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  #1  
Alt 17.04.2018, 07:59
Gerbera Gerbera ist offline
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Registriert seit: 26.03.2017
Beiträge: 169
Standard Begegnung in den Träumen

Vielleicht erlebt jemand ähnliches.

Vor 5 Monaten starb mein über alles geliebter Vater. Wur hatten eine sehr enge Beziehung. Nie stand etwas zwischen uns und es gab auch nichts unausgesproches als er starb.
Seit seinem Tod träume ich immer wieder von ihm. Die Träume sind immer ähnlich, bzw nach dem gleichen Muster: Ich bin mir bewusst dass er tod ist/bzw dass er sterben muss aber er ist entweder noch am Leben oder wieder am Leben. Er spricht nicht viel aber immer bin ich unglaublich glücklich ihn noch ein letztes Mal umarmen zu können. Oft sagt er Dinge wie: jeder Mensch muss sterben oder ich muss wieder gehen aber jetzt bin ich da.

Gerade letzte Nacht war extrem intensiv. Ich sehe ihn immer sehr deutlich, es ist sehr real und ich spüre ihn bei der Umarmung.

Ich bin nicht religiös oder spirituell aber ich habe mir immer gewünscht dass ich ihn nach dem Tod noch irgendwie spüre dass er da ist.

Erlebt jemand auch solche Träume?
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  #2  
Alt 23.04.2018, 12:15
Die_Kämpferin Die_Kämpferin ist offline
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Ort: Berlin
Beiträge: 5
Standard AW: Begegnung in den Träumen

Hallo Gerbera,

ja, solche Träume kenne ich.
Meine Mama ist vor neun Jahren verstorben, zwar nicht an Krebs, aber dennoch in einem Hospiz, wo ich mit ihr eingezogen war.

In den ersten Jahren waren meine Träume von ihr sehr verstörend - meistens wusste sie nicht, dass sie schon tot ist, und außerdem war die Umstände drum herum mehr als gruselig.
Heute glaube ich, dass mein Unterbewusstsein in diesen Träumen sowohl meine Schuldgefühle - die wohl unberechtigt waren - als auch meine Erlebnisse im Hospiz verarbeitet hat. Ich habe mich dann für eine Psychotherapie entschieden.

Nach und nach wurden die Träume seltener und weniger grausam.
Zwei Mal habe ich geträumt, dass sie mich "aus dem Jenseits" besucht hat. Ganz im Gegensatz zu ihrem Wesen im wirklichen Leben war sie dabei sehr verschlossen, wich meinen Fragen aus und verließ mich viel zu früh, obwohl ich noch gar nicht bereit dafür war. Sie stieg in einen Bus, weil sie noch zu ihren Enkelkindern wollte. Ich nahm das als Zeichen, dass ich sie loslassen soll. Und das habe ich dann auch nach und nach geschafft.

Ich bin nicht religiös, aber diese "Besuche" habe ich, wie andere hier auch, als großes Geschenk empfunden. Auch wenn die Wissenschaft das (noch) nicht belegt, können wir doch nicht wissen, was mit der Seele der Verstorbenen passiert. Verschiedene Religionen haben ein Konzept dafür, das sehr tröstlich sein kann und Halt gibt. Aber für Atheisten ist das eine Frage ohne Antwort. Da kann man einfach nur glauben, ohne zu wissen. Und ich glaube daran, dass sie bei mir war.
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  #3  
Alt 01.07.2018, 01:28
Aida61 Aida61 ist offline
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Registriert seit: 01.07.2018
Beiträge: 5
Standard AW: Begegnung in den Träumen

Meine Eltern sind seit wenigen Monaten tot und sie kommen mich immer wieder in meinen Träumen besuchen Und es sind bisher immer schöne Träume gewesen und wenn ich morgens aufwache, muss ich mich daran erinnern, dass das in der Realität nie mehr der Fall sein wird...aber ich bin froh, sie wenigstens im Traum noch bei mir haben zu können
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  #4  
Alt 09.07.2018, 11:34
Dirk_Berlin Dirk_Berlin ist offline
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Beiträge: 147
Standard AW: Begegnung in den Träumen

Hallo,

ich habe auch schon oft von Mam geträumt. Gerne würde ich noch viel mehr von ihr träumen. Ich finde es immer wieder schön, wenn ich von ihr träume, denn dann bin ich ihr so nah.

