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  #526  
Alt 01.02.2005, 08:50
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Standard Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Liebe Liz lieber Willi
meldet euch doch bitte,wie sieht es bei euch aus ach,würden wir doch näher zusammen wohnen.
alles liebe elisabeth2
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  #527  
Alt 03.02.2005, 21:29
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Standard Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Liebe Liz,lieber Willy!

Bin zwar nur stille Mitleserin hier (sonst im Hinterbliebenen Forum und Place of Memory),aber bitte meldet euch doch.Wie geht es Willy?Hat er sich wieder erholt?
Ich schicke euch ein ganz dickes Kraftpaket!

Liebe Grüße Binchen
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  #528  
Alt 10.02.2005, 15:51
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Standard Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

liebe liz, lieber willy,

habe so lange nichts von euch gehört/gelesen
denke ganz viele machen sich wie ich sorgen.
ich denke an euch und schicke euch
ganz liebe grüße
herzlichst
christa CK
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  #529  
Alt 15.02.2005, 03:26
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Standard Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Liebstes Mutti

Heute gedenken wir in tiefer Liebe dir, unserem liebsten Mutti.

90 Jahre alt wärst du geworden. was für ein Alter.
Trotz dem hohen Alter als du am 2.1.2002 starbst, ist uns nur allzu deutlich, dass Eltern an sich nie altern, sondern immer nur unsere geliebten Eltern bleiben.

Wir vermissen dich so sehr liebstes Mutti, oft denken wir, "ja da müssen wir mal schnell Mutti anrufen, sie weiss sicher Rat oder das müssen wir ihr noch erzählen und zeigen" und dann wird uns bewusst, das geht nicht, nie mehr. Nur in Gedanken können wir noch alles mit dir und Vati teilen.

Ich hätte nie bessere Schwiegereltern haben könen, dafür bin ich unendlich dankbar.

Ich liebe und vermisse euch von ganzem Herzen Mutti und Vati eure Liz mit Willy und den Kids.
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  #530  
Alt 15.02.2005, 04:27
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Standard Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Darling Daddy

Die letzten Wochen und die nächsten Tage sind wie ein böser Film, soviel kommt hoch, so viele Erinnerungen, so viele Fragen, soviel Hoffnung und Ängste. Irgendwie sind die Jahrestage an den es auch auf den Tag fällt, wie in diesem Jahr, weit härter weg zu stecken als wenn es nicht auf den Tag genau fällt. Seitdem Willy auch Lungenkrebs hat, ist es auch weit schwieriger zu akzeptieren, dass du nicht mehr da bist, die Erinnerungen an damals sind viel, viel präsenter.

Ich glaube das Vermissen, den Schmerzen des Vermissens wird man nie loswerden, er wird anders, aber loswerden kannst du ihn nie.

Am 28. Januar 1972 erfuhr ich was du hattest und dass es keine Hoffnungen gab. Sie wollten uns Kinder verschonen und haben nicht gesagt, wir wussten es geht dir schlecht, auch wenn man dir gegenüber immer wieder sagen mussten wie gut du aussiehst. Heute würde man in diesen Situationen ganz anders umgehen, damals war es halt noch so, dass der Tod absolut tabuisiert wurde. Wir, meine Brüder und ich, bedrängten J. uns endlich mitzuteilen was mit dir war, sahen wir doch, dass es dir immer schlechter ging. Du hattest sogar schon das Schlupfleintuch im Bett. Ich sehe immer noch vor mir wie wir auf der antiken Bank sassen und J. zur Rede stellten, wie sie uns endlich aufklärten und ich an diesem dunkeln, trüben Wintertag heulend, zitternd, verwirrt mein Fahrrad nahm und zu meiner Freundin Dinah fuhr. An diesem Nachmittag war nichts mehr so wie es war, meine Welt schien unter zu gehen. Ich war im begriff den einzigen wirklichen Halt in diesem fremden Land, weit weg von Mami und meiner Heimat zu verlieren. Ich kam mir vor wie ein Vogel mit gestutzten, verletzten Flügeln ohne Wind. Ihre Eltern versuchten mir Trost zu spenden, Hoffnung zu machen und gaben mir eine anlehnende Schulter die ich so dringend benötigte. Ich war unfähig meine Gedanken zu ordnen, hatte nur panische Angst dich zu verlieren. Nach Stunden des Weinens und Redens brachten sie mich heim. Die Tage danach wie auch dieser Freitag, waren für mich wie eine Gratwanderung im Nebel, wie im Trance ohne richtig erwachen zu können aus diesem bösen Alptraum.

