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  #1  
Alt 14.10.2010, 00:25
Minimaus72 Minimaus72 ist offline
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Standard Lungenmetastasen haben gewonnen :-(

Hallo,

ich war heute bei meinem Vater im Krhs. Er sollte heute eigentlich nach Hause kommen um dienstag mit der Bestrahlung anzufangen.
Gestern hätte er auch schon gedurft, aber die Entlassungspapiere waren noch nicht fertig.

Heute Morgen durfte er dann doch nicht.
Morgens hatte er leichtes Fieber, bekam eine Tablette.
Als wir kamen mittags hat er geschlafen und wir warteten bis er aufwachte.
Er hat Mundtrockenheit und Hautablösung im Mund. Wir gaben ihm lauwarmen Salbeitee und cremten Lippen ein.
Er mußte auf Toilette und traute sich wohl nicht, weil er eine Einlage nachts bekommen hatte. Also riefen wir die Schwester, die ihn mit Stuhl auf Toilette brachte. War ihm wohl peinlich.Er hatte kaum Kraft zu stehen und aus eigener Kraft ausm Bett zu kommen auch nicht.
Er versuchte im alleingang aufs normale Klo zu kommen. Den Weg zurück ging er langsam und gestützt zum Zimmer.
Da war wohl der Kreislauf wieder im Gang und er erzählte nach und nach.
Er wäre morgens total von der Rolle gewesen, hätte nicht mehr gewußt wo er ist und wo der Lichtschalter ist.
Wir cremten Füße, Hände und Beine ein was ihm sehr gut tat.
Kurze Zeit später krümmte er sich auf die Seite und bekam heftigsten Schüttelfrost. Das Bett hat gewackelt und er fiel fast raus.Er atmete schwer.
Sprach immer kurze Sätze ohne zusammenhang.
Die Schwester kam auf rufen irgendwann und erklärte, daß sie nachher die Ärztin anrufen würde und um Rat fragen.
Als nach 20 Min nichts geschehen ist bin ich nochmals hingegangen, die Essensausgabe war vorbei.
Sie kam nach dem Anruf ins Zimmer und sagte die Ärztin wüßte davon, weil er das schoneinmal gehabt hätte und man könne da nichts machen, nur abwarten und irgendwann fiebermessen.
Fieber hatte er zu dem zeitpunkt noch nicht wieder.
Meine Mutter hat dann den Beutel von der PEGsonde abgemacht und Wasser zum spülen drangemacht. Den die Schwester auch bis wir nach hause gingen nicht gewechselt hätte. Genau wie die zusatzdecke die sie bringen wollte und Blutdruck der gemessen werden sollte.
Als das heftige Krampfartige zittern vorbei war wollte er irgendwann sich hinsetzen. Er war komplett verwirrt, antwortete auf keine Frage, schaute uns immer nur an, griff mit der Hand zum Ständer, meine Jacke, alles was in seiner Reichweite war. Wir haben lange neben ihm gesessen, seine Decke über den Rücken gelegt, weil er durchgeschwitzt war. Seine Hände gehalten, ihm gut zugeredet. Es war als wollte er weinen, redete aber kein Wort und war total abwesend.
Irgendwann legten wir ihn wieder hin und er schlief ein.

Die ganze Woche war ein Patient auf dem Zimmer der den ganzen Tag alle Fenster aufmachte, es war so kalt im Zimmer, daß die Getränke zu kalt zum trinken waren die dort standen. Mein Vater setzte sich morgens auf den Flur zum tv schauen bis abends, weil es da bißchen wärmer war. Beschwerde beim Arzt kam nur raus, daß es ja kein Kindergarten wäre und man sich einigen müßte. Dabei blieb es und er fror weiter. Da war alles noch normal.

Er bekam Chemo 5-FU mit Cetuximab. Fenistilpflaster 50er, Tavor, Novalgin, ein Antibiotikum. Hat einen Port.

Ich habe nochmal angerufen auf der Station und die sagten er würde ruhig schlafen.

