter mit dem was du schreibst.
Sicher ist es manchmla beängstigend zu wissen das dieser Zustand von Trauer noch länger anhalten kann aber ich denke wir wissen alle hier das das was uns passiert ist nciht so leicht zu verarbeiten ist und das es viel Zeit brauch damit richtig umgehen zu können.
Trotz das du schreibst das es bei dir nach langer Zeit immer noch Momente der Trauer gibt habe ich die Hoffnung das es mir irgendwann gelingt mit der ganzen Sache fertig zu werden.
Ich denke jeder Mensch ist anders und man kann nicht pauschal sagen wie lange die Trauer dauern wird.
Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft für alles.
Liebe Julia.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft für alles weitere.
Denke immer daran das unsere Engel noch bei uns sind und uns nicht ganz alleine gelassen haben.
Allen Anderen wünsche ich viel Kraft für die nächsten Tage und sende euch freundliche Grüße.
Jörg
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  #215  
Alt 11.06.2003, 15:04
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Hallo Ihr Lieben,

ich hoffe, Euch geht es einigermassen gut, und die schwüle Hitze ist irgendwie aushaltbar...

Sich in die Arbeit zu stürzen hat mir ein wenig aus dem tiefen Loch geholfen, aber jetzt nach dem langen Wochenende, an dem ich in meiner Heimat war, ist es wieder so schwierig, mit den Dingen weiterzumachen. Tief durchatmen und zusammenreissen klappt leider nicht immer und ich hab` zur Zeit das Gefühl, daß mir der Boden unter den Füssen weggezogen worden ist.

Alles was ich mache ist so gefühllos und ich weiss noch nicht mal, mit welchem Sinn ich überhaupt noch irgendetewas für mich tue. Vor allem, warum sollte ich etwas "für mich" machen, wenn ich doch am allerliebsten einfach gar nicht mehr da wäre?! Ich weiss ganz bestimmt, daß ich nicht aufgeben würde, aber trotzdem ist es manchmal einfach nicht möglich, alle Selbstzweifel abzuschütteln.

Genauso wie in Euren Beiträgen geht`s in meiner "Gefühlswelt" gerade rauf und runter. Meist nur kurz rauf und dann wieder langsam aber sicher tief runter, bis ich an dem Punkt angekommen bin, an dem ich zum Glück nun, und mit Eurer Unterstützung!!, jemanden kenne, bei dem ich mich immer wieder melden kann. Das beruhigt mich so sehr, daß ich manchmal denke, diese Tiefpunkte kommen vielleicht gar nicht erst zustande, weil da ja jemand ist, auf den man sich verlassen kann. Hört sich vielleicht blöd an, aber so eine Sicherheit hatte ich bis jetzt noch nie in meinem Leben. Und vielleicht war es mal ganz gut, daß ich nicht mehr weiterwusste und endlich mal meinen Mund aufgekriegt habe....

Leider war das Wochenende gar nicht so schön, wie ich mir das vorgestellt hatte. Ich hatte meinen Geburtstag mit meinen Grosseltern und meinem Onkel samt Anhang "nachgefeiert", war auch schön; abgesehen davon, daß solche Tage, wie z.B. der erste Geburtstag ohne meine Ma nicht einfach sind (aber man schafft es!!).
Leider ist mein Wellensittich, der seit ein paar Jahren bei meinen Grosseltern lebt (wegen meinem Studium) sehr krank gewesen (Leberschaden und Altersschwäche) und gestern morgen lag der arme Kerl dann tot in seinem Käfig. Mir tat das weh, aber ich habe kaum etwas gespürt, es war alles so betäubt. Meine Oma hat geweint, sie hatten den Vogel ja fast wie ein Kind behandelt, und mein Opa war auch ziemlich fertig. Vielleicht sollte ich noch dazu sagen, daß der Vogel sehr zahm war und ziemlich sprachfreudig...
Mir war zum Heulen, immerhin war der Kleine schon 15 Jahre alt und manchmal der einzige, der mir zuhause nicht weh getan hatte, aber das nur am Rande.
Nur konnte ich keine einzige Träne rausquetschen, ganz im Gegemteil, ich hab den Käfig gesäubert, der Vogel in einen Karton "eingepackt" und es war, als wäre nichts geschehen. Ist das normal, oder geht es Euch in ähnlichen Fällen genauso?
Jörg, Du arbeitest doch in einer Tierklinik, oder? Ist die Trauer bei gestorbenen Tieren einfach "anders" oder stimmt irgendetwas mit mir nicht? Tiere kann man doch genauso lieben wie Menschen und der kleine Kerl fehlt mir....