LG Dirk
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  #5  
Alt 17.04.2018, 11:04
Clea Clea ist offline
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Beiträge: 561
Standard AW: Begegnung in den Träumen

Liebe Gerbera,
ich wünschte, ich hätte solche Träume wie du.
Ich bin leider immer noch in dem "Hätte hätte"- Modus.
Und da meine Ma mir " noch nicht gesagt hat", dass es nicht meine Schuld ist,
komme ich aus diesem Film irgendwie auch nicht heraus.
Genieße die Umarmungen deines Vaters.
__________________
Meine Ma
17.9.1957-19.2.2017, 59 Jahre, Lungenkrebs mit Hirnmetastasen
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  #6  
Alt 18.04.2018, 22:31
Gerbera Gerbera ist offline
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Beiträge: 169
Standard AW: Begegnung in den Träumen

Clea, warum sollte es deine Schuld sein?
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  #7  
Alt 18.04.2018, 23:36
monika100 monika100 ist offline
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Beiträge: 1.792
Standard AW: Begegnung in den Träumen

Clea,
Das hab ich auch gedacht.

Warum solltest du schuld sein?
Schuld hatte die schwere Erkrankung.

Gerbera,
Geniess diese Träume. Dein Vater ist weiterhin bei dir. Daran glaube ich.

LG Monika

Geändert von monika100 (18.04.2018 um 23:38 Uhr)
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  #8  
Alt 19.04.2018, 11:07
Nicitzka Nicitzka ist offline
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Beiträge: 62
Standard AW: Begegnung in den Träumen

Hallo,

ich habe bisher glaube ich auch noch nicht rchtig von meiner Mama geträumt. Also nicht intensiv. Aber sie kam schon 1-2 mal kurz am Rand vor.

Ich fänd es auch schön, wenn sie sich mal zeigen würde. Überhaupt habe ich das Gefühl, dass die „Grüße“ von ihr weniger werden.

Die ersten 2 Monate habe ich sie oft gespürt oder wusste bei bestimmten Dingen, die passiert sind, dass sie es ist, die da an unserem Leben teil nimmt. Jetzt kommt es mir vor, als würde es weniger.
Vielleicht gibt es für Zeichen von unseren Lieben auch unterschiedliche Zeiten.

LG N
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  #9  
Alt 20.04.2018, 14:38
Clea Clea ist offline
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Beiträge: 561
Standard AW: Begegnung in den Träumen

Hallo,
Schuld? Nein, Schuld ist nicht das richtige Wort.
Ich habe ihre Raucherei immer gehasst, könnte mir nie vorstellen, Mal anzufangen, wie so viele Kinder von Rauchern auch Raucher werden.
Und das hat sie sich wirklich selbst zuzuschreiben, da gibt es nichts.
Ich war auch sauer, dass sie nicht nur sich, sondern auch uns alle damit derart ins Unglück stürzt.
Aber du hätte sie nicht der OP überlassen sollen. Ich dachte, wenn der Arzt sagt, das muss, dann muss das. Mir war nicht klar, dass wir uns dagegen hätten entscheiden können.
Sie kam nach der OP nicht mehr nach Hause. Dienstag halbseitig gelähmt, hatte zwei Lungenentzündungen, die zweite hat sie nicht überstanden.
Keine Frage, sie wäre auch gestorben, keine Frage, sie hätte nicht länger gehabt als mit der OP. Aber sie wäre Zuhause gewesen, keine Bestrahlung, vor der sie solche Angst hatte.
Ich glaube, sie hat das alles nur für uns gemacht. Und das ist der Kasus Knaktus.
Wäre die Metastasen nach ein paar Tagen geplatzt, hätte ich mir die gleichen Vorwürfe gemacht. Aber wäre es für sie nicht gnädiger gewesen?
Ich bin mir dessen bewusst, dass ich nicht mit dem professionellen Hintergrund entschieden habe, den es gebraucht hätte. Ich hatte einfach Angst.
__________________
Meine Ma
17.9.1957-19.2.2017, 59 Jahre, Lungenkrebs mit Hirnmetastasen
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