Woher kann das Fieber kommen, daß kommt und geht mit schüttelfrost?
Diese Verwirrtheit?

traurige grüße
Mini
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  #2  
Alt 14.10.2010, 14:55
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Fieber, Schüttelfrost, Verwirrtheit

... schreibe Dir später was dazu, muss jetzt leider schnell los.

Wie geht es Deinem Vater denn heute?

LG, Angie
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  #3  
Alt 15.10.2010, 00:05
Minimaus72 Minimaus72 ist offline
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Standard AW: Fieber, Schüttelfrost, Verwirrtheit

Hallo Angie,

ihm geht es heute gut im Vergleich zu gestern. Schläft nur viel, war anstrengend aus Krhs, Zuhause und zum Doc. Nachdem er gestern fast nur gelegen, geschlafen und außer einen Beutel an der PEG nichts bekommen hatte im Krhs nichteinmal trinken. Er konnte es sich ja nicht selbst nehmen.

Er durfte dann heute Morgen doch plötzlich nach Hause.
Im Gespräch heute am Telefon mit meiner Mutter ist uns beiden was anderes aufgefallen. Gestern waren wir einfach nur noch fertig nach 4,5 Std Krankenhaus und den Ereignissen. Das diese "Schüttelfrost" krampfartig war, die Hände verkrampften, das Bett wackelte wie verrückt und er fiel fast raus.
Ich habe gestern 2 sek lang an Epilepsie gedacht. Dieser Gedanke ließ mich nicht mehr los. Meine Mutter hatte das gleiche Bild vor Augen und dachte an meine Schwester, die als Kind oft Epilepsieanfälle hatte.
Mein Vater hatte in den ersten Tagen im Krhs so einen Anfall und gestern morgen, mittag und abends. Morgens kann er sich nur erinnern, daß er "von der Rolle" gewesen ist und "hinterher" nicht mehr wußte wo er war. Der abends wo wir dabei waren hat über 20 min gedauert. Danach war er abwesend. Vorher zitterte seine Hand heftig, als er ganz normal im Bett saß und mit uns redete. Dann gings los.
Bei meiner Schwester war das fast alles genauso früher.
Zuhause habe ich die Nebenwirkungen von 5FU gelesen und da stand drin, daß bei hoher Dosis E-Anfall kommen kann und die Therapie sofort unterbrochen werden muß.
Meine Mutter hat ihn heute Morgen abgeholt. Sie hat nur Zettel mit Medikamente mitbekommen. Dort stand drauf Tavor und Zoloft.

Der Hausarzt, der die Medikamente verschreiben sollte schüttelte mit dem Kopf bei der Medikation. Er bekommt das was er vorher auch bekommen hat und gut mit zurecht kam. Statt Zoloft und Tavor. Trimipramin bekommt er jetzt.
Fieber war nur Temperaturschwankung, kein richtiges Fieber.Also auch kein Schüttelfrost. Der Doc sagte das es Zucken von den Nerven gewesen ist, nicht vom Fieber.

Ich bin jetzt ein bißchen beruhigt, weil er Zuhause ist und es ihm besser geht dort. Wenn man weiß das er gut aufgehoben ist.

Meine Mutter hatte ein Gespräch mit Bekannte, ihre Freundin und deren Mutter hatten beide Krebs. Die Mutter sehr schlimm, die Tochter nur ein Knoten in Brust der erfolgreich therapiert werden konnte.
Als sie in das Krhs kamen wo mein Vater lag ging es ihnen psychisch so schlecht. Sie besuchten eine Freundin in der anderen Stadt im Krhs und waren verwundert wie "schön" dort die Onkologie war. Sie haben sich dann beide umschreiben lassen und haben es nciht bereut. Die Betreuung, die Hygiene und die baulichen Zustände waren dort das komplette Gegenteil.
Meine Mutter überlegt, ob es möglich ist, daß mein Vater auch dorthin geht zur Bestrahlung, oder ob er erst die Bestrahlung ambulant dort fertigmachen soll?
Die Patientenakte in Kopieform wollte das Krhs dem Hausarzt nicht überlassen trotz schriftlicher Anfrage. Hat man Möglichkeiten sie als Patient zu bekommen oder einzusehen?

