Chemo mit Cisplatin (Platinex)

Hallo,
ich werde ab nächste Woche eine simultane (gleichzeitige) Strahlen- und Chemotherapie beginnen, wobei die Chemo mit den Substanzen Cisplatin (Platinex) sein wird.
Wer hat mit diesem Medikament bereits Erfahrungen gemacht, bzw. wie sind die Nebenwirkungen?

Hallo Tina,

danke für Deine rasche Antwort. Die Idee mit dem Beipackzettel war echt lieb von Dir. Danke nochmal.
Ich hatte eigentlich gehofft, hier von jemanden zu lesen der das selber mit diesem Medikament schon durch hat. Da das nun alles für mich Neuland ist würde mich natürlich auch interessieren, in wie weit ich u.a. auch mit Haarverlust rechnen muß. Meine Ärztin hüllt sich da in schweigen. (
LG,
Iris

Hallo Iris,

ich bin gerade dabei, eine Radiochemotherapie mit Cisplatin und 5 FU zu machen, und zwar 4 Zyklen alle drei Wochen, zusätzlich 28 Bestrahlungen des Beckens (Gebärmutterhalskrebs)
Den ersten Zyklus hab ich bereits hinter mir und 12 Bestrahlungen.
Haarverlust gibt es meiner Information nach in der Regel nicht, bis jetzt hat sich bei mir nichts getan und die Ärzte sagen, das wäre auch eine totale Ausnahme.
Vor und nach der Gabe bekommst Du erstmal reichtlich Wasser per Infusion um die Nieren gut zu spülen , ich hab mich ein bißchen gefühlt wie ein vollgesogener Schwamm ;-). Dann kam das Cisplatin und dich hab erstmal garnix gemerkt, am nächsten Tag hatte ich einen Ekel vor Essensgerüchen und keinen Appetit und Abends war mir etwas "koddrig" ( fröstelig) und ich musste einmal spucken( Ich bekam dann was vom Arzt und es ging wieder besser), das wars.Die Übelkeit und der Ekel vor diversen Gerüchen hielt noch ein paar Tage an, aber ich bekomme nach dem Cisplatin auch noch jeweils 4 Tage 5FU ( ein anderes Mittel). Von dem bekam ich noch ne fiese Verstopfung.Alles in allem war es garnicht so schlimm, wie ich gedacht hatte.Ich hatte fürchterliche Angst, was mit mir passieren würde und hab ziemlich geheult, als sie mir die, erste Infusion gegeben hatten. Ich war ganz überrascht, dass die Infusion nur 1 1/2 Stunden lief und ich dannach Kaffeetrinken gehen durfte. Ich hab gedacht, da passiert jetzt was ganz schlimmes mit mir, aber nichts davon ist eingetroffen. Ehrlich, die Angst vorher war das schlimmste.Durchfall oder Verstopfung und Übelkeit ist wohl das, was am ehesten auftritt(und das such nicht bei jedem) und wenn man das erstmal hat, dann kann man auch damit Umgehen und es ist nicht mehr so schlimm.
Also, Kopf hoch,wenn Du noch Fragen hast, dann schreib mir
Alles Gute
Isadoraisadora@web.de

Mein Mann hat schon 5 Zyklen mit Cisplatin hinter sich. Er bekommt 3x während der Chemo Zofran. So ist sie gut auszuhalten.
Er ist zwar dadurch sehr müde, aber keine Übelkeit. Am Ende und nach der Chemo leidet er jedoch unter starkem Duchfall.Leider haben sich jetzt doch Metastasen gebildet. Jetzt wird die Chemo umgestellt.Man sagt die Metastasen wären oberflächlich,operiert aber nicht, weil es keinen Sinn hätte, da was weg zu schneiden und wo anders bilden sich neue. Hat jemand Erfahrung mit Mestastasen nach Chemo und kann eine neue Chemo greifen? Mein Mann hat Plattenepithelkarzinom im Unterkiefer.Er ist erst 48 Jahre alt. Kämpft seit 1 Jahr. Hat keinen Unterkiefer mehr,hört nichts mehr auf dem rechten Ohr,kann sein rechtes Auge nicht mehr ganz schließen, da Nerv durchtrennt, ernährt sich über Magensonde, kann nicht sprechen, hat Trachestoma. Und trotz alldem kämpft er weiter.
Liebe Grüße
Beatename@domain.de

Mein Schwiegervater bekommt palliativ Chemotherapie mit
Cisplatin und 5FU. Er hat den ersten Zyklus gut vertragen.
Ich würde gerne wissen, wie überprüft wird, ob die Chemo
etwas bringt. Wer weiß etwas über die diagnostischen
Möglichkeiten. Die Ärzte haben gesagt, Sie überprüfen nach einem viertel Jahr, aber nicht wie.
Für Antwort wäre ich dankbar. sabine@aesculap.ping.de