Puh, soviel wollte ich gar nicht schreiben, aber es tat gut, und ich habe Euch hoffentlich nicht zu sehr verwirrt.
Wär schön, wieder was von Euch zu lesen, macht`s gut, liebe Grüsse,
Sandra
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  #216  
Alt 11.06.2003, 17:41
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Hallo Sandra.
Deine Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten.
Ja manche Menschen lieben ein Tier genauso wie einen Menschen und wenn dieses dann gehen muss ist es sicher sehr schlimm für sie.
Ich muss dazu sagen das es bei Tieren so ist das man nach einer gewissen Trauerzeit sich wieder ein neues Tier kaufen kann das man dann genauso lieb gewinnt.
Das habe ich erst vor kurzem bei meiner Nachbarin erlebt deren Hund verstorben ist.
Die alte Dame hat sich wieder einen neuen gekauft und nun ist sie wieder glücklich.
Ich muss sagen wenn ein Tier bei uns in der Praxis erlöst wird macht mir das nicht so viel aus da ich nicht die feste Beziehung zu diesem Tier habe wie sein Besitzer der es kennen und lieben gelernt hat.
Manchmal wünsche ich mir das man mit den Menschen auch so umgeht wie mit den Tieren.
Wenn man bei einem Tier feststellt das ihm nciht mehr zu helfen ist und es nur noch Schmerzen leidet darf man es erlösen.
Die Menschen müssen sich quälen bis sie nicht mehr könne und das isr einfach grausam.
Natürlich ist mir klar das dann manche Menschen es als Freibrief sehen wenn aktive Sterbehilfe erlaubt ist aber ich sehe immer den Punkt das sich Menschen quälen müssen und den Tieren erspart man das.
Siehst du ich bin vom Thema abgekommen und deine Frage ist nciht so leicht zu beantworten.
Ich denke das es immer darauf ankommt wer ein Tier besitzt.
Wenn es ein alter Mensch ist der sonst großartig niemanden mehr hat ist die Trauer um das Tier sicher vergleichbar mit der Trauer um einen Menschen.
Ich allerding könnte nie so um ein Tier trauern wie um einen geliebten Menschen.
Vielleicht liegt das auch mit meiner Arbeit zusammen.
Also ich denke du brauchst dir da keine Gedanken um deinen Geisteszustand zu machen.
Jetzt zu einem anderen Thema.
Ich denke das die Tiefpunkte die wir haben schon ihren Sinn besitzen.
Gerade in einem Tief merke ich wie viele sehr liebe Menschen ich um mích habe die versuchen mich wieder auf einen geraden Weg zu leiten ohnen das sie mir mit doofen Sprüchen kommen.
Sicher könnte ich gerne auf diese Punkte verzichten und lieber immer mit schönen Gedanken an meine Frau denken aber vielleicht ist es einfach noch zu früh dafür.
Sicher werden wir merken das diese Punkte mit der Zeit weniger werden und sich unser Leben wieder mehr auf die Zukunft richtet.
Ich glaube fest daran das ich irgendwann wieder mein Leben normal leben kann ohne meine Frau vergessen zu haben aber auch ohne immer an die Zeit der Qualen zu denken.
Ich weiß das sie immer bei mir ist und daran muss ich festhalten bis ich irgendwann auch von dieser Erde geholt werde.
Ich wünsche dir und jedem Anderem hier in diesem Forum viel Kraft für alles was noch kommen mag.
Ich grüße euch freundlich.
Jörg
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  #217  
Alt 11.06.2003, 22:00
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Hallo ihr Lieben!

Erst einmal vielen Dank für euer Verständnis. Liebe Mona, mich ziehst Du nicht herunter, wenn Du erzählst, wie es bei Dir ist. Wie lange genau ist es jetzt bei Dir her? Hat sich der Schmerz verändert? Wenn ja, wie?
Ich fühle tief in mir, dass sich meine Zukunftsperspektive komplett geändert, bzw. sich aufgelöst hat. Es gibt nichts mehr zu planen... Mit wem auch? Immer alleine planen macht keinen Sinn, aber etwas anderes kann ich mir jetzt und zukünftig nicht vorstellen.
Lieber Jörg! Ich hoffe so sehr, dass Du Recht hast, mit dem, was Du schreibst. Irgendwann wieder "normal" leben... Sehr weit weg zum jetzigen Zeitpunkt, aber vielleicht doch möglich. Irgendwann. (Tut mir Leid, mein Text ist heute sehr durcheinander! Ich hoffe, ihr wisst, was ich meine.)

