Sigma-Karzinom

[anja67regtr]

Hallochen an Alle, die hier im Forum aktiv sind.
Lese seit einigen Wochen hier mit und habe ein paar Fragen, die mich sehr belasten. Vielleicht könnt ihr mir helfen. Würde mich bzw. meinen Mann sehr freuen.
Hier unsere "Geschichte":
Mein Mann, 51 Jahre, wurde am Montag operiert: Sigma-Karzinom, 3,5 cm groß, bösartig. Dabei wurde ein Stück vom Dickdarm entfernt, ebenso eine Zyste im rechten Leberlappen.
Dem entsprechend groß ist der Bauchschnitt. Zum Glück gings ohne künstlichen Darmausgang. Er war bis Mittwoch auf Intensiv. Er ist jetzt auf Station, aber es geht im seit der OP sehr schlecht. Er bekommt tagtäglich Infusionen. Nahrung, egal in welcher Form, verträgt er absolut nicht.
Der Darm ist laut am rumoren, was ihm unheimliche Schmerzen bereitet. Wenn er zur Toilette geht, kommt immer noch "altes" Blut. Ist das normal? Zudem hebt es ihm laufend.
Womit könnte ich ihm Appetit machen?

Es wäre schön, wenn ihr mir helfen könntet. Herzlichen Dank.
Ich wünsche euch sonnige, erholsame Ostertage.

Viele Grüße
Anja u. Partner

[Ralph]

Hallo Anja,

bin 98 wg. eines Sigma-Ca operiert worden (und linker Leberlappen mit raus). Auch ohne künstl. Darmausgang (da sage ich heute noch Danke!). Hatte zunächst Probleme den Stuhlgang anzuschieben. Anschließend dann die "übliche" Leier: 20- 30 mal am Tag zur Toilette bei wenig Ergebnis. Hatte aber niemals Blut im Stuhl. Was sagen die Ärzte dazu ? Normal scheint mir das nicht. Viele Menschen haben anschließend Probleme ihre Verdauung in den Griff zu bekommen. Hat bei mir über ein Jahr gedauert, bis alles wieder "normal" war. Blut ist aber niemals erschienen. Da solltet ihr hartnäckig nachfragen. Sorry, mehr kann ich nicht dazu sagen.

Liebe Grüße, Ralph

[anja67regtr]

Hallo Ralph!

Danke für Deine Antwort.
Darf ich fragen, wie alt Du warst, als Du operiert wurdest. Bekamst Du danach noch Chemo? Wir warten derzeit noch auf den Befund nach dem OP.
Es ist altes Blut, welches jetzt nach dem OP durch den Darm ausgeschieden wird. Die Ärzte sagen, das wäre ganz normal. Die OP ist jetzt 4 Tage her.
Hattest Du im Krankenhaus auch so wahnsinnige Schmerzen im Bauch nach der OP. Wie hast Du wieder Appetit bekommen?
Er ist momentan total am Boden und ich weiß nicht mehr, wie ich ihn noch aufbauen soll, da ich niemanden haben, mit dem ich mich austauschen kann. Daher bin ich echt froh, dieses Forum gefunden zu haben.
Wir haben vor einem Jahr erst einen leichten Schlaganfall hinter uns gebracht, den er glücklicherweise ohne "Einschränkungen" auskuriert hat. Allerdings nimmt er seitdem ASS zur Blutverdünnung.

Viele Grüße

Anja

[Ralph]

Hallo Anja,

ich war dereinst 49 und somit ähnlich alt wie dein Mann. Ich habe anschließend eine sog. adjuvante Chemo mit 5FU und Folsäure (Vitamin B) gemacht. Heute sollte die adjuvante (=vorbeugende) Chemo etwas anders aussehen. Mein Appetit war kein Problem - eher die Verdauung, wobei ich keinerlei Schmerzen hatte (soweit ich es noch erinnere). Schaut mal was der Pathologe sagt. Mein "staging" war pT3N1M1 hepar. Bezüglich des Appetits kann ich euch nicht helfen, da ich - außer bei den letzten Chemos - einen großen Appetit hatte, um dann doch nur wenig essen zu können.
(Frag gerne weiter, wobei ich ab morgen bis Donnerstag mit meiner Familie im Urlaub bin und noch nicht sicher weiß, ob dort Internet verfügbar ist. Mein Notebook hab ich auf jeden Fall dabei.)

