Alkoholprobleme nach Tod des Partners

Es íst jetzt fast ein Jahr her seit mein Mann gestorben ist. Er durfte nur 37 Jahre alt werden, Gott wie ich ihn vermisse!
Ich bin 34 und lebe jetzt alleine in unserem Haus.
Das Auf und Ab der Gefühle kennt sicher jeder hier, darüber brauche ich wohl nicht zu reden.
Mein Problem sind die Abende, die Wochenenden. Dann trinke ich um zu vergessen, um den Schmerz zu betäuben.
Am nächsten Morgen geht mir schlecht und ich schwöre mir nicht mehr so viel zu trinken, aber dann kommt der Abend........
Neben all den anderen Problemen kommt jetzt also noch die Angst abhängig zu werden oder schon abhängig zu sein! Ich frage mich ob ich damit aufhören kann wenn sich mein Leben wieder "normalisiert" hat.
Vielleicht gibt es jemand dem es ähnlich geht?
Liebe Grüße
Sira

Hallo Sira,
mir geht es nicht so, aber meinem Vater. Leider kennt er sich mit der Technik nicht so aus und kann keine Enails schreiben. Meine Eltern waren 46 Jahre verheiratet, davon 36 unglücklich. Dennoch leidet mein Vater wie ein Hund und kann sich auch nur mit einem Schnaps beruhigen. Er macht mir wirklich Sorgen. Wie kann man "Euch" helfen? Meine Mutter ist vor nun fast 3 Monaten gestorben, so dass ich meinem Vater auch noch ein bisschen Zeit geben will. Aber Alkohol kann es doch nicht sein, oder? Warum trinks Du? Aus Angst, aus Frust, zum vergessen?
Ich würde meinem Pa gerne helfen, ich weiss aber nicht wie.
Machs gut
Katharina

Hallo Sira,

beachtenswert finde ich, das Du merkst das es nicht richtg sein kann sich "wegzutrinken ".Ich habe selbst lange AlAnon besucht, (als Angehörige eines Alkoholikers) ist eine Splittergruppe der Anonymen Alkoholiker . es gibt auch noch die EA
--emotion Enanimus--
(oder so ähnlich)

Alle folgen dem gleichen Programm
jeder redet von sich
versucht im heute zu leben und vieles mehr.

Ich persönlich habe sehr viel mitgenommen-- bis Heute und ich möchte die Zeit nicht missen.

Im Netz gibt es viel Info dazu AA oder EA Gruppen gibt es in jeder größeren Stadt und vielfach auch in kleineren

Erkennen kommt vor dem Ändern
Drücke Dich
Elli

web.. www.emotionsanonymous.de
Gruß Elli

Hallo Katharina,
warum ich trinke? Gute Frage. Es gibt viele Gründe, der Reihe nach
- Einsamkeit
trotz jeder Menge Ablenkung, Freunden etc. bin ich
eben letztlich doch alleine, vor allem Abends ist das schlimm, wenn ich zur Ruhe komme und dann zu Grübeln anfange
- Vergessen
es ist ein schönes Gefühl wenn ich mir keine Sorgen machen muss. Ich höre dann laut Musik, tanze im Wohnzimmer, fühle mich gut. Schalte einfach ab.
- Schlafprobleme
ohne Alkohol einzuschlafen ist echt schwierig geworden. Gestern Abend habe ich mir vorgenommen nicht zu trinke ( habs auch geschafft :-) ) lag dann aber bis 2.00 Uhr wach. Auch nicht toll!!
Ich weiß ja das Trinken nicht die Lösung ist. Ich denke schon die ganze Zeit darübe nach, ob ich zu einer Selbsthilfegruppe für Trauende gehen soll. Bisher konnte ich mich noch nicht dazu durchringen. Ich bin kein Mensch, der offen über seine Gefühle spricht. Wie es in mir aussieht weiß eigentlich nur meine beste Freundin, und ihr gehts im Moment genause beschissen wie mir.
Aber die Einsicht ist ja bekanntlich der beste Weg zur Besserung, also behalte ich den Kopf oben!

Hallo Eli,
Danke für den Link, ich werde mich da mal umsehen. Du kennst dich mit dem Thema bestimmt gut aus, wenn du die Treffen oft besucht hast. Ich kann mir vorstellen, dass es viele Menschen gibt die durch ein einschneidendes Erlebnis aus der Bahn geworfen werden und die dann, wie ich, den Trost im Alk suchen.
Ich weiß ja selbst wie blöd das ist und werde versuchen, mich in Zukunft zusammen zu reissen. Aber es gibt so Tage, die halte ich nüchtern einfach nicht aus. Manchmal genügt ein Fernsehfilm, ich sehe ein verliebtes Pärchen Arm in Arm spazieren gehen, aus heiterm Himmel stürzen Erinnerungen auf mich ein.....
Es ist einfach schwierig mit der Situation klar zu kommen. Ich bin noch mitten drin und versuche meinen Weg zu finden. Das gelingt mir halt nicht immer, manchmal stürze ich ab. Ich hoffe ich habe auch weiterhin die Kraft, wieder aufzustehen.