Wenn ich was blöd geschrieben habe was man falsch verstehen könnte bitte melden, ich schreibe meistens drauf los.

Herbstliche Grüße sende ich Euch
Minimaus
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  #4  
Alt 15.10.2010, 00:40
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Fieber, Schüttelfrost, Verwirrtheit

Hallo!

Zunächst freut es mich sehr dass es Deinem Vater wieder besser geht und er jetzt zuhause sein kann.

Zur Herausgabe der Patientenakte hat das Bundesgesundheitsministerium für Gesundheit und soziale Sicherung eindeutige Regelungen:
Zitat:
Der Patient hat das Recht, die ihn betreffenden Behandlungsunterlagen
einzusehen und auf seine Kosten Kopien
oder Ausdrucke von den Unterlagen fertigen zu lassen.
Vielleicht sollte Dein Vater eine Schweigepflichtsentbindung im Krankenhaus unterschreiben, denn es ist tatsächlich aber auch so, dass Ärzte von ihrer schweigepflicht gegenüber ANDEREN Ärzten Gebrauch machen(können) - auch wenn ich den Sinn dessen nicht verstehe.

Das Einzige was die Ärzte dem Patienten NICHT rausrücken müssen sind "persönliche" Aufzeichnungen - aber alle Untersuchungsergebnisse und Verlauf schon!
Siehe Seite 18 http://www.bmj.de/media/archive/226.pdf

Blöd hast Du gar nichts geschrieben und was ich mit Hinweis von heute Mittag schreiben wollte habt ihr inzwischen selber vermutet.

Wollte mich aber dennoch melden.

Müde Grüße
Angie

P.S. Und dass es weiterhin mit Deinem vater bergauf gehen möge!!!
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  #5  
Alt 15.10.2010, 23:05
Minimaus72 Minimaus72 ist offline
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Standard AW: Fieber, Schüttelfrost, Verwirrtheit

Hallo Angie,

danke für Deine Zeilen. Eigentlich müßte ich schon längst im Bett liegen, hab Frühschicht. Aber bin ja erst um 21.30 Uhr von der Arbeit gekommen, kann nicht gleich ins Bett fallen, da muß ich einfach nochmal hier reinschauen. ;-)

Vielen Dank für den Link, werde am dienstag mal dort auf der Station drauf hinweisen wenn sie die Akten nicht zur einsicht bereitstellen.
Mein Vater hat Patientenverfügung und Generalvollmacht unterschrieben. Die Verfügung wurde vom Hausarzt schon bestätigt.
Ist die Schweigepflichtsentbindung was anderes? Doof frag.

Seit gestern hat er dolle Durchfall und er ißt wenig. Wenn man Durchfall hat, hat man auch nicht wirklich hunger und die Entzündung im Mund tut ihr übriges. Imodium Akut hilft nicht bis jetzt.
Meine Mutter hat Kamilosan aus der Apotheke geholt, das Gurgelzeug Betaisodona aus dem krhs ist eklig. Er gurgelt mit Salbeitee und trinkt Kamillentee. Trinkt aber auch Wasser mit fruchtsaftaroma, da ist apfelsaftkonzentrat drin, vielleicht der Auslöser für den flotten Otto?

Hat jemand Geheimtip auf Lager bezüglich Durchfall und Entzündung im Mund?


Ebenfalls müde Grüße bis Morgen Abend
Mary
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  #6  
Alt 16.10.2010, 00:11
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Fieber, Schüttelfrost, Verwirrtheit

Oki, also ein paar Tipps -> ERSPART ABER IM ZWEIFELSFALLE NICHT DEN ARZTKONTAKT!

Imodium halte ich auch nicht für das Mittel der Wahl, denn wer Durchfall hat hat auch meist Erregen (Viren, BAkterien) und bleibt der "Stuhl" drin, bleiben auch die Erreger drin.

Ihr könntet aus der Apotheke ein Elektrolytpulver holen, denn man verliert wichtige Salze und Mineralien und für ältere und abwehrgeschwächte Menschen
ist das nicht so leicht zu kompensieren.