Ich wünsche euch viel Sonnenschein! Liebe Grüße an alle, Julia
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  #218  
Alt 12.06.2003, 20:18
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Hallo Julia,

bei mir werden es Anfang Juli 18 Monate.Der Schmerz hat sich irgendwie verändert. Ich breche nicht mehr ständig in Tränen aus, ich kann über den Tod meines Mannes reden, obwohl fast meine ganze Umwelt kaum noch darüber redet. Und doch kommen plötzlich immer noch aus heiterem Himmel diese Tiefs. Warum und weshalb kann ich nicht mal sagen, es kommt ganz plötzlich, ohne erkennbaren Grund.
Wie du auch schreibst ist die ganze Zukunftsperspektive anders geworden. Und damit habe ich wohl ein sehr großes Problem. Welche Zukunft?
Ich kann mir gar kein anderes Leben vorstellen als daß welches ich jetzt führe und dieses Leben gefällt mir ganz und gar nicht. Ich nenne es auch nicht Leben sondern einfach nur funktionieren. Ich mache was zu machen ist, alles ziemlich ohne Freude und Gefühl und hoffe daß dieses Gefühl der Leere endlich aufhört.
Alle Aktivitäten die ich mache, könnte ich eben so gut sein lassen, denn ob ich was unternehme oder nicht, ist völlig egal, ich fühle mich immer gleich.
Irgendwie kein Leben.

Aber das ist wohl bei jedem anders und muß nicht zwangsläufig so sein. Ich kenne auch schon Frauen die einen neuen Partner mittlerweile kennengelernt haben, aber das kann ich mir zur Zeit noch gar nicht vorstellen. Aber wie gesagt, jeder ist anders.

Das Leben welches ich führe mag ich nicht, aber was ich will weiß ich auch nicht. Doch ich weiß es, aber das kriege ich nicht......

Seid alle lieb gegrüßt
Mona
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  #219  
Alt 12.06.2003, 23:13
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Hallo,

ich weiss, Ihr seid auch nur allzu oft von den Krisen betroffen, die kommen und gehen. Und ich denke immer noch, daß Euch mit dem Verlust Eurer Partner ein wertvoller , vielleicht wichtigerer, Teil Eures Lebens genommen wurde, als mir durch den tod meiner Mutter. Aber daß meine Ma tot ist, ist zur Zeit gar nicht so mein Problem. Oder vielleicht hat es das alles jetzt erst "hochkommen" lassen...ich weiss es nicht!
Ich weiss nur, daß ich mich gar nicht gut fühle, neben Magen-und Kopfschmerzen tut mir alles andere auch irgendwie weh. Ich bin kurz vor dem Aufgeben, und keiner kann mir sagen, wofür es sich lohnt, alleine weiter zu kämpfen. Es tut mir so leid, wenn ich Euch jetzt damit auf den Senkel gehe, aber ich weiss irgendwie nicht mehr weiter. Da sind soviele Sachen passiert... Wie soll man denn weitermachen, wenn alles in einem sagt, daß es nichts bringt, weil irgendwann sowieso wieder alles kaputt geht?

Nehmt`s mir nicht übel, ich könnte gerade mal heulen, aber ich kann`s nicht...

