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  #1  
Alt 06.03.2005, 18:04
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Beiträge: n/a
Standard alles gut und doch auch nicht

hallo ihr,
ich hatte schon im prostata-forum geschrieben, aber irgendwie passe ich da nicht mehr hin.
mein vater hatte vor etwas über einer woche eine prostata-krebs-op. ihr alle wisst ja, wie schlimm die zeit von der ersten untersuchung, diagnose, bis hin zur op ist. ungewissheit, aufs und abs, hoffen und bangen.
nun,mein vater ist geheilt, das ist die gute sache.
die schlechte ist: seitdem hat er den schluckauf. und der wird immer schlimmer - heute hatte er einen richtigen erstickungsanfall.
die ärzte sind urologen - sie kennen sich nicht so aus. zuerst haben sie es nicht ernst genommen, und jetzt im moment ist die hilfe des tages eine magensonde, damit sich das zwerchfell beruhigt. leider hat er noch immer schluckauf.
es gibt auch immer wieder unterbrechungen, manchmal übergibt er sich, manchmal bekommt er beruhigungsmittel...immer hilft es für ein paar stunden, beim nächsten mal wieder nicht.
dazu kommt, dass er das post polio syndrom hat, das ist eine muskelkrankheit, wegen der er kein medikament nehmen darf, das den zwerchfellmuskel unmittelbar beeinträchtigt.

die ärzte nehmen die sache nicht wirklich ernst und wir sind so verzweifelt.

das schlimme ist auch, dass es anscheinend niemand gibt, der das selbe schonmal hatte oder weiß, was zu tun ist. ich hätte gerne, dass mein vater in eine neurologische klinik verlegt wird, aber in der urologie ist die behandlung noch nicht abgeschlossen, weil er noch einen katheter hat.

meine mutter ist bei ihm und ruft mich ständig an - gerade sagte sie, er war stundenlang ohne schluckauf, dann hat er seine x medikamente bekommen - jetzt hat er wieder schluckauf.

warum gibt es keine linderung? warum wird er nicht einfach verlegt? warum muss er sich so quälen?
fragen, auf die es keine antwort gibt....
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  #2  
Alt 06.03.2005, 19:26
Benutzerbild von Peter
Peter Peter ist offline
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Registriert seit: 08.04.2002
Ort: 54587 Birgel
Beiträge: 593
Standard alles gut und doch auch nicht

Hallo Joy,

Unser Arzt hat mir einmal erzählt, das sie auch einen Patienten im Krankenhaus hatten, der fürchterlichen Schluckauf hatte.
Keine Medikamente wollten helfen, die Ärzte waren Ratlos...

Zu dieser Zeit war ein junger AIP aus China als Narkosearzt dort im Haus. Als er das hörte bot er sich an um Akkupunktur zu machen... und siehe da der Schluckauf war wie weggeblasen....

Informiert Euch doch bitte einmal, ob es keinen im Hause gibt der Akkupunktur machen kann. Vielleicht wird Euch ja auch erlaubt jemanden außerhalb des Hause zu bitten dies im Krankenhaus zu machen.

Eine Garantie wird es nicht geben, aber ich denke ein Versuch ist es Wert!!

Viele Grüße

Peter
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  #3  
Alt 07.03.2005, 09:19
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Standard alles gut und doch auch nicht

lieber peter, ich danke dir für deine antwort. jede ähnliche geschichte tröstet mich. mein vater hat bereits einmal eine nadel gesetzt bekommen, die hat nicht geholfen. ich werde anregen, das nochmal zu versuchen.
ich bin froh, dass es dieses forum gibt.
alles liebe
joy
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  #4  
Alt 07.03.2005, 12:47
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Standard alles gut und doch auch nicht

Liebe Joy, leider können manche Ärzte nicht nachfühlen, wie sehr ein harmloser Schluckauf, der nicht weggeht, einem das Wohlbefinden vergällen kann.
Folgende Medikamente können helfen:
1. Metoclopramid 10mg 3xtgl
2. Haloperidol 5mg 3xtgl
3. Baclofen 5-10mg 3xtgl
Schluckauf steht möglicherweise nicht unter den Indikationen, aber Du kannst auf die wbsite www.palliativedrugs.com verweisen, wenn der Arzt sich querstellt.
Viel Glück
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  #5  
Alt 07.03.2005, 16:37
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Standard alles gut und doch auch nicht

liebe IS,
der neueste stand der dinge ist, dass er wohl ein neuroleptikum gespritzt bekommen hat - evt. eins von denen, die du genannt hast.
aber ich werde mir das notieren für einen eventuellen nächsten schritt *seufz*

ich danke dir schonmal!

wisst ihr, das schlimmste ist ja die machtlosigkeit und der schmerz, den das zusehen verursacht....es ist furchtbar. ein mensch, der sein leben lang versucht hat, ein guter zu sein, wird so gequält.

ich mein, ihr kennt das. ihr seid zum großen teil ja in noch viel schlimmeren situationen.

ach, es tut schon gut, hier schreiben zu können!
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  #6  
Alt 08.03.2005, 10:05
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Standard alles gut und doch auch nicht

gestern hat mein vater haldol bekommen, das hat ca. 3 stunden gewirkt, dann gings wieder los. haldol ist aber wirklich ein schreckliches medikament - es ging ihm psychisch absolut bescheiden, hat geweint etc.

heute ist termin beim neurologen. ich hoffe das beste.
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  #7  
Alt 08.03.2005, 12:56
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Standard alles gut und doch auch nicht

Liebe Joy,
Metoclopramid wäre eigentlich die erste Wahl. Aber Haloperidol ist wirklich nicht so schlecht wie sein Ruf. Es ist ein ausgezeichnetes Medikament bei Übelkeit, hat normalerweise wenig Nebenwirkungen und sediert nicht, d. h. die Patienten sind nicht 'abgeschossen'. Vielleicht hatte der psychische Zustand Deines Vaters gar nichts mit dem Haldol zu tun?
Weiß leider nicht wie alt Dein Vater ist, vielleicht war auch die Dosis für ihn zu hoch.
Jedenfalls wünsch ich Euch alles Gute!
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  #8  
Alt 08.03.2005, 13:34
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Standard alles gut und doch auch nicht

liebe IS,
auch mein mann hat mal haldol bekommen und mir bestätigt, dass es für die psyche absolut schrecklich ist. und zwar nachdem die wirkung nachlässt.

die dosierung wird jetzt geändert. mal sehen.
noch hoffen wir...
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  #9  
Alt 14.03.2005, 11:12
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Standard alles gut und doch auch nicht

hallo alle
kurzes update
also die beruhigungsmittel hat er nicht vertragen, die haben ihn geschmissen.
er hat sich dann nach hause entlassen lassen (urologisch war alles wieder ok, außer der inkontinenz, aber dazu geht er in die REHA).
zuhause haben meine eltern bei einer ärztin akupunktur-nadeln setzen lassen.
und am zweiten tag war der schluckauf weg!!

jubel!
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