Wichtig wäre noch ne Info gewesen: hat er begleitend Bauchschmerzen????
Übelkeit??? Oder sonst etwas???
Bekommt er ein Antbiotikum???
Könnte der Durchfall Nebenwirkung eines Medikaments sein oder es evtl durch die MedikamentenUMstellung kommen???

Du kannst eine Elektrolytlösung aber auch selbst herstellen. Dazu nimmt man:
1/2 TL Salz und 5 TL Traubenzucker in 0,5 Liter abgekochtem Wasser auflösen, und das kann man dann mit etwas Sirup abschmecken /aber nicht zuviel, weil da widerum zuviel Zucker ist. Ist der Durchfall zB durch den Erreger Candida Albicans ausgelöst ernährt dieser sich dann zB davon und vermehrt sich fröhlich weiter.
Und wie Du schreibst: es ist schon möglich dass Dein Vater die Säure nicht verträgt (bei mir wirkt Apfelsaft ähnlich ;o))

Ich würde ihm zudrückte Banane geben (weil Kaliumreich) oder aber getrocknete Aprikosen (auch Kaliumreich). Wahrscheinlich wird er die aber nicht gut essen können wegen der Mundschleimhaut.

KEINE Cola (weil zuviel Zucker), KEIN Fett, KEINE Milch.

Klare Süppchen gehen auch und wenn er Appetit hat und es essen kann
geriebenen Apfel (vielleicht unter die Banane mischen). Gerieben deshalb, weil der Apfel beim Reiben sein Pektin freisetzt was widerum den Stuhl eindickt.

Und viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel trinken (es sei denn Dein Vater ist Herz-/ und/ oder Niereninsuffizient.

Sollte es am Montag allerdings nicht besser sein oder es Deinem Vater irgendwie schlechter gehen -> ARZT anrufen!

Und schau bitte mal in den Mund ob da weiße Stippen zu sehen sind ....
es kann nämlich bei abwehrgeschwächten Menschen auch sein, dass er durch Candida Albicans verursacht vielleicht Soor hat, der sich dann im ganzen Magen-/Darm-Trakt ausbreitet und widerum auch zu Durchfällen führen kann. Das ist bei Chemotherapie etc nicht unüblich bzw nicht selten ...

Subcutane Infusion wäre auch eine Möglichkeit, den Papa erstmal wieder mit Flüssigkeit "aufzufüllen" - vielleicht frasgst Du den Arzt mal, ob er das macht.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Zur Mundschleimhaut:
Wie gesagt: wenn eine Soorbefall ausgeschlossen ist, kann man mit Salbeitee ganz gute Ergebnisse erzielen oder auch durch Bepinselung mit Myrrhetinktur. Es gibt auch anästhesierende Lutschtabletten, damit es nicht so schmerzhaft ist.
Frag da aber bitte den Arzt auch nochmal, denn es gibt immer auch Sachen die kontraindiziert sein können, wegen Allergie oder Wechselwirkungen mit Medikamenten.

Wenn Du Mundpflege bei ihm machen sollst und weißt nicht genau WIE, dann meld Dich dazu nochmal, ja?

Wenn er wenig trinkt hat er wahrscheinlich auch eine trockene Zunge? Die kriegt man ganz gut wieder hin, wenn man etwas Butter raufpinselt ;o)

Bis dahin erstmal gute Besserung und nen ruhigen Arbeitstag!

Herzliche Grüße,
Angie (ihres Zeichens ex. Altenpflegerin)
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  #7  
Alt 26.10.2010, 21:58
Minimaus72 Minimaus72 ist offline
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Standard Lungenmetastasen haben gewonnen :-(

Hallo,

gestern mußte meine Mutter meinen Vater ins Krankenhaus bringen, weil er sehr schlecht Luft bekam. Er wollte es selbst.
Röntgenuntersuchung war ok, aber heute beim CT haben sie festgestellt, daß beide Seiten der Lunge voller Metastasen sind, die sich netzartig drüberlegen. Dazu noch Metastasen in Lymphknoten in dem Gebiet.