Danke für`s Lesen, und ganz liebe Grüsse
Sandra
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  #220  
Alt 13.06.2003, 15:43
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Hallo Sandra.
Du darfst nicht aufgeben.
Ich kenne die Momente in denen man nicht mehr weiß wofür man kämpfen soll aber du hast ncoh so viel vor dir.
Dein Studium, einen lieben Partner finden, vielleicht Kinder bekommen.
All die Sachen die noch erleben kannst.
Möchtest du das wirklich alles hinschmeißen?
Und wofür?
Wo kommst du dann hin ?
Bist du sicher das wenn du aufgibst alles besser wird.
Wenn du einfach so aufgibst hast du nciht mehr in der Hand wie alles weiter geht sonder es liegt dann in Gottes Hand.
Hier auf Erden hast du dein Leben in deiner Hand.
Du kannst bestimmen was passieren soll und wie du dein Leben leben wirst.
Bitte nimm dir diese Chance doch nicht selber in dem du alles hinschmeißt und allem ein Ende bereitest.
Ich weiß das deine Vergangenheit alles andere als schön war aber was ist mit der Zukunft.
Muss sie genauso schlimm werden?
Nein sie kann schön werden wir müssen nur daran glauben und alles dafür tun das es eine schöne Zukunft wird.
Können wir das wenn wir aufgeben?
Ich kann nicht in dich hinein schauen.
Ich kenne deine Gedanken nicht außer dem was du schreibst.
Vielleicht siehst du wirklich keine Hoffnung mehr aber das kann und will ich mir nicht vorstellen.
Ich glaube daran das unsere Leben wieder einen Sinn bekommen.
Wir müssen danach suchen.
Ich weiß das das alles viel einfacher zu schreiben ist als es in die Tat unzusetzen aber wir müssen es versuchen.
Wir haben das Leben geschenkt bekommen und daran sollten wir auch festhalten.
Ich bete dafür das du wieder zuversicht bekommst.
Zuversicht das das Leben doch ncoh schön werden kann und das wir weiter kämpfen müssen.
Ich sende dir viel Kraft und denke an dich.
Bitte werte meine Worte nicht als einen Angriff auf dich.
Freundliche Grüße von Jörg
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  #221  
Alt 13.06.2003, 18:47
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Hallo Jörg,
ich fühle mich durch Deine Worte nicht angegriffen, ganz im Gegenteil, ich bin irgendwie froh, daß jemand mit mir darüber spricht und die Dinge beim Namen nennt. Gestern habe ich am Telefon zu einer guten Freundin gesagt, daß es mir nicht gut geht und eigentlich dachte ich, sie würde zumindest mal nach dem Grund fragen, aber sie hat mir dann von Ihrem Tag erzählt. Ich hatte den Eindruck, die Zeit, in der ich mich schlecht fühlen darf ist vorbei und, schupps, muss Sandra wieder die fröhliche, immer gut gelaunte sein, die sich nichts anmerken lässt. Aber das kann ich nicht mehr, und ich bin zu müde, als daß ich jetzt immer nur auf andere Leute Rücksicht nehmen kann.

Ich hatte in den letzten Wochen ziemlich mit der Arbeit für die Uni rumgeschlunzt, und nun ist da jemand ziemlich sauer drüber (glaube ich zumindest, ich hab` aber noch nicht mit ihm gesprochen) Meinst Du, ich kann ihm sagen, daß ich immer wieder in diese Löcher gerutscht bin und zur Arbeit gar nicht fähig war? Ich fühl mich mit dem ganzen Studium im Moment ziemlich überfordert, und zudem sind da soviele aufgeschobene Sachen, daß ich total den Überblick verloren habe. Das macht mir Angst und dann verliere ich manchmal die Hoffnung.

Ich weiss nicht, ob das besser ist, wenn man sich aufgibt. Es ist nur manchmal so aussichtslos. Ich bin eigentlich viel zu neugierig aufs Leben aber gleichzeitig gibt es da soviele Hürden, die mir im Moment viel zu hoch erscheinen. Z.B. würde ich gerne eine eigene kleine Familie haben, nur gibts auf dem Weg dahin so ein riesengrosses Problem mit der Partnerschaft, und das allein reicht manchen Leuten schon, um aufzugeben.

Ich werde es aber versuchen, vielleicht muss ich nur mehr Mut haben, um andere Menschen anzusprechen und endlich mal meinen Mund aufkriegen und das sagen, was ich denke und was alles passiert ist.
Manchmal möchte ich morgens einfach mal wieder wach werden, ohne daran denken zu müssen, daß ich diesen Tag ganz alleine durchstehen muss. Ohne die vielen kleinen Panikattacken und schlechten Träume und ohne dieses Schuldgefühl, das noch immer da ist, auch wenn ich es mir rational gesehen gar nicht mehr erklären kann.
Vielleicht irgendwann...

Ich weiss gar nicht, wie ich mich jemals für die Hilfe hier bedanken soll. Mich überrollt es fast jedes Mal, wenn ich merke, daß es tatsächlich jemanden gibt, der sich für das, was ich sage, interessiert. Schade, daß man sich nur per Mail kennt, mir würden solche Freunde viel lieber sein, als welche, die zum Trauern festgelegte Zeiträume haben.

