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  #1  
Alt 13.09.2005, 13:23
Misa Misa ist offline
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Standard Alles verloren

Hallo
ich lese jetzt seit einem halben Jahr in diesem Forum. Jetzt möchte ich gerne meine "Geschichte erzählen". Mein Lebensgefährte ist am Freitag gestorben.
Aber der Reihe nach:

Im Februar dieses Jahres wurde bei ihm Speiseröhrenkrebs diagnostiziert. Festgestellt wurde es, weil er nicht mehr schlucken konnte. Erst blieben ihm praktisch die "Bissen im Hals stecken". Kurze Zeit später konnte er gar nicht mehr schlucken. Nicht mal Speichel. Dann ging alles Schlag auf Schlag. Diagnose Speiseröhrenkrebs. Verlegung in die Uni Münster. Einsetzen von Stent und Port. Dann 6 Wochen 1 x die Woche Chemo. 1 Woche Infusion mit 24 h Pumpe, die andere Woche nur 24 h Pumpe. Danach CT. Zu unserer großen Freude hatte die Chemo gut angeschlagen. Um ein noch besseres Ergebnis zu erzielen (der Tumor war übrigens anfangs 7 cm groß, T3, N0, M0) kombinierte Chemo-Strahlen-Tehrapie. 5 Wochen jeden Tag Bestrahlung und in der 1. und 5. Woche zusätzlich jeden Tag Chemo. Die ersten 3-4 Wochen gingen ganz gut. Er hatte zwar inzwichen gut 25 kg abgenommen (Ausgangsgewicht 112 kg bei 1,91 m Größe) aber er hat sich tapfer gehalten. In der 5. Woche kombinierte Chemo-Strahlen ging es ihm dann immer schlechter. Er konnte kaum noch etwas essen . Ihm wurde immer übel und er musste ständig erbrechen. Ich habe ihn dann in örtliche Krankenhaus gebracht zum "aufpäppeln". Dort hat man festgestellt, dass durch die Bestrahlung die Speiseröhre sehr angegriffen war und dadurch, dass der Stend den Übergang von Magen zur Speiseröhre offen gehalten hat, ist Magensäure zurückgeflossen und hat die Speiseröhre zusätzlich verätzt. Nach 3 Wochen Krankenhausaufenthalt ging es ihm nicht wirklich besser aber mehr konnte man nicht tun. Nun sollte die OP erfolgen. Er wurde am 12.08. oeriert. Die OP ist gut verlaufen. Der Tumor konnte vollständig entfernt werden. Alle 13 Lymphknoten sowie die Nahtstelle tumorfrei. Super Ergebniss wir haben uns sehr gefreut. 2 Wochen nach der Operation konnte er entlassen werden. Allerding kam er nicht wieder so recht auf die Beine. Er hatte keine Kraft mehr. Wog noch 74 kg. Alle Ärzte meinten das wäre völlig normal. Das käme schon wieder. Am Mittwoch kam er dann in die Reha. Ich hatte große Hoffnung, dass er dort wieder zu Kräften kommt. Alle strömten Zuversicht aus. Dann geschah es. Am Donnerstag rief mich der Klinikarzt an. Mein Lebensgeährte wurde bewusstlos in einer Blutlache im Zimmer gefunden. Er hatte Blut erbrochen. Das ist in die Lunge gelangt. Als ich nach 1 Stunde Fahrt in Bad Oeynhausen ankam war er allerdings schon wieder relativ stabil. Am Freitag hat man ihn dann mit dem Hubschrauber zur Uni Münster geflogen. Er hatte den Flug gut überstanden und ich hatte schon wieder große Hoffnung. Dann sagte mir der Artz, dass bei der Menge Blut, die er verloren hat, wahrscheinlich etwas mit der Aorta nicht in Ordnung ist. Im schlimmsten Fall macht es "pitsch" und dann kann keiner mehr etwas tun. Und genau so ist es passiert. Mein lieber Micha ist tot. Ich kann es noch gar nicht begreifen. Es ging doch alles so gut. Ich habe das Gefühl, ich habe alles verloren was ich hab. Das alles wollte ich mir einfach mal von der Seele schreiben. Ich bin völlig verwirrt, entlos traurig und vor allem sehr einsam. Ich höre zwar jeden Tag viele tröstende Worte, aber meinen Micha kann mir keiner ersetzen. Er ist übrigens 49 Jahre alt geworden.
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  #2  
Alt 13.09.2005, 19:49
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ela68 ela68 ist offline
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Hallo liebe Misa,

