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  #1  
Alt 29.08.2018, 22:47
blindthoughts blindthoughts ist offline
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Registriert seit: 25.07.2018
Beiträge: 13
Standard Zurück in den Alltag...?

Hallo ihr Lieben,

ich postete hier bereits von meinem verstorbenen Patenonkel, der mittlerweile vor 5 Wochen von uns ging, nachdem er 16 Monate gegen ein Glioblastom gekämpft hatte.

Ich bin noch in Ausbildung und hatte heute meinen ersten Tag, an dem ich wieder los musste.
Während des Tages dachte ich die ganze Zeit nur "was mache ich hier bloß.." und alles was andere sagen, die "Probleme", die sie haben, kann ich nur unter dem sarkastischen Aspekt des "nichts kann so schlimm sein, wie das, was wir gerade durchmachen müssen.." betrachten. Versteht mich nicht falsch, ich weiß sehr wohl, dass andere auch Probleme haben. Ich meine eher die Alltagsprobleme..Lappalien, die wir morgen schon wieder vergessen haben, die lassen mich gerade verdammt zynisch werden.

Und überhaupt war ich heute nicht mal im Ansatz froh über die Ablenkung.. meine Gedanken kreisten nur um die Frage, was ich hier eigentlich mache?

Nun meine Frage an euch: wie lief der Wiedereinstieg bei Euch? Habt ihr vielleicht Tipps für mich?
__________________
"To have been loved so deeply, even though the person who loved us is gone, will give us some protection forever." - Dumbledore
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  #2  
Alt 30.08.2018, 10:22
fluturi fluturi ist offline
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Registriert seit: 24.01.2016
Ort: Hamburg
Beiträge: 323
Standard AW: Zurück in den Alltag...?

Hallo blindthoughts,

ich musste zwei Wochen, nachdem mein Vater gestorben war, wieder los. Das war sehr sehr schwer für mich. Ich war auch überhaupt nicht abgelenkt und irgendwie habe ich mich selbst abgeschaltet und war nur äußerlich da. Ich habe mich aber bei der Arbeitsstelle auch überhaupt nicht wohl gefühlt. An schlechten Tagen geht es mir heute (nach 1,5 Jahren) noch so, dass ich mich nicht auf andere einlassen kann und dann einfach auf einen Standby Modus schalte. Generell ist dieses Gefühl: keiner, der ähnliches durchgemacht hat, kann mich verstehen, geblieben. Ich merke, dass ich mich schnell mit Menschen verbunden fühle, die auch einen Menschen verloren haben, den sie sehr lieben. Umso mehr, wenn Krebs der Grund war. Andererseits bin ich im Umgang mit Menschen viel vorsichtiger geworden und lasse viel weniger an mich heran.

Ich hoffe, du findest dich ein. Egal, wie lang es dauert. Vielleicht hast du den ein oder anderen Kollegen, dem du dich etwas anvertrauen kannst?

Alles Gute!
__________________
Die höchste Form der Hoffnung ist die überwundene Verzweiflung. - Albert Camus
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  #3  
Alt 30.08.2018, 14:41
sanne2 sanne2 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2005
Beiträge: 1.096
Standard AW: Zurück in den Alltag...?

Hallo!
Es tut es mir sehr, sehr leid, dass ihr eure nahen Angehörigen verloren habt.
Als meine Mutter 2004 starb, dachte auch ich, mein Leben kann so nicht mehr weitergehen.
Meine allerbeste Freundin!!!
Verloren!

Als allerdings mein geliebter Mann 2016 starb, musste ich ihm vorher versprechen, dass mein Leben auch ohne ihn weitergehen muss.
Eine ganz andere "Nummer" für mich!
Er wollte "unsere" Welt durch meine Augen weitersehen.

Vielleicht versteht ihr, was ich damit meine?

Ihr werdet hoffentlich/ sicherlich euer eigenes Leben wiederfinden.
Jede Trauer ist anders.
Lasst euch Zeit!

Ganz liebe Grüße,

Sanne
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