Lieben Dank,
Sandra
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  #222  
Alt 13.06.2003, 20:15
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Hallo Sandra.
Ich kann mir vorstellen das du im Momenr vor einem riesigen Berg voller Probleme, Ängste und Zweifel stehst.
Man weiß einfach nciht womit man anfangen soll und hat man dann mal was von dem Berg weggeräumt rutscht etwas Neues nach.
Das ist einfach nur ermüdent.
Man hat die Wahl:
Entweder man macht gar nichts und der Berg wird nur noch immer größer,
oder man kehrt dem Berg den Rücken zu und überlässt alles Gott ( du weißt was ich damit meine).
Man kann aber auch versuchen den Berg der sich vor dir auftürmt zu beseitigen.
Sicher das zweit genannte ist der einfachste und das letztere ist der schwierigste Weg aber welcher ist besser?
Nun das kannst nur du beantworten.
Ich möchte auf keinen Fall das du aufgibst und das weißt du sicher auch.
Das du dich von deinen Mitmenschen nciht verstanden fühlst ist schade aber du kannst versuchen mit ihnen zu reden.
Wenn das auch bedeutet das deinem Gegenüber dann mal auf die Nerven gehst und vielleicht um mal auf dein Telefonerlebnis zu kommen deiner Freundin noch mal sagst das es dir heute nicht gut geht.
Ich weiß das es dann sein kann das sie sich von dir wegdreht aber es könnte auch sein das sie dir dann zuhört.
Vielleicht kannst du ihr ja auhc anbieten das ihr euch mal trefft um über EURE Erlebnisse und Gefühle zu sprechen.
Ich habe das eure mit Absicht groß geschrieben.
Ein Gesprächt hat nicht viel Sinn wenn es nur um den Einen geht.
Wie gesagt das soll auf keinen Fall eine Kritik an dir sein sonder nur ein Vorschlag.
Bei der Uni kann ich dir nicht viel helfen.
Ich weiß nciht um wen es sich handelt und wie schlimm dein Schlunzen war.
Vielleicht ist es gut ihm deine situation zu erklären.
Ich denke es handelt sich um einen Prof von dir mit dem du jetzt Stress hast.
Wenn ich damit nciht richtig liege berichtige mich bitte.
Er kann sicher mit dir zusammen eine Lösung finden wenn er sieht das du nicht aus reiner Faulheit geschlunzt hast.
Ich weiß nciht ob du dir es finanziell erlauben kannst ein Semester auszusetzten um vielleicht andere Sachen zu erledigen die sich angesammelt haben.
Ich denke da musst du Prioritäten setzen was im Moment erstmal wichtiger ist.
Das mit dem Prioritäten setzen ist auch nciht immer so einfach aber man kann es schaffen.
Du hattest schon einmal erwähnt das es Probleme bei dir gibt wegen einem festen Freund.
Ich erinnere mcih auch das du nicht schreiben wolltest worum es geht und das kann ich verstehen.
Manche Sachen möchte man einfach nicht öffentlich schreiben.
Ich würde dir gerne anbieten das wir mailen könne aber ich möchte meine Mail Adresse hier nciht so öffentlich zeigen.
Das ist halt eine Sache von mir die ich nciht hier reinsetzten möchte.
Ich weiß nicht wie es bei dir damit aussieht.
Wenn du das nicht möchtest kann ich es auch verstehen ich möchte es ja auch nicht.
Ich weiß nicht ob ich dir helfen konnte mit dem was ich geschrieben habe.
Ich denke auch wenn es der schwerere Weg ist den Berg anzugehen habe ich immer noch die Hoffnung das dann hinter dem Berg wieder etwas tolles auf uns wartet und das möchte ich erlebne.
Ich wünsche dir das du die richtige Entscheidung trifft.
Bitte gib nicht einfach so auf ohne es wenigstens versucht zu haben.
Du hilfst hier auch vielen.
Ich sende dir viel Kraft.
Freundliche Grüße von Jörg auch an alle Anderen natürlich.
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  #223  
Alt 13.06.2003, 22:19
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Hallo Jörg,
tut mir leid, aber ich bin heute abend irgendwie nicht mehr fähig, um über das, was Du gesagt hast, richtig nachzudenken. Aber es hört sich alles ziemlich richtig an und ich hoffe auch, daß sich irgendwann mal wieder alles zum Guten wendet und man endlich ein Leben in Ruhe führen kann, ohne dauernd diesen grossen Rucksack "Vergangenheit" mit sich rumzuschleppen.

