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  #1  
Alt 21.05.2006, 19:14
sheika sheika ist offline
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Frage Meine Mutter hat Krebs...

Ich bin neu hier. Habe schon eine ganze weile immer wieder reingeguckt aber mich nie getraut was zu schreiben.
Meine Mutter (53 J.) hat Darmkrebs mit Lebermetastasen. Letzten November/05 wurde sie operiert und hat bis letzte Woche Chemo bekommen.
Ich bin ziemlich verzweifellt... weil ich nicht weiß, was sie noch durchmachen muss...
Bin auch ziemlich unsicher wie ich mit der ganze Sache umgehen soll...
ich lese alles was ich nur zu sehen bekomme, was mit dieser Krankheit zu tun haben könnte und habe das Gefühl, dass ich nur mehr Angst bekomme.
Wer kann mir was über "Hepatisch metastasiertes Sigmakarzinom" sagen?
Das hat sie als "Diagnose" bekommen...aber die Unterlagen sind schon nach der OP entstanden.
Meine Mutter hat Angst irgendwas zu lesen weil sie nicht weitere schlechte Nachrichten hören möchte.
Auch diese Klassifikation verstehe ich nicht ganz:
Tumorklassifikation: pT3, pN0, pM1, G II
Was bedeutet das genau?
Ich habe schon mal versucht mit dem Arzt zu sprechen, weil ich wissen will wie ich die Krankheit einschätzen soll... was ich überhaupt denken soll... aber er sagt immer nur, dass man nur bei den Untersuchungen (in 3 Monaten) erst was sagen kann.
Sorry, bin total durcheinander. Es fällt mir schwer hier einfach so zu schreiben.
Aber ich hoffe, dass mir jemand ein wenig weiterhelfen kann.

Liebe Grüße
sheika

PS. ich finde es super toll wie man in dieser RUnde miteinander umgeht!

Geändert von sheika (22.05.2006 um 15:44 Uhr)
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  #2  
Alt 21.05.2006, 19:44
Tina37 Tina37 ist offline
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Standard AW: Hepatisch metastasiertes Sigmakarzinom

Hallo,

pT3, pN0, pM1, G II ist die TNM-Klassifikation, also das Stadium des Krebses. T gibt dabei die Ausdehnung des Tumors an (T1-T4, je höher die Zahl, umso stärker hat sich der Krebs in der Darmwand oder im umliegenden Gewebe breitgemacht), N die Beteiligung der Lymphknoten (in diesem Fall sind keine befallen) und M1 heißt, dass Metastasen vorhanden sind. Das p steht für den pathohistologischen Befund. G heißt, wie bösartig der Krebs ist (G1-G4), bei G2 sind die Krebszellen mäßi differenziert, also mittelgradig bösartig.

Mein Vater lebt seit 10 Jahren mit Darmkrebs. Ich wünsche deiner Mutter alles Gute!

lg
Martina
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  #3  
Alt 21.05.2006, 19:45
vera2606 vera2606 ist offline
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Standard AW: Hepatisch metastasiertes Sigmakarzinom

Hallo Sheika,
erstmal herzlich Willkommen hier im Forum. Hier bist du gut aufgehoben mit all deinen Fragen.
Ich versuche mal dir, soweit ich kann, deine Fragen zu beantworten.
-Hepatisch metastasierend heißt das es Metastasen in der Leber gibt.
-pT3 ist die Einteilung, wie weit der Tumor fortgeschritten war. Die Einteilung geht von pT1 bis pT4.
-pM1 bedeutet eben Lebermetastasen.
-GII ist der Grad der Aggressivität des Tumors. Er geht von GI bis GIV. Also mittelmäßig aggressiv.
Der andere Wert ist mir nicht bekannt.

Meine Mutter hat ebenfalls seit Oktober 05 Darmkrebs mit Lebermetastasen. Der Darmkrebs wurde im Dezember vollständig entfernt. Gegen die Lebermetastasen bekommt sie nun Chemo.
Ich weiß wie du dich fühlst. Mir geht es genauso. Man möchte so gerne helfen ist aber total hilflos. Ich hoffe ich konnte dir wenigstens ein bisschen helfen.
Ganz liebe Grüße
Vera
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  #4  
Alt 21.05.2006, 19:54
Tina37 Tina37 ist offline
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Beiträge: 247
Standard AW: Hepatisch metastasiertes Sigmakarzinom

Im übrigen heißt "hepatisch" (= die Leber betreffend), dass das Sigmakarzinom in der Leber Metastasen gebildet hat. Alles über Darmkrebs erfährst du im blauen Ratgeber Nr. 6 der deutschen Krebshilfe:


http://www.krebshilfe.de/neu/infoang...atgeber_06.pdf
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  #5  
Alt 22.05.2006, 15:13
sheika sheika ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: Hepatisch metastasiertes Sigmakarzinom

Hallo Tina37,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort.
Ich kenne mich hier nicht aus, habe schon mal versucht zu antworten, hat aber nicht geklappt. Mal gucken ob es diesmal klappt.
Danke für die ganzen Infos.
Ich bin momentan sehr down. Weiß nicht was ich denken soll.
Dieses Ergebnis: pT3, pN0, pM1 und G II finde ich schon beunruhigend.
Mein VAter meint, ich sollte mich nicht so viel informieren,
aber ich will alles wissen. Mir tut es weh, wenn ich denke, dass ich vielleicht mit meiner Mutter nicht mehr so viel Zeit habe.?!?
Ist das normal?
Sollte ich lieber nicht so viel nachlesen?
Hier im Forum haben alle so viele Ahnung,
mit Diagnose und Therapien... ich habe de Eindruck, dass ich gar nichts weiß!
Wo bekommt man so viel "Wissen" her?
LG
sheika
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  #6  
Alt 22.05.2006, 15:23
sheika sheika ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: Hepatisch metastasiertes Sigmakarzinom