Es sieht sehr schlecht aus. Er bekommt bis Ende der Woche Bestrahlung auf Hals, damit sie das halbwegs im Griff bekommen, damit die Schmerzen da nicht zu groß werden.
Er bekommt stufenweise 62,5 Fentanilpflaster und dann 75. Wollen überwachen ob er das verträgt. Dann kann er Freitag wieder nach Hause.

Bei uns überschlagen sich die Gedanken. Angst und Hilflosigkeit. An wen kann man sich wenden. Was müssen wir tun?
Der Doc sagt für ein Hospiz gehts ihm noch "zu gut". Aber das kann sich schnell ändern. Er sagt ehrlich, daß er Weihnachten mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht schaffen wird.

Im Moment ist mein Kopf leer.

Traurige Grüße
Mary
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  #8  
Alt 27.10.2010, 10:44
paula2007 paula2007 ist offline
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Standard AW: Lungenmetastasen haben gewonnen :-(

hallo minimaus,

es tut mir sehr leid das zu lesen. ich weiss leider sehr gut wie du dich jetzt fühlst...du schreibst ja selber, dass es jetzt sehr schnell gehen kann. deshalb solltet ihr euch auf alle fälle gedanken machen und evtl. auch deinen papa fragen was er möchte, vorausgesetzt er weiss wie es um ihn steht. mein papa z.b. wollte partout nicht ins hospiz, deshalb haben wir ihn bis zu seinem tod zu hause gepflegt. das war nicht immer leicht, aber sein größter wunsch und wir sind froh, dass wir ihm diesen letzten wunsch erfüllen konnten. ansonsten ist ein hospiz sicherlich eine gute alternative. ich wünsche euch für die kommende zeit auf jeden fall viel kraft und dass ihr die richtige entscheidung trefft!

lg, nicole
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  #9  
Alt 28.10.2010, 14:08
Minimaus72 Minimaus72 ist offline
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Standard AW: Lungenmetastasen haben gewonnen :-(

Hallo Nicole,

danke für Deine Worte. Der Arzt hat ihm nicht gesagt wie es um ihn steht. Erst wenn er selbst fragen würde.
Das ist eine schlimme Situation, denn wenn er davon wüßte, oder es fühlen würde, versucht er uns nicht damit zu belasten und macht das mit sich aus?
Oder weiß er nichts davon und wir haben ständig das gefühl wir belügen ihn, weil wir es nicht sagen?
Er macht die Bestrahlung weil er immernoch hofft das es hilft?
Der Arzt sagt sie machen die Bestrahlung noch, weil sie den Halstumor, der sehr dick ist und weh tut in Schacht halten wollen.
Aber ich frage mich, ob diese Quälerei noch sein muß mit den Nebenwirkungen? Er kann kaum ncoh essen, weil der Mund entzündet ist.
Das würde abheilen, aber die Zeit hat er ja nicht.
Wir haben alle nur angst, daß er erstickt und wir hilflos zusehen müßten weil wir nicht helfen können. Ich wohne ne Ecke weit weg, brauche eine Stunde bis zu meiner Familie. Das ich nicht helfen kann, Ihnen nichts abnehmen kann belastet mich am meisten.
Immer wieder kommen die Gedanken, daß er das ganze Leben schwer gearbeitet hat, nie einen Cent vom Staat bekommen hat, sich keine großen Wünsche erfüllen konnten und nun noch kämpfen müssen gegen den sch... Krebs und gegen die Behörden wegen lumpigen 225,-€
Am schlimmsten ist auch, daß die Station (die eigentlich geschlossen werden müßte)wo er liegt einen Menschen psychisch und physisch total fertigmacht. Genauer Bericht folgt. Menschenunwürdig!