Danke fürs Zuhören Ihr Beiden !!
Endlich mal sonnige Grüße sendet
Sira

hallo sira, der todestag meines mannes jährt sich im september zum zweiten mal. er wurde auch nur 40 jahre alt. ich habe auch über ein jahr regelmässig alkohol getrunken, nicht in mengen, aber abends 1-2 flaschen bier, am wochenende auch mal 3. konnte einfach gut schlafen dann. anfang diesen jahres habe ich mir einfach gesagt, daß es nicht gut sein kann mit dieser regelmässigkeit. ich weiß ja nicht welche art von alkohol du trinkst. ich bin dann einfach auf alk freies bier umgestiegen. es war komischerweise kein problem für mich. seitdem ich mittlerweile nur noch hin und wieder am wochenende alkohol trinke, fühle ich mich auch seelisch viel besser. denke, das du auch jetzt den zeitpunkt erreicht hast, wo es auch ohne diese hilfe geht, man darf in dieser situation auch mal andere wege gehen, aber irgendwann muss auch wieder der richtige weg kommen. ich finde es toll, daß du so offen über dein problem sprichst, denn das erkennen und schon der anfang der lösung. ich würde dir eine trauergruppe sehr empfehlen, habe auch eine besucht und konnte mich dort sehr gut öffnen, was ich im privaten nie kannte. habe auch immer die starke frau gespielt. du wirst merken, wie gut die gespräche tun, denn du merkst, daß du mit deinen problemen nicht alleine bist. glaube mir ich weiß was in dir vorgeht. du hast mein tiefstes mitgefühl. rike

Hallo Katharina,
wie kann man 36 Jahre unglücklich verheiratet sein und dann so einen Verlustschmerz empfinden, dass man zur Flasche greifen muss?

liebe sira,sehr gut finde ich das du erkannt hast das dir alkohol deine probleme nicht nimmt!ich selbst bin seit einigen jahren trocken.ich möchte dich nicht bekehren kann dir einen besuch bei den anonymen alkoholikern nur empfehlen!meine mutter kannte ich 35 jahre nur betrunken (bzw.mit fahne)und mein vater ist vor 2 jahren an leberzyrose (vom trinken)gestorben!ich hätte mindestens 500 gründe zu trinken!gib dir einen ruck und such dir hilfe,das leben ist viel zu schön um es nur vernebelt zu erleben!viel glück rico name@domain.de

@Gast
Was wohl - Schuldgefühle!!

Hi,
Schuldgefühle sijnd es auf garkeine frall. Dazu hat mein Vater auch garkeinen ANlass. Er hat meiner Mutter jeden Wunsch vonb den Lippen abgelesen. Meine Mutter war nur eigentlich immer gemein zu meinem Pa. Sie hätte sich längst Scheiden lassen müssen, hat es aber nie getan. Warum meine Ma so zu meinem Pa war? Ich weiss es nicht. Wahrscheinlich war er der ideale Prellbock für ihre eigenen Unzulänglichkeiten. Sie hat es leider nicht geschafft Frieden zu schließen bevor sie starb. Mein Pa hat ihr Sekunden vor Ihrem Tod noch gesagt, dass er sie lieb hat. Sie ist dann (an seinem Geburtstag) gestorben. Mein Vater ist ein Mensch der gerne leidet. er Mitleid mit sich selbst, dass er nun alleine ist. Eigentlich ist er seit 3o Jahren unglücklich. Aus der Midlife-Crises ist er nie richtig rausgekommen. Egal was, es ist immer falsch. Dieser Zustand ist ziemlich abstrengend für mich, wie ihr Euch denken könnt. Mein Vater wird zu uns ziehen über kurz oder lang. Dann habe ich ein 3.Kind im Haus. Bei ihm muss man wirklich darauf achten, ob er sich richtig wäscht zähne putzt und saubere Sachen anzieht.
Hoffentlich hält unsere Ehe die Belastung aus und hoffentlich werde ich nicht in die Rolle meiner Kutter gedrängt (was das meckern angeht)
So, jetzt habe ich mich mal ordetlich ausgeko... und nun geht es mit besser. Danke fürs zuhören.
Liebe Grüße an Euch alle
Katharina

Sorry für die vielen Tipp-Fehler. Ich muss mit Handschuhen schreiben, da ich z.Zt. Neurodermitis an den Händen habe.
K.

Hi Katharina,

kannst du immmer tun (dich auskotzen) . Deinen Vater kannst Du nicht ändern , aber Du kannst für Dich sorgen und Grenzen setzen ehe du wirklich noch ein 3 Kind bekommst . Setze die Grenzen auch zum wohle Deiner Familie und suche Dir Unterstüzung und einen regelmäßigen Austausch mit anderen Betroffenen in deiner Situation.
www.al-anon.de

gruß Elli