es tut mir leid,was ihr alles miterleben mußtet,du hast Recht,Mitgefühl bringt ihn dir auch nicht wieder,aber du sollst spüren,dass du nicht allein bist,wir sind immer für dich da.

Ich hab zwar selber meinen Papa an diesem SCh...Krebs verloren ,aber die richtigen Worte finde ich leider nicht.

Ich wünsche Dir für die kommende Zeit viel Kraft

Alles Liebe
Ela

Eine vertraute Stimme schweigt.
Ein Mensch, der immer für uns da war, lebt nicht mehr.
Vergangene Bilder ziehen in Gedanken als Erinnerung vorbei.
Doch Menschen, die wir lieben, bleiben für immer,
denn sie hinterlassen Spuren in unseren Herzen.
__________________
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  #3  
Alt 14.09.2005, 21:51
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_Viola_ _Viola_ ist offline
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Standard AW: Alles verloren

Liebe Misa,

herzliches Beileid zum Tod deines geliebten Mannes.

Es tut mir sehr leid, dass du ihn verloren hast. Vielleicht hilft es dir, wenn du hier deine Gedanken schreiben kannst. Hier wirst du immer ein offenes Ohr finden.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und alles Gute!

Liebe Grüße
Viola
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  #4  
Alt 22.09.2005, 01:21
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Michaela68 Michaela68 ist offline
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Liebe Misa,

Eure Geschichte ist sehr traurig und es ging alles so schnell, wie schrecklich. Ich kann mir vorstellen, wie einsam Du Dich jetzt fühlst.

Mein Vater wird morgen operiert, hat auch SPK u Metastasen in der Lunge und Adenom an der Niere. Er weint auch oft, meine Mutter auch, schrecklich mit anzusehen. Mir geht es auch so beschissen, weiß gar nicht, wie und was ich denken soll. Ist alles noch so unwirklich.

Ich weiß nicht, wie ich Dich trösten kann. Ich mußte mich leider in letzter Zeit auch häufig mit dem Tod auseinandersetzen. Mich beruhigt es etwas, daß es zum Glück nicht nur ein Ende gibt, sondern auch einen Anfang. Es tut verdammt weh, den geliebten Menschen nicht mehr um sich zu haben, aber vielleicht sind wir doch nicht so alleine, wie wir denken.

Es ist toll, dass Du Dir Deine Trauer von der Seele schreibst. Denk bitte daran, Du bist nicht alleine, es sind viele hier, die traurig sind und Dich verstehen.
Micha wird immer an Deiner Seite sein, schon alleine deshalb bist Du nicht alleine. Und er würde bestimmt nicht wollen, daß Du Dir so viele Gedanken machst und so traurig bist, das macht ihn sicherlich auch sehr traurig.

Micha ist immer an Deiner Seite, das darfst Du nicht vergessen, auch wenn Du ihn nicht sehen kannst und er sich nicht bemerkbar macht, so wird er jeden Schritt und Tritt von Dir beobachten, Dir zulächeln, davon bin ich überzeugt.

Wie gesagt, man kann gar keine tröstenden Worte finden, es macht mich nur sehr traurig, dass wieder ein Mensch an dieser Krankheit, und dann noch so früh und so schnell, sterben mußte. Denk an sein Lächeln und die schöne Zeit mit ihm, die kann Dir zum Glück keiner nehmen.