Ich dachte nie im Leben, dass wir nur noch 19 Tage haben werden. 19 Tage um das ganze zu verstehen, alles zu sagen was wir zu sagen hatten und von dir Abschied zu nehmen. Wir hatten so keine Chance und du erst recht nicht. Warum nur?

Vieles wurde uns bewusst was in den letzten Monaten geschehen war, das Puzzle schien ein Bild zu werden. Wir waren so erfreut darüber, dass wir an Weihnachten besuch von Oma und Grossdaddy hatten, dass T. & Ch. kamen und viele weitere Freunde den Weg von überall auf der Welt zu uns fanden um uns zu besuchen, es war toll sie zu sehen. Heute weiss ich es waren die Abschiedsbesuche...... was für gute Schauspieler waren die Erwachsenen?!? Wir spürten zwar, dass irgend was war, aber wir konnten es nicht zum Ausdruck bringen. Wir wurden beruhigt und doch gab es ja gar nichts um beruhigt zu sein.

Vor 33 Jahren waren es nur noch wenige Stunden die du bei uns warst, und doch warst du schon so weit weg, denn ich habe nie mehr die Chance gehabt dich noch einmal zu sehen. Wir durften nicht mehr zu dir. Warum verstehe ich bis heute nicht. Aber auch auf dieses Warum werde ich wohl nie eine Antwort bekommen.

Am 16.2.1972 um 10.15, am Geburtstag deiner eigenen Mutti, bist du auf deine lange Reise ins neue Abenteuer gegangen und hast uns Kinder ganz alleine dagelassen. Wie oft wollten wir dir nachgehen, bei dir sein. Aber es ging nicht, 2 Welten trennten und trennen uns seither.

Die Tage danach waren sehr, sehr turbulent, es kamen so viele Menschen, viele kannte ich aber viele kannte ich nicht. Sie kamen von weiter her, von Indien, Australien, Kanada, Israel, Afrika, von Europa, und natürlich aus der Umgebung. Ich sehe heute noch vor mir die riesen lange Kolone von Autos als sie unser Haus verliessen um zur Abdankung zu fahren. Ich stand da und sah nur wie sie alle weggingen und ohne dich heim kamen zum Leichenschmaus. Wir bereiteten alles vor. Tage später wurde mir bewusst, dass alle Abschied von dir nehmen konnten, nur wir nicht. Wir wurden fälschlicherweise davor geschützt. Heute sehe ich es als Fehler, kann es aber nicht mehr ändern.

Ach Daddy wenn man nur die Uhr zurück drehen könnte....

I miss you so much darling Daddy. It hurts, it still hurts so much, why?

Vor ein paar Tagen habe ich ein Erlebnis gehabt, an dem hättest du nicht nur auch deien Freude gehabt wie wir es gehabt haben, sondern es wäre für dich einmal eine Inspiration gewesen.

Wir waren draussen in einem Park mit viele Gebüsche, Bäume, hohem Exoticgras und Wunder. Wir schlenderten durch den Park diskutierten über Gott und die Welt und vergassen die zeit. So richtig zeitlos zu leben tut so gut. da ewarst du Perfektionist drin, du hast dich nicht von Zeit bedrängen lassen. Es war bitter kalt und es begann zu regnen, bald darauf auch noch zu schneien, etwas was wir beide sehr gerne haben, bist du doch in den Bergen gross geworden. Es fing an einzudunkeln udn die wege waren dunkel ohne Strassenbeleuchtung. Weit her irgendwo im Hintergrund hörte man den Puls des Lebens, aber hier schien alles irgendwie still zu stehen. Ich nahm meine kleine Mini-Taschenlampe die ich immer bei mir habe aus meiner Tasche und fing an den Weg in Richtung Wäldchen und Ausgang zu erleuchten.