Das mit der eMail-Adresse verstehe ich natürlich, würd ich auch nicht wollen. Danach ist mir eingefallen, daß man bei der Registrierung ja nicht unbedingt die richtigen Daten angeben muss und der vollständige Name so auch nicht gezeigt werden kann. Ich hab mir so eine Mail-addy mal bei lycos geben lassen. Manchmal braucht man solche Adressen ja. Wenn Du Lust hast und es Dir wirklich nichts ausmacht (wenn ich Dir damit zu nahe trete oder was falsch mache, sag es mir bitte) dann mail doch mal (orcasfin@lycos.de)

Puh, ist nicht unbedingt mein Tag... Ich hoffe es geht Euch allen gut und Ihr habt den nicht ganz so heissen Tag heute geniessen können.
Liebe Grüsse an Euch alle und ein erholsames Wochenende,
Sandra
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  #224  
Alt 14.06.2003, 17:57
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Hallo ihr Lieben!

Ich weiß im Moment gar nicht so genau, was ich schreiben soll. Ich habe gerade die letzten Beiträge nachgelesen und hoffe, dass es Dir, Sandra, wieder etwas besser geht. Hast Du schon mal darüber nachgedacht, in eine Selbsthilfegruppe zu gehen. Ich will Dir nicht zu Nahe treten, mache mir momentan aber selber auch Gedanken darüber. Ich komme darauf, weil Du geschrieben hast, dass es schade ist, dass Du Jörg nur per Mail kennst. Eine sehr gute Freundin von mir hat vor acht Jahren auch ihre Mutter verloren und ist nach einiger Zeit auch in eine Gruppe gegangen. Ihr hat es sehr geholfen.

Lieber Jörg! Es ist immer wieder toll, zu sehen (bzw. zu lesen) wie toll Du Dich um uns alle kümmerst. Manchmal mache ich mir aber auch Gedanken um Dich. Ich habe den Eindruck, Du gibst uns allen so viel und kommst vielleicht selber zu "kurz"...! Ich denke sehr oft an Euch (Deine Frau und Dich). Ich habe den Eindruck, dass Du unwahrscheinlich stark bist!!!

Immer, wenn ich meinen Schatz vermisse und so traurig bin, dass mir die Luft zum Atmen wegbleibt, mache ich meine Augen zu und sehne meinen Engel herbei. Ich fühle, wie er mich in den Arm nimmt und mich kräftig drückt. Manchmal hilft es...!

Liebe Mona! Danke für Deine lieben Worte. Ich kann das, was Du schreibst, so gut nachfühlen. Die ganze Welt ist anders geworden, ohne den "Einen", den Menschen, den man mehr liebt, als sich selbst. 18 Monate bei Euch...! Und der Schmerz ist immer noch so groß. Ich stelle es mir so vor, dass es zu diesem Zeitpunkt auch ganz einfach keine Möglichkeit mehr gibt, sich was vorzumachen. Er kommt einfach nicht mehr wieder!

Ich wünsche Euch allen alles Liebe und wie immer ganz viel Kraft und Mut zum Weiterleben. Genau das ist es, was wir alle ganz dringend brauchen!!! Liebe Grüße, Julia
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  #225  
Alt 14.06.2003, 20:58
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Hallo Julia,
danke, mir geht es schon wieder ein wenig besser, und vielleicht ist das mit so einer Gruppe gar nicht verkehrt. Manchmal sind mails und die lieben Leute, die dahinter stecken, so weit weg und man wünscht sich, daß sie einfach da wären und wirklich mit einem reden. Aber immerhin gibt es dieses Forum hier und mir hat es schon sehr geholfen. Ich will Euch nicht mit runterziehen, es tut mir leid, wenn das passiert ist.
Ich wünsche mir für Dich, daß Dir die Momente, in denen Du ganz fest an Deinen lieben Partner denkst, immer wieder helfen und daß die Trauer und die Sehnsucht Dir irgendwann nicht mehr die Luft zum Atmen nehmen.

Mir ist aufgefallen, daß ich teilweise auch deshalb unglücklich bin, weil sich bei mir was das Studium angeht doch einiges verändert hat und das, was ich eigentlich in der Diplomarbeit machen wollte mich gar nicht mehr interessiert. Daß ich mich nicht dazu entschliessen konnte, mich um eine neue Arbeitsgruppe zu kümmern und so "entscheidungsunfreudig" war, ist ja auch nicht wirklich ermutigend, aber ich habe heute morgen beschlossen, daß ich mich am Montag darum kümmern werde...

Ich wünsche Euch allen, daß Ihr die Momente, in denen Ihr Euren Engeln so nah seid, geniessen könnt und daß sich Eure Hoffnungen und Wünsche für die Zukunft erfüllen...
Alles, alles Liebe
Sandra
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