Ich drück euch die Daumen.

Ralph

[anja67regtr]

Hallo Ralph!

Ich wünsche Dir und Deiner Familie einen sonnigen, erholsamen Urlaub.
Wir warten noch auf den path. Befund. Ich denke, dass wir ihn nächste Woche bekommen. Der Chirug meinte, der OP-Befund hätte gut aus gesehen. Aber der path. Befund ist ja ausschlaggebend.
Ich melde mich, wenn ich etwas weiß.

Frohe Ostern für Dich und Deine Familie

Anja & Partner

[Jimbo]

Hallo,

mein Vater hatte kürzlich ebenfalls eine Sigma Resektion, siehe http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...ad.php?t=23961
allerdings ohne Intensivstation und ohne Nachblutungen im Darm. Lediglich das übliche Wundwasser. Die Verdauung normalisiert sich langsam (ist jetzt vier Wochen seit der OP), eher ging am Anfang gar nix, als dass er 20-30x hätte müssen. Die Infusionen sind die ersten Tage normal. Novalgin gegen die Schmerzen und Astronautennahrung für ca. 5 Tage, danach leichte Kost.

gruß
Jimbo

[anja67regtr]

Guten Abend Jimbo!

Vielen Dank für Deine Antwort. Das Lesen hilft mir sehr, die vielen offenen Fragen, Gedanken... zu ordnen.
Mein Mann wurde am Montag operiert und war bis Mittwoch mittag auf Intensiv. Donnerstag musste nochmals Magen- und Darmspiegelung gemacht werden, weil er trotz hoher Schmerzmittelgabe wahnsinnige Schmerzen hatte. Zum Glück aber keine innere Blutungen, sondern wohl "altes" Blut, welches auf Wanderschaft nach außen war.
Heute ist der erste Tag, wo es ihm endlich etwas besser geht. Die Drainagen konnten, bis auf eine, entfernt werden. Aber er hat immer noch seinen Zugang am Hals, um mit Infusionen versorgt zu werden. Gestern hatte er ein wenig Fieber, was heute aber wieder weg war. Der Arzt sagt, dass seine Blutwerte in Ordnung sind.
Das Warten auf den Befund geht echt an die Substanz. Hoffe sehr, dass wir am Dienstag entlich erfahren, ob er eine Chemo braucht oder nicht und um welchen Tumor es sich handelte.
Heute hat er eine halbe Tasse Kaffee getrunken. Richtig Appetit hat er immer noch nicht. Jeder Bissen verursacht lautes Rumoren im Darm, was ihm Schmerzen bereitet. Kann nur hoffen, dass es bald besser wird.
Ein Obstgläschen (Baby-Nahrung) hat er heute aufgegessen. Ein kleiner Anfang vor einem weiten Weg.

Wünsche allen Frohe Ostern

Viele Grüße
anja

[hope38]

Hallo Anja!
Willkommen hier im Forum!