Hallo Iris, habe auch Chemo mit u.a. Cisplatin. Haarausfall sehr selten! Durchfall, Müdigkeit, Lustlosigkeit, Kreislaufproblem und ein bisschen aggressives Verhalten konnte ich bei mir beobachten. Übelkeit? Eigentlich nicht. Wasserablagerung in Gesicht und Beinen. Dafür gibt es Entwässerungsmittel. Nebenwirkungen waren nach ein paar Tagen verschwunden. Muss in ein paar Tagen zur nächsten Chemo. Hoffe, die Nebenwirkungen halten sich so in Grenzen wie bisher. Liebe Grüße und Kopf hoch! Krümel

Hallo,
seit 30.11. bin ich nun mit der Chemo fertig. Ich hatte jede Woche 1 Chemo und gleichzeitig jeden Tag Bestrahlung.
Nun vor 2 Wochen wurde bei mir wieder was festgestellt. Die Ärzte sagten höchstwahrscheinlich wieder Krebs.
Zuerst in der Lunge und nach umfangreicher Untersuchung auch in der Leber und noch 2 Herde im Becken. (
Ihr ahnt garnicht, wie ich mich fühle. Aber ich habe mich zum kämpfen entschlossen, das bin ich meiner Tochter (6Jahre) einfach schuldig.

Hallo Iris, das tut mir sehr leid für Dich. Bleibe so tapfer wie bisher. Ich weiß, Du wirst es schaffen. Kämpfe weiter, auch wenn es schwer fällt. Liebe Grüße Krümel

Ich finde es immer wieder erschreckend, wenn berichtet wird, daß die Chemotherapie nicht geholfen hat. Zuerst geht man durch die Hölle und dann hilft sie nicht.

Ich denke, das einzige was wirklich hilft ist der Mensch selbst. Heilung durch was auch immer ist der Glaube. Der Glaube an Chemotherepie, der Glaube an Wunderheiler, der Glaube an Gott. Egal was, Hauptsache, der Glaube, daß das was man tut, heilt. Und eine positive Einstellung zum Leben. Warum sonst hilft bei einem was bei dem anderen nicht hilft? Warum sonst werden die einen geheilt ohne irgendetwas zu tun? Und die anderen tun alles und sterben? Warum?

Ich will nicht bezweifeln, daß die Lebenseinstellung bei
der Krebsbewältigung eine Rolle spielt, aber alles
darauf zu reduzieren ist doch arg vereinfacht.

Nicht jede Chemo hilft jedem in der gleichen Weise,
und das kann viele Gründe haben, angefangen dabei, daß
Krebszellen gegen Chemo resistent werden können, die
Wachstumsgeschwindigkeit verschiedener Krebsarten usw...

Medizinisch unerklärliche Spontanheilungen vom Krebs gab es schon immer, sie sind nur leider sehr, sehr selten
(1 von 100000 Fällen ?), sodaß man sich nicht darauf
verlassen sollte, daß man zu den glücklichen gehören
wird, die ohne medizinische Maßnahmen spontan geheilt
werden - das wäre wie wenn man sein Vermögen
verschenkt, weil man auf einen Lottogewinn hofft.

Ich habe 3 Zyklen Chemo mit Cisplatin (Platinex) gehabt, die einzige Nebenwirkung (nach 1,5 Jahren) sind bei kühlen Temperaturen weiße, taube Finger, welche vom Cisplatin kommen sollen. Kann besser werden oder auch nicht, kann man nur abwarten. Werde mich da aber noch genauer informieren.

Gruß Peter

Hallo Gabi,
muss SN-2 recht geben. Mein Mann war ab dem Zeitpunkt, ab dem er erfahren hatte, dass er Krebs hatte, immer positiv eingestellt. Er sagt immer ich schaff es. Hat keine einzige Behandlung skeptisch angesehen. Bis zum Schluss hat er gehofft, nie aufgegeben.Gekämpft bis zum Letzten. Doch diese Art von Krebs ist so aggressiv, wächst furchtbar schnell und mutiert sehr stark. Deshalb konnten die Chemos immer am Anfang greifen und dann nicht mehr.
Nein, Gabi, der Glaube und die positive Einstellung ist nicht das Heilmittel.

Gruß Beate

Liebe Beate,
da bekomme ich ja richtig Angst. Auch Wolfgang ist mehr als zuversichtlich, was seine Krankheit betrifft. Er sagt, daß er entscheidet, wann sein Körper aufgibt und nicht irgendeine Krankheit. Auch ist der Meinung, daß alles wieder gut wird, auch wenn die Diagnose so schlimm bei ihm ist. Wenn ich da höre, daß Dein Mann auch gekämpft hat und dann doch verloren............
Ich habe mir die gesamte Geschichte von Sunny durchgelesen. Hut ab vor dieser Frau. Sie war so tapfer und hat dann doch den Kampf verloren. Ich erzählte auch Wolfgang den ganzen Werdegang, auch von Sunnys Angst, und er meinte, er will erst gar keine Angst aufkommen lassen. Er weiß, daß er es schafft und etwas anderes will er nicht akzeptieren.
Ich will ihn nicht verlieren.
liebe Grüße an Euch alle
Tina