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  #1  
Alt 17.03.2005, 19:07
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Unglaublich, aber wahr...

Ich versuche heute mal meine Geschichte ein wenig zu erzählen.
Zu meiner Vergangenheit: mein Opa hatte Cup-Syndrom ( weiss ich erst , seit ich im Forum bin ) , mein Vater Asbestose, meine Mutter Brustkrebs, meine Freundin Gallenkrebs, ein Verwandter Leukàmie, und meine kleine Kusine Darmkrebs.
Zur Info, mein Opa, mein Vater, der Verwandte sind tot.
Ich kann es einfach nicht überwinden.
Am Schicksal meines Opas und meines Vaters hab ich sehr zu knabbern und hab seitdem Depressionen usw..
Mein Opa war ein Jahr vor seiner Diagnose fast blind, aber sie fanden im Krankenhaus keine Ursache !!
Dann wurde er ein Jahr später an Gürtelrose behandelt, nichts.
Er kam dann in die Klinik, wo anscheinend auch alle Werte normal waren. Trotzdem, Punktion an der Leber ( er hätte wohl viel getrunken, totaler Blödsinn ) und nach dieser Punktion sind die Lebermetasen praktisch explodiert. Der Arzt sagte ihm, er hätte eine Leberentzündung und nach 6 furchtbaren Wochen war er tot. Kein Arzt sagt ihm was los war, oder ob irgend eine Therapie in Frage kommen würde.Alles wäre harmlos.
Aus Wut hat sich mein Opa oft alle Infusionen rausgerissen,meistens passierte das bevor ich ihn wie jeden Tag mittags besuchte. ( Schock)
Wir wussten nichts, und wurden nicht informiert. Und wir wussten gar nicht, dass die Aezte auch in Frage gestellt werden könnten. ( Götter in weiss ).
Keine Ahnung über die Diagnose, Chemotherapie, nur Moprhium zum Sterben.
Und dann sagte der Arzt uns noch, 'hoffentlich stirbt er in deen nächsten 3 Tagen, weil wir können nicht erhöhen, und dann wird er vor Schmerzen zum Fenster rausspringen'.
Ich glaub das alles nicht mehr, seitdem ich mich hier im Forum informiere.
Ich habe die Hoffnung, dass es so vielleicht das Beste für ihn war, aber..
Mein Opa tarb mit 59.
Die Geschichte meines Vaters ( Asbestose, operiert in Heidelberg ) ist noch schlimmer und unglaublicher, habe aber im Moment nicht die Kraft zum Weiterschreiben.
Aber es hilft , alles mal niederzuschreiben.
Danke fürs 'Zuhören'
Viv
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  #2  
Alt 18.03.2005, 02:44
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Unglaublich, aber wahr...

Liebe Viv

Nimm dir die zeit die brauchst, um über deine Erfahrungen mit dienen Lieben zu sprechen, sei aber versichert es sind Zuhörer da und es tut gut das ganze loszuwerden.

Viel Kraft und liebe Grüsse Liz und Willy im Doppelpack
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  #3  
Alt 18.03.2005, 09:05
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Unglaublich, aber wahr...

Liebe Viv,

ich verstehe Dich sehr gut. Habe meine Mutter und meinen Vater und meine Lieblingstante innerhalb von zwei Jahren an Krebs verloren. Heute ist wieder so ein Tag.... Ich vermisse alle, habe unendliche Wut auf diese Krankheit und fühle mich furchtbar allein. Man sucht Gesprächspartner, aber findet so recht keine dafür. Hier im Forum kann man sich aussprechen, es tut gut, alles einmal zu schreiben. Schade, dass man sich nicht kennt und nicht weiß, wo der andere wohnt, man hätte sicherlich mal ein Treffen organisiert mit dem einen oder anderen.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, schreib Dir alles von der Seele. Vielleicht ist das Forum für Hinterbliebene da auch ganz nützlich.

Alles Liebe
Monika
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  #4  
Alt 18.03.2005, 15:20
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Unglaublich, aber wahr...

Liebes Doppelpack, liebe Monika,
Vielen Dank für die Antwort. Stimmt, ich werde einen neuen Thread im Forum für Hinterbliebene aufmachen. Ich war einfach so nervös und wusste nicht wohin mit meiner Geschichte.
Mein Vater ist ja auch tot, und da ist noch so vieles über das ich noch mit keinem bereden konnte.
Ein Beispiel, er stand auf einem Stuhl in der Küche und wollte Mücken totschlagen, und es waren keine da...
Oder, die Arzte haben ihm Schlaf-und Beruhigungstabletten gegeben und ihm dann die Diagnose gesagt ( er bekam nichts mit ). Seine Operation wäre ein gutes Beispiel für Studenten..
Keine Chemo, keine Aufklärung, wir mussten ihn dann 400 km im Auto mit nach Hause nehmen ( OP: 1 Lungenflügel weg, Rippenfell, Herzklappe, Niere, usw..) Asbestose ,und bis zum Schluss dachte er, es wäre nicht so schlimm, weil man ihm ja keine Chemo anbot oder sonst was.
Meine Mutter konnte nur die Morphiumtabletten in die Apotheke holen gehen und das wars an Hilfe.
Es war so schlimm...
Tschuldigung, ich wollte eigentlich jetzt hier nichts mehr schreiben, aber es sprudelt nur so, wenn ich anfange.
Alles Liebe
Viv
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  #5  
Alt 21.03.2005, 08:03
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Standard Unglaublich, aber wahr...

Liebe Viv,

Du brauchst Dich nicht entschuldigen, Du brauchst jemanden zum Reden. Du bist im KK richtig. Im Forum für Hinterbliebene bekommt man diese Gespräche, man merkt, man ist nicht alleine. Jeder hat seine Geschichte und jeder seine Art, damit umzugehen. Dort habe ich auch des öfteren Hilfe bekommen. Versuche es.
Ich habe nach dem Tod von meinem Vater auch Briefe an die jeweiligen Ärzte geschrieben und mich über so manche Dinge beschwert, schon während seiner Krnakheit habe ich damals nach Hemer geschrieben. Man bekommt Antworten, aber auch Ausreden... Wir müssen selber handeln, uns schlau machen und etwas unternehmen, wenn unsere Lieben krank werden, das habe ich daraus gelernt.

Wir sprechen uns bestimmt wieder im Forum für Hinterbliebene. Bis dahin wünsche ich Dir liebe Menschen, die bei Dir sind.

Herzliche Grüße
Monika
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  #6  
Alt 21.03.2005, 09:21
Gast
 
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Standard Unglaublich, aber wahr...

Liebe viv
Du mußtest ja einiges an "Scharlatanerie" von ärztlicher Seite über dich ergehen lassen.
"Mücken totschlagen, und es waren keine da", das kommt mir sehr bekannt vor als Nebenwirkung der Morhine - aber kein Arzt sagt es und schafft Abhilfe.
Nur wer rechtzeitig und umfassend informiert ist, hat die Möglichkeit sich dagegen zu wehren.
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