Zu Deiner Sorge um den Appetit: Ich wurde im August 06 operiert, Rektum Ca, und war insgesamt fast 4 Wochen im KH, weil ich immer wieder Fieber kam, dessen Ursache nie geklärt werden konnte.
Mit jedem Tag, den ich länger im KH war, ging mir der Appetit verloren. Ich kriegte kaum etwas runter. Es war so schlimm, morgens auf diesen Brötchen zu kauen, uahh! Ich habe mir dann Milchsuppe bestellt! ICH! Ich hasse Milch!!! Aber das ging dann einigermaßen. Zum Abendbrot habe ich Suppen gegessen, alles andere ging nicht.
Das blieb dann hier zu Hause auch so. Ich habe kein Frühstück essen können, erst später diese Tütensuppen aus der Tasse. Das hat eine ganze Zeit gedauert, aber dann habe ich wieder zugenommen und mein Gewicht nun fast wieder.
Schlimm war aber der Druck der anderen, essen zu müssen. Dann ging erst recht nichts mehr! Der Appetit kommt von allein wieder. Dein Mann sollte all das essen (wenn er darf), worauf er Hunger hat.
Ich drücke Euch die Daumen, daß es weiter aufwärts geht! Und daß Ihr ein gutes Ergebnis bekommt!

LG, hope

[Jimbo]

Zitat von anja67regtr

Guten Abend Jimbo!

Vielen Dank für Deine Antwort. Das Lesen hilft mir sehr, die vielen offenen Fragen, Gedanken... zu ordnen.
Mein Mann wurde am Montag operiert und war bis Mittwoch mittag auf Intensiv. Donnerstag musste nochmals Magen- und Darmspiegelung gemacht werden, weil er trotz hoher Schmerzmittelgabe wahnsinnige Schmerzen hatte. Zum Glück aber keine innere Blutungen, sondern wohl "altes" Blut, welches auf Wanderschaft nach außen war.
Heute ist der erste Tag, wo es ihm endlich etwas besser geht. Die Drainagen konnten, bis auf eine, entfernt werden. Aber er hat immer noch seinen Zugang am Hals, um mit Infusionen versorgt zu werden. Gestern hatte er ein wenig Fieber, was heute aber wieder weg war. Der Arzt sagt, dass seine Blutwerte in Ordnung sind.
Das Warten auf den Befund geht echt an die Substanz. Hoffe sehr, dass wir am Dienstag entlich erfahren, ob er eine Chemo braucht oder nicht und um welchen Tumor es sich handelte.
Heute hat er eine halbe Tasse Kaffee getrunken. Richtig Appetit hat er immer noch nicht. Jeder Bissen verursacht lautes Rumoren im Darm, was ihm Schmerzen bereitet. Kann nur hoffen, dass es bald besser wird.
Ein Obstgläschen (Baby-Nahrung) hat er heute aufgegessen. Ein kleiner Anfang vor einem weiten Weg.

Wünsche allen Frohe Ostern

Viele Grüße
anja

Hallo Anja67,
also ich kann Dich insofern beruhigen, als dass sich alles recht ähnlich anhört vom zeitlichen Ablauf wie bei meinem Vater (Drainagen, Infusionen etc.) Nur hat mein Vater nicht direkt mit Baby-Nahrung angefangen. Dafür durfte er direkt am 2. Tag nach der Op aufstehen und die Physiotherapeutin war auch schon nach wenigen Tagen da. Niedergeschlagen war er vor allem, als er hörte, dass er doch eine Chemo braucht. Das Ergebnis war am 3. Tag nach der Op da...aber das könnte sich durch die Ostertage natürlich bei Euch verzögern.
Grüß mal Deinen Mann zu Ostern. mein Dad musste seinen Geburtstag dieses Jahr im KH verbringen. Aber den ersten großen Schritt hat er geschafft!

[anja67regtr]

Guten Abend!

Der Arzt hat meinem Mann empfohlen, nach dem Krankenhausaufenthalt eine AHB zu machen, was er auf jeden Fall auch möchte.
Am liebsten an der Nord- oder Ostsee. Welche könnt ihr da empfehlen, wo noch mehr Männer so in seinem Alter (Jahrgang 1956) sind.
Möchte bei dem Antrag direkt entsprechende Kliniken aufführen in der Hoffnung, dass diese berücksichtigt werden.

Toll, dass es dieses Forum gibt. Das Lesen hilft mir sehr viel.
Ich wünsche allen ganz ganz viel Glück und Kraft.

Danke!