Liebe traurige Grüße
Michaela
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  #5  
Alt 22.09.2005, 17:22
Misa Misa ist offline
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Hallo

vielen Dank für die lieben Worte.

Es ist im Moment alles so unwirklich. Mir kommt alles so vor wie ein Film. Ich habe meinen Micha sterben sehen, ich war dabei. Ich habe ihn in er Leichenhalle besucht und wir haben ihn beerdigt. Trotzdem kann ich das alles nicht wirklich begreifen. Immer wenn ich versuche an ihn zu denken, versuche zu begreifen, dass er tot ist, blockiert irgend etwas bei mir. Ich weiß gar nicht wie ich das ausdrücken soll. Ich funktioniere wie eine Marionette. Gehe arbeiten und versuche mich immer irgendwie abzulenken. Alles was früher wichtig war, ist mir im Moment irgendwie egal. Am liebsten lege ich mich ins Bett und schlafe. Schlafen kann ich Gott sei dank sehr gut. Konnte ich immer schon. Hinlegen und einschlafen. Aber ich kann natürlich nicht den ganzen Tag schlafen. Schon klar. Es ist alles so unendlich schwierig. Irgendiewie fühle ich mich innerlich völlig zerrissen. Und ich fürchte mich davor, wenn ich wirklich anfange zu begreifen. Wir haben wirklich nicht gedacht, dass er sterben wird. Es sah alles den Umständen entsprechend gut aus. Alle haben uns Hoffnung gemacht. Wir haben echt gedacht, wir schaffen das. Micha hatte vor der OP große Angst, dass er sterben muss. Ich habe immer gesagt, das schaffen wir schon. Und er hat auch wirklich alles gut überstanden. Das haben alle Ärzte versichert. Das war für ihn eine große Erleichterung. Er war zwar sehr schwach, aber die Reha sollte ihn ja wieder "aufpäppeln". Das die Aorta reißt, damit hat keiner gerechnet. Auch die Ärzte nicht. Die haben gesagt, so was hätten sie noch nie erlebt. (Die Aorta ist auf der Höhe gerissen, wo der Tumor saß. Sie ist wahrscheinlich porös geworden durch verändertes Gewebe und durch die Chomo und die Bestahlung, sagt der Arzt.)
WARUM? Darauf werde ich wohl nie eine Antwort bekommen.

misa

Geändert von Misa (22.09.2005 um 17:29 Uhr)
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  #6  
Alt 22.09.2005, 19:38
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Michaela68 Michaela68 ist offline
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Liebe Misa,

ich kann mir vorstellen, dass alles so unwirklich ist und das man alles wie in Trance erlebt. Aber das ist bestimmt ganz normal, wenn einem der liebste Mensch genommen wurde. Lass Deine Trauer ruhig raus, das ist bestimmt wichtig. Sicherlich wirst Du noch lange trauern, aber wenn Du weißt, dass er immer bei Dir ist, wird es Dir bestimmt von Tag zu Tag etwas besser gehen.
Es ist ja auch noch alles ganz frisch, sei ruhig traurig.

Sei ganz lieb gedrückt und viele liebe Grüßé
Michaela
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  #7  
Alt 23.09.2005, 08:14
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Maria1 Maria1 ist offline
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Hallo, liebe Misa

durch Zufall bin ich auf Deine Geschichte gestoßen...ich gehöre ins BK-Forum, habe aber vor knapp 5 Jahren auch die Erfahrung mit dem ganz plötzlichen Tod meines damaligen Partners machen müssen...er lag morgens tot im Bett, war auch erst 56 J. Es gibt momentan keinern Trost für Dich...das klingt hart, ist aber anders gemeint. Diese Trance, in der Du Dich befindest, ist der Schock, der Dir widerfahren ist, und Dich davor bewahrt, es garnicht mehr auszuhalten. Auch Du mußt die Trauerphasen durchlaufen, bis wieder Licht am Horizont erscheinen wird...auch wenn Du Dir das jetzt nicht vorstellen kannst. Auf das "WARUM" wirst Du leider niemals eine Antwort bekommen...ich habe diese Frage auch oft gestellt...es gibt keine Antwort! Diese 49 Jahre waren Micha vorbestimmt...so ist es leider. Ich habe ein Gedicht für Dich herausgesucht, das Dir vielleicht ein wenig Mut machen wird:

Und sollt ich gehen,

solange Du noch hier,

so wisse, daß ich weiterlebe,

nur tanz´ ich dann zu einer anderen Weise

hinter einem Schleier, der mich Dir verbirgt.

Sehen wirst Du mich nicht,

jedoch hab nur Vertrauen.

Ich warte auf die Zeit,

da wir gemeinsam

neue Höh´n erklimmen,

- einer des anderen wahrhaftig.

Bis dorthin leere Du den Becher Deines Lebens

bis zur Neige, und wenn Du mich brauchst,

laß nur Dein Herz mich leise rufen,

... ich werde da sein.

Liebe Misa, Micha ist bei Dir, auch wenn Du es nicht glaubst...mit der Zeit wirst Du es aber merken, glaube mir.
Ich wünsche Dir viel Kraft und alles erdenklich Gute...ich weiß, es hilft im Moment alles nicht, aber der Tag wird kommen, glaube mir.

Ganz liebe Grüße
Maria
__________________
************************************************** ******************************
"Alle Wünsche werden klein, gegen DEN, gesund zu sein"
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  #8  
Alt 22.10.2005, 00:43
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baghira baghira ist offline
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Hallo,
es tut mir sehr leid ,was dir (euch) passiert ist!
Aber ich glaube ich werde bald in einer ähnlichen Lage sein! Mein mann ist vor 2,5 Jahren auch an Speiseröhrenkrebs erkrankt. Nach Operation, unzähligen Chemos, Reha, Lungenentzündung, Wasser im Herzen und einer total guten Zeit hat, hat er nun ein Rezidiv gehabt (die Ärzte sind mit diesen Ausdrücken unheimlich aufklärend), hat also einen neuen Tumor in der Speiseröhre. Nun ist die 2.palliative Chemo angesagt, also alles lebensverlängernd, nichts heilendes mehr! Ich staune immer, was er so alles mit sich machen lässt und wie gut er sich immer wieder erholt! Diesmal hatte man ihm wegen des neuen Tumors mit einem Ballon die Speiseröhre erweitert und hätte wieder essen können, hatte aber von der Chemo den ganzen Mund und Rachenraum entzündet, dass er nichts im Mund haben konnte! Nach einer Woche gings wieder,aber jetzt musste er wieder ins Krankenhaus zur Chemo! Ich bin total verzweifelt, ihn so leiden zu sehen, macht mich total fertig. Mein Mann ist für mich der liebste Mensch der Welt, aber manchmal denke ich, er sollte aufhören mit diesen Sch...Chemos, alles andere werden wir auch noch schaffen! Unsere Kinder sind 10 und 13 Jahre, ich habe oft ein schlechtes Gewissen weil ich mit Ihnen total rumbrülle oder zusammen weine! Gibt es eigentlich auch Hilfe für Angehörige? Manchmal denke ich, wenn wir das alles überstanden haben, packe ich unsere Kinder, unsere 2 Hunde und unsere 2 Katzen ins Auto und wir suchen uns einen schönen dicken Baum an der Landstrasse! Wir waren einmal eine total glückliche Familie!!!
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  #9  
Alt 22.10.2005, 14:44
Waldhexe Waldhexe ist offline
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Ausrufezeichen AW: Alles verloren

