Darmkrebs Stufe IV und Metastase in der Leber und Bauchdecke

[Ivysinsel]

Hallo,

ich bin sehr verzweifelt. Bei meiner Mutter (64 J.) wurde vor 2 Wochen bei einer Darmspiegelung ein Geschwulst festgestellt. Ein paar Tage später wurde sie operiert. Der Tumor wurde entfernt.

Jetzt sind die Ergebnisse da. Von 20 Feingewebeproben waren 4 mit Krebszellen befallen. Der Darmkrebs hat schon in die Leber gestreut, dieser Tumor ist 2 cm groß.

Das Krankenhaus möchte nächste Woche mit einer Therapie mit den Wirkstoffen Folfox 4 und Avastin beginnen. Meine Frage ist, wie hoch die Lebenserwartung meiner Mutter ist und ob sie bei einer onkologischen Praxis besser aufgehoben wäre.

LG
Petra

[Meg69]

Liebe Petra!

Eine ähnliche Diagnose hatte mein Vater auch vor einem Jahr. Darmkrebs t4 mit sehr vielen und großen Metastasen in der Leber, inoperabel. Nach der erfolgreichen Darm-OP baute er noch ab, danach ging es bergauf. Seit Mai 2008 bekommt er Chemo. Angefangen mit Oxaliplatin, Xeloda und Avastin. Oxaliplatin wurde wegen Hand-Fuß-Syndrom abgesetzt. Er hat ansonsten kaum Nebenwirkungen und die Metastasen haben sich verkleinert. Die größte war 8,5 cm und ist jetzt bei ca. 5 cm. Ist natürlich immer noch sehr groß, aber es geht ihm seit ca. einem halben Jahr richtig gut. Gesund wird er nicht mehr, aber er hat eine Lebensqualität und man soll immer hoffen. Mein Vater ist übrigens 69 Jahre. Wenn Du Fragen hast, kannst Du mir gerne mailen.

Alles Gute für Euch!
Liebe Grüße
Nicole

[Ivysinsel]

Liebe Nicole!

Das ist schön, dass es deinem Vater wieder so gut geht ! Du hast Recht, die Hoffnung stirbt zuletzt...

Ich mach mir nur sehr viele Gedanken, wo meiner Mutter am besten geholfen werden kann. Ich wäre für jeden Hinweis dankbar!

Für deinen Vater wünsch ich dir alles Liebe und einen weiterhin positiven Verlauf!!!

GLG
Petra

[Jutta]

Hallo Petra,

Wo ist deine Mutte am besten aufgehoben? Das ist nicht leicht zu beantworten, da jeder ein eigenes subkjektives Empfinden dafür hat. Im KH ist es eben oft recht unpersönlich, da es flott nacheinander geht. Was auch wiederum bei einem Onkologen, je nachdem was für einen man erwischt, ebenso sein kann. Für mich ist bei all meinen Behandlungen wichtig, dass ich kompetentes Personal zur Seite habe. Bekommt deine Mutter ihre Chemo im KH, sind die Wege der Untersuchungen (Zwischen-CT usw.) dazwischen kurz und alles wird an einem Ort erledigt, die Ergebnisse sofort vorhanden.

Was sehr wichtig ist für deine Mutter, dass sie sich dort wohl fühlt, wo sie behandelt wird. Dass sie sich nicht nur medizinisch, sondern auch menschlich aufgehoben fühlt. Die meisten Krankenhäuser haben heute geschulte ehrenamtliche Begleiter auf den onkologischen Stationen, die deiner Mutter auch menschlich sowie seelisch unter die Armen greifen können. Von eurer Seite einfach nur das Gefühl, wir sind da, du kannst dich fallen lassen, du kannst reden, weinen, und so weiter.

Über die Lebenserwartung kann man nur spekulieren. Hierzu wären auch die genaueren histologischen Ergebnisse wertvoll, um ein übersichtlicheres Bild zu bekommen.

[Ivysinsel]

Hallo Jutta,

ich habe eben mit der onkologischen Praxis telefoniert. Eine Behandlung mit Chemo wäre frühstens in 1 1/2 Wochen möglich, wegen Terminvergabe, Voruntersuchung usw. Die Behandlung im Krankenhaus aber schon in 5 Tagen. Da die Wirkstoffkombination eine gute sein soll, wird meine Mutter sich die 1. Chemo wohl im Krankenhaus geben lassen.

Die Option zu wechseln hätte sie immer noch. Letztendlich ist dies ja auch eine Entscheidung, die meine Mutter treffen muss. Man kann nur hoffen, dass es die richtige ist.

Jedenfalls bedanke ich mich vorab schon ganz herzlich bei dir!

Liebe Grüße
Petra

[biene67]

Hallo Petra!

Es tut mir sehr leid mit deiner Mutter, kann es gut nachvollziehen.
Meine Mutter (64 Jahre) bekam letzten Sommer die Diagnose Darmkrebs.
Allerdings noch nicht so weit fortgeschritten wie bei deiner.
Dennoch, sie bekam über 6 Monate FOLFOX4.

Hat alles im Krankenhaus machen lassen und ich muß sagen, es war wirklich angenehm.
Die Ärzte und die Schwestern waren super nett und zuvorkommend.
Nebenwirkungen waren erträglich und so konnte sie ohne Unterbrechung die 12 Zyklen durchziehen.
Sie bekam alle 2 Wochen für drei Tage die Chemo.
Nebenwirkungen hatte sie, Gesichströte, Kälteempfinden und die Nervenschäden, die sie allerdings immer noch hat.
Sie sagt aber, mit denen kann man leben und es ist auch nicht so schlimm.
Wobei ich nur sagen kann, die positive Einstellung spielt dabei echt eine große Rolle.
Meine Mutter sagte immer, sie übersteht das, egal wie und wird danach wieder Leben.
Nächste Woche muß sie wieder zum Ultraschall und wenn dann wieder alles in Ordnung ist, wird sie ihre lang ersehnte Reise nach Berlin machen.

Wünsche dir und deiner Mutter
Alles Gute
Gruß Sabine

[Ivysinsel]

Hallo Sabine!

Noch ist meine Mutter relativ optimistisch. Obwohl ich glaube, sie weiß nicht, dass die Prognose bei Metastasen in der Leber nicht mehr so gut sind.

Dann kannst du froh sein, dass deine Mutter diesen Lebenswillen und den Kampfgeist hat. Das ist bestimmt enorm wichtig, dass man sich selbst nicht aufgibt. Aber ich hab ja gut reden... wüsste auch nicht, ob ich die Stärke hätte.

Ich hoffe für dich und deine Mutter, dass es so vielversprechend für euch weitergeht.

Alles Liebe!
Petra