Es zerreißt mich !

[Sandra-1996]

ich hab einfach unglaubliche angst .. vor allem ! ich weiß nicht wie ich das aushalten soll mein leben lang ohne meinen vater zu leben. seit er weg ist kann ich niemanden wirklich mehr an mich ran lassen. ich stoß die leute weg .. ich will es nicht nochmal verkraften müssen jemanden zu verlieren der mir so viel bedeutet ..

[HelmutL]

Liebe Sandra,

zuerst mal mein Mitgefühl. Ich bin selber Vater und kann mir so einigermassen vorstellen, was du fühlst. Meine Töchter haben ihre Mama verloren und wir haben viel geredet. Auch heute noch. Sie sind doppelt so alt wie du und sie fehlt ihnen sehr. Doch inzwischen können sie auch wieder lachen, Geschichten von Mama erzählen. Wie es war, wie schön es war. Nichts ist mehr, wie es früher war, doch auch für sie geht das Leben wieder weiter mit ihrer Mama im Herzen. Mit allem, was dazu gehört.

Dein Vater möchte ganz sicher, dass aus dir wieder ein fröhlicher Mensch wird. Dass das nicht von heute auf morgen geht, weiss er auch. Du bist jung und kräftig, auch wenn du es im Moment nicht so siehst. Wie nach einem fürchterlichen Sturm, der den mächtigen Baum entwurzelt, wird auch bei dir aus der Öde wieder neues Grün entstehen. Ganz langsam, ganz vorsichtig.

Mit Fröhlichkeit meine ich nicht das Lachen um dich herum sondern eine feste, sichere Fröhlichkeit, die aus deinem Herzen kommt, zusammen mit dem Wissen um das Leben. Und bitte, stoss die Menschen nicht weg, die dich auf deinem Weg ein Stück begleiten wollen.


Alles Liebe,

Helmut

[Sängerin]

iLiebe Sandra,

es tut mir sehr leid, dass du deinen Vater verloren hast.
Mein Mann ist vor 10 Wochen gegangen. Meine "kleine" Tochter ist auch erst 14 1/2 Jahre alt. Meine Große ist 21. Den beiden fehlt ihr Papa auch sehr.

Wie ist das mit deiner Mama? Ist sie für dich da?

Als mein Papa starb, war ich 28. Es war total schrecklich und ich vermisse ihn auch heute noch, gerade jetzt, wo mein Mann gestorben ist. Aber ich kann dir sagen: die Sehnsucht nach ihm bleibt, aber es tut irgendwann nicht mehr so weh, wie jetzt.

Ich drücke dich ganz fest.

Liebe Grüße
Angelika