Viele Grüße
Anja

[Jimbo]

Mein Vater hatte dazu eine Infobroschüre über verschiedene Kliniken bekommen. Allerdings wird er die Reha jetzt erst nach Abschluss der Chemo im Herbst machen können. Aber er hat sich sogar schon eine Klinik (Bad Neuenahr) angeschaut.

Schau mal hier, ich denke, dass ist von der ARGE Krebs, von der die Broschüre stammt http://www.argekrebsnw.de/standorte.htm
Ich denke das Alter der Patienten ist weniger wichtig, auch wenn Dein Mann dann doch zu den eher jüngeren zählen wird.

Wenn Dein Mann um die Chemo herumkommt (also T1-3,N0...ist), dann sollte er in der Tat die AHB machen. Tut ihm bestimmt gut.

[teddy.65]

Hallo Anja,

direkt an der Nord- oder Ostee liegen keine Kliniken der DRB (Bfa). Doch ich kann dir die Föhrenkampklinik in Mölln sehr empfehlen. Nicht weit bis zur Ostsee und die Patienten sind von 18 - 80 ;-).

Ich habe mich mit 40 und 41 jahren dort sehr wohl gefühlt.

Es gibt an der Nordsee noch eine Klinik in St.Peter Ording und eine Klinik Schloss Schönhagen. Das sind Partnerkliniken der DRV und diese sollen sehr ausgebucht sein. Ferner soll gelten, dass aus Kostengründen Kliniken in der Nähe bevorzugt werden (ca 200 km), habe ich vor kurzem gelesen.

Sollte die AHB deines Mannes über die DRV laufen, so kannst du über deren Homepage alles Standort der Klinken einsehen.

Ein AHB macht immer Sinn, vor allem wenn man dazu Lust hat. Dein Mann könnte dort ggf. sogar die Chemo weitermachen. Ich habe das so gemacht, da meine Chemo nach der OP aus Tabeltten bestand. Dort wurden dann regelmäßig die Blutwerte kontrolliert.

Viel Spaß und Glück bei der Suche nach einer Klinik für deinen Mann.

[anja67regtr]

Erstmal allen hier einen schönen 1. Mai wünsche...

mein Mann ist nach 18 Tagen Krankenhausaufenthalt nun endlich seit knapp 2 Wochen zu Hause.
Nach einigem hin und her und Beratungen zwischen dem Onkologen und Chirugen hat der Onkologen uns empfohlen, keine Chemo zu machen, da es bei ihm mehr Nachteile als Vorteile hätte.
Diagnose: T3 RO NO L1 MX

Im großen und ganzen geht es ihm relativ gut, klar er ist körperlich nicht belastbar und muss sich sehr viel ausruhen, aber nach einer solchen OP ist das ja in diesem Zeitfenster normal.
Auch bezügl. Essen sind wir sehr überrascht, dass er eigentlich fast alles verträgt (natürlich verzichtet er noch auf scharfes, fettiges, stark gebratenes etc.).
Er muss zwar desöfteren zur Toilette, aber damit kann man ja noch leben.

Der Antrag auf AHB wurde genehmigt. Allerdings hat die RV leider keine unserer "Wunschkliniken" berücksichtigt; sie wollen ihn nach Bad Salzig (Boppard) schicken. Hab nochmal hingeschrieben und um eine andere Klinik gebeten und denen 8 Kliniken genannt. Nun hoffen wir sehr, dass wir Glück haben, und eine davon Berücksichtigung findet.
Welche Erfahrungen habt ihr diesbezüglich gemacht?

Er freut sich sehr auf die AHB, denn er weiß, wie gut ihm diese tut (aus der Erfahrung seines Schlaganfalls im letzten Jahr). Hoffe nun, dass er dise bald antreten kann, um auch "Ablenkung" zu finden. Dass er momentan "nur" zu Hause ist und nichts tun kann, geht ihm ganz schön an die Psyche.

Viele sonnige Grüße

Anja & Partner