Hallo Du Liebe.......du bist nicht alleine, weder jetzt noch später. hier sind alle für dich da, mach keine dummheiten. ihr habt doch noch zeit momentan+ zeitgewinn ist deinem mann scheins auch wichtig.....und die kinder, in ihnen lebt ihr beide weiter. sie sind ein teil von jedem.......er würde sowas bestimmt nicht wollen......bitte teile dich uns mit. ihr habt hier eine anlaufstelle. ich wünsche euch trotzdem alles glück der welt, viel zeit+ schöne stunden......und dir neue kraft........ganz liebe grüße
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  #10  
Alt 23.10.2005, 19:02
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_Viola_ _Viola_ ist offline
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Standard AW: Alles verloren

Liebe Baghira,

so etwas darfst du nicht mal denken. Ich kann mir vorstellen, wie es dir geht. Es ist soooo schlimm einen geliebten Menschen leiden zu sehen. Dein Mann weiß, dass du ihn liebst und für ihn da bist. Das wird ihm helfen.

Hier hast du immer jemanden, der dir zuhört. Schreib dir alles von der Seele. Mir hilft das ein bisschen.

Bei meinem Vater geht morgen die nächste Chemo los und auch ich habe große Angst. Bei der letzten Chemo ging es ihm so richtig schlecht. Nun hoffe ich, dass er nicht wieder so leiden muss. Auch mein Vater ist ein ganz lieber Mensch. Er war immer für mich da und jetzt versuche ich ihm ein bisschen zurück zu geben.

Wir haben beim Kaffeetrinken über die nächste Woche in der Klinik gesprochen und mein Vater sagte auch, dass er Angst hat. Er ist ein sehr optimistischer Mensch, aber die Erinnerung an die letzte Chemo sind halt noch zu frisch. Wir haben ihm alle gut zugeredet. Wir werden ihn wieder jeden Tag besuchen und ihm dieses Mal auch Essen von zu Hause mitbringen. Vielleicht ist der Ekel vorm Essen dann nicht ganz so schlimm.

Rede deinem Mann gut zu und unterstütze ihn. Für ihn ist es wichtig, dass er weiß, dass die Familie hinter ihm steht.

Dass für dich die ganze Sache besonders schwer ist, weiß ich. Die Scheißkrankheit zermürbt alle. Deine Kinder sind nicht mehr so klein, dass sie nicht verstehen, dass du mit den Nerven am Ende bist.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und für deinen lieben Mann alles alles Gute!

Liebe Grüße
Viola
__________________
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  #11  
Alt 25.10.2005, 01:56
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baghira baghira ist offline
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Hallo ihr Lieben,
ich bin froh, dass es Euch gibt. Seit ich diese Seite im Internet gefunden habe, geht es mir schon etwas besser! Ich bin nicht die Einzige die Grund zum Traurig sein hat! Mein geliebter Klaus ist nach 3 Tagen Chemo wieder bei mir, ich bin glücklich, trotz des alltäglichen Kleinkriegs (Kinder,Küche,Tiere und Verwandte).Eigentlich haben wir gar keine Zeit, unsere Zeit zusammen zu genießen, aber wir machen (hoffentlich) das Beste draus!
Macht Euch keine Sorgen um mich, unsere Kinder und Tiere, im Moment gehts uns gut, bis zur nächsten Chemo am 03.11.05!Dann gehts auch mir wieder Sch...!
Tschüss, bis bald (ich bin froh, dass ihr da seid!!!)
Baghira, alias Anne
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  #12  
Alt 25.10.2005, 22:03
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_Viola_ _Viola_ ist offline
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Liebe Anne,

genieße die Zeit mit deinem Klaus. Macht euch jetzt die Tage so schön wie möglich. Bis nächste Woche habt ihr noch ein paar gemeinsame Tage. Auch die nächste Chemo wird vergehen, dann geht es hoffentlich wieder aufwärts. Ich wünsche es euch von ganzem Herzen.

Mein Vater ist seit gestern wieder in der Klinik zur Chemo. Bis jetzt geht es ihm noch ganz gut. Hoffentlich muss er sich nicht wieder so quälen wie beim letzten Mal.

Alles Gute für dich und deine Familie!