das Bild was wir da sahen, das wäre was für dich gewesen - wir haben ja so neue Taschenlämpchen als den Schlüsselanhänger, solche mit "blauem Licht". Regentropfen und später Schneeflocken tanzten vor uns hin und wurden zu den schönsten blauleuchtenden Sternen geweckt. Evergrennblätter und Tannennadeln verwandelten sich zu verzauberten, blaucht blitzenden hell erleuchtenden Gestalten die aus eine anderen Leben zu kommen schienen. Wir waren so verzaubert von diesem Anblick dass wir unser nachmittags Spaziergang bis weit nach Mitternacht ausdehnten. Ich war schon klitsche Nass und doch, ales war wie ein Traum, aus dme man nicht wach werden wollte. also war es auch egal. Erst als die batterie nicht mehr die Kraft hatte, gingen wir heim, tief drinnen waren wir von diesen Aiugenblicken, von diesen Anblicken so verzaubert, fasziniert und im Bann gezogen, dass wir mit einem inneren Frieden und einer unwahrscheinliche Ruhe nach Hause gehen konnten.

Ich war so glücklich dieses Erlebnis mit Willy und dir teilen zu dürfen. Danke für deine Augen, dein Herz, deine Ohren und deine Fantasie und Inspiration.

I love you dini Tochter Gigaxel
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  #531  
Alt 15.02.2005, 09:16
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Standard Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Liebe Liz lieber Willy
ENDLICH!!!!es machte mich so unruhig nichts zu hören.wie geht es euch,was macht ihr?freue mich auf eine antwort.eine schöne.
elisabeth2
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  #532  
Alt 16.02.2005, 03:26
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Standard Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Darling Daddy

Um 10.15 Uhr vor 33 Jahre hast du uns verlassen und bist in eine andere welt gewandert, nein gesegelt. In die unendliche Freiheit. Es ist als ob es erst gestern war, dass du am Geburtstag deiner eigenen Mami und meiner Oma gestorben bist und die Reise über den Regenbogen ins Regenbogenland angetreten bist. Ein Stern war damals geboren, der heute noch täglich mir den Weg weist. Ich danke dir dafür.

Ich vermisse dich so sehr, bin aber so stolz dich als meinen Paps gehabt zu haben.

I love you my darling Daddy dini Gigaxel
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  #533  
Alt 19.02.2005, 23:52
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Standard Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Darling Daddy

Ist schon komisch wie ein Tag im Jahr, ob es ein Todestag oder ein anderer Tag der dich irgend einmal in deinem Leben beeinflusst hat, ist, plötzlich eine Flut von Erinnerungen hervorbringt. Wie wenn man zurück versetzt wurde. Das Vergangene wird plötzlich wieder zum Jetzt und zum Morgen. Es ist so präsent.

Heute vor 2 Jahren war der grosse Tag, der Tag der Operation die weit grösser und schwerer wurde wie voraus geplant, die weit länger als die geplanten 6 Stunden dauerte, mehr als 12 Stunden und unendlich lange, unendlich langes Warten und noch mehr Ängste auslöste.

Die Nacht (18.2.) zuvor, als ich so um 22.00 Uhr aus der Klinik kam, sass ich noch vor der geschlossen Kirchentüre vor der Klinik. Ich war verwirrt, wusste nicht wo hin, hatte keinen Boden, keine Flügel, kein Ziel einfach nur panische Angst. Ich sass auf meinem Stützrädli, links die Einfahrt zum Notfall, zu meinem Schatz und hinter mir der Eingang zur Kirche. Es war dunkel und kalt, es ging ein grausamer kalter Wind und nieselte leicht. Ich schlug das in Schottenmuster grosse Wolltuch um meine Schultern und Hals, war eingewickelt in Muttis Duft (es war ja ihr Tuch, dass sie ein paar Tage vor ihrem Tod bekam) Ich braucht ihre Nähe in dieser kalten grausamen Welt. Ihre Umarmung. Und doch die Kälte spürte ich nicht so wie ich es erwartet hatte, irgendwie warst du, Daddy und du Mutti mir so sehr nahe. Du hast meine Not gesehen, gespürt und verstanden .... du bist eben mein Daddy, auch heute noch so lange nach deinem Tod. Auch Mutti war da, plötzlich war ich in dieser dunklen, kalten Welt nicht mehr alleine. Ich sass da und ganz leise aber immer lauter werdend hörte ich aus der Kirche Orgelmusik ertönen. Sie waren am üben. Wie ich mir so sehr wünschte rein gehen zu können, in die Geborgenheit der Kirche - es war geschlossen und blieb geschlossen.