Ich muß lernen, daß ich das was ich nicht ändern kann annehmen muß und die Uhr nicht zurückdrehen kann um einiges bessser zu machen.

traurige Grüße
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  #10  
Alt 31.10.2010, 11:06
Minimaus72 Minimaus72 ist offline
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Standard AW: Lungenmetastasen haben gewonnen :-(

Hallo Nicole,

danke für Deine Worte. Wir wissen nicht ob er was weiß, oder ob er es spürt.
Er hat starke Nebenwirkungen von der Bestrahlung, läßt sich komplett gehen.
Es scheint als wäre ihm alles egal. Er ist durch die Medikamente die er im Krankenhaus bekommt wie unter Drogen.An normale Gespräche ist nicht zu denken. Dabei möchte man ihn so viel fragen.

lg
mini
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  #11  
Alt 31.10.2010, 16:31
Wangi Wangi ist offline
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Standard AW: Lungenmetastasen haben gewonnen :-(

Hallo Mini,
das tut mir alles sehr leid für euch. Dein Vater bekommt doch jetzt erst ca. eine Woche die Bestrahlung (weil ja am Wochenende nicht bestrahlt wird) und da hat er schon so schlimme Nebenwirkungen? Das ist echt schlimm, bei mir war das erst ab ca. Ende der 6 Wochen und ich habe mit insgesamt 72 Gy fast die höchste Bestrahlung bekommen.
Ich wünsche euch alles Gute weiterhin.

Liebe Grüße
Wangi
__________________
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  #12  
Alt 31.10.2010, 11:02
Minimaus72 Minimaus72 ist offline
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Standard Palliativdienst Zuhause - Hospiz

Hallo,

mein Vater mußte wieder ins Krankenhaus, weil er starke Atemnot hatte und total verwirrt war. (Tavor u Zoloft) Er konnte nichts mehr allein, sogar zum trinken muß man ihn auffordern.
Er hat Zuhause Angst, daß er Atemnot hat und ihm keiner helfen kann.

Gibt es einen Palliativdienst, der nach Hause kommt und helfen kann bei Notfällen? Das man Ansprechpartner hat wenn die Schmerzen schlimmer werden. Hat jemand Erfahrung damit?

Anruf im Krankenhaus wurde gesagt es wäre am Wochenende ja sowieso kein Arzt da. Krebsstation mit Schwerkranken Menschen!!!
Auf Drängen ging es dann doch, aber wegen der starken Atemnot und weil er sehr schwach war sollten wir Krankenwagen rufen.
Der wollte ihn dann nicht mitnehmen, weil er kein Notfall wäre und kein Transportschein vorliegen würde.
Als er den Krankenwagen sah ließ er sich aus dem Sessel helfen und stand sichtlich ohne Luft und stützte sich ab.
Wir mußten nach einer Diskussion dann selbst in die Klinik fahren, dort Rollstuhl organisieren und auf Station bringen mit großer Angst im Nacken.
Wenn wir nicht so große Angst gehabt hätten, daß er die Fahrt nicht schafft, wären wir ja gleich selbst gefahren.

Ich frage mich ernsthaft wie schwer krank man noch werden muß um Hilfe zu bekommen.

Der Arzt sagte bei der Entlassung, daß das Hospiz ihn noch nicht aufnehmen würde. Wie schnell bekommt man dort überhaupt einen Platz?
Kann man vorher nicht die Palliativbegleitung Zuhause bekommen?

Danke für jede Antwort.
lg
Mini
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  #13  
Alt 31.10.2010, 11:25
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Palliativdienst Zuhause - Hospiz

Hallo Mini,

es gibt heute noch sehr wenige amulante palliative Dienste (Ärzte, Sozialpflegestationen und Ehrenamtliche), welche ins Haus kommen.
Es kommt darauf an, wo du wohnst. Schaue einmal hier nach, ob es einen in eurer Nähe gibt:
http://www.palliativ-portal.de/node/35

Leider sind diese noch viel zu dünn gestreut. Wenn so ein medizinischer Dienst nicht vorhanden ist, dann muß dies der Hausarzt übernehmen. Ist der Hausarzt am Wochenende verhindert, muß das der ärztliche Notdienst machen.

Die Betten in einem Hospiz haben leider eine lange Wartezeit, da im Durchschnitt 6-8 Betten zur Verfügung stehen. Seid Ihr schon auf der Warteliste?

Ist die Pflege nicht ausreichend gibt es mancherorts auch die Möglichkeit für ca. 2 Wochen Kurzzeitpflege. Diese sind meistens in der Hand von den Diakonien.
__________________
Jutta
_________________________________________




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  #14  
Alt 15.11.2010, 14:03
Minimaus72 Minimaus72 ist offline
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Standard AW: Palliativdienst Zuhause - Hospiz

Hallo Ihr Lieben,

vielen lieben Dank für Eure Hilfe und Tips mit Palliativdienst und Hospiz.