Liebe Grüße
Viola
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  #13  
Alt 30.10.2005, 18:05
uli112 uli112 ist offline
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Liebe Misa,

ich wünsche Dir die Kraft, die DU jetzt brauchst. Es ist total hart,
doch das Leben geht wieter.
Mein Vater starb vor 2 Monaten und wir konnten nur zusehen.
1,5 Jahre hat der Kampf gedauert. Zu früh ist es immer. Er ist
63 Jahre alt geworden.

Wenn Du reden willst, melde Dich!

Viele liebe Grüße
Uli
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  #14  
Alt 31.10.2005, 19:56
Rainbow37 Rainbow37 ist offline
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Standard AW: Alles verloren

Liebe Baghira,
ich bin neu hier.

ich kann sehr gut verstehen, wie Du Dich fühlst
ich bin in meiner Verzweifelung auf die Seite von Krebs-Kompass gestoßen. Ich selbst habe keinen Krebs, aber mein Freund.
Er leitet an einem Ösophagus-CA mit metast. in der Leber. Bis vor 2 Monaten hat er Chemo bekommen und es ging ihm gut. Vor ca. 4 Wochen bekam er plötzlich Schmerzen in den Rücken, die so schlimm wurden, das er vor Schmerzen schrie. Es wurde dann ein Knochenszinti gemacht und es stellte sich heraus, daß er eine Knochenmetastase hat, die z. Zt. bestrahlt wird. Ich weiß nicht, wie ich ihm noch helfen kann. Es fällt mir sehr schwer im Mut zu zusprechen. Ich habe in verschiedenen Berichten gelesen, das es nicht wirklich gut um ihn steht. Erschwerend kommt noch hinzu, daß er unter Panikattacken leidet, Angst hat und sich schämt. Ich würde ihm so gerne helfen, aber ich weiß nicht wie.
Vielleicht weißt Du, was ich nocht tun kann oder welche alternative Heilmethoden es gibt. Ich habe schreckliche Angst ihn zu verlieren.
Im voraus vielen Dank fürs Lesen

LG Gertrud

Kämpf weiter, ich tue es auch
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  #15  
Alt 31.10.2005, 22:17
Misa Misa ist offline
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Hallo,

eigentlich wollte ich hier gar nicht mehr schreiben. Ich lese hier zwar jeden Tag mit, aber meistens im Forum für Hinterbliebene. Mein Lebensgefährte Micha ist wie oben ja erzählt, gestorben. Ich weiß leider auch gar nicht wie ich irgendwie Mut machen kann. Ich bin selbst noch so verzweifelt und ja, das Leben geht weiter, nur wie? Bei mir ist irgendwie alles durcheinander geraten. Manchmal denke ich, jetzt dreh ich langsam durch. Aber dann lese ich hier die Beiträge, die oft genau das ausdrücken was ich empfinde. Das hilft mir wirklich sehr. Deshalb weiß ich auch gar nicht was ich ich noch hinzu fügen soll. Ich antworte euch hier, weil ich sagen möchte, dass ich auf jeden Fall alles lese. Ich kann die große Angst von allen hier gut verstehen. Ich hatte sie auch, obwohl ja alles den Umständen entsprechend "gut" aus sah. Und dann reißt die Aorta. Ich begreife es nicht. Ich wünsche euch allen viel Kraft und ihr dürft die Hoffnung nie aufgeben. Auch für mich war mein Micha der liebste Mensch der Welt und er wird es auch immer bleiben. Ich habe ihn in meinem Herzen. So, bevor ich noch lauter Blödsinn schreibe lasse ich es lieber. Wie gesagt, bei mir ist immer noch alles durcheinander. Das reinste Chaos. Ich kann euch gut verstehen und lese mit. Kämpft weiter, ich habe es auch bis zum Schluss getan. Ohne Hoffnung ist es wohl nicht auszuhalten.

misa

Geändert von Misa (31.10.2005 um 22:30 Uhr)
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