Ich versuchte irgendwie meine innere Ruhe zu finden, damit mich die Boys nicht so sahen, und doch es gelang mir nicht auf anhieb, ich wurde ständig von Weinkrämpfen übermannt. Ich hatte mich nicht mehr im Griff, es war als ob sich die ganze Last der letzten 4 Monate wie eine Explosion abladen würde. Ich füllte mich wie wenn ich versuchte lauthals raus zu schreien, aber es kam kein einziger Ton, diese lautlosen Hilfeschreie waren so schwer. Ich blieb stumm, erstarrt vor Angst und verwirrt vor lauter Unordnung in meinen Gefühlen. Wäre so froh gewesen zu sehen wie unsere Zukunft aussehen würde. Ich wusste nicht was ich denken oder uns wünschen sollte - wünschte ich mir, er soll weiter kämpfen und bei mir bleiben oder soll es so schnell wie möglich vorbei sein, damit er nicht noch mehr leiden muss. Was ist wenn es am 19. dann heissen sollte sie müssen ihn ins Paraplegiker Zentrum verlegen.

Angst davor ihn nie mehr zu sehen, obwohl ich wusste, dass ich um 6 Uhr wieder in der Klinik sein würde, um mit ihm auf das "Abholen in den Ops" zu warten. Ich durfte bis in die Op. schleuse rein und mein Goldschatz begleiten. Und doch hatte ich panische Angst ihn nicht mehr zu sehen oder dass er als Tetraplegiker raus kommen könnte - wurde uns doch erst ca. 3 Stunden zuvor mitgeteilt, dass er vom Hals abwärts gelähmt sein könnte und zwar mit 99%iger Chance. Ich war im Trance im Wissen er und die Docs. müssen ein Wunder vollbringen, um diese winzige 1%ige Chance, dass er auf beiden Beinen aus dem Op. kommen wird zu ergreifen...... und sie ergriffen sie! Er kann laufen. Noch mehr er hat der Prognose ein Schnäppchen geschlagen.

Ich sass da die Welt, um mich herum schien nicht wie ich es erhoffte oder davon ausgegangen bin es müsste so sein, einfach stehen geblieben, nein sie drehte und dreht sich auch heute ohne Rücksichtsnahme einfach weiter und die Menschen schwirrten um mich herum hastig heim. Die Geräusche der Stadt zeigten mir ich war noch da, obwohl ich einfach endlich meinen eigenen Frieden vom ganzen haben wollte.

Ich weiss nicht wie lange ich da erstarrt sass - es war lange.

Plötzlich wurde ich von zwei Personen angesprochen - hatte eh Angst so mitten in der Nacht ganz alleine als Frau da zu sein, und doch war es mir egal. Mein Kopf tief in Gedanken versunken und in mein Schoss geneigt, total woanders mit meinem Herz, meinen Gedanken und dem unerträglichen Schmerz der mein Herz zu zerbersten schien wurde ich in diese Welt zurück geholt. Ich sah hoch in die hellen Augen einer Polizistin und eines kräftigen Polizisten die mich ansprachen mit der Frage was ich denn hier tue und ob es mir gut ginge. Sie sahen ohne, dass ich ein Wort verlieren musste, dass es mir nicht gut ging. Sie knieten sich vor mich hin und fragten mich sehr einfühlsam was los ist, ich war ja eh aufgelöst in Tränen als es raus sprudelte und ich ihnen sagte, dass ich aus der Klinik kam wo mein Mann auf seine Lungenkrebsop. wartete. Der Schulterdruck, das Festhalten meiner Hände und das Überreichen eines Tempos dieser wildfremden Menschen war zu diesem Zeitpunkt für mich die seelische Rettung, die Rettung aus diesem Trance. Dafür bin ich den beiden heute noch sehr dankbar, leider konnte ich es ihnen nie persönlich sagen, was die wenigen Minuten der Begegnung und der Gesten bei mir auslösten. Sie fragten mich dann ob sie mich irgendwo hin bringen könnten. Ich getraute mich aber noch nicht heim zu fahren. So brachten sie mich zu Freunden die sogar aus dem Bett holte - ohne mir böse zu sein. das vertraute tat mir so gut. Irgendwann in dieser Nacht nahm ich mir ein Taxi von David zu uns heim, um erschöpft für ca. 1,5 Stunden zu schlafen damit ich rechtzeitig bei meinem Schatz war. Ich kuschelte mich in Willy's Bett und legte seinen mir seinen noch frisch nach ihm duftenden Rollkragen Pulli auf mein Bauch und schlief weinend mit unseren Katzen um mich herum kuschelnd ein.