Hallo Vera2606,

Danke für Deine nette und ermunternde Mail.
Haben sie bei Deiner Mutter alle Lebermetastasen entfernen können?
Bei meiner Mutter haben sie bei der OP eine Lebermetastase nicht mehr gefunden und deswegen sollte sie die Chemo bekommen.
Sie hat richtig Angst und fragt sich warum man diese eine Metastase nicht gefunden hat?
Ich weiß nicht wie ich sie beruhigen kann oder Mut machen kann.
Ich mache mir sehr viele Sorgen.

Wie geht es denn Deine Mutter momentan?
Bekommt sie noch die Chemo?

LG
Sheika
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  #7  
Alt 22.05.2006, 17:04
Tina37 Tina37 ist offline
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Beiträge: 247
Standard AW: Hepatisch metastasiertes Sigmakarzinom

Hallo Sheika,

so viel Wissen kommt daher, weil man evtl. selbst Patient ist und sich mit seiner eigenen Krankheit auseinandersetzen muss oder weil man einen Angehörigen hat - so wie du - und eben einfach informiert sein will. Ein informierter Patient kann viel mehr bewirken oder ein informierter Angehöriger. Daher finde ich es super, dass du dich damit auseinandersetzen willst.

Ja, das Ergebnis ist beunruhigend, gar keine Frage. Vermutlich wärst du aber auch bei einer "besseren" TNM-Klassifikation beunruhigt. Krebs ist halt einfach immer beunruhigend.

Es ist auch normal, dass du darüber nachdenkst, dass du vielleicht mit deiner Ma nicht mehr so viel Zeit hast, wie du gerne hättest. Das kann auch durchaus so sein, also nutze die Zeit, die du mit ihr hast, sehr intensiv. Es muss aber nicht so sein, sie kann noch sehr viel Zeit haben. Mein Vater hat den dämlichen Darmkrebs seit 10 Jahren, er kam immer gut damit klar. Dennoch bekommen wir auch oft wieder eine Diagnose dazu und so wird einem bewußt, dass er vermutlich nicht an Altersschwäche sterben wird. Wir nutzen die Zeit mit ihm so gut es geht und soweit er fit dazu ist. Momentan ist er z. B. in Urlaub, 2 Wochen Griechenland. Da wollte er unbedingt nochmal hin, weil er da lange Jahre immer in Urlaub war. Er kennt dort viele Einheimische. Ich glaube, das ist auch ein Abschied für ihn, nochmal wird er nicht dahin fahren können. Es ist schwer zu verinnerlichen, dass die Zeit nicht unbegrenzt vorhanden ist, aber dafür muss man sie einfach intensiver nutzen. Tu das auch mit deiner Mutter. Ich verstehe dich sehr gut, dass du beunruhigt bist

Zu meiner eigenen Geschichte (in der Kategorie "Weichteilsarkome" - Was ist das nur?) kannst du gut nachlesen, wie es mir mit meiner eigenen Diagnose ergangen ist und wie ich dazu gelernt habe. Ich habe mich auch immer informiert und ich finde, wenn man das möchte, sollte man es auch tun. Es gibt super Seiten im Internet, les nach, lern dazu - es kann deiner Mutter evtl. nützen. Man lernt viel, wenn man sich mit Betroffenen austauschen kann. Und das ist hier ein sehr gutes Forum dazu. Frag, wenn du was nicht verstehst, die eine oder andere Antwort bekommst du sicher.

Liebe Grüße
Martina
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  #8  
Alt 27.05.2006, 18:29
Ralph Ralph ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.08.2005
Ort: Hamburg
Beiträge: 144
Standard AW: Hepatisch metastasiertes Sigmakarzinom

Hallo Sheika,

war mit einer Tochter eine Woche auf Sardinien , daher erst jetzt meine Anmerkungen. So groß der Schock auch ist - Martina hat schon auf das lange Überleben ihres Vaters verwiesen. Ich lebe auch schon über 8 Jahren nach der Diagnose eines Sigmakarzinoms, das die Leber infiltriert hatte (bin jetzt 57). Dazu noch einige Lymphknoten (pT3N1M1 hepar). Allerdings wurde die Lebermetastase gleich mit dem Darm in der Form entfernt, dass mich der ganze linke Leberlappen verlassen hat (macht nix, merkt man nicht). Zwar sind immer wieder mal Metastasen in der linken Lunge erschienen und die linke Lunge ist jetzt auch weg - es reicht aber immer noch für eine akzeptable Lebensqualität. Leider kann man sich den Weg nicht aussuchen - es gibt aber keinen Grund die Hoffnung aufzugeben.
Zwar steigt auch mein Tumormarker derzeit wieder an - wir lernen aber die Zeit zu genießen und auszuschöpfen. Daher auch der spontane Urlaub mit der jüngeren Tochter (13,5), die in der Schule eine Woche frei hatte.

Liebe Grüße an deine Mutter - es kann alles noch gut werden.

Ralph
__________________
Ich respektiere meinen Krebs -
aber ich lasse mich nicht von ihm dominieren.
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