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  #1  
Alt 25.02.2014, 16:14
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carlchen carlchen ist offline
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Standard AW: Nicht traurig sein, sondern dankbar, daß ich gehabt habe

Dienstag nach nachmittag. Nach der Arbeit bei Klaus seinem Baum gewesen.
Der Kranz liegt noch da, bevor alles verwelkt habe ich noch eine Rose mitgenommen. Bei Baum meiner Mutter auch mal kurz hallo gesagt. Mit meiner Mutter ist was ganz anderes. Sie fehlt mir eben nicht so wie Klaus. Doch wie gerne würde ich meine Mutti anrufen, geht ja nicht mehr und Klaus, hallo, wir haben heute auf der Arbeit wieder Döner und Salat gegessen. Mir danach richtig schlecht. Als du ins Krankenhaus musstest, war es das letzte was ich dir mitgebracht habe, die Joghurts und Smoothies zählen nicht oder doch.Anschließend einkaufen.
Nach hause kommen ist jetzt ganz anders.
Etwas Selbstzweifel, war ich nicht genug für ihn da.
Meine Kolleginnen sind alle geschieden und leben ohne Partner, mit Kind, alleine, sie haben alle irgendwann von vorne angefangen. Mit fast 50 von vorne anfangen ist sehr, sehr schwer.
Sitze hier zu Hause, aber ich fühle mich nicht wohl.
Zum Glück ist unsere Sandra ein ganz toughes Mädchen. Sie scheint alles am Besten zu verkraften eben weil, sie ist wie sie ist. Aber sie ist wie du, wenn es hammerhart kommt, weint auch sie.
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Geändert von carlchen (25.02.2014 um 16:43 Uhr)
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Alt 26.02.2014, 06:33
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carlchen carlchen ist offline
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Standard AW: Nicht traurig sein, sondern dankbar, daß ich gehabt habe

Es ist Mittwoch.
Ich habe gestern meine Trauerstunde bei Nachbarn gut verbracht.
Eigentlich wollte ich wegen Klaus seinem Auto, zwecks Verkauf fragen.
Nun werde ich noch einige andere Dinge wohl los.
Zurück zuhause war mir nach Möbelrücken. Das verschiebe ich aber erst einmal viellei cht auf Sonntag oder wenn ich die Woche Urlaub habe.

Mein Leben verändert sich und wie sehr wünschte ich einiges früher gemacht.
Im Juni habe ich ja meinen Jahresurlaub, ich überlege in die Toskana zu fahren,

Singlereise verbunden mit viel Kulturprogramm. Dann bin ich nicht allein unter fremden Menschen.
Mich überkommt nun öfters der Gedanke, ist da nicht doch etwas gewaltig schief gelaufen? Eigentlich verfolgt der Gedanke mich schon seit Ende November, wo Klaus in Wiesbaden war.
Ist das normal?
Ständig kommt Post für ihn, macht die Sache auch nicht einfacher.
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  #3  
Alt 27.02.2014, 06:42
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Standard AW: Nicht traurig sein, sondern dankbar, daß ich gehabt habe

Donnerstag,
Das Finanzamt, es lebe doch die Technik und schon wieder ist der Freibetrag nicht berücksichtigt worden und ich bin zu Recht doch sauer. Sollte das bei sehr vielen Menschen passieren, dann kein Wunder, daß die Steuereinahmen so gut ausfallen.
Heute Nachmittag endlich einen Termin bei meiner Hausärztin und dann zu Klaus seiner Hausbank. Aber ohne Erbschein werden die mir wohl wenig Auskunft geben. Wenigstens, ob es keine Überraschungen gibt. Klaus hat ja so etwas aufgeräumt.
Heute vor 3 Wochen begann unsere letzte "Zeit".
Was hatten wir beide Angst. War alles zu viel. Klaus bekam ja was gegen seine Angst ich durfte tapfer zusehen. Tapfer und starksein, mag ich nicht mehr hören und mein zuhause it es auch nicht mehr.
Arbeiten, es geht bis zu einem gewissen Grad. Ich ertrage die Ignoranz manchen Menschen nur schwer. Sei es wie manche Ärzte mit alten oder Menschen, die nicht mehr die Kraft haben umgehen. Menschen, die wegen Kleinigkeiten ein riesen Aufstand machen und übertriebene Hektik.
Die Post, erbarmungslos trudelt Post ein für Klaus, als würde er noch Leben.
Immer schön abheften, damit ich noch den Überblick behalte.
Teil 2
Heute war ja ein guter Tag.
Auf der Arbeit, auf der Intensivstation viele Kraftpakete gesammelt und eine Runde geheult.
Finanzamt, dort war wegen meinem Freibetrag. Dieser fehlt immer noch und juhu, letzte Woche hat man mir eine falsche Auskunft gegeben. Ich bin bis Ende 2015 in Steuerklasse 3, dancah zwar in 1 aber da ich bis jetzt in der 4 war, weiß ich ja schon in etwas was mich erwartet. Doch so kann ich alles gut regeln.
Und damit ich nicht gleich wieder anfange zu grübeln, hat meine Hausärztin mir Topfen verschrieben. Da Anti-Depri mir nicht hilft versuchen wir es mit es mit Promethazin als Tropfenform.
Gleich nehmen und die Umschläge von der Stadt, am was haben die es eilig, die Rechnung für den Baum mache ich Morgen auf.
Bei Klaus Hausbank gibt es keine Überraschungen, Girokonto im grünen Bereich.
Stromanbieter mal versuchen, ob mit Sonderkündigung durchkomme.
Ach Klaus, es ist einfach so unwirklich.
Nicole hat vom Krankenhaus geträumt. Sie hat nach Klaus gesucht und nicht gefunden.
Natürlich wäre der Tag mal gekommen, einer wäre gegangen so und jetzt Tropfen abzählen.
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Geändert von carlchen (27.02.2014 um 18:40 Uhr)
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