Es war aber auch der Beginn 2 im Kampf gegen den Krebs. Chemo und Bestrahlung waren schon vorbei und eine Operation wurde, trotz der anfänglichen Information und unsere geweckte grosse Hoffnungen es würde im Anschluss operiert werden, nun abgelehnt, der Tumor sei zu gross und zu viele Metas, 14 Lymphknoten befallen und es sei zu riskant. Willy fragte den Onkologen damals "war es nun das? Antwort - Ja! Er sagte damals oft "nun das was wars ja wohl¨", die Prognose hiess doch am Heiligabend 2002 noch 2-3 Monate. Ach was für Weihnachten das waren!? Wie im Horrorfilm..... Dann kam das Staging Anfang Januar, der Tumor ist etwas kleiner geworden ..... nur am Rückenmark hat er keinen Wank gemacht. Nun kam plötzlich das Horrorszenario auf, es droht eine Tetraplegie, wollen sie einem Krebskranken noch eine hohe Querschnittslähmung vom Hals abwärts zu muten oder nicht.

Am Morgen als ich ins Zimmer kam, war er auf und hat kam so eben aus dem Bad, frisch geduscht und geputzt machte er sich bereit auf das Abenteuer seines Lebens. Wir redeten viel, lassen aus den Karten und Büchern die wir erhielten vor und gingen unseren Gedanken nach, ich legte mich zu ihm ins Bett. Die Schwester kam und gab ihm die Prämedi. und allmählich schlief er ein. Unsere treue Seele und Helferin in Not, die Seelsorgerin der Klinik, kam der Zufall wollte es zu ihm rein, sie dachte er sei bereits operiert, war doch die Op. mehrfach verschoben worden - davon wusste sie aber nichts. Sie hielt unsere Hände, sprach mit uns und segnte Willy um ihm die kraft zu geben für die Op.. Wir schlossen das Zusammensein mit einem Gebet ab und gemeinsam mit mir und den Kliniktransporteuren fuhren wir Willy runter in den Op. wo er von einem Team von sagen und schreibe 22 erwartet wurde (nur Schwestern und Anaesthesisten).

Tränen überströmt nahm ich Abschied von Willy, er sagte nur noch "wird schon gut gehen, denk daran ich bin nicht bereit zu gehen!!!" und lächelte als er mir genommen wurde. Ich ging im Trance aus der Klinik raus zum Tram und in eine Kirche von dir und Götti Albert. Ich musste eure Nähe spüren. Ich hatte eine Tageskarte gelöst aber falsch und prompt kam ich in eine Kontrolle. Das war zuviel, ich sass da wie ein kleines Kind das bei igrend etwas Verbotenem erwischt wurde und erneut heulte ich los. Die armen Kontrolleure wussten nicht was geschah. Da ich nicht Schwarz fuhr, sondern nur das falsche Billett hatte musste ich nur das gleiche nochmals lösen, dann kam es auf den korrekten Preis, sie schrieben irgendwas drauf damit ich nicht nochmals Probleme bekam.