Wir haben nur den Onkologen im krhs wo mein Vater war, aber für den ist der "Fall" abgeschlossen. Mit Betreuung und richtiger Versorgung hatten die es nicht so dort, aber mehr dazu viel später in einem ausführlichen Beitrag.
Hier gibt es einen Pflegedienst der auch palliativ versorgt und 24 std erreichbar ist. Inwiefern sie uns helfen können stellt sich morgen raus. Eine Dame von der Pflegestelle kommt ins Haus.
Der Hausarzt bittet heute Abend meine Mutter zum Gespräch in die Praxis.

Ich hatte ein langes Gespräch mit der Dame vom Hospiz und habe die Daten meines Vaters ihr bereits gegeben.
Es gibt dort keine Warteliste, weil dort immer ein Platz frei ist. Auch wenn man den Angehörigen bis zuletzt Zuhause lassen möchte und es sehr kurzfristig ist.
Es gab einen schönen Beitrag in der Zeitung ein paar Tage nach dem Telefonat. Dort stand, daß viele Ärzte die Auskunft geben, daß ein Patient der unheilbar an Krebs, oder andere tödlich verlaufende Krankheit, er erst in ein Hospiz gehen darf, wenn er nichts mehr selbst kann und kurz vorm sterben steht.Auch der Arzt im Krhs sagte, daß das Hospiz meinen Vater noch nicht aufnehmen würde.
Wenn er austherapiert ist und eine solche Erkrankung hat würde man ihn aufnehmen sagt die Hospizdame.
Die meisten Menschen gehen zu spät ins Hospiz.

Uns ist es wichtig zu wissen wann die Zeit dafür ist, weil er ja nicht rein und raus kann, sondern es dann wirklich die "letzte Station" ist. Auch das meine Mutter mit den Fragen nicht allein ist und ein offenes Ohr hat.
Er soll Linderung kriegen wegen der starken Nebenwirkungen der Bestrahlung, schmerzen und verwirrtheit.

Ist ein onkologischer Pflegedienst anders als palliativer?

Fragen über Fragen. :-(

Liebe Grüße
Mary
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  #15  
Alt 16.11.2010, 12:27
paula2007 paula2007 ist offline
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Standard AW: Fieber, Schüttelfrost, Verwirrtheit

liebe mary,

wir hatten auch einen onkologischen pflegedienst. der hat eng mit unserem onkologen zusammengearbeitet und es hat wirklich sehr gut funktioniert. die haben sich um die morphiumpumpe gekümmert und uns bei der pflege sehr geholfen. alleine das waschen und umlagern war garnicht so einfach, da mein papa durch die knochenmetas gebrochene knochen und sehr starke schmerzen hatte. aber mein papa wollte partout nicht ins hospiz und so konnten wir ihm seinen wunsch erfüllen. wir haben ihn bis zu seinem tod zu hause gepflegt. allerdings war es auch sehr anstrengend! meine mutter war zu dieser zeit zu hause und ich wohne glücklicherweise mit meiner familie gleich ein haus weiter und arbeite nur in teilzeit. so konnten wir uns die pflege gut teilen. wann "der zeitpunkt" gekommen ist? bei uns war es vorhersehbar und dann doch irgendwie plötzlich. wir haben davor an ganz vielen tagen gedacht, dass es zu ende geht, aber nicht an dem tag wo es soweit war! unser doc war auch kurz vorher nochmal da und meinte es würde noch dauern, weil er noch zuviel leben in den augen hätte...??? ich glaube das verläuft auch bei jedem menschen individuell. wir haben meinem papa das krankenhaus erspart, weil er da nur wieder sinnlose untersuchungen gehabt hätte obwohl er "austherapiert" war. so konnte er friedlich im kreise seiner familie in seinem haus einschlafen!
ich drücke dich und wünsche euch von ganzem herzen, dass ihr den für euch richtigen weg findet!

glg, nicole
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