Ich blieb Stunden lang in der Kirche, hatte meine Ruhe und vor allem die Welt konnte sich so ohne mich weiter drehen. Es war mir so egal. Im Laufe des nachmittags, im Wissen, dass die 6 Stunden bald vorüber sein sollten, ging ich heim um auf das versprochenen Telefonat des Arztes zu warten. da fing das nervöse Warten erst recht an, denn die 6 Stunden waren rum, und das Telefon kam und kam nicht. Ich konnte mich auf nichts konzentrieren, versuchte es mit Putzen bei lauter Musik, mit Lesen, mit TV Sehen, mit allem möglichen - es ging nicht. X-mal zog ich den Mantel an und wollte in die Klinik fahren, zog sie wieder aus und wartete weiter. Ich fing an zu hadern gegen über den Zigaretten die uns dies antaten. Ich beschimpfte sie und liess schreiend meine Wut den Zigaretten und den Machenschaften der Zigarettenindustrie raus und freien Lauf. Unterdessen war es schon 16.00 Uhr, 16.15, 16.30 ...45, dann 17 Uhr und 18 Uhr und Panik ergriff mein Körper. Alle riefen an um zu fragen wie es gelaufen sei, ich hatte das Bedürfnis zu reden, die vertrauten Stimmen zu hören und doch musste ich die Telefonleitung frei halten. Um 20.40 hielt ich es nicht mehr aus, und fuhr mit dem Tram in die Klinik. Nur 2 Stationen vor der Klinik klingelte das Handy. Endlich das erlösende Telefon, es war die Klinik. Sie seien fertig, er komme nun auf die Intensivstation. Ich fragte als erstes ob er selbständig atmen kann und ob er Reflexe in den Beinen und Armen hatte und sie bewegen konnte. Ja, nur der Arm sei gelähmt und er habe immer wieder Atemaussetzer. Als wir auflegten war es Zeit aus dem Tram zu steigen. Ich war nur noch ca. 200m von der Klinik, von meinem Schatz entfernt. Ich rief die Boys an und Pascal kam sofort zur Klinik. Marc durfte nicht, weil er krank war, dafür kam seine Ex-Freundin die heute noch wie eine Tochter für uns ist. Gemeinsam gingen wir hoch zu ihm. Er war immer wieder mal wach und ansprechbar. Er wusste wir waren hier. Das Pflegepersonal fragte warum sein Bein so dick eingepackt war, das lachten wir alle, wenn auch Willy nur sehr spärlich grinsen konnte. Es waren seine Talismänner die er von uns allen bekam, die durfte er mit in den Op. nehmen, sie mussten sie aber aus Hygienegründen abdecken. Nun konnten sie wieder befreit werden.

Erleichtert ging ich heim, und grinsend sass ich am nächsten Morgen bei ihm neben dem Bett als der Pfleger lachend mir die Story der Nacht erzählte. Für ihn absolut unglaublich, für mich das erste Stückchen meines alten Goldschatzes Willy und somit Normalität, die ich so wieder zurück bekam. Willy hat tatsächlich nur 4 Stunden nach dieser Mega Operation in der Nacht die Schwestern nach dem Resultat des Basler Fussballteams FCB gefragt, sie hatten am Op. Abend einen Europameister Match gegen La Corugnia (???). Sie hatten 2:1 gewonnen. Willy zeigte anscheinend nur mit dem Daumen nach oben und einem Lächeln im Gesicht seine Freude und schlief wieder ein.

Da wusste ich er wird es packen ......

Wie lange noch wusste ich damals nicht .....

Und nun sind es 2 Jahre her.

Ich wünsche jedem, dass er auch diese Chance hat und sie ergreift auch wenn sie wie bei uns nur auf Zeit ist. Aber Zeit ist ein so wertvolles Gut. A real treasure. Man muss Sorge darauf halten und behutsam umgehen damit.

Es ist unwahrscheinlich wie reell so eine Zeitreise ist.

So hege ich viele schöne Erinnerungen an dich Daddy aber auch an die vielen Verwandten und Freunde die nicht mehr bei uns sind. Auch wenn es jedes mal schmerzt so bin ich froh, dass mir meine Liebsten so nie in Vergessenheit geraten.

Komischerweise tut es manchmal gut sich wieder zurück zu versetzen, denn das heutige Erlebte und Wissen, was damals nur ein klägliches Hoffen war, bestärkt uns weiter zu hoffen und zuversichtlich nach vorn zu sehen. Das wünschen wir allen hier auch, von Herzen.

I love you Daddy, and thank you for looking after us in our darkest days.

Dini geliebte und dich vermissende Tochter Gigaxel
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  #534  
Alt 01.03.2005, 01:38
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Standard Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Darling Daddy

Bitte, bitte steh meinem Goldschatz Willy bei - er ist nun zum 4. mal in der Klinik in diesme Jahr und doch wissen wir einmal mehr nicht was alles noch auf uns zu kommt.

Aber steh unseren vielen ganz lieben Freunden bei.

I love you darling Daddy dini Giagxel.
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  #535  
Alt 01.03.2005, 09:56
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Standard Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Liebe liz
viel kraft und liebe grüsse an willi.denke an euch.elisabeth2
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  #536  
Alt 01.03.2005, 23:27
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Standard Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Daddy Darling

Where are, please, please help Willy.....

I love you and miss you so much. I just don't understand what's going on.

Dini Gigaxel
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  #537  
Alt 02.03.2005, 08:07
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Standard Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Hallo Ihr zwei,

Ich möchte Euch ganz viele Kraftpäckli schicken. Denke oft an Euch.
Grüsse
Juhu
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  #538  
Alt 09.03.2005, 07:46
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Standard Liz und Willy

Liebe Liz und lieber Willy,

ich kenne euch nicht, aber ich verfolge schon seit längerem euren Weg, da auch ich durch Krebserkrankungen in meiner direkten Verwandschaft den Weg zu diesem Forum fand.
Ich weiß nicht, was ich schreiben soll, aber irgendwie schaue ich immer nach neuen Zeilen von euch und es beunruhigt mich, nichts zu hören. Ich hoffe, dass das Ungewisse für euch überhaupt noch irgendwie erträglich ist. In diesem Forum gibt es sehr viele schlimme Erfahrungen, aber es ist auch eine "Welt", die bewusst macht, dass für das Leben etwas ganz anderes wichtig ist als materieller Erfolg, Karriere und Elbogentum. Ich werde oft sehr nachdenklich, wenn ich hier lese und mir fällt auf, was alles zu ändern wäre, aber auch ich kann mich nicht davon freimachen, in mir gefangen zu sein. Liz, deine Zeilen bewegen mich immer wieder, weil du trotz allem den Eindruck machst zu hoffen. Während ich mich oft vom Leben erschlagen fühle, das Gefühl habe nichts ändern zu können und mitgezogen zu werden, obwohl das nicht stimmt. Ich könnte etwas ändern in meinem Leben. Warum tue ich es nicht? Wahrscheinlich bin ich noch nicht stark genug.
In deiner Situation meine Zeilen. Andererseits bin ich zwar nicht mutig, aber ehrlich. Diese Gedanken habe ich, ob sie richtig sind und angebracht, weiß ich nicht.
Ich wünsche euch auf allen Fälle ganz viel Glück und Gesundheit.
Liebe Grüße von Sirka
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  #539  
Alt 12.03.2005, 21:48
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Standard Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

darling daddy

Open up your arms and take up Wolfgang in your new world.

I am so in sorrow, it hurts so much loosing beautiful and so good people.

Please, please Daddy take care of beloved Wolfgang and give Monika and the kids the necessary strength to cope with the coming up.

I love and miss you so much Daddy. Your sad Gigaxel
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  #540  
Alt 17.03.2005, 10:20
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Standard Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Darling Daddy
My sweetest Willy

Ein Jahr vorbei, ein Jahr des Glücks und der Liebe ...

ein Jubiläum mehr ....

26 Jahre Kennenlern-Tag.

Ach wer hätte das damals gedacht, dass wir so eine schöne, wenn auch manchmal holprige und leider sehr turbulente Beziehung haben werden die uns zwei wunderbare Söhne geschenkt hat auf die wir unheimlich stolz sind und eine Liebe die alles durchgestanden hat gab.

Hat sich das Kennenlernen doch gar nicht unter einem guten Stern ergeben.....!

Willy mein wichtigstes Herzblatt (ausser den Boys) - I love you, I love you, I love you. Ich freue mich noch auf viele schöne, wertvolle und überraschende Momente die wir noch haben werden. danke mein Schatz.

I love you both my darlings - euri Liz Schatz mit Locken und Gigaxel
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